Mutter/Oma wendet sich immer weiter ab

Hallo zusammen,

Vor 3 Jahren starb mein Vater. Seit etwa 1,5 Jahren hat meine Mutter einen neuen Partner , den wir sofort akzeptiert und in der Familie aufgenommen haben. Nun stellen wir aber seit Monaten fest, dass sich meine Mutter immer weiter von ihren Kindern distanziert. Mir tut das im Herzen weh, da mir die Verbindung zu meiner Mutter immer sehr wichtig war. Wenn ich sie darauf anspreche, leugnet sie es oder sagt einfach gar nichts. Meine Kinder haben nur noch sie als Großelternteil. Da ich selbst mit sehr wenig Kontakt zu Großeltern aufgewachsen bin, hatte ich es mir für meine Kinder so sehr anders gewünscht. Ich weiß, dass mir im Endeffekt nichts weiter übrig bleibt, als es zu akzeptieren, aber es fällt mir sehr schwer. 😢
Ertappe mich dann selbst oft dabei, wie ich neidisch werd auf andere, bei denen die Großeltern richtig viel Interesse an den Enkeln haben.

Sry fürs ausheulen…


Lg
Lizi

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Ich bin auch so eine Oma, die sowohl am Enkel als auch an der Tochter zu wenig Interesse hat wenn es nach meiner Tochter geht.
Ich bin 51 und lebe weit weg und habe keinen Bedarf nach häufigem Kontakt.
Ich rufe alle paar Wochen an, Besuche 2 mal im Jahr.
Ich habe gerne meine Ruhe und brauche den ganzen Stress den ein Kind bringt nicht dauernd.
Bin eher der Einzelgänger und mir selbst genug.

Bearbeitet von Simse
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Das finde ich total interessant, bin immer eine vollblut Mama und jetzt Oma geworden. Ich kann nicht genug Kontakt haben und hätte gerne mehr. Lade oft zum essen ein um den Enkel zu sehen. In die Erziehung etc mische ich mich natürlich nicht ein, auch nach der Geburt wollten die Kinder erstmal ihre Ruhe haben was wir respektiert haben.

Bin ansonsten auch eher introvertiert und an Kontakten nicht interessiert aber die Familie ist doch ganz was anderes 🤔

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Ich verfolge deine Beiträge schon länger.
Bin aber immer wieder sprachlos, über das was du schreibst.
Ja, jeder lebt sein Leben wie er mag.
Es entsetzt mich immer wieder, welche Einstellung du deiner Familie gegenüber hast, und bin einfach froh, dass es bei uns anders ist.

Ich habe schon einige Beiträge als Antwort auf deine verfasst, aber immer wieder gelöscht.
Heute muss es aber raus.

Bist du wirklich glücklich?
Ich frage mich, warum dich alles so nervt?
War das schon immer so?

Ich kenne so eine Einstellung im realen Leben einfach nicht.

Gruß Mathilda

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Ich bin leider auch total neidisch wenn ich sehe dass andere Leute sich für ihre eigenen Kinder interessieren. Meine Mutter hat mir vermittelt, dass man mit 13 erwachsen ist und Ende. Neulich hatte eine Freundin von mir ne Erkrankung. Ihre Mutter hat alles stehen und liegen gelassen weil sie das Kind so liebt und sich Sorgen gemacht hat.
Meine würde nichtmal zu meiner Beerdigung kommen, geschweige denn emotional berührt sein. Ich möchte mit der Freundin mit der Krankheit nicht tauschen, aber es war irgendwie sehr traurig-schön zu sehen, dass sie ihrer Mutter auch als Erwachsene wichtig ist und immer noch geliebt wird.

Ich habe selbst ein Kind und kann mir absolut und unter keinen Umständen vorstellen, dass ich im erwachsenen Alter keinen engen Kontakt mehr würde haben wollen. Es zerreißt mir das Herz - im Gegensatz zu diesen komischen "Wieso bekommt man ein Kind wenn man es in die Kita gibt"-Sprüchen frage ich mich irgendwie schon wieso man ein Kind bekommt, wenn man es quasi als Projekt zum Großziehen sieht und als Erwachsene froh ist möglich viel Abstand von diesem nervigen Ding mitsamt Fanilie zu halten. Aber wie du schon sagst- mehr als Akzeptieren geht nicht.

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Da kannst du leider nicht viel machen.. Das singen und die Liebe kann man nicht erzwingen..

Warten bis sie wieder auf euch zugeht, auch wenn es schwer fällt. Vlt gibt es im Freundeskreis jmd älteren der ihre Rolle einnehmen kann?

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Woran machst du denn fest, dass sie sich distanziert?
Hat sie einfach nur weniger Zeit als vorher? Das fände ich ziemlich normal. Sie erlebt gerade ihren zweiten Frühling und teilt ihre Zeit nun anders auf.
Wir erleben das gerade auch bei meiner Schwiegermutter. Da ist ihr sogar mein Geburtstag durchgegangen. Ich nehm's ihr nicht krumm, sondern gönne ihr ihr zweites Glück.

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Hallo,

ich verstehe, dass du natürlich enttäuscht bist. Ohne deinen Vater hättest du sicher gern wenigstens deine Mutter als tolle engagierte Oma gehabt.

Wie alt sind denn die Enkel, um die es hier geht?
Ich könnte mir vorstellen, dass es für deine Mutter auch nach 3 Jahren und mit neuem Partner immer noch extrem schmerzvoll ist, die Enkel (die sie mit deinem Vater gemeinsam aufwachsen sehen wollte?) jetzt in einer ganz anderen Konstellation zu erleben.
So lang sind 3 Jahre nun auch wieder nicht. Vielleicht braucht sie einfach noch Zeit.

Von der Beziehung zu deinem Vater schreibst du leider nichts.
Aber im Text geht es mal um dich, mal um deine Kinder. Versuch mal herauszufinden, was dir wichtiger ist.
Auch schreibst du nichts davon, wie du (und ggf deine Geschwister) mit deiner Mutter in der akuten Trauerphase umgegangen seid. Nur, dass ihr den neuen Partner akzeptiert habt...

3 Jahre sind nicht so lang. Je älter man wird, umso kürzer.
Und der Tod eines Familienmitglieds mischt die Karten neu.

Wenn du gerne innigen Kontakt zu deine Mutter möchtest, such ihn. Vielleicht mal ohne Kinder, vielleicht fällt ihr das leichter.
Wenn du "nur" eine engagierte Oma möchtest - tja, das sucht man sich nicht aus. Aber vielleicht kommt es mit der Zeit wieder.

LG

Bearbeitet von O-Doolia
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Leider hat meine Mutter kein gutes Wort mehr für meinen Vater übrig.. sie bereut 33 Jahre ehe mit ihm. Sie sagt sogar sie hat sich in der Zeit verstellt und war nicht sie selbst. Jetzt ist sie das. Mein kleiner Bruder hat den Kontakt zu ihr abgebrochen, mein großer Bruder wohnt sehr weit weg, da ist der Kontakt nur oberflächlich. Mein großer Sohn ist 5,5. als mein Vater noch gelebt hat waren sie oft hier und meine Mutter meinte immer sie hätte gern mehr Kontakt aber mein Vater wolle das nicht. (Rückblickend war er fast jeden Tag nach der Arbeit kurz hier und hat mit meinem Sohn gespielt.
Natürlich gönn ich ihr alles, aber nach 30 Jahren erkenn ich meine Mutter nicht wieder.

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Na, da scheint aber mehr im Argen zu liegen, als dass sie sich langsam immer weiter abwendet.

Wie gehst du denn damit um, wenn sie deinen Vater schlecht macht?
Wenn deine Beziehung zu deinem Vater gut war, würde ich mir negative Bemerkungen in deiner Gegenwart verbitten. Sie hatte 33 Jahre Zeit, ihm das persönlich zu sagen. Wenn sie das nicht geschafft hat, ist das ihr Bier und sie muss ihren Frust jetzt nicht bei dir abladen.

Allerdings: ich bin kein Psychologe, aber diese Kombi aus *schnell ein neuer Partner*/*verstorbenen Ehemann schlecht reden*/*wenig Kontakt zur Kernfamilie* ...
das klingt für mich von außen, als ob ihre Trauerbewältigung vorsieht, ein komplett neues Leben anzufangen. Man könnte es auch weglaufen nennen... (Setzt natürlich voraus, dass wirklich Trauer da ist - aber wer will das schon beurteilen können?)

Es nützt nur nix, wenn du es irgendwie benennen kannst.
Ich würde mich nur in keine Diskussion über deine Kindheit oder ihre Ehe einlassen. Du hast deine Erinnerung, sie hat ihre. Was sie mit ihrer anstellt, ist ihre Sache.

Und solange eine Vermutung da ist, dass es noch mit einer Art Trauerprozess zu tun hat, würde ich zumindest freundlich losen Kontakt zu halten versuchen.
Vielleicht kriegt sie sich irgendwann wieder ein. Oma-Enkel-Beziehungen kann man auch mit 10 oder 12 Jahren noch aufbauen. Natürlich anders als jetzt. Mein Mann hat als Erwachsener plötzlich tollen Kontakt zu einer Tante, die er jahrelang nicht gesehen hatte.
3 Jahre sind nach so einer langen Ehe wirklich nicht viel.

LG

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Was heißt distanziert? Wie kann oft seht oder sprecht ihr euch?

Ein neuer Partner erfordert nunmal auch mehr Zeit, die man, wenn man vielleicht noch berufstätig ist, irgendwo abknapsen muss.

Aber auch wenn sie Zeit ohne Ende hätte, möchte sie sich vielleicht nicht so intensiv kümmern.
Ich hätte es mir für meine Kinder auch anders gewünscht, aber was nicht ist, ist nicht. Man kann es nur akzeptieren. Die einen gehen in der Rolle als Großeltern auf, die anderen nicht. Und dann gibt es noch ganz viel dazwischen.

Gedanken würde ich mir nur machen, wenn deine Mutter früher ganz anders war. Also auch im Kontakt zu dir. Der Verlust des Mannes könnte eine Wesensveränderung bewirken und man bekommt eine andere Sicht auf die Dinge.
Mir z. B. wird bewusst wie kurz unser Leben ist.
Ich möchte in ein paar Jahren auch nicht nur Oma und Mutter sein, sondern auch ein Mensch mit einem eigenen Leben.

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Wie geht es ihr denn? Wie läuft ihre Partnerschaft? Was ist ihr Freund für einer?
Da könnte die Lösung liegen. Beziehe das nicht auf dich, wenn ihr früher „dicke“ wart.

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Ich kann dich ansolut verstehen. Meine Mama ist eine meiner wichtigsten Menschen in meinem Leben und es würde mir mein Herz zerreissen, wenn sie sich von mir zurückziehen würde.
Zum Glück vergöttert sie alle ihre Enkelkinder.
Bei uns ist es mein Schwiegervater, der sich vor ca 8j einfach aus dem Staub gemacht hat und man nur noch 1mal was gehört hat. Seither sind in der Familie noch 4 weitere Enkelkinder dazu gekommen, welche er noch nie gesehen hat oder wahrscheinlich nicht mal von ihnen weiss, denn wir haben weder Wohnort noch Tel.nr🤷
Mein Mann hatte zu Beginn auch grosse Mühe damit, da er wirklich ein guter Vater für ihn war. Aber irgendwann hat er resigniert und gesagt, dass es seine eigene Entscheidung war und er selber schuld ist, das alles zu verpassen.

Ich würde mal das Gespräch in Ruhe suchen und deine Mutter fragen, ob sie was stört oder was fehlt.
Ansonsten kannst du leider nicht viel machen

Alles gute

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Was verstehst du denn unter "sich abwenden"?

Wie oft habt ihr Kontakt? Wie viel Zeit verbringt ihr gemeinsam?

Deine Mutter lebt in einer neuen Beziehung, in der man möglichst viel Zeit mit dem Partner verbringen will. Das ist normal und nicht verwerflich.

Was genau stört dich denn an dem Ganzen?

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Dass sie und ihre Kinder nicht mehr im Mittelpunkt der Interessen der Mama stehen. Als ob die keine Eigenrechte hätte. Sie hat euch großgezogen, ihr steht mitten im Leben, jetzt macht sie halt ihr Ding, was sie offenbar Jahrzehnte lang nicht machen konnte. Ja, blöd für euch, aber so ist das Leben.