Hallo zusammen...ich erwarte in einigen Monaten ein Baby...und meine Mutter trinkt leider sehr viel..sie geht auch arbeiten...aber danach geht sofort das erste Bier auf...am Wochenende trinkt sie ständig... Sie macht es schon so alt ich bin...fast 30 Jahre... trotzdem bin ich immer wieder entsetzt wenn ich es sehe....sie gibt sich in vielen Sachen echt Mühe...und ich möchte ihr, ihr Enkel nicht vorenthalten:( aber sie hat das trinken nicht mal bei uns (ihren Kindern) gelassen... Weiß nicht was ich tun soll....ich schaffe das mit meinen Gewissen nicht, ihr am Kopf zu knallen ..das sie ihr Enkel nicht sieht..wenn sich das nicht ändert....sie merkt ja nicht Mal wie ihr Verhalten dadurch wird ...und dadurch daß sie ständig trinkt ..hat sie immer ein Pegel..selbst wenn paar Stunden zwischen liegen..
Ich brauche Hilfe ..
Auf Alkoholiker ist kein Verlass, daher wäre sie niemals eine Notbetreuung für uns. Sie kann ihren Enkel ja sehen wenn du dabei bist.
Mit Erpressung wirst du sie nicht davon abbekommen, Alkoholiker müssen es selbst merken und meist dafür sehr sehr tief fallen - oder sie sterben daran.
Sie merkt es leider nie....:/ Also muss ich wohl hart bleiben...was mir ziemlich schwer fällt..ich bin ein gutherzig und möchte sie nicht verletzen...
Gutherzigkeit am Arsch - wenn DEIN Kind in Gefahr ist (und das ist es bei einem Alkoholiker einfach!), hast du die Arschbacken zusammen zu kneifen und dafür einzustehen.
Was willst du mal machen, wenn Omi besoffen ankommt und mit dem Enkelchen auf den Spielplatz will?
"Ach, Omi ist zwar besoffen, aber klappt schon ... ich kann sie ja nicht verletzen" - und dann? Ist sie nicht Zurechnungsfähig und dein Kind stürzt oder landet unterm Auto. Da hat dir deine Gutherzigkeit auch nicht geholfen.
Genau dies hatten wir vor 18 Jahren ebenso.
Meine Mutter lebte damals nach der Trennung von meinem Vater ca. 120km von uns entfernt, als ich Schwanger war und es ihr erzählen wollte sind wir zu ihr gefahren und Sie lag komplett besoffen auf dem Sofa.
Ich hab dann meine Schwester(11) eingepackt, habe ihr das Ultraschallbild auf den Tisch geknallt und ihr gesagt das Sie das Kind garantiert so niemals sehen werden wird und auch meine Schwester nicht.
Meine Schwester hab ich dann erstmal mit zu mir genommen.
Am Montag darauf stand Mama dann mit Sack und Pack bei uns vor der Tür und bat um Hilfe.
Sie ist dann kurzfristig in einer Klinik zum Entzug unter gekommen. Und ist nun seit 18 Jahren trocken.
Eine Therapie wäre für meine Mutter auch einfach das beste.... Nur wie bekomme ich dazu...kann sie ja nicht einfach einliefern lassen ? Sie hat ja auch ihre Arbeit...
Nein, kannst du nicht und das bringt auch nichts unter Zwang.
In deinem Beisein kann sie ihn sehen. Will sie das denn? Du wirst sie nicht ändern können. Wenn sie von alleine nicht merkt dass sie was ändern muss kann niemand darauf Einfluss nehmen. Dann müssen sie die Konsequenz ebend spüren. Probiere es doch Mal aus wenn du ihr sagst sie darf den Enkel nicht sehen, welche Meinung sie dazu hat. Ich würde einfach Abstand nehmen und da Schuldgefühle zu haben erschliesst sich mir iwie nicht.
Es wäre schwer für mich so hart zu sein....sie gibt sich ja irgendwie trotzdem Mühe...kauft hier und da was für das Baby und meinen Mann und mich ... Aber das macht die Situation trotzdem nicht besser .. das weiß ich auch...habe Angst ihr das zu sagen irgendwie...Angst das sie mehr trinkt wieder oder ihren Job nicht mehr nachgehen kann
Ich denke eine Gruppe für Co Abhängige könnte eine gute Unterstützung für dich sein um mit dem Thema besser klar zu kommen.
Hallo Sassi,
es gibt eine Lösung auch für Alkoholiker, wenngleich es die meisten nie schaffen, sondern in ihrer Sucht hängen bleiben.
Am wichtigsten ist, dass du deiner Mutter die Konsequenzen ihrer Sucht schonungslos klar machst und keinesfalls auf faule Kompromisse einlässt. Lass dich auch durch Bitten und Betteln ihrerseits nicht zum Nachgeben bewegen, sondern zeige konsequente Härte. Zeige ihr aber auch, dass du sie nach wie vor als Mutter liebst, nur deine Mutter selbst hat es in der Hand trocken zu werden. Du als Angehörige bist machtlos und unschuldig.
Ein stationärer Entzug ist sicherlich ein guter Anfang, danach würde ich deiner Mutter aber dringend den dauerhaften Besuch einer Selbsthilfegruppe empfehlen, da der Alkoholismus eine lebenslange Erkrankung ist - die eigene Suchtpersönlichkeit und das damit verbundene Suchtgedächtnis bleiben erhalten.
Wenn sie sich noch nicht entscheiden kann einen ambulanten oder stationären Entzug zu machen, wäre ein niedrigschwelliger Besuch der AA-Zoom-Onlinemeetings ein guter Anfang:
https://www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/onlinemeetings/
Die Teilnahme an einem solchen Zoommeeting ist niedrigschwelliger als der Besuch eines AA-Präsenzmeetings vor Ort, vielleicht kann sie sich wenigsten dazu aufraffen. Die Tür für noch nasse Alkoholiker steht bei AA immer offen, Trockenheit ist keine Voraussetzung für die Teilnahme an den Meetings. Ich kenne da jemanden, bei dem das funktioniert hat 😁 Bei konkreten Fragen kannst du dich gerne auch an mich wenden.
Es gibt hier auch reine Frauengruppen, falls deine Mutter Hemmungen hat in einer gemischten Gruppe über ihre Sucht zu reden.
AA hat auf der Homepage auch eine Notfallnummer, die von AA-Mitgliedern betreut wird, manche Gruppen vor Ort machen auch Hausbesuche.
Leider kann ich dich sehr gut verstehen.
Mein Vater ist auch Alkoholiker, auch wenn es eigentlich niemand weiß.
Er kommt von der Arbeit heim und macht sich als erstes ein Bier auf … und trinkt jeden Tag mehrere davon.
Am Wochenende kann er nicht mal bis mittags mit dem 1. Bier warten.
Bis zum Abend merkt man ihn den Alkohol eigentlich auch gar nicht an.
Dann steigt er meistens um auf Schnaps und dann merkt man es auch.
Meine Mutter trinkt weniger aber auch oft nachmittags schon ein Bier und abends oft ein, zwei Schnaps mit.
Also es vergeht kaum ein Tag wo sie keinen Alkohol trinkt.
Ich habe mich bisher nicht getraut das Thema offen anzusprechen.
Einmal fragte ich, ob es nicht möglich wäre, wenn wir da sind (einmal alle paar Monate wegen der Entfernung) tagsüber auf den Alkohol zu verzichten, da es mich störte, dass die Kinder dauernd Zugang zu offenen Bierflaschen haben.
Meine Mutter ist daraufhin direkt sauer und beleidigend geworden … hab seitdem das Thema nicht mehr angeschnitten, bringt eh nix.
Meine Konsequenz ist : sie dürfen mit den Kindern nicht länger alleine bleiben, sie dürfen mit ihnen niemals Auto fahren und sie werden sie niemals über Nacht bekommen.
Bisher konnte ich bezüglich meiner Konsequenzen noch das direkte Gespräch vermeiden, aber irgendwann wird es kommen.
Dass sie zb mit den Kindern mlt dem Auto irgendwo hin fahren wollen.
Und dann werde ich klar und deutlich sagen müssen : nein, weil ich mir nicht sicher sein kann, dass der Fahrer komplett nüchtern ist.
Vor dieser Situation habe ich ehrlich gesagt jetzt schon Angst 🙈 auch wenn das vermutlich nicht betroffene Kinder nicht verstehen können 🙈
Fühl dich einmal ganz doll gedrückt, ich fühle mit dir und kenne diese Situation! Trotzdem einmal mehr als deutlich:
Du hast jetzt die Verantwortung und wenn du deiner Mutter den unbeaufsichtigen Kontakt zu seinem Kind ermöglichst, handelst du mindestens genauso verantwortungslos wie sie, denn du hast dein Kind dieser Gefahr ohne Suchtdruck ausgesetzt. Das klingt hart und tut weh, ich weiß das, denn ich habe selbst ein suchtkrankes Elternteil.
Mit deiner Rolle als Mama kannst du dich aber leider nicht vor der Verantwortung drücken, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
Wenn sie nach einem offenen Gespräch mehr trinkt, dannist das ihre Entscheidung, du bist nicht verantwortlich. Du bist verantwortlich für das Wohl deines Kindes!
Solche Gespräche können aber auch gut ausgehen: Ich habe ein solches kurz nach der Geburt meines ersten Kindes geführt, um den Umgang mit Kind/Sucht und Rausch zu klären. Ganz klare Ansage: Mein Kind hat keinen Kontakt zu einem betrunkenen Opa! Das fiel mir so schwer, ich habe meinen Vater vorher niemals mit seiner Sucht konfrontiert. Aber nun war ich nicht mehr nur sein Kind, sondern selbst Mutter. Das Gespräch war schwierig, wochenlang gab es Stille danach. Aber... Wir können seitdem offen über die Sicht sprechen und mein Vater hat Therapien gemacht. Es gab Rückfälle, aber durch den nun offenen Umgang mit der Sucht (er gibt ehrlich zu, wenn es ihm nicht gut geht und ich unterstütze ihn beim Gang zu Ärzten etc.), Hat er die Chance ein Opa zu sein. Ob deine Mutter diese Chance auch ergreifen will, ist ihre Entscheidung - nicht deine...
Beste Antwort! Ich gehe sogar noch weiter und sage, wenn Du Sassi97 nicht fähig bist, das SO zu kommunizieren, dein Kind kompromisslos zu schützen, dann bist Du mental nicht so weit Mutter zu werden.
Hey, mein Vater ist auch Alkoholiker. Du hast hier ja schon viel Input bekommen, ich wollte aber noch was dazu sagen dass du dich nicht traust deiner Mutter eine Ansage zu machen.
Ich habe es bei meinem Vater ehrlich gesagt einfach gar nicht weiter thematisiert. Es ist für mich selbstverständlich dass er seinen Enkel nicht sehen kann wenn er besoffen ist, und sowieso niemals alleine Zeit mit ihm verbringt. Mein Vater hat auch nie danach gefragt. Wir gehen ihn besuchen und er wird zu den Geburtstagen eingeladen, und bisher war er da einfach immer nüchtern (Kind ist jetzt 2,5 Jahre). Ich glaube er würde selbst nicht auf die Idee kommen zu erwarten dass er alleine Zeit mit dem kleinen verbringt. Vielleicht musst du deiner Mutter also auch gar nichts sagen, vielleicht ist ihr klar dass sie nichts trinken kann wenn ihr euch trefft und erwartet auch keine Allein-zeit mit dem Enkelkind?
du schreibst weiter unten du bist zu gutherzig...bist nicht gutherzig (also das vielleicht auch, aber nciht in Bezug auf deine Mutter) du bist Co-Abhängig. suche eine Beratungsstelle deswegen auf.
Alles andere wurde schon geschrieben.
Das Kind kann nciht alleine zu ihr. Du hast keine Oma für das Kind, die dich im Notfall mit Betreuung unterstützt. Das hat nciht jeder. Du nciht.
Das Beste und wie ich finde einzig Richtige ist, wenn du deiner Mutter sagst "Mama ich hab dich lieb, aber du hast seit Jahren ein Alkoholproblem. Du kannst dein Enkelkind gerne sehen, wenn ich dabei bin und du nciht (zu) betrunken, aber alleine werde ich es nciht bei dir lassen". Und dann gibt es keine Diskussion.
Entweder sie erkennt ihr Problem, dann weiß sie, dass du Recht hast und richtig handelst. Oder wie erkennt ihr Problem nicht, dann weißt du einmal mehr, dass deine Entscheidung die einzig richtige ist .