Nachbar beklagt sich wegen Kinderlärm - wie reagieren?

Hallo!

Ich brauche Rat von aussen, wie ich mich in der aktuellen Situation verhalten soll.

Wir wohnen seit einem Jahr in einem Mietshaus mit mehreren Wohnungen. Es ist unsere Traumwohnung und wir möchten langfristig hier wohnen. Unsere Nachbarn, ein kinderloses Paar, sind etwa zeitgleich unter uns eingezogen. Wir haben einen 4-jährigen Sohn. Da wir selbst keinen Lärm mögen, achten wir darauf, dass wir unnötig laute Spielzeuge nicht anbieten, z.B. keine Bälle und Flummis in der Wohnung, und laute Aktivitäten wie z.B. Holzklötze bauen (die natürlich auch mal umfallen) nur auf einem Teppich oder einer Spielmatte stattfinden. Wir Erwachsenen sind ruhig, hören weder laut TV noch Musik und stampfen natürlich nicht herum ;-)

Unser Sohn hat öfters mal Hummeln im Hintern und rennt durch die Wohnung, wobei wir ihn natürlich ermahnen und übermässiges Hüpfen/Stampfen stoppen. Ganz vermeiden lässt sich das bei einem 4-Jährigen natürlich nicht, ich kann nicht jede Minute hinter ihm her sein und schimpfen (will ich auch gar nicht). Da ich niemanden stören will, haben wir schon Teppiche ausgelegt, auch wenn die für mich mit Stauballergie nicht besonders toll sind.

Da ich sehr um ein gutes Verhältnis im Haus bemüht bin, hab ich den Nachbarn vor einiger Zeit eine nette Karte geschrieben. Ich habe erklärt, dass es mit Kindern leider manchmal lauter ist, wir uns aber alle Mühe geben, damit er nicht zu laut ist. Dazu habe ich eine Packung Pralinen gekauft und - da wir keinen persönlichen Kontakt haben - vor die Tür gelegt. Darauf kam nie eine Reaktion. Heute liegt nun ein Brief vor meiner Tür, wir sollen doch bitte noch mehr Rücksicht nehmen, sie würden jeden unserer Schritte hören.

Man muss dazu sagen, dass unser Sohn Frühaufsteher ist (6 Uhr), mittags aber immer noch 1-2h schläft und um ca. 19:30 ins Bett geht. Die üblichen Ruhezeiten halten wir also auf jeden Fall ein. Wir sind auch viel unterwegs und mehrere Tage pro Woche ist er in der Kita.

Ich verstehe ja, dass niemand Getrampel mag, aber ich bin nun echt etwas ratlos, ob und was ich da noch tun soll. In wenigen Tagen kommt unser zweites Kind zur Welt, ruhiger wird es hier die nächsten fünf Jahre also sicher nicht :-D Wir selbst hören die Nachbarn über uns auch, da sie einen lauten Gang haben, aber haben uns daran gewöhnt.

Was würdet ihr tun? Sollte ich die Verwaltung proaktiv über die Beschwerde informieren?
Runtergehen und persönlich besprechen wäre eine Option, aber bei einer Beschwerde ohne Anrede oder persönliche Unterschrift, verfasst am PC und wortlos hingelegt obwohl wir ja offenbar gut hörbar zuhause sind, hält sich meine Motivation in Grenzen.

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Bitte hör auf denen in den Arsch zu kriechen, BITTE!

Lebt ganz normal euer Leben, das ist euer Recht!
Du wirst dann nur anfangen bei jeder Bewegung und des Tuns mit den Gedanken bei diesen Menschen unter Dir zu sein.
(Ich sprech aus Erfahrung, da wir gleiches Thema hier auch hatten)

Halte einfach die Ruhezeiten ein und vermeide lautes Spielzeug. Mehr kannst Du nicht tun.

Wenn sie dort nicht glücklich leben, werden sie als kinderloses Paar ganz schnell eine neue Wohnung finden oder sie sollen sich Schallschutzplatten an die Decken machen.

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Das hast du wirklich schön geschrieben !!

:-)

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Dem ist nichts hinzuzufügen.

Kinderlärm muss man hinnehmen. Ihr könnt gucken, ob ihr Junior 1-2 Paar Stoppersocken anzieht und ihm die Birkenstock wegnehmt- wenn man aber jeden Schritt hört, ist nicht das Kind das Problem, sondern die Dämmung.

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Du hast proaktiv erklärt dass euer Kind manchmal laut ist und daraufhin kam jetzt die Aufforderung es noch weiter runter zu fahren? Habe ich das richtig verstanden?

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Ja genau :-) Ich mag es ja selbst nicht, wenn er z.B. ins Bad rennt anstatt geht, aber das täglich zu Vermeiden ist doch utopisch? Er spielt auch öfters ruhig für sich, baut Lego, knetet, malt, ... also hier wird nicht stundenlang randaliert.

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Das ist nicht nur utopisch, dass ist auch nicht förderlich fürs Kind. Kinder haben eben auch Bewegungsdrang und der darf sich auch durchaus mal in rumrennen äußern. Kinderlärm, so wie du ihn beschreibst ist völlig normal und muss auch nicht gänzlich unterbunden werden. Übermäßigen Lärm vermeidet ihr ja scheinbar. Das Problem seid also nicht ihr, sondern eine schlechte Trittschalldämmung (deshalb hört ihr wohl auch die Nachbarm obendrüber) Die Beschwerde sollte also eigentlich an den Vermieter gehen, der dafür verantwortlich ist. Sollte da alles den nötigen Standards entsprechen und es ist den Nachbarn unten dennoch zu laut, dann ist es deren Problem und sie sollten vllt eher in ein Dachgeschoss oder ein Einfamilienhaus ziehen.
Also vielleicht gemeinsam mal beim Vermieter nachfragen wie doe Trittschalldämmung so aussieht.

Bearbeitet von Yosan123
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Ihr habt alles getan, was man tun kann. Auch ein Kind hat das Recht, sich in seiner Wohnung kindgerecht zu entfalten. Dazu gehört auch bauklotzspielen und mal rennen.
Eure Vermieter haben vermutlich einfach an der trittschalldämmung gespart. Das ist naturlich blöd für die Mieter, aber wirklich kein Grund weshalb ihr jetzt in Aktion treten müsstet.
Eine Beschwerde ohne Absender nimmt ja auch die Möglichkeit, reagieren zu können. Von daher: Gedanken an die anderen loslassen und sich am Kind erfreuen!

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Ganz ehrlich, ich würde da gar nichts tun. Du schreibst, ihr achtet schon arg drauf, dass kein unnötiger Lärm gemacht wird und ich finde, die Pralinen waren schon eine nette Geste.
Noch mehr einschränken würde ich mich und mein Kind nicht, irgendwann darf er nur noch flüsternd in der Ecke sitzen.
Generell bin ich ein großer Fan davon, miteinander zu sprechen statt gegeneinander zu sein - aber irgendwann ist es auch gut. So ist es eben in Mehrfamilienhäusern.

Maximal, wenn das Baby da ist, würde ich nochmal Pralinen oder Oropax verschenken. Es gibt einige lustige Vorlagen im Netz, was man dazu schreiben kann. Das würd ich aber evtl sogar "nur" ans schwarze Brett hängen und nicht mehr jedem vor die Türe legen.

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Versuche nicht es denen Recht zumachen . Den wäre es doch am liebsten ,sie wären alleine ,allein schon die aussage man hört jeden schritt ,ganz ehrlich die sind ja richtig ätzend . Lebst ganz normal euren Alltag ,gegen kinderlärm können sie rechtlich gar nichts machen.

entweder du ignorierst den brief oder du gehts runter und redest mit denen ,was das soll. es war von dir ein fehler die pralinen einfach vor die tür zu stellen,mit nachbarn immer persönlich sprechen .

aber jetzt mach dich nicht verrückt ,die können dir gar nichts haben ! konzentrier dich aufs baby und leb ganz normalweiter

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Du hast erklärt, dass ihr Kinderlärm vermeidet.
Die Bitte des Nachbars bezog sich konkret aufs Kind oder eure Schritte?

Ich hatte tatsächlich mal ne Nachbarin, die ständig in Stöckelschuhen durch die Wohnung ist, das war schon ätzend.
Ich kann sowas ignorieren und war auch nicht viel Zuhause…

Beschwerden über Lärm finde ich eher doof aber bevor ihr nur den „Kinderlärm“ betrachtet, überlegt mal, ob ihr Erwachsene die Verursacher seid.

Bearbeitet von Olaffan
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Die Bitte bezog sich konkret aufs Kind. Ihnen sei durchaus bewusst, dass das mit Kindern schwierig sei, aber wir sollen uns bitte noch mehr bemühen.

Mein Mann und ich sind zuhause barfuss oder in Socken unterwegs. Ich erschrecke mich auch regelmässig, wenn er plötzlich im Raum steht. So laut können wir Erwachsenen nicht sein :-)

Aber deine Rückfrage ist sicher berechtigt. Könnte ja sein, dass wir Lärmquellen ausser Acht lassen, weil wir nur aufs Kind achten. Wenn sich mal ein Gespräch ergibt frage ich konkret nach, wann der störende Lärm stattfindet.

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Ehrlich gesagt, wenn die Nachbarn "jeden Schritt" hören dann liegt es an der Wohnung und nicht an euch. Vorallem im Altbau, wo man nicht mit ordentlich Schallschutz saniert hat.

Hatte ich auch schon alles, man dachte oben feiern Elefanten eine Party, klar ist das nervig aber in normalem Umfang einfach hinzunehmen oder man muss anders wohnen (Dachgeschoss oder Bungalow ;) ).

Ihr habt Teppich gelegt, ihr achtet darauf das übermäßiger Lärm nicht regelmäßig passiert, was wollt ihr sonst noch machen, nur noch auf dem Sofa sitzen und ansonsten in der Wohnung schweben?

Ich würde vielleicht die Bestenliste der ANC Kopfhörer ans Schwarze Brett hängen, aber das wird den Hausfrieden wohl nicht verbessern.

Natürlich soll man im Mietshaus auch Rücksicht nehmen, aber das geht bitte in beide Richtungen und nur im Rahmen dessen was noch normales Wohnen und Leben ist, da gehört auch mal ein bisschen Kinderlähmung dazu grade auch außerhalb der Ruhezeiten.

Meine "Untermieter" spielen jeden Tag 1-2h Aerobic-Musik in voller Lautstärke, auch das muss man irgendwie ertragen können.

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Manche Menschen wirst du da nicht "befriedigen" können. So bitter es ist. In meiner alten Wohnung hatte ich Nachbarn, die haben ein "Lärmprotokoll" geführt und an manchen Tagen an denen wir angeblich laut waren (gar Partys gefeiert haben sollen) waren wir gar nicht da...
Was soll man da machen. Einmal klopfte es tatsächlich als ich ganz normal eine Schublade geöffnet habe (ausserhalb der Ruhezeiten). Ne sorry, da war bei mir Schluss und ich lebte dann ganz normal. Dann mögen die mich halt nicht, habe den Vermieter informiert, erklärt dass wir uns bemüht haben (ohne Erfolg) und auch, dass wir an manchen Terminen des "Protokolls" nachweislich gar nicht da waren. Gab sonst keine Eskalation, man sah sich eh kaum.

Ich bin da selber total entspannt, solange es Nachts ruhig ist und ich schlafen kann. Ich wohne halt als Stadtmensch immer zur Miete. Es ist eben so, dass manche Wohnungen hellhörig sind, wenn es einem zu hellhörig ist muss man halt umziehen, man kann nun auch nicht verlangen, dass andere die Wohnung auspolstern. Kinderlärm ist rechtlich kein Lärm und außerhalb der Ruhezeiten schleiche ich auch nicht auf Zähenspitzen durch die Wohnung.

Mein Kind ist in der Ruhezeit (Mittagsruhe) meist eh noch in der Kita oder unterwegs und Nachts wird geschlafen. Rumtoben und rennen mögen wir auch nicht so und unterbinden es, da es einfach uns selber nervt (ist halt eine Wohnung, es ist eng, es sind keine 200m²) aber normales spielen schränke ich nicht ein.

Würde den Vermieter informieren, dass ihr euch bemüht habt, ihr euer Kind aber auch nicht fesseln könnt und bald ein zweites kommt und die Nachbarn sich dann bestimmt irgendwann beschweren. Tatsächlich durfte dein Kind sogar rechtlich täglich ein Instrument üben, müssen die Nachbarn aushalten. (Je nach instrument und Bundesland gibt es Urteile von bis zu 3 stunden pro Tag, aber so 1 Stunde ist locker drin). So etwas (und Alltagsgeräuschr soweiso) muss man halt aushalten in einem Mehrfamilienhaus. Eine Nachbarin von mir spielt täglich Klavier, sie spielt okay, ist halt so in einem Mehrfamilienhaus.

Bearbeitet von DannIstEsSo
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Ach Gott, die Idee mit der Karte von dir und den Pralinen finde ich ja niedlich! Irgendwie eine nette Idee!

Aber mal ehrlich, ihr macht nichts falsch. Du versuchst ja normalen Kinderlärm zu dämmen, was du ja nun wirklich nicht musst!

Wer absolute Ruhe möchte, muss in ein freistehendes Haus in der Wüste ziehen.

Ich würde an deiner Stelle nicht noch mehr machen.