"Mama ich muss abnehmen*

Hallo..
Oben genannten Satz höre ich zur Zeit häufig von meiner 6 Jährigen Tochter. Weitere Aussagen der letzten Wochen sind: "mein Bauch ist zu dick", "schau mal mein Popo wackelt wenn ich laufe".
Diese Sätze machen mir große Sorgen. Seit ich denken kann finde ich meinen Körper nicht schön und schlank genug und ich selbst war dann im Teenager alter schlimm magersüchtig.
Ich weiß allerdings nicht wie ernst ich diese Aussagen nehmen kann oder ob sie mich nur nachmacht. Mein Partner hat mir nämlich bewusst gemacht, dass ich oft in Gegenwart meiner Tochter über meine Figur oder Diät spreche und sie sich das möglicherweise angeschaut hat.
Ich bin mir nun unsicher, ob ich das Gespräch mit ihr suchen soll oder es einfach "ignoriere"um dem Thema gar keine Bedeutung zu schenken..evtl wird es dann uninteressant?
Ich möchte nicht, dass sie dasselbe durchmacht wie ich. Sie soll sich lieben wie sie ist..
Zudem sollte sie auf keinen Fall abnehmen, sie ist ziemlich dünn und noch dünner wäre sicher ungesund. Ich mache mir große Vorwürfe, dass ich nicht aufgepasst habe was ich vor ihr sage 😢

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Ganz bestimmt nicht ignorieren.
Sorry, aber sie wird sich bestimmt nicht so mögen, wie sie ist, wenn das jemand in absoluter Nähe sogar als Vorbildfunktion immer und immer wieder betont, was sie an ihrem Körper blöd findet.
Sie wird eine verzehrte Wahrnehmung haben.
Sprich es also bitte an oder gehe sogar einen Schritt weiter, wenn du meinst, du kannst das nicht, dann würde ich das einem Fachmann überlassen.

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"Ich möchte nicht, dass sie dasselbe durchmacht wie ich"

Ich muss sagen, dass ich es sehr bedenklich finde, dass eine 6-jährige so an ihrem Körper krittelt. Ich habe neulich gelesen, dass es super gefährlich ist, Diäten vor seinen Kindern zu führen oder mit sich selbst unzufrieden zu sein und das Bild seinen Kindern vorzuleben. Da muss ich mich leider auch an meine eigene Nase packen, weil ich nach der 2 Schwangerschaft arg zugenommen habe.

Zufriedenheit lernen die Kinder über zufriedene Eltern.
Daher wäre mein Tipp: Such dir selbst professionelle Hilfe und erarbeite mit dieser Hilfe, wie du nun auf deine Tochter zugehst. Ignorieren ist gefährlich.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Oh Vorsicht!
Meine Eltern haben mir nämlich so eine Essstörung "verpasst".
Sie krittelten dauernd an sich und uns Kindern herum, auch an anderen Leuten. Meine Mutter war ständig am Diäten und schluckte Appetitzügler. Oder das Gegenteil :Meine Mutter fand es sicher auch nicht so toll, wenn mein Vater irgendwelche Mädchen auf der Straße sah und von ihren "tollen Figürchen" schwärmte. Dabei war niemand von uns dick! Aber in den Achzigern dominierte der allgemeine Schlankheitsfimmel.
Ende vom Lied :
Ich bekam Bulimie, meine Schwester wurde dick...
Sprich in ihrer Gegenwart nicht mehr über das Thema Figur.

Bearbeitet von Cihan
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Natürlich hat sie das von Dir gehört, was denn sonst? Du legst gerade die Grundlagen für die Wiederholung Deiner Geschichte.
Erkläre ihr wie wunderschön sie ist und wie stolz sie auf sich sein muss. Und höre sofort damit auf Dich selbst zu kritisieren.

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Sehe ich genauso wie Rubanke!

"Erkläre ihr wie wunderschön sie ist und wie stolz sie auf sich sein muss."
Ich glaube - bin kein Experte auf diesem Gebiet - das Du (die TE natürlich) vor allem lernen musst, dies zu Dir selbst zu sagen und auch wirklich zu meinen. Aber das weißt Du (also die TE) bestimmt genau und wirst das wahrscheinlich während der Behandlung Deiner Esstörung gehört und gelernt haben. Hast Du alte Unterlagen zu Übungen aus dieser Zeit noch? Zeit, sie mal wieder rauszukramen und zu wiederholen.

Falls nicht mehr, nehme vielleicht Kontakt mit einer passenden Beratungsstelle oder einer alten Therapeutin auf, die Dir helfen können, Dein Selbstbild noch etwas gesünder werden zu lassen und Dir vielleicht auch Tipps geben, wie Du mit Deiner Tochter über Dein Problem sprechen kannst. Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus, aber mit einer 6jährigen kann man durchaus sprechen und ihr vielleicht versuchen zu erklären, warum die Mama manchmal so komische und negative Sachen über sich selbst sagt. Vielleicht versteht sie dann auch ein bisschen, dass es hier nicht um ein nachahmenswertes Verhalten geht, sondern um Mamas "Problem".

Finde ich übrigens toll von Deinem Partner, dass er so aufmerksam war und Dich auf Deine etwas missglückte Vorbildfunktion in dieser Sache hingewiesen hat! Hole ihn weiter ins Boot, gerade auch in Bezug auf Deine Tochter.

Alles Gute!

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Kurzer Einwurf: meine achtjährige Tochter kritisiert sich auch, hat sogar mal gemeint, sie wäre dick (zum Glück nur einmal, ich habe ihr natürlich sofort erklärt, dass das nicht stimmt, sie hat nahezu ideale Maße). Ich selber bin super zufrieden mit mir und meinem Aussehen (ja, sowas gibts :-D) halte also weder Diät, noch kritisiere ich irgendwas. Schönheitsbilder sind mir aber auch echt schnuppe. Von mir kann es also nicht kommen. Sie hat aber eine Freundin, die deutliches Übergewicht hat, und bei der das ständig Thema ist.

In diesem Fall stimmt es sicher, da die Mutter ja selber unzufrieden mit ihren Aussehen ist und sich kritisiert, aber es muss nicht immer von den Eltern kommen ;-)

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Ignorieren? Auf gar keinen Fall.

Unsere Kinder ahmen uns im Alltag nach, wissen aber meistens noch gar nicht, was sie da eigentlich machen oder sagen. Sie halten uns einfach häufig einen Spiegel vor.
Eigentlich hätte dir sofort der Gedanke kommen müssen, das sie sich das von dir abgeschaut hat hat. Sie ist jetzt auch kein Kleinkind mehr, wo man "unerwünschte" Dinge einfach ignoriert um ihnen den Reiz zu nehmen. Das ist vorbei und mit 6jährigen kann man eigentlich schon super sprechen.
Selbstvorwürfe bringen dich nicht weiter und lösen das aufkommende Problem auch nicht. Ich denke wirklich, das das,w as du dir wünscht, nämlcih das deine Tochter sich und ihren Körper lieben kann, das kannst du ihr leider nicht vermitteln, denn du kannst es selber nicht. Du kannst ihr aber scheibchenweise vermitteln, was passieren kann, wenn man sich selber nicht akzeptieren kann.
Da dein Körper ein großes Thema ist, ist er es auch für deine Tochter und sie fängt jetzt an, das auf sich selber zu übertragen. Somit ist der Moment gekommen, das du ihr deutlich machst, wer von euch beiden da eigentlich auf dem Holzweg ist. Mir wäre es jetzt ganz wichtig, meiner Tochter zu vermitteln, das ICH das Problem habe und nicht sie.
Für mich gehört es in der Erziehnung einfach dazu, das wir auch über unsere Schwächen und Macken sprechen, denn wir Eltern sind nicht perfekt. Aber unsere Kinder sehen uns (bis zu einem gewissen Alter) als perfekte Wesen....wir sind ihre Helden und Vorbilder.

Wenn du dich da jetzt nicht alleine rantraust, was ich nachvollziehn könnte, dann such dir dazu Hilfe von Außen oder nimm deinen Mann mit ins Boot...er hat anscheinend die feinen Antennen dafür und hat ja auch die Zusammenhänge erkannt.

Bearbeitet von Butterstulle
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„ Ich weiß allerdings nicht wie ernst ich diese Aussagen nehmen kann oder ob sie mich nur nachmacht.“

Glaub mir, das IST sehr Ernst! Suche dir umgehend Hilfe von außen.

Du treibst deine kleine Tochter gerade in eine massive Ess-Störung.

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Wenn du so etwas vor ihr sagst, mag es auch gut sein, dass sie dich nachmacht.
Dass du das umgehend lassen solltest, weißt du jetzt selbst. Bitte tu das und sag ihr, dass sie perfekt so ist, wie sie ist! Und wunderhübsch!

Ich würd noch versuchen ihr das wieder abzugewöhnen und dir selbst übrigens auch!!
Aber wenn du zeitnah merkst, dass es sich nicht ändert, dann würde ich Hilfe suchen.
Vielleicht auch jetzt schon Hilfe suchen, für den Fall dass es sehr lange dauert.

Fangt an euch anzunehmen und zu mögen. ❤️

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"Ich weiß allerdings nicht wie ernst ich diese Aussagen nehmen kann oder ob sie mich nur nachmacht"

Die Tatsache, DASS sie dich nachmacht, ist ernst.
Würde sie solche Sprüche auf dem Schulhof aufschnappen, würde sich das in ihrem Ater wohl bald wieder legen.
Aber wenn es die Mama ist, die ihr das vorlebt... uiuiui. Du wirst noch viele, viele Jahre ihr Vorbild und ihre Anleitung sein - selbst, wenn sie das irgendwann selbst nicht mehr wahrhaben will.

Sich selbst absichtlich zum negativen Vorbild (in einer bestimmten Sache) zu machen, ist nicht einfach. Aber es geht - und ist beibeuch offenbar dringend dran!

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Natürlich hat sie das von dir! Du bist ihr Vorbild. Sprich doch mal ganz bewusst positiv über deinen Körper, das hilft deinem Kind - und wahrscheinlich dir auch.
Ich schaue mir zum Beispiel mit meinen Kindern oft meine Schwangerschaftsstreifen an und sage, die haben sie von innen auf meinen Bauch gemalt und sie sind wunderschön.
Sprich auch positiv über dein Kind, zum Beispiel ein paar Affirmationen abends im Bett. Du sagst vor und sie sagt nach "Ich bin toll, ich bin klug, ich bin stark, ich bin liebenswert, ich bin mutig, ich bin schön..."
Ich empfehle auch das Buch "Körper sind Toll", meine Tochter (5) findet es super spannend und sagt mittlerweile Sachen wie "Jeder Mensch soll so sein, wie er ist, da brauch dann auch keiner über ihn lachen!"

Achte auch mal drauf was sie an Medien konsumiert. Viele Kinderserien und Filme zeichnen die Hauptfiguren extrem dünn oder sexy (zB Mia, oder LadyBug). Das beeinflusst von ganz klein an unsere Wahrnehmung. Versuche solche Medien zu reduzieren/zu streichen und Alternativen zu bieten, wo nicht so ein Fokus auf dünnes/sexy Aussehen gelegt wird. Und wo die Figuren nicht unbedingt mit Spindeldürren Armen und Mega-Taille in knappen Outfits idealisiert werden.

Bearbeitet von Igelschnauze
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Es wurde hier schon deutlich gesagt, ich sag's auch nochmal:
Du hast das zu verantworten, du hast das erzeugt mit deinem ewigen Genörgel über deine Figur.
Hilft es dir, ständig vor dem Spiegel zu stehen und deinen Wabbelpo lautstark zu kommentieren?
Geht er davon weg?
Macht es sich in irgendeiner Form glücklicher?
Denkst du dein Partner findet das toll? Das Genörgel und die Unzufriedenheit machen dich nicht attraktiv!
Womöglich ist beim Sex wegen ein paar Streifen auch das Licht aus oder du schiebst seine Hand ständig weg weil du dich ja so hässlich fühlst.

Und als Sahnehäubchen kannst du jetzt schauen was du bei deinem Kind damit verursacht hast. Wenn du Glück hast bekommst du das noch mal glaubwürdig gerade gerückt.
Aber vergessen wir die Kleine das nicht.

Mann Mann Mann da könnte ich mich immer ärgern...... Leute denen es gut geht, die gesund sind, suchen sich immer irgendwas um unzufrieden zu sein.
Was machen denn Leute mit behinderten Kindern, mit schweren Erkrankungen, mit entstellenden Unfällen, Narben.....
Die wirken oft zufriedener und angekommener in ihrem Leben, als du wegen ein paar Kilo zuviel.
Und ich wette meinen (definitiv zu dicken) Arsch darauf, dass du noch nicht mal dick bist. Du bist mit Sicherheit einigermaßen normalgewichtig.

Man kann sich das Leben ganz schwer machen wenn man mag. Wer keine Probleme hat macht sich welche. Gut.
Aber ein Kind in eine Essstörung zu treiben, obwohl man selbst schon in dieser Situation war. ist wirklich das allerletzte.

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Man liest deutlich heraus, dass du absolut keine Ahnung von psychischen Erkrankungen hast. Und noch weniger wie man mit solchen Menschen umgeht. Ich verstehe, was du sagen möchtest, ABER:
Das was ich habe ist eine Erkrankung, ich sehe und werde meinen Körper nie so sehen wie er aussieht. Dementsprechend stehe ich nicht vor dem Spiegel und suche Makel sondern ich sehe meinen Körper einfach als fehlerhaft an. Es ist auch nicht so, dass ich zu meiner Tochter gehe und sage "Guck mal mein Po wackelt", sondern es sind Alltagssituationen, die sie wohl mit aufgeschnappt hat. Situationen in denen ich z.B ein Eis angeboten bekommen und ablehne und auf die Frage, seit wann ich kein Eis mehr möchte sage: "na ich hab doch wohl nicht umsonst heute Sport gemacht. Du weißt doch, dass ich abnehmen möchte.".
Mich hier runterzubuttern weil ich selbst nicht gesund bin und gemerkt habe, dass es sich auf mein Kind überträgt, finde ich das allerletzte. Naja offensichtlich findest du es auch nicht prickelnd, sonst würdest du dich nicht unter einen anonymen Post verstecken.
Danke dir trotzdem für deine Meinung.

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Ich möchte jetzt nicht jemanden in Schutz nehmen, aber du hast im Ausgangspost nichts von einer Erkrankung erwähnt, nur das du nicht möchtest das dein Kind das gleiche durchmacht wie du…daraufhin hätte ich nun gedacht das du deine Selbstzweifel an deinem Körper meinst und keine psychische Erkrankung.
Es ist ein durchaus wichtiges Detail in so einem Bezug.
Was natürlich nichts an einer unpassenden Wortwahl ändert.

Edit: ah warte du schriebst das du Magersüchtig warst. Gut mir würde zusätzlich die Info fehlen ob du noch darunter leidest oder in Behandlung wärst (leiden tust du darunter scheinbar noch)

Bearbeitet von FrauFuchsmitHut
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