Guten Morgen ihr lieben mit Mamas,
Ich habe eine etwas heikle Frage und leider keine ähnliche Fragestellung gefunden deshalb Versuch ich es mal so.
Es geht um folgendes:
Mein Mann und ich bekommen unser erstes Kind (hoffentlich 8+4, nach Fehlgeburt) wenn die 12 Wochen gut überstanden sind wollen wir es mit der Familie und den Freunden teilen. Meine Eltern und sein Vater wissen schon Bescheid. Und hier kommt jetzt auch das Problem. Meine Schwiegermutter hat psychische Probleme, eine Form der Schizophrenie. Seit ihrem letzten schlimmen Schub Frühjahr 2020 ist sie mit Tabletten gut eingestellt und nimmt diese Gott sei Dank auch. (Was wir zwar nicht kontrollieren können aber da sie seitdem stabil ist, gehen wir davon aus, dass sie die Medikamente auch nimmt. Ihre Erkrankung selbst hat sie immer bestritten ob ihr das mittlerweile bewusst ist kann ich nicht beurteilen.)
Mag für euch jetzt vielleicht nicht schlimm klingen aber das war es durchaus. Und ich bekomm immer noch Panik wenn nachts das Telefon klingelt.
Insgesamt hat mein Mann kein besonders gutes Verhältnis zu ihr aber er versucht losen Kontakt zu halten und ca 4 mal im Jahr besuchen wir sie. Sie wohnt zwar nur 20 km entfernt aber mehr Kontakt möchte er nicht und sie weiß nicht wo wir wohnen. Einfach um zu vermeiden dass sie ständig unangemeldet vor der Tür steht und seine Grenzen nicht respektiert. Das dies genau so passieren würde haben wir bei seinem kleinen Bruder miterlebt. Diese Entscheidung basiert also auf Erfahrung und nicht auf einer Vermutung.
Wir möchten ihr das Oma sein nicht vorenthalten. Aber sie akzeptiert keine Grenzen weder körperlich noch emotional. Deshalb sind wir unschlüssig wann wir es ihr sagen sollen. Denn vermutlich wird sie ab dem Zeitpunkt penetrant sein. Worauf mein Mann immer ablehnend reagiert bis hin zum kurzzeitigen Kontaktabbruch. Wir reden hier von mehrmals täglichem Schreiben/anrufen.
Das er da manchmal auch in meinen Augen überreagiert.. ja. Aber ich musste auch nicht mit ihr groß werden und unter ihrer Psychose leiden.
Er versucht es aber er kann sie nur Häppchenweise in seinem Leben ertragen. Was sie leider garnicht verstehen kann.
Am liebsten hätte er keinen Kontakt mehr zu ihr, aber er möchte sie auch nicht für ihre Krankheit bestrafen. Es ist und bleibt schwierig.
Und ja mir ist bewusst das man durchaus mit Familienangehörigen brechen kann wenn einem der Kontakt nicht gut tut. Allerdings ist das nicht der Weg den wir gehen wollen. sondern eine Lösung muss her, wie wir ihr unsere Bedingungen verständlich machen können, sodass der Kontakt funktioniert und sie eine Beziehung zu ihrem Enkel aufbauen kann.
Ich hätte es ihr also eigentlich gerne erst sehr spät erzählt einfach um diesen Konflikt zu vermeiden. Was jedoch eher schwierig ist, da sie es wegen der Nähe vermutlich vorher von jemand anderem erfahren würde.
Wenn unser Engel da ist wird es nur Besuche bei ihr geben ich möchte diese regelmäßig halten aber eben nur so lang das es für uns auch okay ist dachte an einen festen Tag im Monat für 2-3 Stunden.
Allerdings graut es mir davor mit ihr dann das Gespräch führen zu müssen warum sie nicht alleine mit dem Kind etwas unternehmen kann oder warum es später nicht bei ihr übernachten darf. Und ja da sind wir uns einig mal abgesehen von ihren Erziehungsmethoden/Vorstellungen ist die Angst das sie wieder den Bezug zur Realität verliert viel zu groß. Ich weiß nicht welche Auswirkung eine vergessene Tablette hat oder ein Glas Wein oder oder oder.
Meine eigene Oma war auch psychisch krank und das erste mal über Nacht war ich bei ihr als Teenager. Allerdings habe ich dies auch nicht hinterfragt sie hat ein paar 100 km entfernt gewohnt und wir haben sie eher selten und nur als Familie besucht wenn mein Vater Zeit hatte.
Jetzt ist es doch persönlicher geworden als ich vor hatte.
Meine Frage habt ihr Erfahrungen mit psychischen Krankheiten in der Familie und wie geht ihr damit um. Egal ob die Person einsichtig ist oder die Augen davor verschließt.
Dieses Thema beschäftigt uns schon seit Jahren und in der Theorie haben wir unseren Plan wie wir es handhaben wollen nur bezweifle ich das es so tatsächlich umzusetzen ist.
Und nun ist eben Tag x an dem wir uns entscheiden müssen welche Richtung wir einschlagen wollen.
Vielen Dank fürs lesen
Liebe Grüße Foehnchen und Baby Cracker inside
Schwiegermutter psychische Erkrankung
Hey!
Ich habe dir eine pn geschrieben.
Was ist denn der Plan deines Mannes? Wie würde er damit umgehen?
Liebe Grüße
Schoko
Habe dir zwar privat geschrieben, aber falls andere das auch missverstanden haben. Dieses Vorgehen ist unser Plan, vermutlich aktuell noch mehr seiner als meiner. Ich möchte ihm jedoch bei allem den Rücken stärken.
Ich würde den Kontakt "nur" wegen eines Enkelkindes nicht weiter aufleben lassen; im Gegenteil ... hier gilt es, das Kind zu schützen, so dass für mich nur KEINERLEI Kontakt zu einem Menschen mit diesem Krankheitsbild in Frage käme ...
... mich wundert etwas, dass es Dein Mann nicht genauso sieht, nachdem er sich ja schon weitestgehend abgegrenzt und den Kontakt nahezu auf Null runtergefahren hat ...
... Du musst echt aufpassen, dass Du ihn da nicht in etwas reinquatscht, was er eigentlich keinesfalls kann und will, aber Dir zu Liebe auf sich nimmt, weil Du von einer glücklichen Oma-Kind-Beziehung träumst, die es aber unter diesem Damokles-Schwert der Krankheit nicht geben kann.
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich versuche ihn in keine Richtung zu beeinflussen. Aber natürlich reden wir offen miteinander und teilen uns Sorgen und Ängste mit.
Ihr den Kontakt verbieten oder gar das Kind zu verheimlichen kommt für uns beide nicht infrage. Einfach weil wir das Kind später nicht belügen wollen und sie ja auch nicht für ihre Krankheit bestraft werden soll.
Aktuell stabil ist sie sehr anstrengend und nicht sehr aufmerksam was ihre Mitmenschen betrifft. Hört nicht richtig zu, fragt seit Jahren immer wieder dieselben Sachen etc. und in vielen Dingen eher egoistisch und lebt in vielen Bereichen eben in ihrer eigenen Blase und träumt sich alles so zusammen wie es ihr gefällt.
Aber sie kein böser Mensch.
Und meinem Kind irgendwann zu erklären ja Papa hat auch noch eine Mama.. nein die Oma können wir nicht besuchen die ist krank.. das würde ich falsch finden. Kennenlernen sollen sie sich schon aber eben Kontakt in Maßen und natürlich wäre mir es lieber es weiterhin quartalsweise zuhalten. Aber dann käme vermutlich von ihr Druck und dann gäbe es Streit und all das könnte vermieden werden wenn wir eben 1x im Monat für ein paar Stunden hingehen. Aber ja natürlich ist es alles nach dem Konzept erdacht das es eine Oma-Enkel Beziehung geben soll. Ich weiß nicht ob es der richtige Weg ist oder auch nur ansatzweise so funktionieren kann. Aber es beiden aus Prinzip ganz verwehren? Ob das der richtige Weg sein kann?
Meine Oma war auch realitätsfremd und hatte so einige Probleme aber trotzdem ist sie lieb mit uns umgegangen und als Kind war das völlig okay. Und mit meinen Erinnerungen kann ich klar sagen aus Prinzip sie nicht kennen zu dürfen .. das hätte ich meinen Eltern übel genommen.
Nach dieser Antwort verfestigt sich leider meine Meinung, dass es meines Erachtens gesünder und besser für alle Beteiligten, und insbesondere für das Kind, wäre, wenn es keinen Kontakt gibt ... und wenn das absolut keine Option ist, das wie gehabt nur quartalsweise und nicht vertiefend ...
... und dabei geht es nicht darum, Deine Schwiegermutter wegen ihrer Krankheit zu bestrafen, sondern einzig darum, das Kind zu schützen ...
... bei diesem Krankheitsbild ist überhaupt nicht einzuschätzen, was es an wirklich üblen Szenen geben kann, die ein Kind schwer traumatisieren können ...
... mir wäre das viel zu gefährlich ... und man kann einem Kind auch immer altersgerecht beibringen, warum die Dinge nun mal so sind, wie sie sind.
Also erstmal: wie äußern sich die Schübe denn überhaupt? Das ist schließlich bei Schizophrenie total unterschiedlich.
Ich finde es sehr bedenklich, jemanden wegen einer Krankheit so auszuschließen. Ich finde es schrecklich.
Meine Schwiegermutter leidet seit vielen Jahrzehnten darunter. Bei akuten Schüben gingen die Kinder natürlich nicht hin. Ansonsten war auch noch der Opa ja da.
Schizophrenie bedeutet ja nicht, dass man andere umbringt.
Es variiert aber im Grunde immer verwirrt, orientierungslos, paranoid, Wahnvorstellungen, Selbstgespräche.
Wir mussten sie einmal 100km weiter bei der Polizei abholen da sie in ihrem Wahn mit dem Auto dorthin gefahren ist, (nachdem sie ihre halbe Wohnung auf den Balkon geräumt hat) und in einem Park Familien verängstigt und belästigt hat. Meist denkt sie das alles vergiftet sei und ‚die’ es vor allem auf die Kinder abgesehen haben. Sie redet als seien es verschiedene Personen. Und spricht mit irgendetwas oder jemandem das nur für sie da ist.
Ich sage nicht das sie einmal im Monat durchdreht. Aber die Angst das es jederzeit wieder zu einem Schub kommen kann ist groß deshalb alleine mit dem Kind steht garnicht zur Debatte und sie ist alleinstehend.
Genau darum geht es ja wir wollen den Kontakt aber wie spricht man die Problematik an und erklärt warum das Kind bei ihrem Exmann schlafen darf oder er alleine mit dem Kind in den Zoo darf und sie nicht ?
Ist sich deine SM ihrer Krankheit bewusst und einsichtig ?
Ich wollte gerade mit Menschen wie dir sprechen. Jemandem der in eine ähnlichen Situation ist und es nach empfinden kann, die Angst und den Zwiespalt.
Nein, während akuten Schüben ist sie natürlich nicht einsichtig. Aber den Kindern hat sie nie etwas getan.
Es ist einfach eine ganz schlimme Krankheit. Das muss man sich immer wieder bewusst machen. Ich würde ganz normal mit ihr umgehen. Natürlich Besuche nur in Begleitung. Aber sie macht das ja nicht extra oder um euch zu ärgern! Warum sollte man mit ihr denn nicht einfach umgehen wie mit einer gesunden Oma? Wartet doch erstmal ab wie es überhaupt wird und wenn sie sich freut, spricht doch nichts dagegen, sie zu besuchen, mit ihr spazieren zu gehen usw. Kommt ein Pflegedienst für die Tabletten?
Hallo
Meine SM ist auch psychisch krank und wir haben sogar vor mit ihr zusammen zu leben (bekommen auch unser erstes Kind) und ich muss sagen das ich deine Sorgen natürlich zu 100% nachempfinden kann. Ich kenne mich mit ihren Schüben nicht wirklich aus und weiß nur das sie mit den Medikamenten gut eingestellt ist und mein Mann da sehr strikt drauf achtet das diese auch genommen werden. Zu Ihrem anderen Enkel ist sie wirklich sehr lieb. Wenn uns irgendwas auffallen sollte das unser Kind auch nur ansatzweise beeinträchtigt wird mein Mann die volle Verantwortung tragen müssen, auch wenn das heißt das wieder eine neue Lösung der Wohnbedingungen her müsste, denn das Wohl unseres Kindes geht Über alles . An deiner Stelle würde ich es also ausprobieren und ihr den Kontakt aufgrund der Krankheit nicht verweigern aber eben so gestalten wie du es für richtig hältst.
Alles gute für dich und schöne Schwangerschaft 🤰🏻:)
Schön das dein Mann trotz der Krankheit eine gute Beziehung zu seiner Mutter hat. Das hat meiner leider nicht und wie viel in der Vergangenheit ihrer Krankheit geschuldet war und wie viel einfach ihre Persönlichkeit ist lässt sich nun leider auch nicht mehr ausmachen. Wir werden es versuchen und hoffen das es mit Struktur und Grenzen funktioniert.
Vielen Dank für deine Anteilnahme und ich wünsche euch auch das beste 🤗
Vielleicht sagt ihr es mit der Schwangerschaft garnicht, ist zwar nicht so toll , aber so schützt du dich und das Baby vor Stress, dein Mann kann ja alleine hi fahren dann bist du halt krank .