Hallo ich habe ein Problem. Habe erst gedacht mein Mann spinnt und hat keine Ahnung. Aber nach den Wochen glaube ich wirklich ich bin ein Roboter. Mein Mann nennt mich auch gefühlskalt. Aber dazu später.
Das eigentliche Problem ist,dass ich nicht spielen kann. Alles was ich mit den Kids mache muss einen Sinn haben einfach so Quatsch machen kann ich nicht.
Wenn ich es dann doch mache findet es mein grosser es "gruselig". dabei versuche ich es genauso zu machen wie mein Mann. Sobald ich das Gefühl habe irgendwas verläuft nicht nach Struktur werde ich innerlich unruhig und würde den Kids" pädagogisch "wertvolle Aufgaben geben. Also etwas lesen und nicht stundenlang mit den Autos spielen und Partymusik hören.
Mein Mann ist der Held. Und es ist nicht nur so dass er Quatsch macht. Nein er kümmert sich auch mit dem grossen um die schule und das läuft ohne stress. Ganz im Gegensatz , wenn der grosse etwas mit mir für die Schule macht.
Dabei gebe ich mir so viel Mühe.
Jetzt zu dem gefühlskalt. Davon gibt es mehrere Situationen aber dies ist die aktuellste.
Mein grosser hat eine Rolle in einem Theater Stück in der Schule bekommen, und sich sehr gefreut. Ein paar Tage später kam er nachhause,und erzählte mir dass er sich die Rolle teilen muss. Er war schon etwas geknickt. Habe ihn aber nicht nach dem Grund gefragt, sondern dachte okay. Dann teilen die sich die Rolle.
Jetzt kam er nachhause und sagte er hat keine Rolle mehr sondern ist Ersatz.
Mein erster Satz was nicht zu fragen warum. Sondern zu sagen, "dann brauche ich mich auch nicht um ein kostüm zu kümmern und eigentlich brauch er dann gar nicht hinzugehen, da es eh eine freiwillige sache ist."
Ich war enttäuscht, da er sich die Rolle hat wegnehmen lassen.
Aber ich habe wieder nicht getraut zu fragen was passiert ist.
Letzteres kam raus er hat sie Rolle nicht selbstbewusst genug vorgetragen.das hat er kann nochmal mit viel Quatsch mit meinem Mann geübt.
Beim kleinen habe ich mich heute auch nicht besser verhalten. Wir waren draußen spazieren und er ist auf jedes Grundstück gelaufen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und habe gesagt, dass er das nicht machen können weil die Menschen sonst die Polizei rufen, wenn er immer auf die Grundstücke rennt.
Und ich weiß, dass mein Mann diese Situation auch wieder spaßiger gelöst hätte
Hattet ihr auch mal solche Phasen und wie seid ihr da wieder rausbekommen.
Bin ich ein Roboter
Dass du über dein Verhalten nachdenkst, ist schonmal gut. D.h du bist in der Lage dein Verhalten zu reflektieren.
Aber du musst wirklich sehr auf deine Wortwahl und auch voralllem deine Gedanken achten.
Schon allein dass du dir dachtest dass dein Sohn sich die Rolle hat " wegnehmen lassen " impliziert doch mit was für einen enormen Druck deine Kinder konfrontiert sind. Können sie dir eigentlich was Recht machen?
Niemals nie wäre das mein erster Gedanke! Nie!
Und das mit der Polizei und den Grundstücken...mal davon abgesehen davon, dass wir hier nicht in Amerika sind, ist dies doch grausam was du da sagst. Du übst auf wirklich hässliche weise deine Machtposition aus.
Du bist halt anders als dein Mann, einfach pragmatischer und logischer. Männer sind oft einfach große Kinder.
Aber man könnte sich aneignen, als erstes die Kinder zu fragen "und wie geht es Dir dabei? Wie fühlst Du dich?". Nach "warum" zu fragen ist auch nicht so klug, finde ich.
Ich mache auch viel lieber was pädagogisch wertvolles , wie lesen oder was üben, als zu spielen- das ist für mich Zeitverschwendung. Aber ich habe mich damals gezwungen, mit den Kinder Gesellschaftsspiele zu spielen.
Also: ich würde nicht versuchen Deinen Mann nachzuahmen. Es macht nichts, dass Du anders und kühler bist.
Kommt mir bekannt vor, allerdings hab ich mich besser "im Griff", bzw. übe das "Maskieren" seit Kindesbeinen.
Ich bin Autistin.
Du schreibst von einer Phase. War das denn mal anders? Ansonsten würde ich schon sagen, dass man einige Dinge auf jeden Fall erlernen kann, da stimme ich einer Vorschreiberin zu. Wenn du den Eindruck hast, dein Kind ist traurig/geknickt etc. kannst du dir angewöhnen, das zu benennen und Hilfe anzubieten oder nachzufragen, was dem Kind sonst helfen würde ("Du wirkst sehr traurig. Was würde dir helfen? Kann ich etwas tun, um dir zu helfen?") Also bestimmte Verhaltensweisen aktiv umlernen, indem du dir bewusst andere Sprachmuster aneignest.
Ansonsten fällt mir an mir und anderen oft auf, dass wir weniger empathisch reagieren, wenn wir gestresst und überfordert sind. Fühlst du dich oft so? Dann wäre es ein guter Weg, die Ursachen dafür zu erforschen und Stress etc. zu reduzieren, um besser auf die Kinder eingehen zu können.
es gibt einfach Menschen, die sachlicher drauf sind. -- bis zu einem gewissen Grad ist das doch einfach ein Wesenzug.
in starken Ausprägungen kann das ja auch Richtung Asperger gehen - andere Emotionale Schächen, Psychopathie ...etc... aber so stark ist es bei Dir nicht und Du bist Du dessen bewusst und denkst drüber nach: also weisst Du durchaus, dass da etwas ist, das dir missfällt.. - Manchmal sind Leute in depressiven Phasen auch so. -- oder man ist halt einfach weniger emotional als andere. -- es gibt ja auch das Gegenteil helicopternder Eltern, die bei einem Konflikt für das Kind gleich mit das heulen kriegen und überemotional gesteuert sind.
Alles okay ... und wenn Du drüber nachdenkst, kannst Du ja nachjustieren und versuchen, dich hier und da emotionaler zu verhalten, wenn es Dich stört.
Du sagst, ich glaube ich bin ein Roboter und mein Mann nennt mich gefühlskalt. Du führst dabei Beispiele aus deinem Verhalten gegenüber deinen Kindern an. Du leidest aber darunter, denn warum sonst hättest du dein Problem hier gepostet.
Anlagebedingt gibt es - Gott sei Dank - nur wenige Menschen, die nicht empathiefähig sind etwa echte Psychopathen und Narzissten, die bei anderen Menschen viel Schaden anrichten können. Bei depressiven Erkrankungen kommt es häufig über eine Teilnahmslosigkeit auch zu diesem Empfinden.
Ich nehme jetzt mal an, dass das bei dir nicht zutrifft und du Probleme mit deiner mangelnden Empathiefähigkeit hast, die du manchmal als gravierenden Mangel wahrnimmst. Insbesondere die Interaktion mit den eigenen Kindern machen dir jetzt deine Mängel auf diesem Gebiet bewusst. Wahrscheinlich waren sie vorher auch schon da, aber möglicherweise gelang dir da eine Rationalisierung und Verdrängung einer Veranlagung.
Bei mir hatte meine mangelnde Empathiefähigkeit Ursachen in Störungen bzw. Verletzungen in meiner Kindheit und Jugend, die mir auch erst sehr spät bewusst geworden sind. Im Berufsleben war mir diese Eigenschaft im nachhinein sogar nützlich.
Auch mein erster Schritt war, dass mir mein Defizit was meine Empathie anbelangt, irgendwann schmerzlich klar geworden ist, mein Leidensdruck hat mich zum Handeln bewegt.
Diese Empfindung treibt dich ja auch um.
Ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass ich in dieser Beziehung wirklich Fortschritte machen konnte, aber ich muss ständig an mir arbeiten. Das ist wie beim Sport oder beim Musizieren. Du wirst es nie richtig gut lernen, wenn du dich nicht ständig und mit Ausdauer darin übst. Schnelle Lösungen gibt es nicht.
Viel geholfen hat mir der ständige Versuch einen Perspektivenwechsel einzunehmen, d.h. mich in die Rolle des anderen Menschen zu versetzen. Der Perspektivenwechsel ist auch Teil der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), bei der es ja darum geht, die eigene Programmierung (Mindset) zu verändern.
Weiters hat mir die Beschäftigung mit meinen Katzen im Tierheim geholfen. Hier fällt mir das Lieben und Lieben geben am Leichtesten. Meine Distanzierung schrumpft und es wird auch bei Menschen besser.
Am meisten half mir aber mein neu gewonnener Glaube. Erst als ich lernte, mich selbst lieben zu können, habe ich auch begonnen andere Menschen lieben zu können. Das ist aber natürlich ein sehr persönlicher Weg...
<<<Aber ich habe wieder nicht getraut zu fragen was passiert ist.>>>
Das finde ich interessant. Du hast dich nciht getraut....kann es sein, dass es Gefühle gibt, vor denen du Angst hast? vielleicht lässt du dich deswegen auf diese Ebene nicht ein?
War das schon immer so?
Welche Erfahrungen hast du in deiner Kindheit gemacht? Also wie bist du diesbezüglich großgezogen worden?
Also grundsätzlich habe ich schon oft den Eindruck, dass es den Vätern leichter fällt mit den Kindern Spaß zu haben, weil sie in vielen Fällen einfach nicht für die ganze Alltagsroutine zuständig sind. Ich weiß nicht, wie die Arbeitsteilung bei euch ist, aber wenn man als Mutter (und meiner Erfahrung nach ist es meistens noch so) nur am Organisieren ist, dass der Familienalltag „funktioniert“ und alles halbwegs rund läuft, ist es doch kein Wunder, wenn man nicht gleichzeitig der Kasperl vom Dienst sein kann. Bei Vätern habe ich den Eindruck ist das oft der kindliche Ausgleich, wenn sie vom Job heimkommen und sich dann voll und ganz den Kindern widmen können. Die Geschichte mit deinem Kleinen kann ich gut nachvollziehen und deine Aussage ist ja auch faktisch richtig. Es kann sich ja wirklich jemand daran stören, dass ein Kind aufs Grundstück rennt und mit der Polizei droht. Das empfinde ich nicht als gefühlskalt, sondern als Aufklären des Kindes, welche Konsequenzen sein Handeln haben könnte. Die Situation mit deinem Großen kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Warum „traust“ du dich nicht zu fragen, warum er sich die Rolle teilen muss oder nur mehr Ersatz ist? Kannst du mit deinem Kind nicht offen reden? Was hindert dich daran? Vielleicht kannst du da mal in dich selbst reinhören, was da von deiner Seite aus dahinter steckt…