Was ist richtig?

Hallo, ich möchte euch gerne um Rat bitten.
Mein Mann und ich wohnen mit unserem 2 Jährigen Sohn in einem Dorf bei unserer Familie. Hier haben wir 100%ige Unterstützung.
Seit längerem spielen wir mit dem Gedanken, wieder städtischer zu wohnen. Hier ist leider sehr wenig los, wir haben früher in der Stadt gewohnt.
Dort, wo wir hinziehen wollen würden, wären wir jedoch auf uns alleine gestellt. Dort ist keine Familie, ein Netzwerk müssten wir erst neu knüpfen.
Was meint ihr, ist dies überhaupt machbar? Unser Sohn würde dort in den Kiga gehen, mein Mann arbeitet Vollziehung, ich Teilzeit.
Einfacher wäre es natürlich, hier zu bleiben. Hier haben wir Platz, müssten uns also verkleinern. Und wir hätten immer jm, der gerne auf unseren Kleinen aufpasst.
Aber irgendwas fehlt uns hier...
Also, würdet ihr es wagen, umzuziehen, oder hoffen, dass das Gefühl iwann verschwindet?

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Hi,
Dank eurer 100% Familiären Unterstützung, meinst Du JETZT, daß Du das Stadtleben, mit seinen Möglichkeiten vermisst. Kino, Bar, Restaurants, Museen etc.

In der Stadt, wo ihr für jede Minute einen Babysitter bezahlen müsst, geht ihr gar nicht mehr aus, oder nur noch getrennt, weil es irgendwann so richtig ins Geld geht. Für 1 Std. Babysitter, gibt es 2 Getränke....

Ihr müsstet vermutlich den Job wechseln, bezahlt mehr, für weniger Wohnraum, für 2-4x ausgehen im Monat, die in der Stadt aber nicht möglich sind...............

Ich würde nochmal tief in mich gehen, und überlegen.

Gruß

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Wie weit ist es denn bis in die Stadt?

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Das sind ca. 140 -160 km

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Bei 140km würde ich 1 bis 2x im Monat die Verwandtschaft für einen Abend ins Boot holen und dann mit meinem Mann in die Stadt fahren.

Dann lässt das Vermissen schnell nach. In der Stadt hatten wir eine zentral gelegene Wohnung mit etwas Schimmel. Nun haben wir für etwas mehr als die monatliche Miete inkl 2 Garagenstellplätze die Kreditrate für ein mehr als doppelt so großes neues Eigenheim.
Ja, ich vermisse meine Stadt auch- aber wenn ich an die Wohnung denke, reicht mir dann und wann eine Fahrt dorthin.

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Ich würde ein funktionierendes Netzwerk nicht aufgeben, wenn Kinder noch so klein sind.
Später könntet ihr immer noch umziehen ggf. zur Schulzeit. Aber so eine Unterstützung ist Gold wert.

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Ich finde den Tipp gut.
Jetzt nicht umziehen. Den meisten Support braucht man bei kleinen Kindern (wir waren leider komplett auf uns alleine gestellt).
Lieber vor der Einschulung umziehen oder vor der weiterführenden Schule, also entweder mit 5 oder mit 10 Jahren.

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Das habe ich auch sofort gedacht 😅

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Nicht umziehen !!!

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Da müsst ihr wohl abwägen.
Wie oft wollt ihr das Stadtleben genießen?
Wie oft braucht ihr Unterstützung?

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Noch eine Stimme für nicht umziehen.

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Ich würde es auch lassen. Ganz ehrlich, ich glaube, ihr wisst erst, was ihr an der familiären Unterstützung habt, wenn sie wegfällt. Ihr versteht Euch gut, Euer Sohn genießt Oma und Opa - niemals würde ich das aufgeben wollen.

Möchtet Ihr noch ein zweites Kind? Auch das würde ich in die Überlegungen mit einbeziehen. Mit einem zweiten Kind würde das alles noch schwieriger - und kostenintensiver. Ich würde es wirklich lassen.

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Was fehlt euch denn genau? Kann man das nicht irgendwie vor Ort lösen?
Ich wohne in der Stadt ohne familiäre Unterstützung. Das macht unseren Alltag, gerade mit oft kranken kleinen Kindern manchmal echt sehr fordernd. Klar, wir gehen gelegentlich mit Freunden essen oder gehen ins Museum. Allerdings meist getrennt, weil der andere die Kinder hütet.
Könntet ihr nicht eher alle 3 Monate ein Wochenende in die Stadt fahren?
Finanziell ist das mit Deutschlandticket und günstigem Hotel auch nicht teurer als Stadtmiete und Babysitter.

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Alles kann man im Leben nun mal meistens nicht haben. Da wo ihr jetzt seid, habt ihr familiäre Unterstützung, aber halt kein Stadtleben.
In der Stadt seid ihr auf euch allein gestellt, da könntet ihr das Stadtleben auch nicht so genießen. Oder nur getrennt, weil einer bei den Kindern bleiben muss.
Eine Wohnung zu finden, wird eine Herausforderung, weil die meisten Vermieter nicht so auf Kinder stehen. Abgesehen davon, dass ihr auch viel weniger Platz hättet.
Ich hätte Probleme, noch kleine Kinder einem wildfremden Babysitter anzuvertrauen.
Es spricht aus meiner Sicht wenig für einen Umzug, aber viel dagegen. Wenn eure Kinder größer sind, könnt ihr immer noch umziehen.

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Hi,
ich würde in die Stadt, bin aber auch eher Stadtmensch 🤷‍♀️ Ich stelle mir umgekehrt oft die Frage, ob ich aufs Land will. Und meine Antwort is aktuell ganz klar nein. Obwohl wir alleine sind und bisher sogar Vollzeit gearbeitet haben.. Ich mag die Leute, die unzählige Optionen, den Trubel, auch wenn ich vieles davon mit Kind und ohne Familie hier kaum wahrnehmen kann. Aber ich baue mir mein Netzwerk langsam auf und die Großeltern kommen auch mal zum Besuch (und babysitten 😉). Und auch wenn Haus und Garten super sind, ab einem gewissen Alter legen die Kinder mehr wert auf Freunde und Hobbys. Meine Freunde auf dem Land spielen nun Taxifahrer und richtig arbeiten tut nur einer, da sowas wie Hort auch eher selten ist. Und auch wenn ich immer wieder ihre tollen Häuser und Gärten beneide (die ich mir auf dem Land auch im Vergleich zur Stadt locker leisten könnte…), bin ich sehr froh um die Infrastruktur, die wir hier haben. Hier kann ich nicht nur den Bedürfnissen den Kindern gerecht werden, sondern auch meinen. Und da kommt der Punkt, wo jeder für sich entscheiden muss, was einem wichtig ist, was man auch wünscht. Wenn ihr den Umzug wagt, dann fände ich den Wechsel in den Kindergarten zB einen ganz guten Punkt. Da könnt ihr euch auch alle einspielen, bevor die Schule losgeht, was eher der fordernde Part ist

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Hi,
ich könnt mich über die Aussage " und richtig arbeiten tut nur einer der Freunde, da es kein Hort gibt, und sie nur als Mamataxi fungieren", fast kaputt lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Ne, wir haben hier auch keinen Hort, und der Kiga hat auch nur beschränkt auf, 1100 Einwohner. Trotzdem gehen hier alle Väter Vollzeit, Fahrtweg 20 - 70 km, einen Weg. Die meisten Mütter Teilzeit, Fahrweg 12 bis 40 km einen Weg. Ein anderer Teil Mütter geht auch Vollzeit, wenn sie den Kids zu trauen, nach der Ganztagsschule, noch die halbe bis 2 Stunden, alleine daheim zu sein.

Hier gibt es im vorherigen Neubaugebiet soviel Städter aus dem Rhein-Main Gebiet, daß es im nächsten Neubaugebiet, erstmal nur Einheimischen bauen durften. Da es nicht "funktionierte".

Hier wird die Randzeitbetreuung von den Großeltern abgedeckt. Auch die Fahrten zu Hobbys und Therapien. Auf dem Land hat man öfters Eigentum was abzubezahlen ist, daß geht nicht mit "bißchen Arbeiten".

Hier wartet man nicht mal nebenbei auf den ÖPNV, hier fährt man Auto, da der Bus morgens um 6.03 h fährt, ob man um 7 Uhr auf der Arbeit sein muß, oder erst um 14 Uhr. Und heim kommt man mit dem Bus um 18.20 h, egal ob um 12 Uhr aus, oder um 17 Uhr.

Es ist viel viel mehr zu organisieren, wenn man auf dem Land lebt, und hat weniger Möglichkeiten die Kids weg zu organisieren, aber trotzdem gehen wir RICHTIG arbeiten, und künstlern nicht herum, weil man sich das hier noch viel weniger leisten kann.

Gruß

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Hi,
ich glaube es dir voll und ganz, dass es ganz viel zu organisieren gibt. Genau die Themen, de Du ansprichst sind die Themen, wofür ich mich aktuell gegen Land entscheide. Ich habe mich aber mittlerweile mit vielen unterhalten, die auf dem Land bei uns wohnen (weil ich selber über die Stadt/Land-Frage am Grübeln bin ) und es ist leider bei vielen die Realität, dass Mama maximal 20 Std. arbeitet, damit alles noch irgendwie klappt. Papa dafür so viel, dass er die Kinder nicht mehr sieht, weil ja jemand was verdienen muss und die Fahrtwege auch entsprechen lang sind.. Es sei denn man hat Vollzeit-Großeltern. Und das natürlich ohne, dass es den Leuten finanziell gut geht, denn wie du auch sagst, Eigentum muss auch abbezahlt werden.. Absolut traurig

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