Hallo, ich habe mich hier angemeldet, weil ich wirklich dringend Rat suche..
Mein Partner und ich haben zwei Söhne (4 und fast 3 Jahre alt und der jüngere hat eine körperliche Behinderung).
Mein Mann ist im Schichtdienst tätig und pendelt täglich, ist in der Regel zwischen 7 und 17 Uhr oder von 11 bis 21 Uhr nicht zu Hause. Ab und zu Nachtschichten und jedes zweite Wochenende einen 12 Stunden Dienst.
Ich arbeite von 8-14 Uhr, die Kinder sind im Kindergarten bis 15 Uhr betreut. Ich arbeite auch ab und zu am Wochenende von 6-14 Uhr.
Ich mache die Kinder morgens alleine fertig, bringe sie in den Kindergarten und gehe arbeiten. Nach Feierabend habe ich eine Stunde, in der ich evtl. Einkaufen gehe oder auch mal nur die Ruhe im Auto auf dem dem Parkplatz genieße.
Zu Hause beginnt dann der Stress: Beide Kinder können sich nicht alleine beschäftigen. Wenn sie es mal tun (für wenige Minuten), ist sofort Streit oder es wird gehauen/Spielzeug weggenommen, das man dazwischen gehen muss.
Der große ist sehr eifersüchtig, versucht sich durch negativ-Verhalten Aufmerksamkeit zu holen... (Ich habe schon exklusiv Zeit nur mit ihm eingeführt).
Nach der Arbeit kochen? Fehlanzeige. Die beiden wollen mitmachen, und ich bin dann nur mit den Kleinen beschäftigt und muss aufpassen, dass sie sich nicht verletzen, streiten, an den Töpfen ziehen etc...
Wäsche zusammenlegen? Wird sofort wieder zerpflückt, egal wie sehr ich versuche sie mit einzubinden.
Die Kinder folgen mir auf Schritt und Tritt, ich muss die ganze Zeit beim Spielen zugucken, sonst ist nur geschrei :(
Wir kochen zur Zeit gar nicht mehr, der ganze Papierkram bleibt auf der Strecke, wichtige Termine gehen unter oder werden gar nicht erst gemacht, weil man keine Ruhe zum telefonieren hat!
Wenn mein Mann dann nach Hause kommt sind beide schon total überdreht und man kann teilweise nicht mal mehr mit ihnen sprechen.
Gegen 19 Uhr machen wir die Einschlafbegleitung und bis 21 Uhr steht der große immer wieder auf, kommt ins Wohnzimmer, will zum 5 Mal kuscheln.
Mein jüngster lässt sich ausschließlich von mir ins Bett bringen und seit ein paar Wochen schläft er auch im Elternbett (und mein Mann auf dem Sofa). Ich schlafe dann mit dem Kleinen ein und dann ist der Tag auch schon vorbei.
Mein Mann und ich haben keine 10 Minuten am Tag Zeit für uns, um zu Besprechen was noch getan werden muss. Wir sind Abends dann einfach zu müde, sobld die Kinder ins Bett gehen.
Tut mir Leid für den langen Text, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Wo soll ich die Zeit und Kraft hernehmen? Wir haben keine Familie/Freunde, die uns Unterstützen können.
Danke und liebe Grüße
Totale Überforderung - Keine Kraft um Alltag zu bewältigen
Hallo du,
ist finanziell ein Babysitter drin? Während du Zuhause bist, als Entlastung? Dann kommst du zu was, deine Kinder haben dich trotzdem in ihrer Nähe und falls sie die Zeit mit Babysitter sogar mögen, hättet ihr alle was davon.
Hi
Die Kinder essen ja sicherlich warm im Kindergarten
Da sehe ich nicht unbedingt die Notwendigkeit auch abends nochmal warm zu essen
Also Spar dir den Stress
Vielleicht kannst du ein Ritual etablieren mit Hörspiel oder ähnlichem, dass die beiden ruhig hören/ spielen malen
Immer zur gleichen Zeit, zb wenn du den Tisch deckst
Liebe TE,
hat euer jüngster Sohn Pflegegrad? Aber mal unabhängig davon, holt euch eine Haushaltshilfe, einen Babysitter.. Entweder kocht deine Mann oder du, einer passt auf die Kinder auf. Kocht auf Vorrat.
Ich weiß ja nicht was dein Jüngster für eine körperliche Behinderung hat. Sonst würde ich sagen, geh mit den Kinder raus auf den Spielplatz zum Auspowern. Habt ihr einen Garten, der eingezäunt ist? Dann schickt eure Kinder, vielleicht auch getrennt in den Garten.
Ein Babysitter kann euch entlasten. Er geht mit den Kindern raus. So könnte ihr euren Papierkram, eure Telefonate mal auf die Reihe bringen. Im Supermarkt einen Zettel aufhängen oder annoncieren.
Wie sieht es mit einer Eltern und Kind-Kur aus? Kuckt mal hier rein:
https://www.lv-koerperbehinderte-bw.de/pdf/Mutter_Kind_Kuren.pdf
Holt euch Hilfe, dass ist ganz wichtig.
LG Hinzwife
Hi du, meine zwei sind 1 und 2 Jahre alt. Allerdings noch ohne Kita. So wie du es beschreibst läuft es zuhause auch. Draußen nicht. Also sind wir aktuell eigentlich nur draußen, bis auf die Schlafenszeiten. Daher meine Idee: geh mit den zwei raus statt rein. Nehmt euch was zu Essen mit. In stressigen Zeiten wird hier nicht gekocht, gewaschen und geputzt nur am Wochenende. Mein Mann ist von 7 bis 18 Uhr unter der Woche nicht zuhause. Kommt er doch mal früher als geplant nachhause, dann schließt er sich uns auf einem Spielplatz an und wir haben Zeit zum Quatschen.
Gerade z.B. kann ich auch nur deswegen am Handy sein, weil die Kids sich im Sandkasten beschäftigen, statt sich drinnen die Köpfe einzuschlagen. Währenddessen "kocht" mein Mann das Abendessen, also er grillt auf dem Elektrogrill und es steht ein Topf mit Brokkoli auf dem Herd. Der Grill ist im Dauereinsatz: wäre vielleicht auch eine Idee für ein warmes Abendessen? Paar Stücke Fleisch oder Grillkäse, bisschen Rohkost, fertig.
Bekommt ihr für das eine Kind mit Beeinträchtigung denn Pflegegeld?
Wenn nein, dann würde ich das bei der Krankenkasse beantragen.
Wenn ihr das bekommt, dann könntest du evt leicht deine Stunden reduzieren um ein bisschen Entlastung zu haben.
Desweiteren würde ich eine Mutter-Kind-Kur beantragen.
Könntet ihr Wenn dein Mann eine Genehmigung bekommt auch zu 4 machen.
Evt könnte dein Mann wenigstens 1 morgen die Kinder Kita fertig machen, dass du in dieser Zeit etwas anderes erledigen könntest?
Am dringendsten denke ich ist Entlastung vom Job (da man den ja meist nicht völlig an den Nagel hängen kann) würde ich schauen ob ggf Pflegegeld in Frage kommt.
Andernfalls würdest du die Stunden reduzieren, evt würde euch dann vielleicht Wohngeld oder der Kinderzuschlag zustehen?
Evt wäre auch eine Beratungsstelle der Caritas vielleicht eine Option.
Ich habe mir angewöhnt, nach der Einschlafbegleitung wieder aufzustehen, auch wenn ich müde bin. Das klappt meistens und die Müdigkeit ist verschwunden wenn ich mich im Wohnzimmer bewege.
Manchmal gehe ich aber auch direkt ins Bett. Dann ist der Abend natürlich vorbei und die Zeit fehlt mir mit meinem Mann. Zudem könntet ihr versuchen, den Großen etwas später ins Bett zu bringen, 20 Uhr z.B. Wenn er immer wieder aufsteht, ist er wohl noch nicht müde. Das bringt euch zwar auch keine gemeinsame Zeit, beendet aber zumindest das zermürbende Wieder-Ins-Bett-Bringen.
Bringt dein Mann sich ein? Davon schreibst du nichts. Nur weil er Schichten arbeitet, ist das kein Freifahrtschein, nach der Arbeit nichts mehr tun zu müssen. Wenn er Spätschicht hat, könnte er zum Beispiel wunderbar die Kinder fertig machen und in die Kita bringen. Wenn er Nachtschicht hat, könnte er sich beim Abholen beteiligen. Haushalt das Gleiche.
Sachen, bei denen die Kinder mich eher von der Arbeit abhalten, mache ich lieber Abends, nachdem die Kinder im Bett sind. Das trifft insbesondere auf das Wäschezusammenlegen zu. Damit scheint mein Abend theoretisch noch länger zu sein, aber ich finde es viel entspannter, als mich zwischen Kinder bespaßen und Wäsche zu zerreißen. Nebenbei kann man gut fernsehen, Podcasts hören o.ä.
Ich sag dir, wenn der Mittagsschlaf erstmal Geschichte ist, wird es abends einfacher.
Deshalb würde ich dir auch raten die Kinder nach dem Kiga draußen auspowern zu lassen. Der Spielplatz war sozusagen meine Oase der Erholung.
Ob sie es wollen oder nicht, sie werden lernen müssen sich auch mal alleine zu beschäftigen.
Da müsst ihr Eltern einfach durch. Das Internet ist voll von Strategien, die man einsetzen kann.
Mit 5 Minuten können Sie nichts anfangen, aber mit einer Sanduhr. Ist die Zeit bzw. der Sand durch gelaufen bist Du wieder für sie da.
Ich würde nicht mehr arbeiten gehen oder Stunden reduzieren. Wenn dein Mann nicht gerade im Einzelhandel oder bei Mc Donalds arbeitet, wird er doch im Schichtdienst nicht schlecht verdienen. Dazu 500 Euro Kindergeld. Könnt ihr noch andere Leistungen bekommen oder vielleicht Pflegegeld? Oder ich würde auf 520 Euro erstmal reduzieren, wenn das geht. So machst du dich doch total kaputt. Ich finde es in eurer Situation völlig legitim, wenn du reduzierst. Besser als zusammen brechen.