Frage an JA-Mitarbeiter

Eine befreundete Familie hatte heute den 3. Besuch innerhalb eines guten Jahres vom JA aufgrund ständiger Denunzierung einer unbekannten Person.
3 Kinder im Teenie-Alter, gute Schüler, keinerlei Probleme, Klamotten wie in dem Alter üblich, Eltern arbeiten so, dass Kinder meiner Ansicht nach bestens versorgt sind, sehen weder ungepflegt noch unterernährt aus, haben Hobbys, ich kenne die Familie seit 2011.
JA-Mitarbeiterin war schon in der Schule, sprach mit den Kindern alleine - überall keine Auffälligkeit, was die Lehrer der Mutter extra noch versicherten.
Hund und Katz gibts auch noch, Tiere werden angeblich auch vernachlässigt, war auch schon jemand da - und bestätigte den guten Zustand. Nettes Haus mit Garten vorhanden, alle haben genug Platz.
Ach ja der Vorwurf ist immer gleichlautend: Kinder seien zuviel sich selbst überlassen, Kleidung verschmutzt und nicht passend. Der Älteste ist 15 und bedankt sich, wenn er ununterbrochen an Mamas Schürze hängen soll - und ja, die Kinder werden bekocht, die Hausaufgaben überwacht, alles. Sie sind definitiv nicht stundenlang sich selbst überlassen o.ä.

So, die JA-Mitarbeiterin kennt die Denunziantin, darf sie aber angeblich nicht preisgeben, selbst bei Akteneinsicht durch einen Anwalt würde der Name geschwärzt?
Stimmt das echt so? Ich fand es so:
"Regelmäßig wird der Antrag auf Akteneinsicht beim Jugendamt verweigert mit der Begründung des Datenschutzes Dritter. Ihnen steht jedoch DSGVO Auskunft zu, welche unverzüglich unter kurzer Fristsetzung verlangt werden sollte."
Die JA-Mitarbeiterin erklärte zwar, dass sie künftige Anzeigen nicht mehr als vorrangig ansehen würde, aber sie müsse jedesmal kommen und wenn es sich bis zur Volljährigkeit ziehe. Dieses ständige Beobachtetwerden zehrt an den Nerven aller, bei den Kindern genauso wie bei den Eltern. Man weiß nicht, wer einen beobachtet und was man diesem getan hat, sie kommen absolut nicht drauf, wer er sein kann.
Anzeige bei der Polizei ist nun erfolgt. Kann ein Anwalt etwas ausrichten?

Wie bekommt diese Familie wieder Ruhe? Das kann doch nicht noch 10 Jahre so gehen, bis das letzte Kind endlich volljährig ist.
Werden Denunzianten tagsächlich vom JA bzw. vom Gesetz derart geschützt, selbst wenn sie sich mehrfach überzeugen konnten, dass an den Vorwürfen nichts dran ist?
Ich kenne sowas Gottseidank nicht und wollte hier mal fragen, mir tut die Familie echt leid. Danke im voraus.
LG Moni

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Strafanzeige wegen Verleumdung stellen. Dann ist schnell Schluss damit. Macht die Familie das über einen Anwalt, kann der Anwalt die Strafakte einsehen, in der auch der Name des Denunzianten steht.

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Angeblich würde dann der Name geschwärzt wg. Datenschutz...😡
das ist ja das Irre.

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Du musst unterscheiden zwischen der Akte vom Jugendamt, wo der Name sicherlich geschwärzt werden würde und der Strafakte.
Das Strafverfahren ist ein Verfahren gegen den Beschuldigten. Da muss konsequenter Weise auch der Name des Beschuldigten stehen; auch für den Anwalt des Opfers sichtbar. Käme es zu einer Gerichtsverhandlung (wird es nicht, aber theoretisch), dann wäre die auch öffentlich.

Bearbeitet von Inaktiv
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Natürlich, Denunziantentum gab es schon immer, leider....aber ich kann vollumfänglich verstehen, das die Daten von Meldenden wirklich so geschützt werden.

Es dient dem Schutz, niemand würde mehr etwas beim Jugendamt melden, wenn er wüsste das seine Daten offengelegt werden. Es gibt nämlich durchaus Familien, die in dem Fall eben nicht vor Selbstjustiz zurückschrecken würden und welche Familien das sind, das weiß man eben im Vorfeld nicht. Machen wir uns nichts vor, kommt das Jugendamt, dann kochen die Emotionen hoch.

Wären es meine Bekannten, dann würde ich eben raten, es gut sein zu lassen....sie sollten sich nicht darauf fixieren rauszufinden, wer da meldet. Das JA macht seinen Job, die Familie hat sich nichts vorzuwerfen....also könnten sie drüber stehen....wenn sie wollten.

Schau alleine hier bei urbia, wie oft gleich dazu geraten wird, das JA zu informieren, wenn Usern hier was "merkwürdig" vorkommt.....der Tenor ist klar: Lieber einmal zu viel, als wegschauen. Und die Meßlatte ist gerade hier bei Urbia verdammt niedrig angesetzt, wenn ich da so manche Beiträge denke. Deine Bekannten erleben jetzt eben das Ende das Rattenschwanzes, der dann in Gang gesetzt wird.

Kleine Story am Rande, gerade im letzten Schuljahr in der Klasse meiner Tochter erlebt. Ein Mädchen in der Klasse wird dort extrem kurz gehalten, es möchte aber gerne mit den anderen Kids mithalten können....Handy, coole Klamotten, Daddeln, Eigenständigkeit. Also hat sie angefangen sich Stories auszudenken, um besser dazustehen....andere würden es Lügen nennen, aber das Mädel war verzeifelt. Sie war sich der Tragweite ihrer Aussagen überhaupt nicht bewußt. Was bei den Lehrkräften (hintenrum) ankam, lies gar keinen anderen Weg zu, als das zu melden. Jetzt kam das JA aber nicht ins Haus und hat gleich die Karten auf den Tisch gelegt....es wurde umschrieben/umformuliert, mit den Kindern gesprochen, sie haben sich selber erst ein Bild gemacht. Ergo dachten die Eltern erst, jemand Außenstehendes denkt sich den Mist aus und will uns an die Karre fahren. Bis schlußendlich alles rund und aufgeklärt war, das dauerte eben etwas.

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Ich glaube, drüberstehen ist leicht gesagt, wenn Du bei allen Bekannten, Freunden, Kollegen bei jedem Grillen Dir die Frage stellst, ob einer dabei ist, der Dir Übles will.
Mich würde das auch fertigmachen, weil ich ja Menschen vertraue.

Okay, das mit den Kindern dürfte hier wegfallen, die haben echt alles, was "Kind" heute so " braucht" 😉 inklusive Freiheiten, schöne Urlaube usw.
LG

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Ich denke nicht, das es Menschen aus dem engen Umfeld sind...eher Menschen, die eben keinen Einblick in den wirklichen Alltag haben.

Wenn ich persönlich da wirklich Freunde und Bekannte verdächtigen würde....puh, kein gutes Zeichen und würde mich sehr zum Nachdenken anregen, aber anders als du es denkst. Das erklärt auch das Beispiel in meiner Antwort....bei keinem aus dem engeren Umfeld wäre eine der Geschichten geglaubt worden.


Trotzdem, wir alle wissen nicht, was sich hinter offensichtlich "heilen Fassaden" so verbirgt....das würde ich dir gerne als Denkanstoß mitgeben. Damit meine ich jetzt nicht, das du mißtrauisch werden sollst, aber das JA lässt sich eben nicht so leicht mit einer "heilen Welt" ablenken.

Natürlich würde auch mich die Fragen brennend interessieren....aber mich darauf so fokussieren, nein. Und ganz oft hilft eben doch Kommissar Zufall.

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Kenne mich nicht aus, aber das ist ja echt der Hammer. Warum sind manche Menschen so? Und bei echten Fällen will’s dann keiner melden, weil geht einen ja nichts an 🙄

Auch wenn’s Geld kostet - ich würde mich an einen Anwalt wenden. Der wird wissen, ob er den Namen in der Akte einsehen darf oder nicht. Weiß nicht, ob alle JA-Mitarbeiter da rechtlich ausreichend ausgebildet sind, laut eurer JA-Mitarbeiterin geht’s ja nicht. Kann ich mir aber fast auch nicht vorstellen; aber vielleicht ist es ein aufwendiger Prozess (dass man Einsicht erst einklagen muss oder so).

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Da gibt's tatsächlich keine Einsicht und einklagen kann man da auch nichts.

Ich bekomme regelmäßig Anwaltsbriefe und unser Rechtsbereich beantwortet das immer gleich: "... unterliegt nicht dem ASVG... gibt daher kein Recht auf Akteneinsicht..."

Anwälte schreiben solche Briefe gerne und kassieren dafür Geld von den Familien obwohl klar ist, dass es da nichts zu erfahren gibt.

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Wie geschrieben, ich kenne mich nicht aus, kann mir aber nicht vorstellen, dass es da gar keine rechtliche Handhabe gibt. Auch Rechtsabteilungen von Ämtern irren sich. 😅

Aber ob man dafür evtl. vor zig Gerichte zieht - das wäre es mir wohl nicht wert. 🤷‍♀️

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Ich war jahrelang mit einer Kneipe selbständig und wahrscheinlich ein Neider (der Laden lief richtig gut) hat mir regelmäßig unterstellt, dass mein Betrieb ein Drogenumschlagplatz wäre.
Ergebnis: regelmäßige Razzia. Sämtliche Gäste wurden gefilzt - jeder Blumentopf im Laden umgekehrt und jeder Spülkasten auf den Toiletten durchsucht. Gefunden wurde nie etwas. Man wollte mir halt unbedingt schaden.

Hatte dann mal einen Bekannten (Polizist bei der Kripo) gefragt, ob ich denn irgendwie dagegen vorgehen könnte und ob ich den Namen des Denunzianten in Erfahrung bringen könnte. Er verneinte und meinte, dass ich dem Ganzen wohl auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wäre. Die Razzien finden nach jedem Hinweis statt und der Name des Übeltäters würde NIEMALS an die Öffentlichkeit (also an mich) gelangenj - nicht mal mit anwaltlicher Hilfe.

Kann mir gut vorstellen, dass es in deinem Fall genauso ist. Noch dazu, weil ja Kinder involviert sind.

LG

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Oje, das ist auch schlimm, kann ich mir gut vorstellen.
Eben, da die Kinder schon so groß sind, ist es für sie auch sehr belastend.
LG

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Gab es denn einmal mit irgendjemandem einen Konflikt?
Ein Nachbar?
Eine Nachbarin?
Ein zurückgewiesener Verehrer der Mutter oder dessen Frau?
Eine ehemalige Affaire des Vaters?
Jemand, der sich als Vater eines der Kinder fühlen könnte?
Sehr seltsam.

Ich hatte vor 8, 9 Jahren mal - sehr kurz - einen neuen Hausarzt, der dachte schnell, ich wäre die Frau seines Lebens. Nun, ich war nicht seiner Meinung und stellte das schnell klar. War ihm egal, er bombardierte mich wie ein Irrer mit Liebesbriefen, Blumensträußen und stand vor meinem Haus.
Als ich böse wurde, kippte seine "Liebe" in Hass, er erzählte überall herum, ich nähme Drogen, sei eine Säuferin usw.
Erst als ich ihm mit Anzeige bei der Ärztekammer drohte, war es vorbei.

Warum ich das erzähle?
Weil ein winziger Konflikt, der für andere nicht der Rede wert ist, mitunter richtigen Hass auslöst, man kann es kaum fassen.
In diesem Fall kannte ich wenigstens den Verursacher.

Vielleicht sollten die Eltern und auch die Kids mal durchforsten, wer ihnen, warum immer, feindlich gesinnt sein könnte. Und warum.

Richtig arg ist das.

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Ich würde sagen, mit einem besseren Anwalt und irgendwie muss man sich doch auf die Lauer legen und raus finden können, wer es ist. Kann fast nur eine Nachbarin sein. Oder böse Kollegin? Gibts eine Ex-Partnerin, die durchdreht?

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Nein, keine Ex. Die Beiden sind "ganz langweilig" in erster Ehe verheiratet.
Sie wissen es einfach nicht. Sowas schürt natürlich leider Misstrauen in alle Richtungen.

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Hallo Moni,

Ohweh, das hört sich wirklich belastend an für die Familie.

Vielleicht können sie mit dem Jugendamt einen Deal aushandeln? Sodass dieses, da ja alle Vorwürfe geklärt sind und die Lehrer der Familie auch den Rücken stärken, dass diesen "Hinweisen" einfach nicht mehr nachgegangen wird bzw dass das Jugendamt der Person, welche da ständig denunziert, sagt, dass bereits überprüft wurde und das JA keinerlei Handlungsbedarf sieht?
Ich weiß nicht, inwieweit sie "jedem Hinweis" nachgehen müssen, wenn sich doch alles anders gezeigt hat, müssten die "Ermittlungen" des JA eingestellt werden?

Wenn man nie herausbekommt, wer da denunziert hat, ist das zwar ärgerlich, aber daran sollten sie sich nicht aufhängen. Solche Menschen, die andern das Leben schwer machen, sind mit sich selbst nicht im Reinen. Das ist Strafe genug.

Alles Gute !

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Da stimme ich Deinem letzten Satz wirklich zu, eine Belastung ist es trotzdem, auch wenn die JA Mitarbeiterin äußerte, sie würde diese Anzeigen nicht mehr priorisieren.....aber eben trotzdem immer wieder kommen.
LG

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Guten Morgen,

Ich weiß nicht warum, aber mir kommt tatsächlich in den Sinn, dass es immer die sind die einem das Messer in den Rücken stechen, von denen man das nie gedacht hat.

Ich wäre vorsichtig in meinem näheren Umfeld. Was hat jemand davon jemanden anzuschwärzen wo nix ist. Das macht jemand der zuviel Zeit und Langweile hat.

Liebe Grüße
Tanja

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Das ist es ja....das Misstrauen ist schon echt schlimm, man traut keinem mehr.

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Ich würde auch niemanden mehr was erzählen, bevor ich den Maulwurf nicht hätte und ganz aufmerksam zuhören. Ich denke es kann sein, dass man so einfach erzählt...

Ach es war so anstrengend am Wochenende, mir ist alles zuviel und andere machen so eine Geschichte daraus. Z.b. überfordert oder kein Interesse an den Kindern so ein bla bla eben.
Das machen Menschen die nix interessantes erleben.

Ich denke wenn man aber nix privates mehr sagt, dann fragt derjenige nach und man wird es raushören wer es war.

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Guten Morgen,

Ich weiß nicht, mir kommt da gleich eine andere eifersüchtige Frau in den Sinn.
Vielleicht hat/ hatte der Mann eine Affäre, weigert sich aber seine Familie zu verlassen und die Dame versucht jetzt über die Schiene die Familie zu zerstören um den Mann für sich zu haben.
Klingt vielleicht weit hergeholt, aber gerade Eifersüchtige Frauen neigen zu solch hinterhältigen Taten.

Lg

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Jetzt muss ich doch grinsen. Ich traue mir mal zu, den Mann so "gut" einschätzen zu können, dass ich das mal ausschließen kann. Sicher soll man nie nie sagen, aber dieser gemütliche 200%ige Familienpapa, der sich auch rührend lange um die Oma-Generation kümmerte, ist weniger der Typ "Womanizer" und ich wüsste auch nicht, wann er das ausleben sollte. Er ist nach Feierabend ja immer da 😎 - und ich glaube, sowas wäre ihm auch zu stressig 😂😂. Mein Schwiegersohn ist auch so.
LG

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Dann ist es ja gut😅 vielleicht gibt es auch eine Dame die ihn gerne hätte, aber er kein Interesse hat? Verletzter stolz und die Hoffnung ihn vielleicht so doch noch zu bekommen?
Fakt ist es könnte jeder sein.
Der von der Familie genervte Nachbar, der „Freund“ der der Familie aus irgendeinem Grund schaden will, die Kollegen, Familienangehörige (da wir hier bei urbia sind bestimmt die Schwiegermutter😂)

Jemand der die Hoffnung hat, das sie wegziehen und der jenige das Haus kaufen kann? Die Möglichkeiten sind leider unbegrenzt und ich würde mir einen guten Anwalt suchen.

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Ich hatte auch mal so einen netten Denunzianten. Da stand dann das Ordnungsamt, das Veterinäramt und noch dieses und jenes Amt vor der Tür. Ich habe nie herausbekommen, wer es war. Es hörte allerdings auf, nachdem mein Ex sich ins Ausland abgesetzt hat.

Wir hatten uns damals überlegt, gezielt falsche Fährten zu legen. Also ganz gezielt falsche Infos zu erzählen - und aufzuschreiben, wem man was gesagt hatte. Damit hätten wir den "Täterkreis" gut einengen können.

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Das wäre auch eine gute Idee, stimmt!
Danke.

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Beim Lesen ist mir auch sofort die Idee gekommen, falsche Fährten zu legen.
Ein weiterer Aspekt, der vielleicht nicht außer Acht gelassen werden sollte: Social Media. Ist die betroffene Familie auf entsprechenden Plattformen zugange und wenn ja, wie öffentlich ist das einsehbar? Auch wenn der „Täter“ eher im direkten Umfeld vermutet werden kann, sind völlig Fremde, die sich damit einen Spaß machen, auch nicht vollständig undenkbar.

Ich wünsche der Familie, dass das sofort ein Ende hat!

Gruß
Caprice

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