Hallo in die Runde,
ich bin heute sehr geknickt und weiß nicht so recht wie damit umgehen. Vllt muss es auch einfach mal raus.
Heute Morgen war einer dieser Morgende an denen irgendwie alles drunter und drüber ging.
Wir waren spät dran, die große musste in die Schule, die kleine in den Kiga und ich hatte früh einen Termin.
Die kleinere hatte heute Morgen schlechte Laune, hat nicht gut mitgemacht, dann wollten wir grad mit dem Fahrrad los fahren, kam die Große an und hatte einen Spreisel, der aber nicht einfach so raus ging, sondern so tief drin war, dass ich ihn mit der Nadel raus Pfuhlen musste.
Dann wollten wir grade los, dann merke ich, dass die Kette vom Lastenrad runter ist. Die Große hatte gestern Abend noch drauf gespielt und die ganze Zeit vorwärts rückwärts getreten, dabei muss es passiert sein. Ich habe dann versucht die Kette drauf zu kriegen, klappt nicht wegen dem Schutzblech. Dann wollte ich einen Schraubenzieher suchen und hab keine gefunden. Also meinen Mann angerufen. Ich gebe zu, ich habe mich am Telefon ausgekotzt. Dabei ist mir „scheiß Kind“ gegenüber meiner Tochter rausgerutscht und sie hat es gehört 😔😔😔😔. Ich weiß sie hat das alles nicht mit Absicht gemacht und hätten wir nicht so einen Stress gehabt, hätte ich natürlich auch nie so reagiert. Ich habe mich aber schließlich beruhigt, die Kette drauf gemacht und die Kinder in die jeweiligen Einrichtungen gebracht. Ich habe mich bei meiner Großen entschuldigt und ihr erklärt, dass ich sehr im Stress war. Ich hatte echt den ganzen Vormittag ein schlechtes Gewissen, weil sowas bei uns wirklich kein normaler Umgang ist und ich selbst nicht weiß warum mir so der Geduldsfaden gerissen ist.
Als ich sie mittags von der Betreuung abgeholt habe, haben wir nochmal drüber geredet und dabei kam raus, dass sie sowohl in der Schule als auch in der Betreuung erzählt hat, was mir passiert ist. Ich schäme mich so furchtbar dafür und weiß gar nicht. Wie ich den Leuten ins Gesicht schauen soll. Auch ohne das erzählen hätte ich mir schon solche Vorwürfe gemacht, aber jetzt…
Achja zu meinem Termin kam ich natürlich auch nicht pünktlich.
Ich weiß gar nicht genau, was ich jetzt von euch will. Vermutlich es mir zumindest mal von der Seele schreiben. Ich habe das Gefühl jetzt kann ich es noch nicht mal mehr gut machen und jetzt bin ich wohl eine Mutter, die „offiziell“ so mit den Kindern umgeht, obwohl ich echt alles dafür tue, dass es ihnen gut geht und sie glücklich sind 😢😢😢😢
Wie damit umgehen?
Hey, lass dich mal trösten. Klar sowas ist für das Kind total blöd zu hören. Aber ich kann das so gut nachfühlen. Als die Kinder noch kleiner waren, war ich auch morgens manchmal extrem gestresst und bin dann auch mal was lauter geworden. Natürlich hatte ich den ganzen Tag über ein total schlechtes Gewissen. Aber sowas ist menschlich. Du lebst deinen
Kindern vor, dass du ein Mensch mit Gefühlen bist und kein Roboter.
Ich stecke gerade in einer ähnlichen Situation und kann gut verstehen, wie chaotisch deine Gefühle gerade sind. Als würde ein tonnenschwerer Elefant auf einem sitzen.
Liebe TE,
dass du hier schreibst und dich vor schlechtem Gewissen kaum zu retten weißt zeigt doch schon ganz deutlich, dass deine Äußerung ein absoluter Ausrutscher war. Wer noch nie verbal ausgerutscht ist, mag sich da erheben - ich nicht. Niemand ist perfekt, auch keine Mutter, obwohl wir das gerne von uns selbst erwarten. Aber genau das Unperfekte ist authentisch.
Laß gut sein mit den Entschuldigungen und Selbstvorwürfen.
Schau den Leuten ins Gesicht als die, die du bist. Du liebst deine Kinder und manchmal liebst du nicht, was sie tun. Ist doch andersherum auch in Ordnung. Du bist ein Mensch, keine Empathie-Maschine.
Den genauen Anlaß weiß ich nicht mehr, meine mittlere Tochter hatte irgendwas ziemlich gemeines zu den Geschwistern gesagt oder gemacht und im emotionalen Aufruhr hab ich zu ihr "Du garstiges, garstiges Garstkind!" gesagt. Geht natürlich gar nicht und ich hab mich sofort geschämt. Bis alle zu lachen anfingen. Ist als runnig gag in die Familienanalen eingegangen ...
Wenn du magst, fühl dich mal umarmt!
Hi,
man merkt, daß Du super pädagogisch all die Jahre unterwegs warst, und Dir noch nicht oft die Hutschnur geplatzt ist. Oder jedenfalls noch nicht, in der nähe der Kinder.
Ich war schon so oft Fassungslos, auf was für Ideen sie kommen.........................und immer offene Fenster, daß 1x die Nachbarin am nächsten Tag das der Kita Leitung erzählt hat, und die hat mir den Pfarrer vorbei geschickt.
Der hat mir auch nicht helfen können, hatte aber vollstes Verständnis, da Vater von 5 Kindern.
Was haben Kinder am Lastenrad zu spielen, was einen Wert von einem Auto hat, und für Euch so Lebensnotwendig wie ein Auto ist? Meine Jungs hatten nie auf dem Fahrersitz herum zu hampeln, und haben auch nie den Schlüssel "zur Beschäftigung" bekommen..................da steht man dann gerne mal in der Bild Zeitung, und hatte den 1. Polizeieinsatz wegen verschlossenem Auto.
Du hast Dich entschuldigt, die Situation erklärt, und wer nur ein Kind daheim hat, und auch mal Termine hat, und es nicht rundläuft, weiß haargenau, wie es Dir heute morgen ging. Die Erzieherinnen, die Lehrerinnen und die Pädagogen im Hort auch.
Scheiss drauf !
Und das nächste Mal fährt der Gatte mit dem Lastenrad zu Arbeit und du hast das Auto zur Verfügung!
Alles Gute
Du hast dich entschuldigt. Jede/r kennt solche Situationen. Sei nicht so hart zu dir.
Ach ich glaube wir sollten aufhören, so hart zu uns selbst zu sein.
Alle Eltern (!) haben sicher schon mal was gesagt, was sie bereuen. Nur redet da halt selten jemand drüber.
An deinem morgen wäre ich wohl auch völlig ausgeflippt. Und hätte uU auch was blödes über die Kinder gesagt 😅
Du hast dich entschuldigt, ihr habt drüber geredet - gut ist. Und die anderen gehen sicher nicht halb so hart ins Gericht mit dir, wie du selbst!
Danke für euer Verständnis und eure lieben Worte. Damit hätte ich gar nicht gerechnet.
Ich versuche die Situation abzuhaken 😅
Und definitiv habe ich daraus mitgenommen, dass bei uns keiner mehr am/auf dem Lastenrad spielt.