Bin ich zu Recht genervt oder übertreibe ich?

Ich ärgere mich manchmal über Nachlässigkeiten, die den Umgang zwischen meinem Mann und unserem Sohn (gerade 2 geworden) betreffen. Meistens betrifft es die Ernährung unseres Kindes, aber nicht nur. Ich frage mich, ob das eine übertriebene Reaktion meinerseits ist oder ich mich zu Recht ärgere? Manchmal spreche ich meinen Mann an, manchmal nicht, weil ich nicht als kontrollierender Freak dastehen möchte.

Beispiel: Mein Mann geht gegen 10.00 Uhr mit dem Kind einkaufen und dann zum Spielplatz, gegen 12.00 Uhr treffen wir uns dort. Das Kind ist quengelig und schlecht drauf. Ich frage meinen Mann, ob das Kind etwas gegessen hat und es stellt sich raus, dass es an dem Tag nur einen Quetschie gegessen und gar nichts getrunken hat.

Oder: Das Kind hat zum Frühstück ein halbes Marmeladenbrötchen gegessen. Unterwegs mit Papa gab es als Snacks Kekse. Zur Mittagszeit sind wir noch unterwegs und gehen essen. Mein Mann möchte dem Kind Pommes bestellen. Ich finde, das Kind könnte mal etwas Gesundes vertragen und bestelle eine Gemüsepfanne, die ich mit dem Kind teile.

Grundsätzlich ist es so, dass mein Mann es allein nicht gut gebacken bekommt, das Kind ausgewogen und gesund zu ernähren. Sich selbst ernährt er auch sehr unregelmäßig und eher ungesund. Entweder, er vergisst, dass das Kind etwas essen muss und/oder es gibt viel "Müll". Deshalb kümmere ich mich meistens um die Ernährung. Ich ärgere mich dann über Situationen wie oben beschrieben, weil ich immer das Gefühl habe, für ihn mitdenken , ihn erinnern oder "gegenanarbeiten" zu müssen, wenn er mal verantwortlich ist, weil er das Kind ein paar Stunden betreut. Ich möchte auch nicht, dass mein Kind dieses ungesunde Essverhalten übernimmt oder sich schlecht fühlt (Hunger oder Übelkeit wegen zu wenig Gemüse und zu viel Pommes/Keksen/Nudeln/Eis hat).

Ist das verständlich? Oder rege ich mich einfach zu sehr auf? Sollte ich da relaxter sein, weil Papa es eben anders handhabt? Oder kann man durchaus erwarten, dass der Vater da mal selbständig mitdenkt?

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Hab auch so ein Exemplar

Aber wahrscheinlich habe ich meinen Mann von Anfang an schlecht "erzogen" in dem ich mich immer darum gekümmert habe. Erst mit Stillen, dann mit Fläschchen und dann im normalen Alltag.
--> Bin ich wohl selber schuld 🤷‍♀️.

Aber einen Vorteil hat es vielleicht: die Kinder lernen eventuell schneller, sich um ihre Belange selber zu kümmern. Mein 4,5jähriger fragt vor einem Radelausflug mit meinem Mann schon: haben wir Wasser dabei?

Bearbeitet von 0815
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Ich häng mich Mal dran, wir haben ein ähnliches Problem 🫣

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Ich häng mich auch mal mit dran. Mein Mann ernährt sich zwar Gesund aber er vergisst das Essen für unsere Tochter. Ich muss ihn immer daran erinnern. Er sieht das hingegen ganz locker und meint, wenn sie Hunger hat, wird sie sich schon rühren.

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Hier ist auch das Problem, dass mein Mann den Zusammenhang zwischen schlechter Laune und Hunger nicht erkennt. Selbst wenn das Kind vor Hunger schon heult (unser Sohn kann noch nicht verbalisieren, dass er Hunger hat), kommt mein Mann nicht auf den Trichter, dass es Hunger sein könnte. Auch, wenn er den ganzen Tag mit dem Kind zusammen war und wissen müsste, dass das Kind seit 5 Stunden nichts gegessen und getrunken hat.

Bearbeitet von Meinungenbitte
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Oh Gott.
Ich dachte, wir sind alleine.

Mein Mann hat das allerdings mittlerweile raus. Vor allem, wenn die Laune dann kippt.

"Kind rührt sich" ja. Aber wie!?!

Weitermachen. Irgendwann klickt es!

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Mein Mann hält sich an den Essensplan, den wir erstellen. Danach wird auch eingekauft.

Und nicht böse sein, aber wenn mein Mann unserem Sohn im Sommer nichts zu trinken anbietet, ist er einen Kopf kürzer.

Bei den Pommes wäre ich lockerer, weil die gibt es zB daheim nicht, da ich nichts Frittiere und das Backrohrzeug mag mein Mann nicht.

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Liebe TE,
ich denke, man kann zusammen üben und auch den einen oder anderen Kompromiss finden. Für Kita, Schule, Ausflüge werden noch ganz viele Fresspakete nötig sein im Lauf der Jahre und es wird selbstverständlich, niemals ohne Wasserflasche und etwas Verpflegung aus dem Haus zu gehen. Wirklich. Männer schaffen das.

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Hallo,

bei uns war es damals erst ähnlich.

Wir haben dann ein- oder zweimal eine echte Grundsatzdiskussion darüber geführt, was uns als Ernährung für unsere Kinder vorschwebt.
Mein Mann hat dann umgekehrt ins Feld geführt, dass er
a) selbst so tolle Kindheitserinnerungen ans Pommes essen mit seinem Papa hat, v.a. als Tradition nach dem Schwimmen und
b) er selbst ja nicht 10 Jahre lang auf Pommes verzichten möchte..

Er musste dann lernen, dass man grundsätzlich "Apfel und Wasser" dabei hat. Es gibt zwar verschiedene Möglichkeiten und Apfel ist nicht immer nötig, aber Schema X half.

Außerdem musste er lernen (so wie ich auch!!) dass kleine Kinder 5 Mahlzeiten brauchen. Da half die gemeinsame Elternzeit bei uns, da hat er das oft mitbekommen. Zuhause aber trotzdem wieder vergessen, dafür dann Schema X mit Wasser und Apfel.

Punkt a) haben wir etwas unglücklich gelöst. Da es nicht jede Woche 2x Pommes geben sollte, gab es das nur ausnahmsweise... also immer, wenn Papa zum Schwimmen mitkam, was alle Jubeljahre mal vorkommt.
Punkt b) hat sich irgendwie entspannt, weil die Kinder ja doch nicht jede Pommes mitbekommen - und auch schnell alt genug sind, um ausnahmsweise eine zu bekommen.
(Und: unsere Kinder wurden von Pommes NIE satt. Da gab es sann doch öfter belegte Brote ;-) ).

Wirklich auf den Putz gehauen habe ich erst, als ich mehrmals pro Woche vormittags so lange gearbeitet habe, dass mein Mann kochen musste.
Wir essen gerne mal Milchreis oder Spaghetti - aber dass es an den Kochtagen meines Mannes immer nur diese schnellen Gerichte gibt und ich muss dann Gemüse schnippeln, habe ich nicht eingesehen.
Es gab dann einen Essenplan und mein Mann musste an "seinen" Tagen etwas vernünftiges eintragen - zumindest an einem von beiden.


Wir waren uns zum Glück in den Grundzügen einig.
Meinem Mann ist nur meist nicht aufgefallen, wie viel Raum "seine" Ernährung eben doch einnimmt. Und wie schnell Kinder sich Bekanntes einfordern, nämlich oft schon beim 2.Mal.

Viel Erfolg

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Ich frage ernsthaft - was hast du erwartet? Dein Mann ernährt sich auch ungesund und ja, da ist es logisch, dass er beim Kind wohl so weiter macht 😅 und ja, euer Kind wird das irgendwann ein Stück weit übernehmen.

Die Frage ist - wie oft ist dein Mann für die Ernährung zuständig? Einmal die Woche? Würde ich nicht diskutieren. Dann gibt es halt Kekse UND Pommes, dafür am nächsten Tag bei dir wieder gesund.

Ist dein Mann täglich oder alle 2 Tage zuständig? Dann solltet ihr vielleicht eine Ernährungsberatung aufsuchen und dein Mann reflektiert vielleicht mal seine eigene Ernährung😜

Oder du darfst ihm diese Verantwortung nicht geben.

Wegen Hunger/Durst - irgendwann melden die Kinder sich da eigentlich recht deutlich. Das musste mein Mann auch erst „lernen“; aber das hatte er dann bald raus (grade Motte wird hungrig wirklich zur Diva, wie in der Werbung des Schoko-Riegels 😂😂).

Also, eventuell solltest du etwas (also nur etwas ;) ) lockerer werden und dein Mann kommt dir etwas entgegen und dann passt es sicher 😊