Hallo Zusammen, ich brauch mal Meinungen und Erfahrungen.
Mein Mann und ich haben beide familiär was erlebt, das mich immer wieder mal beschäftigt seit wir selber Kinder haben. Vielleicht habt ihr da Meinungen zu.
Wir hatten beide als Kinder Ängste, wie das normal ist bei kleinen. Ich z.B. hab mich vor den dunklen Fenstern im Flur gefürchtet, wenn ich abends auf Toilette musste. Meine Mutter hat jedes Mal richtig gefeixt, ob ich Angst hätte und dass sicher ein Mörder davor steht. Ich hatte jahrelang schlimm Albträume davon.
Meine Schwiegermutter hat es bei meinem Mann ähnlich gemacht. Sie fand seine Angst vor Schlangen so witzig, dass sie ihm eine Gummischlange ins Bett gelegt hat und sich noch immer über seine Panik schlapp lachen könnte.
Meine Mutter hat es irgendwann aufgehört, als ich erwachsen wurde. Meine Schwiegermutter versucht meinen Mann noch immer Angst zu machen.
Die Vorstellung meinem Kind absichtlich Angst zu machen finde ich grausam. Wenn ich ein Wort für diese Schadenfreude finden sollte wäre es abartig.
Findet ihr sowas normal oder was stimmt mit jemandem der sowas macht nicht? Bin ich zu sensibel?
Das ist doch voll das Niveau von Geundschülern, die wen anders für stottern oder so ärgern. Also etwas was ein Erwachsener besser wissen müsste und schon gar eine Mutter bei ihrem Kind.
Angst machen
Ich kann Erwachsene ärgern, aber bei Kindern finde ich es schlicht abartig. Einem Kind versuche ich Angst zu nehmen und nicht einzujagen.
Verstehe ich nicht.
LG Moni
Danke Moni,
Du bist ja schon etwas älter und jetzt weiss ich, dass es nicht nur so ein Generationending zu sein scheint. Ich hab mich das schon gefragt, weil es beide Mütter so gemacht haben.
Ich dachte meine Schwiegermutter wäre ein Einzelfall mit ihrer Gummispinne vor dem Bett, damit das Kind drinnen bleibt.
Ich finde es erbärmlich die Angst eines Kindes für solche Zwecke zu nutzen.
Allerdings glaub ich hat man eher an den Nutzen für sich selbst gedacht, anstatt an die Psyche des Kindes.
Ja, das ist grausam. Wahrscheinlich tragen die ein Kriegstrauma der eigenen Eltern mit sich? Die beiden Frauen gehören in meinen Augen in Therapie!
Kennst du dich mit sowas genauer aus oder eine grobe Vermutung?
Wäre das dann was Richtung eigene Ängste weitergeben?
Ich bekomm es einfach nicht mit der Funktion einer Mutter zusammen, die sollte ihr Kind doch automatisch liebhaben und beschützen wollen.
Also ich verstehe echt nicht, was es den beiden gegeben hat. Ich würde mich bei jedem den ich einmal so behandeln würde schon tagelang danach schlecht fühlen, mehrmals würde ich das gar nie tun wollen. Und dann jahrelang beim eigenen Kind?
Die Logik hinter z.B. Schlägen ist zwar krank aber klar, ein geschlagenes Kind traut sich nicht mehr zu bocken.
Aber ein Kind dem ich Angst mache hat Albträume, wird panisch und muss getröstet werden. Das macht es ja auch für die die es ärgern eigentlich noch anstrengender mit dem Kind. Und ich frag mich, wer freut sich denn an sowas ekligem.
Wahrscheinlich denk ich da viel zu naiv.
Ich glaube der Gedanke dahinter ist Abhärtung, den Kindern zeigen, dass Angst nicht akzeptiert wird. Gerade zu Kriegszeiten ein wichtiges Ziel. Und wenn man es selbst so erlebt hat, denkt man vielleicht, es muss so sein, damit das Kind nicht verweichlicht.
Man kann nur hoffen, dass dann (z.B. mit euch) eine Generation kommt, die nicht so "abgehärtet" ist, dass sie ihren Kindern das antun würde.
Hallo
Das kann man nixut ald normal für diese Generation ansehen. Meine Eltern sind beide Anfang 50 geboren, keiner von beiden hätte mir je im Leben Angst vor irgendso was gemacht. Wenn ich vor was Angst hatte (unserem schaurige Keller zum beispiel), musste ich auch nicht alleine Sprudel holen gehen. Sie sind dann mit gegangen, wir haben dann den Keller mit Lampen abgesucht gemeinsam und ich wurde begleitet bis die Angst besser wurde, ich mich tagsüber rein getraut habe und dann irgendwann auch wenn es draußen dunkel war.
Meine Schwiegereltern sind da anders. Sie machen sich generell gerne auf Kosten anderer lustig. Benutzen auch gerne nicht schöne Koseworte, so was wie das dämein Schwiegervater zur Schwiegermutter sagt "na du breitar***, geh mal rüber". Mein Mann hatte als Kind extrem Angst vor Wespen, da wurde sich immer nur lustig gemacht. Ich kann so was nicht verstehen.
Mein mittlerer hat Angst vor spinnen, die anderen beiden nicht. Ich fange mit den anderen beiden öfter spinnen in einer Becherlupe, würde sie dem mittleren aber nie unter die Nase reiben. Ich frage ihn zwar immer ob er auch schauen will (genauso wie wenn wir Raupen, Heuschrecken oder sonst was drin haben), wenn er nicht will ist gut und wenn er sich doch traut bewundern wir gemeinsam das Tier im sicheren behälter...
LG
Ich finde sowas auch ganz schlimm und kann überhaupt nicht verstehen, warum manche sowas machen.
Meine Mutter hat es zwar nicht so aktiv gemacht, aber meine Ängste (zur Schule ca. 1 km im Dunkeln ohne Laternen die Landstraße langfahren) hat sie auch nie ernst genommen. Das ist absolut unschön für ein Kind.
Meine Mutter ist Jahrgang 1933, mein Bruder und ich sind Anfang der 70 er geboren. Im Leben nicht, hätte meine Mutter uns absichtlich Angst gemacht. Meine Mutter war Kriegskind, hat den Bombenalarm täglich erlebt und andere schlimme Dinge.
Sie hat uns bedürnisorientierter erzogen als viele junge Eltern heute.
Kindern absichtlich Angst machen und dabei Schadenfreude empfinden ist wirklich abartig und liegt am Charakter.
Nein. Nicht normal.
Wie ihr beide sowas erlebt habt, von euren Müttern. Interessant .... ich würde sagen, das ist ein riesen Zufall, aber ich denke sooo ungewöhnlich ist es vielleicht nicht.
Mit Angst wurde und wird ja viel "erzogen".
Ich hatte immer richtig Angst vor der Polizei. 🙄
Abhärtung? Machtspiele?
Eine Art der schwarzen Pädagogik...
Unfassbar grausam auf jeden Fall.
Man kann sich nur fragen, was diese Mütter selbst erlebt haben müssen um so gegen den natürlichen Mutterinstinkt zu handeln...
Ich bin heilfroh zu lesen, dass es nicht normal war/ist.
Man kommt ja selten mit anderen im Umfeld auf solche Themen und gerade, weil wir beide sowas erlebt haben, hab ich mich langsam gefragt, ob unser oder ihr innerer Kompass falsch geeicht ist.
Mit meiner Mutter kommt das Thema nicht auf. Aber zumindest meine Schwiegermutter findet das auch heute noch total witzig und jeden der es kritisiert übersensibel.
Da graust es mich immer etwas, wie es wohl innendrin ist bei jemand, der das so sieht.
Nein, das ist nicht normal. Kenne ich nicht so von meinen Eltern (und die sind nun auch schon ü70.
Ein wichtiger Gedanke noch: hast du eigene Kinder? Falls ja, würde ich sie bei solchen Omas nicht übernachten lassen. Und mal stundenweise dort alleine lassen - da würde ich wohl auch drüber nachdenken.
Es scheint ja nichtmal im Nachhinein eine Einsicht über Fehlverhalten vorhanden sein, also ist anzunehmen, dass sie sich bei Enkeln ebenso verhalten.
Nein, Übernachtungen stehen aus ganz anderen Gründen noch viele Jahre gar nicht im Raum. Eine zu gesundheitlich angeschlagen, die andere zu weit weg.
Wenn das später mal im Raum stünde wäre das Kind schon alt genug, um Standing zu haben oder auf jeden Fall, um es uns konkret zu erzählen. Das wäre in so einem Fall auch unmittelbar das letzte Mal Kontakt ohne Aufsicht.