Hallo, ich hab da mal ne Frage:
Die Grundlage: Meine Schwiegermutter ist selber nicht in Öl gemalt und weit entfernt von Perfektion beim Thema Idealkörper. Irgendwie ist es aber bei ihr an der Tagesordnung laut und gemein am Aussehen anderer herum zu kritisieren, ein echt unschöner Charakterzug.
Ich hab es bei mir minimieren können mit ziemlich direkten Gegenfragen, warum sie glaubt, über fremde Körper sprechen zu dürfen und dass ich mir Kommentare zu meinem Körper verbitte. Macht sie sicherlich weiter hintenrum, aber das juckt mich nicht.
Aber mein Mann bekommt es voll ab, offensichtlich schon seit Jahrzehnten nörgelt sie an ihm rum. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, es stimmt nicht mal. Er hat einen perfekten BMI, sichtbar fit, er arbeitet körperlich, kein Bauch, nix. Sie lügt ihm also regelmässig ins Gesicht, dass er aufpassen müsse, er wär schon genauso dick, wie ein Nachbar, der sicher 1.5x so viel wiegt wie er.
Wobei auch der Nachbar nicht weniger wert ist, wenn er nunmal etwas anders geformt ist. Das ist ein ganz netter und liebenswerter Mann, der viel mehr zu bieten hat als ein nicht vorhandenes Waschbrett.
So weit so schlecht, ich schalte bei sowas auf Durchzug, das Äussere spielt keine Rolle für den Wert eines Menschen, mein Mann ist nicht perfekt, aber für mich wunderschön, so wie jeder, den man gern hat.
Was ich aber dabei so schlimm finde: sie hat auf meinen Mann so lang eingeredet, dass er ihr den Mist glaubt und echt denkt, er sei zu dick und sich selbst sehr kritisch sieht. Mir tut es weh, die Verletzung in seinen Augen zu sehen jedes Mal. Weil ich nicht dabei bin, wenn sie ihr Gift verspritzt, kann ich ihr nicht wie bei mir vor den Karren fahren und auf ansprechen unabhängig von der Situation springt sie nicht an, da tut sie so als sei es nie passiert und sie erinnert sich nicht.
Leider ist sie ein Mensch, der sich noch freut, dass sie einen Treffer gelandet hat, sie macht es dann also noch mehr. Mein Mann schafft es nicht, sie zu bremsen, weil es so normal geworden ist und er echt glaubt, dass sie recht hat.
Habt ihr eine tolle Idee, ausser immer zu widersprechen wenn ich es mitbekomme, wie ich ihm helfen kann? Ich hab das Gefühl, weil sie schon so lange sein Selbstbewusstsein torpediert, kann er gar nicht richtig aufnehmen, was ich ihm antworte. Das kommt wie nicht an bei ihm, weil sie das Thema besetzt hat.
Eine Therapie wäre natürlich super, aber das wird er nicht machen, weil er den Schmerz bei sich nicht als schlimm genug sieht, er denkt ja sie hat recht.
Figurnörgelei der Mutter
Da fällt mir ein Wort ein: Toxisch!
Es ist ganz schlimm für Menschen, wenn die eigene Mutter einem das Gefühl gibt, nicht richtig zu sein, so wie man ist. Sprich: zu dick.
Ich kenne das von meiner Freundin (sie ist auch tatsächlich dick und hat eine bauchlastige Figur, keine Taillie, dafür größere Oberweite. Die Beine und Arme sind schlanker, passen also nicht recht zur Figur). Aber das ist ja eigentlich total egal!!!
Sie wird bis heute von ihrer Mutter immer und immer wieder beleidigt und niedergemacht. Bei jedem Bissen, den sie isst. Und das seit ihrer Kindheit. Immer wird gestichelt.
Ich versuche immer ihr zu vermitteln, dass es nicht darauf ankommt, ob man dick oder dünn ist, sondern ob man GLÜCKLICH ist. Und dass ich auch dick bin und total in mir selbst ruhe und absolut zufrieden bin. Das liegt daran, dass es für mich (und meine Mutter) viel viel wichtigere Dinge gibt, als ein paar Kilo zu viel!
Aber ihre Mutter scheint auch nur glücklich zu sein, wenn sie andere niedermachen kann. Das hat meine Freundin kognitiv auch durchschaut, aber emotional tut es ihr einfach trotzdem weh. Und sie macht ständig Sport und Diäten - aber isst halt auch einfach gerne. Sie hat nie wirklich „zu sich“ gefunden, ist immer unzufrieden mit sich, ist immer auf der Suche (nach was auch immer), aber sie findet es nicht. Gibt Geld aus für irgendwelchen teuren Quatsch, der sie trotzdem nicht glücklich macht…
In Therapie ist sie auch schon, aber der Durchbruch wurde leider noch nicht geschafft.
Ich weiß nicht, wie man den negativen Teufelskreis durchbrechen kann, der deinem Mann seit jeher eingeredet wird. Das ist einfach wie Gift…
Genau das, du beschreibst es ganz so wie es ist.
Tut mir leid für deine Freundin, das ist echt schlimm und ich wundere mich immer wieder, warum Mütter so gemein sein können.
Danke dir für deine Antwort.
Aus unsere Mütter sind Kinder des Patriarchats, Kinder der 50er und 60er Jahre oder Kinder von Kindern der 50er/60er, wo dieses Fatshaming noch viel krasser war als heute. Es geht immer um Kontrolle und wir Frauen sollten das nicht reproduzieren wenn möglich. Dazu kann ich sehr den die Folge "Trust your Body" des "Dear Sugars"-Podcasts empfehlen (englisch).
Meine SM ist leider genauso.
Schon seit mein Mann ein Kleinkind war, hat sie ihm eingeredet er wäre zu dick. Seine Essensportionen wurden rationiert und wenn er einen Nachschlag wollte, hat sie übernommen und gesagt, er wäre satt. Es gab es nichts mehr. Teilweise musste er deswegen hungern.
Ja, er neigte als Kind schon zu Übergewicht, aber anstatt dann mal an seiner eigenen Unfähigkeit zu arbeiten und einfach gesunde Nahrungsmittel anzubieten, schob sie alles auf meinen Mann und nörgelte eben an ihm rum. Wollte er ein Stück Schokolade, wurde ihm das mit der Aussage; "nein, du bist zu dick" verboten.
Und trieb ihn dadurch in eine Essstörung. Mein Mann kann sich absolut nicht mäßigen. Haben wir Süßigkeiten da, isst er. Alles. Er kennt dann kein Halten mehr und kann dafür nicht einmal was, er hat den richtigen Umgang mit Lebensmitteln eben nie erlernt.
Auch heute noch hält sie ihm regelmäßig Vorträge, rückt mit den neusten Abnehmtipps und irgendwelchen Mittelchen an und mischt sich in alles ein. Seine diagnostizierte Essstörung hat er natürlich, in ihren Augen, nicht. Er "frisst einfach zu viel".
Bietet ihm aber im selben Moment Kuchen und Waffeln an 🤦♀️
Ihre "größte Angst" bei unseren Kindern ist - das sie so nach ihren Papa kommen und auch dick werden. Betont sie jedes Mal, das wir da ja "aufpassen müssen".
Beim letzten Mal ist mir der Kragen geplatzt, als sie unserer sehr schlanken 6-Jährigen anfangen wollte einen Vortrag darüber zu halten.
Einen wirklichen Tipp habe ich leider auch nicht. Ein Kontaktabbruch kommt für mein Mann nicht in Frage und leider erzählt er ihr brühwarm auch alles, wenn er wieder in der Adipositas Sprechstunde oder beim Psychologen war. Er lernt es eben auch nicht.
Oh Mann, das tut mir so leid. Und genau so wie du es beschreibst läuft es hier auch. Sie ist gnadenlos und er wehrt sich nicht.
Und ich hab auch Sorgen, was es mit unseren Kindern macht, wenn sie das dauerhaft immer wieder mitbekommen.
Es ist traurig, aber tut gut zu hören, dass wir nicht als einzige so eine komische Mutter in der Familie haben.
Alles Gute für deinen Mann, hoffentlich findet er seinen inneren Frieden damit.
Meiner wehrt sich schon und gibt ihr Sprüche zurück, interessiert sie nur nicht und sie versteckt alles unter dem Deckmäntelchen, "sie meint es doch nur gut".
Ich kann diesen Satz nicht mehr hören.
Mein Ratschlag, ihr eben einfach nichts mehr zu erzählen was das Thema betrifft, ignoriert er aber auch. Bzw. platzt es dann eben einfach aus ihm heraus. Gerade wenn er einen Erfolg in Form von abnehmen erzielt hat.
Ich lass die Beiden einfach machen. Irgendwann begreift er es schon.
Lediglich bei den Kindern schreite ich ein und verbiete jegliches Wort darüber. Unser Großer ist 16, mitten in der Pubertät und aktuell recht "unförmig". Man sieht, dass der Körper zur Zeit noch nicht wirklich weiß, wo er hinwill. Fing sie letztens bei ihm auch an und wollte ihre sooo tollen Tipps und Ratschläge zum besten geben.
Ich hab sie einmal quer übern Tisch gezogen, danach war ruhe.
Ich würde die Schwiegermutter auflaufen lassen und nicht nur ihre Figur in die Mangel nehmen sondern auch ihren Charakter.
Die Frau ist diesbezüglich unmöglich und schreit direkt danach mal selbst den Spiegel vorgehalten zu bekommen.
Die nehme ich zum Frühstück und wenns sein muss zum Abendessen nochmal.
😁 sie ist schwer verdaubar, aber ich mag deinen Ansatz und werde meine Haare auf den Zähnen schon mal vorbereitend kämmen für wenn ich sie doch mal wieder erwischen sollte.
Meine Schwiegermutter lästert auch gern über andere ab und sucht nach Gleichgesinnten.
Wenn sie (82) wieder mal über ihre Nichte (62) lästert, wie faltig sie sei und bei mir nach Bestätigung sucht, sage ich einfach - vergiss es, mit mir kannst du nicht über andere lästern. Und sage nichts mehr dazu.
Wenn sie in Anwesenheit von meinem Mann über ihn mal wieder sagt, er sei zu dünn und ihr gefalle sein Bart nicht, sage ich ihm, dass er so perfekt ist wie er ist.
Das ärgert sie unheimlich und mich freut es sie zu ärgern, weil sie ein bösartiger Mensch ist.
Hach der liebe Bart-auch hier ein Dauerbrenner bei der Muttter meines Mannes.
Sie hat ihm noch lang nach unserem ersten Kind erklärt, wie unattraktiv Frauen das fänden.
Bis ich mal bei einem Versuch von ihr, mich als Unterstützung zu bekommen, ziemlich trocken meinte, dass er ja zum Glück nur mir gefallen muss und das tut er wie er ist.
Jetzt nörgelt sie lieber hinter meinem Rücken.
Ich bin da für direkte Ansprache:
"Erna, geht es dir eigentlich nur gut, wenn du deinen Sohn fertigmachen kannst? Was hat er dir eigentlich getan, dass du dauernd auf ihm rumhackst? Hasst du ihn so sehr? Schäm dich in Grund und Boden, wie du mit Menschen umgehst. Nebenbei, SO eine Schönheit bist du nun wirklich nicht, dass du dir das erlauben kannst."
Ich könnte nicht anders, das müsste raus.
Wie man Deinem Mann beibringt, den Mist nicht zu glauben, weiß ich allerdings auch nicht. Als mich mal jemand wegen meiner Figur ärgerte, die wirklich weit weg von perfekt ist, sagte ich nur breit grinsend:
"Mich können nur perfekte Menschen ärgern, SIE gehören garantiert nicht dazu!" Ruhe war.
LG Moni
Jetzt noch der Pointentusch: sie war Lehrerin und hat anderen beibringen sollen, wie man sich benimmt. Also auch soziale Umgangsformen. Aber die gelten ja nur für die anderen…
Wenn du in der Situation mal dabei bist, würde ich ganz einfach mal raushauen: „Hey [Name der SM],
weißt du eigentlich, was ich überhaupt nicht ausstehen kann? Wenn über andere gelästert wird, und dann auch noch über das Äußere. Und du solltest dich da wirklich mal zurückhalten, weil du bist auch weit davon entfernt, perfekt auszusehen.
Wie sagt man so schön? Wer im Glashaus sitzt?“
Da musst du glaub ich echt drüber fahren und sie das auch mal zu spüren lassen bekommen.
Und was deinen Mann angeht: immer wieder kleine Komplimente einbauen und sagen, was dir an ihm gut gefällt.
Wenn er öfters ehrliche Komplimente hört als die negativen Bemerkungen seiner Mutter, wird das mit der Zeit bestimmt positive Auswirkungen haben.
Öfter wird schwierig, weil sie echt unerbittlich ist und er schnell meint, ich würde übertreiben, wenn es zu viele Komplimente für ihn sind.
Aber ich werde meinen Ton deutlich verschärfen, da gehe ich mit.
Wobei ich nicht zu sehr auf ihn und Verletzung eingehen darf, sowas gefällt ihr dann grad doppelt. Je egaler es ihm wäre, desto weniger würde sie machen.
Dann mach ihr klar, dass SIE einen massiven Charakterfehler hat, allein auf sie projizieren - Alter ist absolut keine Entschuldigung für unverschämtes und ekliges Verhalten.,
Finde dieses Verhalten richtig furchtbar. Meine Mutter und Großmutter haben mir als Kind und Jugendliche auch immer eingeredet ich wäre zu dick. Mir ständig in die Hüfte gezwickt und Sprüche wie "Bist ganz schön gut beieinander!" Hatte zur Folge, dass ich eigentlich immer auf Diät war (mit 12...) und ab und an Fressattacken bekam, teilweise mit darauffolgendem selbst herbeigeführtem Erbrechen. Ein Wunder, dass ich keine Essstörung bekam.
Wenn ich mir heute Fotos von damals ansehe, kann ich Null verstehen, was das sollte. Ich war kein dickes Kind. Nicht dünn, einfach normal.
Schrecklich, solche Menschen wissen garnicht was sie da anrichten. :(
So richtig einen Tipp habe ich nicht... zurücksticheln? "Hast du zugenommen? Du wirkst so aufgedunsen..."?
Deinem Mann ein (sexy? ;) ) Fotoshooting schenken, dass er sieht, wie attraktiv und nicht zu dick er ist?
Ihm Komplimente machen?
Alles Gute!
Oh Mann, das tut mir leid, meine Mutter hatte auch in meiner Teeniezeit so Aussetzer, konnte aber nicht bei mir landen, warum auch immer. Mir geht das an meinem absolut unperfekten Hintern voll vorbei.
Deswegen hat sie wohl aufgehört, nachdem ich ein paar Mal recht trocken geantwortet habe und beisst sich auch auf die Zunge vor den Enkeln, seit sie weiss, dass wir in meiner Familie nicht negativ über Körper anderer sprechen.
Die Schwiegermutter macht es anders und keiner in der Familie ausser mir traut sich auf den Tisch zu hauen. Vermutlich weil sie es schon immer so macht.
Meine Mutter macht das auch. Nicht ganz so oft und so fies wie deine Schwiegermutter, aber doch auch so, dass es mich gestresst und verletzt hat. Klar, es war angeblich aus Sorge, um mich und um meine Tochter (wir sind beide eher kräftig). Da hilft nur Klartext, bin mir aber nicht sicher, ob er von dir kommen kann. Ich habe meiner Mutter vor ein paar Jahren gesagt: "Ich bin eine intelligente Frau Mitte 40. Glaubst du wirklich, dass du mir noch irgendetwas dazu sagen kannst, was ich nicht schon weiss? Ich spreche mit Ärzten:innen, wir machen Ernährungsberatung... Es ist einfach nur stressig und verletzend und ich möchte NIE MEHR irgendein Wort von dir über mein Gewicht oder über das Gewicht meiner Tochter hören." Sie macht es auch bei meiner Nichte, die wiederum sehr, sehr schlank (aber supersportlich und gesund) ist. Ich kann mich an eine Situation erinnern, wo wir mal Videochat gemacht haben und meine Mutter als erstes gesagt hat "Hallo L.! Ach Gott bist du dünn!". Die Nichte hat sich umgedreht und sich ein halbes Jahr nicht mehr bei der Oma gemeldet verständlicherweise. Ich habe dann meiner Mutter, die ein Leben lang auch nicht die schlankste war, versucht zu erklären, dass das genauso verletzend sein kann wie wenn sie jemanden sagen würde "Ach Gott bist du dick!". Sie wollte es wohl nicht einsehen am Anfang, aber ich glaube, langsam wird's was. Steter Tropfen höhlt den Sein... Zumindest mir gegenüber hat sie nicht mehr über mein Gewicht oder über das meiner Tochter gesprochen.
Vielleicht müsst ihr euch mit der Schwiegermutter hinsetzten und klar sagen: Das verletzt, das verunsichert, das geht dich nichts an. Wir wollen ab sofort keine Kommentar mehr zu unserem Gewicht, zu unserer Figur, zu unserem Aussehen. Punkt. Aber dein Mann müsste halt mitziehen. Wenn er selbst merkt, dass ihn das verunsichert oder verletzt, ist er vielleicht eher bereit dazu.
Wenn er das Gespräch so nicht führen will, kannst du es vielleicht alleine tun. Aber wenn sie es wirklich geniesst, den Sohn zu verletzen, dann ist es schwierig. Vielleicht ist es aber auch eher eine Form von Kontrolle und wenn sie realisiert, wie verletzend das ist, hört sie damit auf.
Viel Glück! Ks
Toll, dass es so klappt bei deiner Mutter. Ruhige Gespräche sind leider nicht möglich, sie rauscht immer bei leisester Kritik beleidigt raus. Und macht natürlich unbeirrt weiter.