andere Erwartungen ans Muttersein gehabt

Hallo zusammen,

ich fange einfach mal an und hoffe es wird nicht zu wirr.

Meine Tochter ist fast fünf Monate alt.

Ich habe das Muttersein unterschätzt,mir war bewusst dass sich einiges ändern wird aber dass sich mein komplettes Leben ändert war mir nicht klar.

Jeder Termin, jeder Handgriff im Haushalt, Schlaf etc pp ist fremdbestimmt durch meine Tochter. Ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.

Ich fühle mich einerseits traurig weil ich mein Leben zurück haben möchte. Andererseits möchte ich meine Tochter nicht missen. Aber ich mache mir Gedanken ob sie das merkt dass ich nicht immer (über)glücklich bin und dann fühle ich mich noch schlechter
Dann weine ich wieder vor Glück wenn ich sie ansehe.

Ich weiß nicht wie ich aus diesem Kreislauf raus komme

Hat jemand einen Rat für mich?

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Die Zeit wird es richten, da bin ich mir fast sicher.

Mir ging es ähnlich… und was soll ich sagen, ich bin einfach keine Baby-Mama. Die fremdbestimmtheit hat mir die Luft zum Atmen genommen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich damit SO schlecht umgehen kann. Ab etwas über einem Jahr ging es bergauf und inzwischen ( 2 1/2) macht mir alles richtig viel Spaß ❤️

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Ich muss noch ergänzen:

Vielen haben immer gesagt / hier geschrieben, dass es nicht einfacher wird… Aber für mich wurde es immer einfacher! Ich kann mit jedem Wutausbruch besser umgehen als mkt dieser fremdbestimmthekt und dem Schlafmangel der Säuglings- und Babyzeit.

Man kann mit dem Kind sprechen, man kann Dinge fertig machen, man kann wieder einigermaßen planen, der Schlaf wird Planbarer, die kleinen mit wohin zu nehmen wird viel einfacher. Falls du ähnlich gestrickt bist wie ich musst du einfach noch n bissl durchhalten und wirst bald belohnt 🙏🏼

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Vielen Dank für deine Antwort.

Zumindest schein ich nicht allein so zu empfinden.

Ja ich freue mich auch schon darauf wenn sie sprechen kann. Das wird mir vermutlich meine Sorgen nehmen ob ich denn überhaupt das richtige für sie in der jeweiligen Situation mache

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Mein Rat:haltet als Paar zusammen und ermöglicht euch Freiräume, in denen ihr ihr selber sein könnt!

Bei mir war/ist es auch die Fremdbestimmung, die mir zuschaffen macht. Hinzu kam, dass Geburt und Schwangerschaft meine Depression verschlimmert haben.
Ich habe gelernt, dass ich keine Babymama bin. Jetzt wird sie bald 5 und es wird von Tag zu Tag schöner. Wir können reden, erzählen, ich verstehe sie besser.
Schaue ich Fotos an, bin ich manchmal traurig, dass die Zeit rum ist, aber auch glücklich, dass sie größer ist und sie selbstständiger wird.
Ich finde auch, dass man Dinge bereut und sich anders vorgestellt hat, nichts mit der Liebe seinem Kind gegenüber zu tun hat.
Wir Frauen sind im aufbruch, holen uns Freiheiten, die es lange für Frauen nicht gab. Das bringt uns aber auch in die Zwickmühle. Aber: es hilft.vielleicht,die Welt für unsere Töchter (und auch Söhne) wieder etwas befreiter sind.
Man kann sein Kind lieben und trotzdem unter gewissen Begleiterscheinungen der Elternschaft leiden.
Du klingst nicht, als würdest Du dein Kind körperlich oder emotional vernachlässigen oder schlimmeres.

Gönnt euch Auszeiten. Nicht nur Mama und Papa sein.

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Auch dir vielen Dank für deine Antwort.

Ja als Paar zusammen halten probieren wir und auch sich gegenseitig Freiräume zu schaffen.

Obwohl ich ehrlicherweise mich etwas schwer damit tu z.b zum Kaffee trinken zu gehen. Aber wenn ich erstmal dort bin dann ist es echt so dass ich komplett abschalte und mir keine Gedanken über zuhause mache. Da überlege ich manchmal auch ob dass denn ok ist?

Hmm ob das tatsächlich mit Geburt und Schwangerschaft zusammen hängt, könnte sein. Lief hier auch nicht so wie geplant.

Ich vernachlässige sie nicht es sind tatsächlich "nur" die Gedanken die mich (ver)zweifeln lassen.

Toll dass du mittlerweile die Zeit mit der Tochter genießen kannst

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,,Obwohl ich ehrlicherweise mich etwas schwer damit tu z.b zum Kaffee trinken zu gehen."
Ich denke, das auch das völlig normal ist. Das liegt an der Prägung und hormonen, aber eben auch daran, dass uns Müttern ja prinzipiell häufig ein schlechtes gewissen eingeredet wird, wenn wir uns nicht wie in einer 50er-jahre-dr-oetcker-werbung für die Familie aufgeben.
Ich gehe inzwischen regelmäßig in VHS-Kurse, habe einen festen Tag nach der Arbeit für mich. Es fällt mir immer noch schwer, dass anzunehmen. Aber ich zwinge mich dazu und dann geht es mir jedes Mal so, dass ich es dann doch genieße.
Warum? Weil mein Kind in guten Händen ist.

Wenn du sagst, dass da eventuell noch was von der Geburt im argen liegt, gehe das an, bevor du da eventuell etwas über Jahre mitschleppst.

Alles Gute!

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Du bist nicht allein.
Mein kleiner ist jetzt 14 Monate und es macht jeden Tag mehr spass weil er selbstständiger wird.
Jetzt freue ich mich so sehr dad er bald selber geht. Dann ist es fast geschafft für mich je selbstständiger mein Baby wurde, wird desto einfacher wird es für mich.
Halte aus die Zeit bleibt nicht stehen und vergeht schneller als du denkst.auch wenn es dir jetzt nicht so vorkommt.
Sobald die kleinen Mäuse 1 werden , denkst man sich nur wow wo ist die Zeit hin?
Wichtig nimm dir auch Zeit für dich wir die Vorredner geschrieben haben so schöpft du Energie für deine kleine Msus.

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Auch dir vielen Dank für deine Antwort.

Ich hoffe so sehr dass es besser wird je älter sie ist

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Ich kann es dir fast schon versprechen:) in paar Monaten siehst du alles ganz anders !
Alles Liebe:)

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Es ist super-intensiv, wenn die Kinder so klein sind. Aber das geht auch so schnell wieder vorbei! Es ist eigentlich eine relativ kurze Zeit, wo man so angebunden ist. Und da ist man wirklich angebunden. Aber das geht vorüber.

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Da ging es mir bei meiner Großen ähnlich, grade in dem Alter.

Inzwischen ist sie 4 und es gibt sogar ne kleine Schwester (6 Monate) und ich sag dir - es läuft einfach. Es hat sich alles irgendwann eingespielt, man bekommt mit steigendem Alter auch wieder mehr Freiheiten und ich trauere meinem „alten Leben“ inzwischen keine Sekunde mehr nach. Es ist einfach toll.

Aber das brauchte Zeit. Mein 1. Jahr EZ war echt hart, das 2. war (trotz Corona und unzähliger Lockdowns…) total schön und entschädigte mich fürs 1. 😅

Und mit Kind 2 hab ich dann Horror (erneut) erwartet, aber es lief zu unser aller Überraschung einwandfrei 😊

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Auch dir vielen Dank.

Sie bleibt unser einziges Kind. Deshalb verstehe ich mich ja manchmal nicht. Ich werde das alles nur einmal erleben und trotzdem bin ich irgendwie traurig

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Ich dachte auch, dass Motte unser einziges Kind bleibt 😜 und fand die erste Zeit trotzdem schrecklich und konnte es nicht wirklich genießen! 🙈😂

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I feel you!

Meine Kinder sind inzwischen 4,5 und 2,5 Jahre alt und ich bin sooo viel lieber Mama als ich es in der Babyzeit war. Mir hat auch der Schlafmangel furchtbar zugesetzt.
Seit meine Tochter auch sprechen kann ist es gefühlt so viel einfacher für mich.

Also ich kann dieses "es wird noch viiiiel schwieriger, Babys sind ja easy und dann wirds wild" nicht bestätigen. Ich komme mit Kleinkindern besser klar^^

Alles Gute und such dir Entlastung, das ist wichtig!

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Ich kann dir sagen, mich hat diese babyzeit auch nicht erfüllt. Ab 2,5/3 Jahren hat es dann wirklich Spaß gemacht, davor habe ich einfach nur überlegt, gerade beim ersten Kind.
Mir hat geholfen, mich viel mit anderen Müttern zu treffen, rauszugehen.
Beim zweiten Kind war es dann deutlich leichter, weil das eben einfach so mitlief, ich ohnehin viel unterwegs war mit dem älteren Kind und das Baby eben einfach dabei war.
Ansonsten: such dir frühzeitig Entlastung. Das bedeutet nicht, dass du dein Baby abgeben sollst, auf keinen Fall! Aber vielleicht eine Haushaltshilfe, Einkäufe liefern lassen, allgemein die Geschwindigkeit aus dem Alltag nehmen.
Glaub mir, es wird anders (nicht besser, nur anders 😂)

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Zu einer offenen Krabbelgruppe habe ich Kontakt aufgenommen und bekomm auch wöchentlich die Einladung.
Ich habe noch nicht daran teilgenommen weil ich mir Gedanken mache ob es eventuell zu früh ist. Die Treffs finden momentan draußen in einem Park statt.

Eine Freundin hat mir den Tipp gegeben Aufgaben die nicht sofort erledigt werden müssen wie z.b Fenster putzen, Boden wischen nicht an einem bestimmten Tag erledigen zu wollen sondern nur innerhalb einer Woche.
Allerdings bin ich der Typ der sowas gleich erledigt haben möchte nach dem Motto: Was erledigt ist ist erledigt.

Da muss ich echt an mir arbeiten da es nur in Frust endet

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Kennst du das „artgerecht Projekt“? Du findest da viele Bücher und sie sind bei Instagram. Vielleicht hilft dir das weiter 😊

Ich bin ab 5. Monate zu einem Spielkreis gegangen? Wieso sollte es zu früh sein? Klar, dein Baby wird nicht mit den anderen Kinder spielen, aber es hat andere Reize, andere Eindrücke, du kannst dich mit anderen Mütter unterhalten usw.

Was den Haushalt angeht: Versuch dich zu entspannen! Spätestens wenn dein Kind laufen kann, wird nichts mehr sein wie vorher. Aber: es wird eine Zeit kommen, in der es wieder aufgeräumt und sauber ist und dann wirst du das herumliegende Spielzeug und die Zahnpasta am Spiegel vermissen 😅

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Deine Gefühle kann ich so gut verstehen.

Gerade ab dem 5./6. Monat war ich einfach nur gestresst von Mama-Sein. Da wollten meine Jungs schon nicht mehr nur kuscheln und schlafen sondern die Welt erkunden so weit es ging und das ging eben nicht immer und überall mit sitzen/krabbeln/Robben, dafür aber massig Schlaf-Entzug. die „Baby-Bubble“ war einfach geplatzt und es war nichts mehr übrig von dem puren Baby-/Neugeborenen-Glück.
Jetzt sind meine beiden Jungs 2,5 und 1 Jahr alt, sie laufen beide, sprechen/kommunizieren so gut es eben für ihr Alter geht, die Nächte sind noch durchwachsen mit dem Kleinen aber alles in allem ok.
Mich hat der Schlafmangel kalt erwischt, dazu war ich eine super ängstliche Baby-Mama und bin direkt bei jedem kleinen infekt in Panik verfallen, hatte große Angst vor Infekten allgemein aber auch vor dem plötzlichen Kindstod. Die permanente Sorge hat mich fertig gemacht.
Außerdem ging spontan etwas zu unternehmen gar nicht mehr. Kind 1 hat nirgends geschlafen außer zu Hause, Kind 2 hasste Auto fahren. Außerdem musste immer der halbe Hausstand mit.

Mit 2 Kleinkindern ist es nun anders anstrengend, aber das stecke ich viel besser weg. Sie bleiben gern in „Fremdbetreuung“, egal ob Kiga oder Großeltern. Wir brauchen nicht mehr den halben Hausstand mit Fläschchen, Wasser, Milchpulver, etc. mitnehmen, etwas Spielzeug und Windeln und fertig. Unterwegs beschäftigen sie sich mittlerweile so schön selbst und entdecken die Welt auf eigenen Beinen, kein ständiges tragen oder schaukeln mehr, ich hab beide Hände frei. Ich komme mittlerweile auf gut 6h Schlaf nachts, was ich wirklich feiere.

Andererseits aber macht es mich manchmal schon traurig, wahrscheinlich nie wieder ein Neugeborenes zu haben. Aber die Zeit zwischen dem 5. und dem 12. Monat war hier auch echt der Wurm drin und die werde ich nicht vermissen.
So ambivalente Gefühle zu haben sind total legitim, auch oder gerade als Mama. Wir sind auch nur Menschen, wir Mütter bekommen bei Geburt auch keine Nerven aus Drahtseilen geschenkt und ewige Gelassenheit, wir können vorher bloß eine Ahnung oder Vorstellung von der Mama-Rolle haben, aber am Ende kommt es doch anders als man denkt. Und nicht jedes Baby ist gleich anstrengend 🤷🏼‍♀️

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Ich hatte auch nicht das Baby oder Neugeborenen Glücksgefühl. Sie ist da und das wars.
Klar freue ich mich darüber aber es ist leider nicht so dass ich vor Glück Purzelbäume gemacht hab. Das führt natürlich auch zu meinen Gedanken. Ob das nicht vorhanden sein der Glücksgefühl bedenklich ist?

Ohja ängstlich bin ich auch ich kann gar nicht mehr zählen wie oft ich überprüft habe ob die Atmung noch vorhanden ist. An den ersten Infekt mag ich gar nicht denken.

Das ist ja der Zwiespalt einerseits diese Traurigkeit und andererseits die Angst ihr könnte was schlimmes passieren

Ich muss gestehen dass 95% der Nachtflasche mein Mann ihr gibt, meist bekomme ich es gar nicht mit. Also ich kann relativ gut schlafen für meine Verhältnisse.

Aber es macht Mut zu lesen dass es bei dir die Zeit "geregelt" hat

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Hallo Wonder2023,

mir ging es auch so wie dir. Fühl dich gedrückt!#herzlich
Obwohl ich unser Baby von Anfang an geliebt habe, hab ich mich manchmal gefragt: "Was hab ich da gemacht??!!"
Am liebsten hätte ich die Zeit vorgespult, bis unser Kind ein Schulkind ist, damit es endlich besser wird und mir ging es sehr schlecht.

Ich holte mir Hilfe in Form einer Psychotherapie, es war eine postnatale Depression und die Sitzungen haben mir sehr geholfen.

Es wurde auch erheblich besser, als unser Kind in den Kindergarten kam und ich nicht mehr 24/7 zuständig war.
Mittlerweile ist unser Kind 5 und ich bin eine sehr glückliche Mama mit sehr glücklichem Kind.:-)

Mit dir ist nichts falsch. Viele Mütter fühlen sich so wie du, trauen sich aber nicht, es auszusprechen. Wenn es dir sehr schlecht gehen sollte (Gewichtsverlust, kaum Schlaf, ständige innere Unruhe usw.), such dir bitte Hilfe von außen. Geh zum Arzt.

Ansonsten hilft es oft schon, wenn du wenigstens kleine "Ausruh-Inseln" für dich hast z. B. dass du 2x pro Woche (alleine!) zum Sport gehst und dein Mann/Mutter/Babysitter solange auf das Baby aufpasst.
Das geht auch wenn du stillst. Dann gehst du eben "nur" eine Stunde spazieren, nachdem du das letzte Mal gestillt hast. Hauptsache, du kommt da mal raus und machst etwas für dich! Regelmäßig, damit du dich auf diese Inseln verlassen kannst.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Oh da sind ja super Anregungen dabei, vielen Dank