Hallo zusammen,
Ich brauche dringend eure Hilfe.
Mein Mann pflegt seine Mutter nun schon seit 6 Jahren. Sie ist mittlerweile schwer Demenz und trägt Windel, ist weglaufgefährdet.
Das tägliche Leben mit ihr wird immer anstrengender. Mittlerweile ist mein Mann abends stundenlang bei ihr (sie wohnt ihm Haus direkt nebenan.) teilweise bin ich schon im Bett wenn er zurückkommt. Auch am Wochenende können wir nie wirklich etwas unternehmen, da sie ja nicht so lang allein sein kann Er verspricht mir immer wieder dass alles besser wird. Jegliche Vorschläge meinerseits wie einen Pflegedienst zu organisieren oder eine Polin zu holen werden abgewehrt.
Ich übernehme Alle Pflichten bei uns Haushalt, Kind (sein Stiefkind), seinen Papierkram organisiere Kurzzeitpflege usw um ihn zu entlasten und ich habe selbst noch einen eigenen Job.
Ich bin komplett alleine, er beachtet mich nicht mehr und wenn ich sage dass ich auch noch da bin werde ich als undankbar und egoistisch hingestellt.
Ich habe mich nie gut mit meiner Schwimu verstanden, sie hat mich nie an der Seite ihres Sohnes akzeptiert. Wir haben sie immer überall mit hin genommen haben jedes Wochenende mit ihr verbracht, sie hat bei uns mitgegessen jeden Tag.
Und jetzt ist es so weit dass auch mein Mann am Ende ist. Er verleugnet es, wird immer dicker, hat ganz graue Haare bekommen und macht absolut NICHTS mehr für sich geschweige denn für unsere Ehe.
Ich sage schon öfter mal was, dass es nicht geht dass er stundenlang bei seiner Mutter ist, aber ich werde abgewunken.
Jetzt waren wir im Urlaub und ich habe Kurzzeitpflege organisiert. Das Heim hat dann Angeboten dass meine Schwimu dort bleiben kann, da ein Platz frei geworden ist.
Ich war natürlich dafür dass sie dort bleibt. Erstens ist sie dort komplett versorgt, sie ist nie alleine, auch nachts nicht und hat Ansprache. Zuhause ist sie vor allem am Wochenende ja schon mal einen ganzen Tag alleine (wir haben sie auch schon am Boden liegend gefunden). Und natürlich der Fakt dass wir endlich ein normales Leben führen könnten. Wir haben ja kein Eheleben mehr, mein Mann ist mehr mit seiner Mutter verheiratet als mit mir. Im Bett ist auch schon lange Flaute, da er immer total erschöpft von seiner Mutter kommt. Ich versteh ja auch dass man keine Lust hat auf Sex, wenn man kurz vorher seine Mutter gewickelt hat.
Ich hab meinem Mann auch gesagt dass ich möchte dass sie dort im Heim bleibt. Das Heim sagt auch sie fühlt sich wohl und hat sich gut eingelebt, unterhält sich viel mit den Leuten dort und ist gut zu handeln. Mein Mann hat sie besucht und hat auch den Einsruck dass es ihr gut ginge.
Nach anfänglichen Zustimmung meines Mannes dass sie dort bleibt, hat er sich jetzt unentschieden und holt sie zurück. Weil er sie vermisst. Ich bin zutiefst enttäuscht und getroffen, dass es ihm egal ist was mit unserer Ehe oder mit mir ist. Er will ja auch nichts ändern, nichtmal abends einen Pflegedienst kommen lassen.
Er hat natürlich wieder versprochen dass alles besser wird, ich bin so traurig.
Es war so schön die letzten 4 Wochen mal einen Ehemann zu haben.
Was soll ich tun? Wie soll ich damit umgehen? Ich fühle mich einsam und ungeliebt.
Liebe Grüße
Pflegebedürftige Schwimu zerstört Ehe
Fang erstmal an, ehrlich zu dir zu sein, es ist nicht die SM, die die Ehe zerstört...
Dann rate ich dir Hilfe zu holen, erstmal nur für dich in deiner Situation, du musst erstmal stark werden, sonst kannst du an der Situation nichts ändern.
Wende dich an eine Familienberatungsstelle und vereinbare ein Termin, nur für dich, muss ja keiner wissen
Hallo,
vielleicht fühlt dein Mann sich irgendwie schuldig, wenn er seine Mutter nicht pflegt und sie ins Heim gibt. Aber ich sehe es so, dass Niemandem geholfen ist, wenn er sich kaputt macht. Vielleicht könnt ihr eine andere Unterbringungsform wählen. Bei uns gibt es z.b. Senioren-WG`s auch speziell für Demenz. Dort wohnen max. 10 Personen zusammen, betreut von einem Pflegedienst, wo auch über Nacht jemand da ist.
Dort kann man sich mit einbringen oder eben nicht. Das ist dort etwas lockerer. Hat sie denn eine Pflegestufe?
Egal wie, ohne Hilfe würde ich das nicht machen. Dein Mann bleibt gesundheitlich auf der Strecke und das hätte seine Mutter doch bestimmt nicht gewollt. Das würde ich ihm erklären.
Was würde Deine Schwiegermutter wollen? Hat sie manchmal noch klare Momente und kann das äußern? Hätte sie gewollt, dass Ihr Sohn seine Ehe, seine Gesundheit, seine Familie aufs Spiel setzt?
Dein Mann kann nicht 24 Stunden für sie sorgen, bei fortschreitender Tendenz der Demenz wird das aber immer notwendiger. Was ist, wenn sie eines nachts auf die Straße läuft und ein Auto um die Ecke kommt? Wenn sie unbeobachtet den Herd anmacht, um sich was zu kochen (kürzlich passiert bei der Mutter einer Freundin)?
Hallo😊
Ich finde es toll, dass dein Mann seine Mutter pflegt.
Genauso sollte es in einer Familie sein.
Als kleine Entlastung solltet ihr über einen Pflegedienst sprechen.
Alles Gute
Und der soll dann genau WAS machen?
Je nach Pflegegrad kommen die drei- bis maximal fünf mal täglich, waschen, windeln, unterstützt beim essen. Stundenlang am Bett sitzt da niemand und passt auf, dass sie nicht wegläuft oder die Hütte abfackelt...Das klappt nur mit ner 24 Stunden Pflege, aber das kostet...
Bei allem Respekt - aber die Ehe der Pflege der Schwiegermutter opfern, never!
An die TE: gibt es bei euch pflegestützpunkte? Eventuell kannst du dir da wege der Unterstützung erschließen, die auch dein mann mitgehen kann
Dann halt eine Vollzeitpflege. Aber ins Heim abschieben, weil die Gattin das möchte??
Krass, wie ihr drauf seid😳😳
Die Situation die du schilderst ist für dich absolut unerträglich und völlig aus dem Ruder gelaufen.
Du hast nicht nur das Recht sondern für mich schon allein aus Gründen deines Selbstschutzes die Pflicht, auf einer Heimunterbringung der Schwiegermutter zu bestehen.
Dein Mann ist in einem ungesunden Abhängigkeitsverhältnis zu seiner Mutter. Er kann sich das aber selbst nicht eingestehen.
Wenn du dich selbst retten willst, dann musst du deinem Mann die Pistole auf die Brust setzen.
Ich würde allerdings nicht plump vorgehen, sondern wie hier bereits vorgeschlagen, erst einmal eine diskrete Einzelberatung durch erfahrene Ehe/Paarberater in Anspruch nehmen.
Mit so einem Professionellen würde ich auch einen Plan entwickeln, wie du weiter vorgehen könntest, um möglichst wenig Porzellan zu zerschlagen.
Ich denke, dass man die problematische Mutter-Sohn-Beziehung deines Mannes, die sich in der Geschichte wieder spiegelt, am besten im Rahmen einer professionellen Mediation lösen könnte.
Ihr habt ja schon eine adäquate Lösung, dein Mann muss nur noch zu Vernunft und Einsicht kommen.
Oft ist es ja das Problem, dass Oma oder Opa nicht ins Pflegeheim wollen und man sie nicht zwingen will.
Aber eure Oma hat sich jetzt doch schon eingefunden und war dort gut versorgt. Dein Mann könnte sie doch häufig besuchen.
Ich glaube, deinem Mann liegt nichts mehr an dir. Er scheint keine Zeit mit dir verbringen zu wollen und es ist ihm egal, wie du dich fühlst. Er scheint in keinster Weise bereit, an der Situation etwas verbessern zu wollen. Wenn die Oma mal stirbt, wird er in ein tiefes Loch fallen.
Vielleicht könntet ihr für eine bestimmte Zeit getrennt wohnen. Dann kann dein Mann überlegen, ob ihm die Ehe noch etwas wert ist.
Richtig.
Würde ihm das auch so sagen. Ändert er nichts, würde ich mich trennen.
Ich würde euch raten, dass ihr beide einen Kompromiss eingeht:
Er holt seine Mutter nach Hause. Gleichzeitig - oder besser noch davor - organisiert ihr eine 24-Stunden-Pflegekraft, die bei ihr lebt und auf sie aufpasst.
Dein Mann braucht somit kein schlechtes Gewissen zu haben, dass er sie in ein Heim abgeschoben hat.
Die Mutti kann zuhause in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
Dein Mann kann sie besuchen so oft er will, hat aber nicht mehr diese immense Verantwortung am Bein.
Und ihr könnt wieder zusammen euer Familienleben aufleben lassen.
Alles Gute!!!
Das ist eine schöne Idee.
Ich frage mich immer, wie das anders rum wäre. Als Eltern würde man doch auch alles dran setzen, dass das pflegebedürftige Kind zuhause bleiben kann.
Schließe mich dir an.
Ich hoffe alle die hier die Schwiegermutter direkt ins Heim abschieben wollen, dass auvh sie dran denken mal Alt und Krank werden. Und wen. Dann die Kinder sie von ihrer geliebten vertrauten Umgebung zerreißen dran denken wie es ist, komplett wo anders zu leben in dem Alter.
Ich gehe jeden Tag an einem Altersheim vorbei, ich spreche( nivht wie hier einfach behaupten ja es geht denen doch gut) mit den Alten und sie erzählen mir was sie dafuer tuen wuerden zu Hause wieder zu leben in ihren vertrauten Wänden. Das es ihnen nicht gut geht, dass das leben auf dem tod in diesen leeren Wänden ist.
Das soviele kein Feingefuehl mehr haben macht mir Angst beim lesen dieser Kommentare, abgestumpft seid ihr.
Lasst dem Mann seine Mama pflegen, die ihn gross gezogen und geduldig war mit ihm.
Lasst ihm seinen Frieden finden.
Hier einfach ueber seinen Kopf zu entscheiden dass nenn ich Egoistisch.
Vergisst nicht auch ihr werdet eines Tages vielleicht alt werden.
Ich glaube das Problem ist, dass oft - teilweise auch hier im Forum - Heime so negativ dargestellt werden.
"Ins Heim abschieben" heißt es dann.
Dabei gibt es echt gute und schöne Pflegeheime, wie scheinbar auch das, in dem deine Schwiegermutter war.
Kommt dein Mann vielleicht nicht mit dem "Stigma" klar, seine Mutter "abgeschoben" zu haben?
Vielleicht kannst du nochmal mit ihm reden, warum er seine Mutter nach Hause geholt hat.
Hat er sie wirklich so sehr vermisst?
Er kann sie doch im Heim täglich besuchen, wenn er will.
Hat er sie auch täglich besucht, als sie noch gesund und fit war?
"...hat er sich jetzt unentschieden und holt sie zurück. Weil er sie vermisst."
Wie egoistisch von ihm. Zuhause ist sie viele Stunden alleine, im Heim hat sie sich offensichtlich wohl gefühlt, hat Betreuung.
Warum verhält er sich so? Hat er Angst, das Erbe wird durch die Zuzahlungen aufgebraucht???