Immunsystem Kinder

War grade etwas im Kiga-Forum unterwegs. Dort ist eine Diskussion am laufen, wie man die Kinder "winterfest" macht, damit sie nicht laufend krank sind.
Dort werden Tipps wie Vitamin D Gabe bis Darmkur für Kiga-Kinder abgegeben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Gleichzeitig frage ich mich, warum die Kinder (im Gegensatz zu "früher") viel häufiger krank werden oder an Allergien leiden. Und das, obwohl gefühlt jede Mutti sich an sämtliche Studien und Ratgeber hält und
- stillt
- das Baby ausschließlich Nichtrauchern in den Arm gibt
- es gesund ernährt
- möglichst früh mit anderen in Kontakt bringt (nicht Säuglinge, aber Kleinkinder)
usw.

Klar waren wir in meiner eigenen Kindheit auch mal krank. Aber das waren Einzelfälle und kein Dauerzustand.
Woran liegt es, dass Kinder nicht mehr so "robust" sind wie früher?

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Ich glaube, die Kinder werden heutzutage viel in Watte gepackt.
Sie gehen weniger raus, werden viel gefahren etc.
Wir haben Hund und Pferd, sind viel draußen.
Meine Kinder sind fast nie krank. Meine Tochter hatte in 4 Jahren Grundschule 10 Fehltage.

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Bei uns auch wie bei euch.

Aber liest man hier in Urbia regelmäßig mit, dann überschlagen sich einerseits die Eltern dabei, worauf sie ganz besonders achten, eben damit die Kinder keine Allergien entwickeln und einen gesunden Start haben.
Kaum sind die Kids dann aber im Kiga-Alter, dann ist die Kacke mehr am dampfen, als wenn sie vorher einfach ganz normal gelebt und sämtliche Studien und Ratgeber beiseite gelegt hätten.

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Ich glaube auch das man die Kinder mehr in Watte Packt. Aber auf andere Art und Weise,nicht nur weil sie weniger raus gehen, das mag bei vielen auch stimmen das dadurch das immunsystem nicht mehr so fit ist.

Die Einrichtungen (Kita, Schule, Hord) achten heute mehr drauf wie früher. Ich habe in meiner ganzen Schulzeit vielleicht 10 Fehltsge gehabt, einfach weil meiner Mutter viele Krankheiten nicht so bewusst waren und sie mich immer in dir Schule gesteckt hst, außer ich hatte Fieber.

Heutzutage durch Internet weiß man direkt was das für Krankheiten sind und fad man bei Hand mund fuß daheim bleiben muss, das dies und jenes ansteckend ist. Den wenn es nach dem körperlichen empfinden meiner Kinder geht, dann würden sie meist noch mit Magen darm und HMF und Ringelröteln und was weiß ich noch in Kita und Schule gehen, ihnen geht es selten körperlich schlecht. Ich weiß aber das es ansteckend ist und warte dann die Zeit ab bis sie andere nicht mehr anstecken. Das einzige was hier oft ist ist bindehaut Entzündung...

Und ich empfinde nicht das meine Kinder häufig krank sind, sie gehören auch zu den "robusten", meine Tochter hatte jetzt in der Grundschule trotzdem im ersten Sxhuljahr 10 fehltage, wovon 1er wegen Überwachung im Krankenhaus war und 8 zur Vorsicht für die Klassenkameraden. Bei einem ging es ihr echt nicht gut

Bearbeitet von WatteWatte
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Ich kann es dir nicht sagen, denn ich empfinde es nicht so. Mein Kinder sind wirklich nie krank, bzw. Ganz ganz selten. Dann liegen die 1-2 Tage in der Ecke und das wars.
Beide haben in ihrem Leben (8 und 10) noch nie Fiebersaft, Antibiotika oder ähnliches nehmen müssen.

Die beiden ernähren sich weder ausschließlich gesund noch bekommen sie extra vitamine.
Unsere sind allerdings z.b. Barfußläufer, selbst im Frühjahr oder Herbst. Machen relativ viel drausen und Sport auch.

Mein Mann und ich sind, bis auf Sport- bzw. Arbeitsunfälle auch sehr selten krank.

Ich weiß nicht woran das bei uns liegt, bei der Familie meiner Schwesrer ist es z.b. auch anders.

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Ok - dann bist du derselbe Einzelfall wie wir und deine Vorrednerin.

Es ist schon lange (zumindest hier im Forum) regelmäßig zu lesen, dass es doch völlig normal ist, dass Kigakinder (vor allem im ersten Kigajahr) laufend krank sind. Sogar Kinderärzte bestätigen den Muttis dieses Phänomen.
Da muss man sich doch an den Kopf fassen, oder? Zieht denn keiner in Betracht, dass da irgendwas falsch läuft?

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Ich glaube, da gibt es mehrere Gründe:
Erstens wird sich viel mehr in Innenräumen aufgehalten, als früher.
Zweitens haben Kinder oft erst in Kinderbetreuungseinrichtungen viel Kontakt zu anderen Kindern und werden daher in kürzerer Zeit mit vielen Viren konfrontiert, gegen die sie aber erst einmal Antikörper bilden müssen.
Was Allergien betrifft:
Kinder, aber auch wir leben oft zu sauber. Je weniger Bakterien im Darm, desto schlechter das Immunsystem.
Außerdem steigen Umweltbelastungen:
Pestizide, Weichmacher, Mikroplastik, etc.
aggressivere Pollen fliegen fast das ganze Jahr, dank Klimawandel.
Außerdem wird es heißer, was das Immunsystem belastet und es gibt weniger kalte Tage, an deine Bakterien und Viren absterben.

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"Zweitens haben Kinder oft erst in Kinderbetreuungseinrichtungen viel Kontakt zu anderen Kindern und werden daher in kürzerer Zeit mit vielen Viren konfrontiert, gegen die sie aber erst einmal Antikörper bilden müssen."

Yepp. Das ist der Grund, warum ich als Kleinkind kaum krank war: Ich wurde durchgehend von meiner Mutter betreut und hatte wenig Kontakt zu Gleichaltrigen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Da kommt aber dann das allseits genannte Argument ins Spiel, dass Kleinkinder die regelmäßigen sozialen Kontakte mit Gleichaltrigen unbedingt BRAUCHEN.

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Ich lese das tatsächlich nur von Eltern, deren Kinder das erste Jahr fremdbetreut werden. Bei Kindern im zweiten Jahr ist das schon nicht mehr so und nur noch die Angst da, dass es dieses Jahr wieder so wird wie es im ersten Jahr war.
Dass die Kinder häufiger krank werden als früher, sehe ich nicht.
Allergien verbreiten sich nicht nur bei Kindern, sondern grundsätzlich in der Gesellschaft. Wobei Kinder oft genetisch vorbelastet sind. 😉

Mir kommt dein Beitrag etwas ketzerisch vor.

Bearbeitet von KeineAhnung3
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Nö, der soll tatsächlich nicht ketzerisch sein.
Ich frage mich das alles im Ernst. Sicher verbreiten sich Allergien in der gesamten Gesellschaft. Ich habe das ins Spiel gebracht, weil eben vor allem die Still-Mamas das Argument bringen, dass Muttermilch die Entstehen von Allergien unterbinden soll.

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Auch das passt bei uns nicht. Beide Kids waren mit einem Jahr in der Krippe und auch da nicht krank. Aber ich kenne wirklich Familien die ziehen alles an und sind ständig krank.

Ist aber ja an der arbeit auch so.

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Unser Sohn ist in den Herbst-, Winter- und Frühlingsmonaten fast jeden Monat durchgehend krank. Die anderen Kinder sind auch ständig verschnupft. Manche laufen mit richtigen grünen Dingern in der Nase herum. Ich nehme auch fast alles mit, was Sohnemann mitbringt.

Ja, es ist natürlich gut, wenn Kinder viel draußen sind. Ich merke es ja an mir: Als ich früher viel zu Fuß unterwegs war, hatte ich deutlich weniger Infekte als jetzt als TZ-berufstätige Mum. Aber ich ärgere mich auch immer wahnsinnig darüber, dass es in der Krippe und im Kindergarten nur eiskaltes Wasser aus dem Wasserhahn gibt. Das regt mich richtig auf! Die Kids sind schon leicht gesundheitlich angeschlagen und kriegen nur kalte Milch oder Wasser zu trinken - oder nichts, weil es bei uns in der Krippe einfach keine Alternativen gibt. Wie soll man da einen sich anbahnenden Infekt rasch unterdrücken?

Welcher Erwachsene sagt bei kalten Temperaturen von sich aus: So, ich habe Halsweh, draußen ist es kalt und nass, aber ich mache mir keinen Tee, sondern trinke einfach mal kaltes Leitungswasser!

🙄

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Herrje. Was geht denn in eurer Kita ab? Hat da niemand die Zeit und Muse, den Kindern morgens nen Tee aufzubrühen?

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Nee, haben sie nicht. Als ich sie darauf ansprach, meinten sie: Uns fehlt die Zeit, um deinem Kind das Wasser lauwarm zu machen. 😐 Tja, da musste ich ihn eben eine Woche lang daheim wieder gesundpflegen.
Es gab nur ab und zu warme Milch. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

Ansonsten ist unsere Krippe echt gut.

Ist es bei euch echt anders, was warmen Tee oder so angeht?

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Naja, zum einen war es ja früher zumindest regional durchaus üblich, dass Kinder erstmal länger zu Hause betreut wurden und schon mal mehr Zeit hatten, ihr Immunsystem aufzubauen.

Zum anderen kann ich mich durchaus daran erinnern, dass es immer schon Kinder gab, die verhältnismäßig oft krank waren und die, die nie krank waren (bin Ende der 80er geboren).
Und so ist es bei uns in der Kita auch. Einige sind oft nicht da, andere fast immer 🤷‍♀️

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Sehe ich anders. Meine Mutter berichtete mir, dass mein Bruder das das Kita-Jahr quasi nur zu Hause war. Das war damals also schon nicht anders als heute.

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Mein Kind hatte schon mit wenigen Wochen massive Hautprobleme. Verträgt wohl einige Lebensmittel nicht, ist mindestens auf Katzen allergisch und seit der in die Kita geht dauerhaft krank.
Wir leben aber am Land. Was er oft so „kostet“ Outdoor wird mir echt schlecht, beim Zusehen. Er lag schon als Baby bei der Oma mit Katzen zusammen. Wir waren seit Geburt jeden Tag draußen (ja Krankheit mal ausgenommen). Haben einen großen Garten wo er sich austoben kann, im Dreck buddeln etc.

🤷‍♀️ also für mich passen solche Theorien nicht

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Das liegt wohl eher daran, dass wir früher a) später in Betreuungen waren und b) wenn wir krank waren zuhause blieben, bis wir gesund waren. Je später im KiGa, desto eher ist das Immunsystem langsam
Und Schritt für Schritt mitgewachsen. Kontakte waren da eher erst Kleingruppen.

In meiner Erinnerung waren die wenigsten Eltern beide Vollzeit arbeiten, da ging das besser.

Wer kann sich denn heutzutage drei Jahre Elternzeit und danach Teilzeitjob plus Betreuungskosten auf Dauer leisten?

Allergien und Unverträglichkeiten werden insgesamt mehr, das ist nicht komplett steuerbar und Suchbild unserer Kindheit gab es sowas. Teilweise mit sehr langem Leidensweg, weil viel weniger bekannt.

Bearbeitet von Keks36
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Dem stimme ich vollumfänglich zu.

"b) wenn wir krank waren zuhause blieben, bis wir gesund waren."

Habe ich auch festgestellt. Dann wäre es schön, bliebe das Kind dann doch eine Woche daheim. Bei uns gehen manche Kinder schon nach zwei, drei Tagen wieder in die Krippe.
Unserer braucht eigentlich zwei Wochen, um einen Infekt vollständig zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass ebendieser nicht mehr so schnell zurückkehrt (die nächsten Infekte sind leider schon in den Startlöchern und warten auf ihn 😅).
Nur ist es leider eben schwierig, diese zwei Wochen daheim zu sein, da Papa und ich berufstätig sind. Und Oma und Opa wollen wir auch nicht immer einspannen, denn die kriegen gleich alles ab und leiden - mit Kleinkind an der Backe. Letztes Jahr ging es noch, aber jetzt muten wir es ihnen nicht mehr zu. Sie sind aber auch mittlerweile nicht mehr scharf darauf. 😅

"Wer kann sich denn heutzutage drei Jahre Elternzeit und danach Teilzeitjob plus Betreuungskosten auf Dauer leisten?"

Du sagst es!