Zweifel an dem was mir vorgelebt wurde

Ich bin 36, kinderlos, ohne Partner.
Ich war verheiratet, geschieden seit 5 Jahren, Abtreibung kurz vor der Trennung.
Kinderwunsch hatte ich nie, hab mich aber dann von meinem damaligen Mann überreden lassen, wurde schwanger und musste dann feststellen dass als ich tatsächlich schwanger war, nochmal deutlicher wurde dass ich kein Kind will.
Ich hatte mich leider davon beeindrucken lassen dass meine Mutter, Schwester und auch Freundinnen meinten , wenn ich schwanger wäre kämen schon Mutter Gefühle auf bzw spätestens wenn man das Kind im Ultraschall sieht.
War bei mir nicht der Fall.
Ich hab lange gewartet dass sich was tut, und hab dann schließlich kurz vor knapp in der 14.Woche die Schwangerschaft abgebrochen .
Gegen den Willen des Vaters, der mich massiv unter Druck gesetzt hat, das Kind auszutragen, bis hin zu Körperlichen Übergriffe und Drohungen gegen mich.
Ich hab dann sofort die Trennung ausgesprochen und bin weg.
Mittlerweile bin ich überzeugt dass ich zu lange dem Narrativ gefolgt bin, dass man sich einen Partner suchen muss und eine Familie gründen um glücklich zu sein.
Ich hab mich nie gefragt was ich will , mich nicht getraut.
Jetzt hatte ich wieder eine kurze Beziehung und merke dass ich das alles nicht will, es engt mich ein, ich möchte nicht mit jemandem zusammen leben und ganz sicher keine Familie.
Allerdings hab ich auch keine Idee wie ich mein Leben abseits dieses Ideals gestalten kann.
Gibt es hier Frauen die andere Wege gegangen sind und welche waren das?
Seid ihr zufrieden bzw glücklich und warum wollten ihr keine Kinder bzw Partner?

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich finde es schon ziemlich heftig, zu welchem Preis Du herausfindest was Du nicht willst. Sobald andere Menschen involviert sind, hat man denen gegenüber ja auch eine Verantwortung. Dann stellst Du es dar, als seist Du irgendwie das Opfer (des Narrativs in diesem Fall). Es gibt auch vielfältige andere Narrative und Dir wäre es frei gestanden, diesen zu folgen statt wiederholt andere zu schädigen.

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Warum machst du nicht einfach das, was dich glücklich macht?

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Gut, dass du rechtzeitig erkannt hast, was du NICHT willst. Am besten kommunizierst du vor jeder neuen Beziehung klar, was für dich alles nicht in Frage kommt. Bevor ihr euch beide verliebt usw. Es gibt immer Gelegenheiten, solche Themen anzusprechen. Wünscht sich der Mann eine klassische Beziehung mit Heirat, Familie, Kinder, hat er die Möglichkeit, rechtzeitig einen Rückzieher zu machen.

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Alles kann, nichts muss.
Es ist völlig egal wie man sein Leben gestaltet.
Die klassische Familie sag ich jetzt mal, ist nicht dein Fall. Das ist total in Ordnung so.
Dein Leben füllst du mit Dingen, die dich interessieren und dir Spaß machen.

Ich würde mich nicht fragen warum ich so bin oder wie es anderen damit geht, sondern zu meinem Leben stehen.
Lass dir seitens deiner Familie oder auch im Umfeld keinen Floh ins Ohr setzen von wegen Familiengründung und Partnerschaft.
Du musst dich akzeptieren und dann passt das.

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Ich war Dauersingle bis ich 30 war. Meine Ansprüche an einen Partner waren zu hoch, meinte meine Mutter.

Die Zeit habe ich gut genutzt: Reisen war eines meiner Lieblingsbeschäftigungen. Einmal sechs Wochen quer durch Großbritannien - eine echt geile Zeit. Habe mich auch über das Thema Auswanderung informiert. Habe auch mit Jugendlichen gearbeitet und war in einer Theatergruppe.

Wenn ich einen passenden Beruf gehabt hätte, hätte ich mich bei Ärzte ohne Grenzen gemeldet.

Es gibt auch solche Projekte wie Schildkröten aufpäppeln auf Madagaskar und so... Sehr interessant!

Aber es kommt darauf an, was dir Spaß macht und dich erfüllt. Das kann auch sein, dass du dich Vorort politisch oder in einem Verein engagierst. VHS Kurse gibst für etwas, das du gut kannst, oder im Tierschutz aktiv werden.

Alles Gute. 🍀

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Letztlich solltest du in dich reinführen, welchen Weg du gehen möchtest. Was fühlt sich gut an? Egal, was andere so denken oder „vorschreiben“.

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Vielleicht kannst du dir ja einfach mal eine Auszeit nehmen, z.B. auf dem Jakobsweg, um herauszufinden was es ist das du willst, ohne dass noch weitere Menschen leiden müssen.

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Ich bin gerade sprachlos.

Mach, was du willst und was dich glücklich macht. Das machen Millionen andere Menschen auch. Nicht jeder ist in dem Konstrukt Familie glücklich, dann suchst du dir halt andere Wege. Von außen kann dir niemand sagen, was das ist und wie du glücklich wirst. Nur so viel: Du stellst dich ein bisschen als Opfer dar. Opfer der Gesellschaft, deiner Familie, deines Ex-Mannes. Aber sorry, das bist du, so wie du es schilderst, nicht. Gehe deinen Weg, aber lasse andere Menschen da raus.

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Ich sehe mich nicht als Opfer, ich hab nur versucht herauszufinden woran es gelegen hat dass ich diesen Weg gegangen bin.
Es war meine Verantwortung, nur war ich ja nicht im luftleeren Raum und mein Umfeld hat zu der Situation beigetragen im Wechselspiel mit meinem Verhalten.
Ich werde mich ausprobieren, vielleicht ins Ausland gehen, ich war 2 Jahre in Asien während des Studiums, vielleicht wiederhole ich das ..
Einfach ausprobieren ist wahrscheinlich am besten um raus zu finden was passt.
Ich werde mich beruflich nochmal komplett neu aufstellen, meinen alten Beruf hab ich vor 1 Jahr aufgegeben aber noch nichts Neues angefangen.
Ich muss mich auf den Weg machen.

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Es tut mir wirklich leid, das soll jetzt nicht allzu böse rüberkommen, aber deine Aussagen treffen bei mir einen Punkt, der mich richtig genervt sein lässt.
Man bekommt beim Lesen nur ein Gefühl:
Ich, ich ich und nochmal ich!
Erst schwanger werden, dann abtreiben, auf die Meinung des Vaters (!) scheißen, job aufgeben, 1 jahr lang nichts neues anfangen...
Joa...
Du sollst natürlich nichts machen, was dich todunglücklich macht. Aber manchmal hilft es nachzudenken BEVOR man Entscheidungen trifft.

Bearbeitet von Tschikita
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Mach was du willst. Ich glaube auch nicht daran, dass jeder für dieses Modell Familie geboren ist. Habe im Freundeskreis selber Leute die sagen sie wollen keine eigenen Kinder. Sie sagen es. Habe dann mal gefragt warum und kann ihrer Beweggründe vollkommen verstehen. Es passt einfach nicht zu ihnen und es ist gut dass sie das wissen und auch genauso formulieren können. Es ist einfach eine Entscheidung, die dein Leben so stark beeinflusst und ich glaube, dass es mehr gibt als es sagen, die lieber keine Kinder bekommen wollen. Dazu gab es vor einigen Jahren auch das Thema Regretting motherhood. Wir haben genug Frauen, denen es genau deswegen schlecht geht. Das bringt uns als Gesellschaft aber auch nicht weiter. Also stehe zu deiner Entscheidung und geh deinen Weg. Und wenn du gerade oder niemals einen Partner brauchst, ist doch gut. Habe jetzt genug Beispiele von Frauen in unglücklichen Beziehungen gelesen. Ich glaube nicht mal ansatzweise, dass jeder dafür geschaffen ist oder viel länger brauchen, um jemanden zu finden, der genau die gleichen Vorstellungen hat, wie sein Leben auszusehen hat. Du hast die Zeit dich selber zu finden und dann zu schauen, wohin du willst. Und es ist dann auch ein erfüllendes Leben. Lass dir nichts anderes sagen.