Hallo,
Der 2. Todestag unserer Tochter steht bald an (Oktober). Ich hatte eine stille Geburt in der 21. Ssw. Da unsere Kinder damals 2,5 Jahre bzw. 10 Monate alt waren, haben wir sowohl die Schwangerschaft als auch die stille Geburt verschwiegen. Mittlerweile wissen beide, was es heißt tot zu sein (wobei der Kleine es wahrscheinlich noch nicht umfassend versteht).
Ich würde den Beiden gerne von ihrer Schwester erzählen, bin mir allerdings nicht sicher, wann ein guter Zeitpunkt dafür wäre. Ich würde die Beiden gerne "sanft" darauf vorbereiten und ihnen dann bei Gelegenheit den Platz auf dem Friedhof zeigen. Ich habe überlebt ihnen die Ultraschallbilder zu zeigen. Aber ich habe derzeit selbst Probleme die Bilder anzusehen... Sollte ich eventuell noch warten, bis auch der Kleine es annähernd versteht und ich vielleicht wieder etwas stabiler bin?
War vielleicht schon jemand in dieser Situation und hat Tipps, wie ich es kindgerecht erklären kann?
Lg, babyelf
2. Todestag - Kinder einweihen?
Hallo! Das tut mir sehr leid, dass auch ihr euer Kind verloren habt.
Unsere Tochter war ein Frühchen, sie kam in der 29. SSW. Am Anfang sah alles relativ gut aus, sie verstarb leider am 5. Lebenstag. Wir haben danach noch 2 Mädels bekommen.
Wir haben von Anfang an von unserer verstorbenen Tochter mit ihnen geredet. Sind zusammen zum Friedhof.
Ich bzw. mein Mann wir haben es relativ gut verarbeitet. Du schreibst selber, dass du die Bilder nicht ansehen kannst. Hast du liebe Menschen um dich mit denen du über deine verstorbene Tochter gut reden kannst? Ich habe damals sehr liebe Frauen kennengelernt die leider auch ihr Kind verloren haben. Das hat mir unheimlich geholfen.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles gute.
LG Gabi
Hallo
beim Kinderhospizdienst gibt es tolles Material und ihr könnt euch auch genau beraten lassen wie ihr es eueren Kindern am besten erzählt.
Es tut mir leid, was Euch passiert ist.
Dennoch halte ich es für viel zu früh, so etwas den Kindern zu sagen. Das verstehen die noch nicht. Vielleicht löst es sogar Ängste aus wie: „muss ich auch schon bald sterben?“ oder so etwas.
Ich würde wirklich noch 2,3 Jahre damit warten.
Hallo,
mein Bruder starb mit ca. 6 Wochen an einem Herzfehler. Ich lebte damals noch nicht.
Ich habe mit ca. 5 Jahren erfahren, dass es das Grab meines Bruders ist, welches wir regelmäßig besuchen. Das war, so wie ich es heute sehe, ein ganz guter Zeitpunkt. Ich weiß zwar, dass wir das Grab immer besucht haben, mir aber ziemlich egal war, wer da lag und warum wir da Blumen hinbringen.
Ich denke, zumindest das ältere Kind ist alt genug, um ihm kindgerecht zu erklären, dass Du ein Baby erwartet hast, welches aber schon in Deinem Bauch gestorben ist. Aber auch dem jüngeren Kind würde ich es wohl erzählen.
LG
Elsa01
Das tut mir sehr leid!
Würde es den Kindern nicht erzählen!
Meine Mutter hatte nach mir auch eine Stille Geburt & wir haben es Mal nebenbei als Teenager erfahren.
Für euch ist der Verlust tragisch, aber für die Kinder ändert sich ja deshalb jetzt nichts, außer das es vielleicht irgendwelche Ängste oder sowas hervorruft.
Lass die Kinder lieber unbeschwert Kind sein.
Für mich wäre es furchtbar, erst als Teenager zu erfahren, ein Geschwisterkind zu haben. Das hätte ich meinen Eltern sehr vorgeworfen.
Ich könnte mir auch nicht vorstellen, meinen geliebten Sohn zu verschweigen. Er ist ein vollwertiges Familienmitglied, auch wenn er nur wenige Minuten leben durfte.
Für mich zählt es nicht Mal zu meinen Geschwistern, da es nicht außerhalb von Mamas Bauch gelebt hat, ich es nicht kennen gelernt habe, es nicht in meinem Arm lag,... .
Es zu wissen hätte nichts positiv verändert in meinem Leben.
Dieser Verlust betrifft doch vor allem die Eltern, Kinder insbesondere kleinere verstehen das doch auch noch nicht alles so, können die zusammenhänge noch nicht so kapieren,... .
Ich habe noch zwei weitere Schwestern bekommen & ansonsten hätte es auch nie meine jüngere Schwester gegeben.
Es war sche*ße für meine Eltern, aber mich hat es doch nicht wirklich betroffen, beeinträchtigt,... Damals.
Meine anderen beiden Schwestern waren übrigens auch nicht sauer auf meine Eltern, es so spät erfahren zu haben.
Kenne auch noch ein Geschwistergespann, ebenfalls 3 Kinder, da hatte die Mutter als erstes Zwillinge viel zu früh auf die Welt gebracht & die beiden sind leider kurze Zeit nach der Geburt verstorben.
Die drei haben das auch erst später erfahren & fanden es nicht schlimm, keiner von den dreien sagt, dass sie 4 Geschwisterchen haben, sondern alle 2.
Man kann das empfinden der Eltern nicht mit dem der Kinder vergleichen, gleichsetzen,... meiner Meinung nach.
Erst mal tut mir dein Verlust sehr leid.
Ich würde auch auf jeden Fall damit warten bis beide Kinder etwas reifer sind und das verstehen. Zumal du ja auch selber sagst, dass du noch nicht "stabil" bist.
Das größere Kind würde es bestimmt schon eher verstehen aber wahrscheinlich viele Fragen stellen und Kinder sind da oft nicht sehr empathisch. Deshalb finde ich es wichtig, dass du die stille Geburt erst mal selber richtig verarbeitet hast.
Zum richtigen Zeitpunkt würde ich es den Kindern auf jeden Fall sagen denn die Kleine ist ein Teil eurer Familie.
Es gibt doch gute Bücher, die das Thema Tod kindgerecht behandeln.
Alles Gute für dich.
Hallo,
Ich war/ bin in einer ähnlichen Situation. Meine Tochter war noch nicht ganz 3 Jahre bei der stillen Geburt ihres Bruders.
Wir haben es ihr damals nicht erzählt und auch jetzt noch nicht (sie ist nun 5).
Ich glaube, sie könnte es noch nicht richtig zuordnen/ verarbeiten.
Ich werde noch warten, bis ich das Gefühl habe, dass es passt.
Hallo 🌞
Entgegen der vorherrschenden Meinung hier würde ich es den Kindern erzählen. Kinder merken oft, wenn es Mama und Papa nicht gut geht und mit der Geschichte dazu können sie das besser einordnen. Meine Mutter war viel traurig und ich hatte immer das Gefühl es wird etwas vor mir verheimlicht. Mit der Wahrheit konnte ich dann besser umgehen. Außerdem sind sie so jung, dass sie das Geschehene gut verarbeiten können. Man muss nicht alles von den Kindern fern halten 🌻 ich bin in Gedanken bei euch und finde die Idee mit dem Beratungsgespräch beim Kinderhospiz auch sehr gut
Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber ich hatte auch oft das Gefühl, dass ich Schuld an der Traurigkeit meiner Mutter habe, obwohl sie mir nie das Gefühl geben wollte.
Hallo
so sehe ich es auch.
Bei einer frühen FG kann ich verstehen das man es nicht erzählt solange es keine andere Leute wußten.
Bei in der 21 Woche gehe ich davon aus das Freunde und Familie schon von dem Kind wußten, meistens gibt es dann ja auch ein Grab. Da fände ich es schrecklich für die Kinder wenn sie es mal einfach aus Gespräche von anderen erfahren.
Ich persönlich hätte aber auch von Anfang an von der stillen Geburt erzählt. Je nachdem wie gläubig man ist das das Baby krank war und nun im Himmel ist. Mehr nicht und wenn fragen kommen diese ehrlich beantworten aber auch nicht mehr wie das Kind wissen will.