beruflich unzufrieden und Kinderwunsch

Hi zusammen,

Es geht um folgendes, muss etwas weiter ausholen.

Wir haben eine Tochter, die jetzt 16 Monate alt ist. Sie war zu diesem Zeitpunkt nicht geplant, da ich damals grade eine neue Stelle in meinem eigentlichen Traumjob (2 Jahre Fortbildung zuerst) angefangen hatte.
So musste ich nach wenigen Wochen bereits bekanntgeben, dass ich schwanger bin. Die Reaktionen meiner Vorgesetzten kann man sich vielleicht vorstellen.
Jedenfalls wurde ich ohne Umstände vom Außen- in den Innendienst versetzt, ohne wirkliche Aufgabe, trotz mehrfacher Nachfrage meinerseits. Das und die daraus resultierende Behandlung haben meiner Begeisterung für diesen Beruf einen krassen Dämpfer verpasst, sodass ich bereits in der Sst daran gezweifelt, ob dieser Beruf wirklich der richtige für mich ist. Durch die Geburt und die Elternzeit hat sich mein Fokus nun völlig verschoben.
Weil ich ein schlechtes Gewissen hatte und aufgrund wichtiger Seminare sowie eines befristeten Vertrags habe ich bereits nach 10 Monaten wieder angefangen zu arbeiten, allerdings mit einer 3/4 Stelle, die während der Seminare als VZ-Stelle gehandhabt wird (weniger Stunden würden bedeuten die FB dauert noch länger).
Das Arbeiten an sich tut mir gut nur DIESE Arbeit liegt mir gar nicht. Ich verspüre täglich einen Widerwillen und will mich gar nicht mehr tiefergehend damit beschäftigen.
Generell ist das Problem, dass ich unsicher bin, was ich beruflich machen möchte. Es gibt da ein zwei Dinge, allerdings könnten das auch einfach fixe Idee sein (Aussage meines Mannes - dir gefällt alles, Hauptsache es ist nicht das, was du aktuell machen musst)
Dazu kommt, dass ich für die Arbeit im Grunde noch Geld mitbringen muss. Soll heißen, ich verdiene weniger, als uns Kinderbetreuung, Auto etc kosten und die Lebensqualität, das Familienleben und die Paarbeziehung leiden erheblich.
Das Betriebsklima ist leider auch nicht das beste und Kommunikation eine Katastrophe.
In der freien Wirtschaft wäre es kein Problem einen gut bezahlten Job zu finden (einem Headhunter hab ich zuletzt dummerweise abgesagt🤦🏻‍♀️). Allerdings fiele da die Sicherheit und die recht flexible Arbeitszeit weg (von der zum Teil tiefenentspannten Arbeitsmoral hier mal ganz zu schweigen - etwas das mich persönlich iwo nervt, will was schaffen).

In den Herbstferien wollen wir uns zusammensetzen und besprechen, wie es weitergehen soll, denn so ganz ohne Ideen oder Pläne bzw. Aussichten möchte ich nicht mehr sein.
Denn ich habe seit Motte 3 Monate alt ist wieder einen Kinderwunsch. Der Gedanke war ursprünglich mal, schnell hintereinander um schnell damit durch zu sein.
In der laufenden FB ein zweites Kind bekommen halte ich für unklug/ echt dreist, warten wir aber bis zur Beendigung und hoffentlichen Übernahme, wären es mind. 3,5 Jahre und auch nicht das Wahre.
Und wie gesagt, mir macht der Job keine Freude, finanziell ist es ein Verlustgeschäft und er füllt mich absolut nicht aus.
Was anderes anfangen während der KiWu so stark ist, halte ich für genau so blöd und ein Kind bekommen während der FB und sich dann nach was anderem umschauen aber nicht wissen was...

Habt ihr einen Rat für mich, wie ich meinen Kopf sortiert bekomme?
Falls etwas unklar ist, einfach fragen.

LG Ghost

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Ein paar Sachen habe ich nicht verstanden: in der freien Wirtschaft.... d.h. du bist jetzt öffentlichen Dienst? Es lohnt sich wegen Kinderbetreuung nicht zu arbeiten- warum bezahlt dein AG nicht steuerfrei die Kinderbetreuung und du bekommst Brutto weniger Lohn. Das loht sich doch für beide Seiten. Bzgl. FB- Schwangerschaft 9 Monate, also bis Mutterschutz ca. 7 Monate plus jetzt schon 6 Monate, zusammen 13 Monate- vor dir liegen nur noch 11 Monate FB?

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warum bezahlt dein AG nicht steuerfrei die Kinderbetreuung und du bekommst Brutto weniger Lohn.

Hi, das hab ich ja noch nie gehört, wo gibt's denn sowas?
Nein, es sind noch knapp 17 Monate
Dauert länger, da in TZ (70%) weitergemacht wird.


LG Ghost

4

Der Kindergartenzuschuss ist nur steuerfrei, wenn er zusätzlich gezahlt wird. Nicht, wenn man dann weniger Brutto bekommt.

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Wie lange geht denn die Fortbildung noch? und hast du danach noch eine gewisse Zeit die du absitzen musst oder sonst die Kosten tragen musst? Gibt es ja manchmal.

Davon würde ich es abhängig machen. Aktuell ist der Arbeitsmarkt eigentlich gerade sehr Arbeitnehmer freundlich. Allerdings hast du halt auch keine Garantie, dass es dort besser wird.

Wenn du an der neuen Stelle nur einen befristeten Vertrag hast, dann wird der höchstwahrscheinlich in der Elternzeit auslaufen und nicht verlängert werden, außer du hinterlässt so einen guten Eindruck, dass sie dich unbedingt halten wollen.

Ich hatte damals gerade ein Tief auf Arbeit und hätten wir nicht gerade mit der Kinderplanung gestartet, hätte ich mir definitiv was neues gesucht. So habe ich dann aber die Sicherheit mit unbefristetem Vertrag und guter Bezahlung ausgenutzt. Ich bin nach 6,5 Jahren Elternzeit (durch Corona konnte ich erst später wieder anfangen, war unbezahlt freigestellt) bin ich dann dort wieder zurück, aber kurz darauf hat sich dann die Möglichkeit ergeben, das Büro für meinen Schwager zu übernehmen, er ist selbstständig. Ich kann jetzt 100 % zu Hause arbeiten, ist natürlich perfekt mit den Kindern. Genug Verantwortung habe ich jetzt auch, da ich alleine bin und alles managen muss, Kundenservice, Buchhaltung und Lohnabrechnung vorbereiten, Rechnungen buchen usw. Das ist genau mein Ding, auch wenn es manchmal viel zu tun ist.
Für mich war es das richtige zur bleiben und die Zeit abzusitzen.

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Wenn du diese Fortbildung eh nicht machen willst, kannst du doch auch getrost das 2. Kind in der Zeit bekommen. Und danach abbrechen 🤷‍♀️ solange hast du wenigstens Einkommen, wonach dein neues EG berechnet wird.

Und danach startest du eben in der „freien Wirtschaft“, wo es (je nach Beruf) durchaus flexible Arbeitszeiten und Sicherheit gibt.

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Wenn sie dich schon mit einem Kind abgesägt haben (und was anderes ist die pauschale Versetzung nicht, nur weil man eine Familie gründet), wird es vermutlich für die Übernahme fast egal seinob du ein oder zwei Kinder hast.

Bringt dir diese Fortbildung etwas in der freien Wirtschaft, dann würde ich sie weiter führen und zu Ende bringen. Es liest sich einfach besser als einen Abbruch im Lebenslauf zu haben, wenn man eigentlich diese Fortbildung gut gebrauchen könnte.
Du musst schon die Versetzung ggf begründen, leider kannst du schlecht sagen dein Arbeitgeber war ein Arsch… wenn dann noch eine abgebrochene Fortbildung dazu kommt denkt der neue AG leider eher das es am Bewerber liegt. Bei uns werden vor allem sprunghafte Bewerber aussortiert und wenn wir dann doch mal einen genommen haben, war es immer das gleiche Ende. Er war unzuverlässig.

Ich würde vor dem zweiten Kind überlegen welchen beruflichen Weg ich einschlagen würde und den Marktwert checken. Entweder direkt wechseln und auf eine Festanstellung hoffen und ein Jahr dort arbeiten und dann ein Kind bekommen
Oder
Jetzt ein Kind bekommen und die Fortbildung irgendwie zu Ende bringen, meine Cousine macht dies zB in der Elternzeit reduziert und bekommt dafür kein zusätzliches Geld. Der AG ist allerdings froh darum und wird sie danach direkt übernehmen.
Oder
Jetzt ein Kind bekommen und Fortbildung abbrechen wennsie eh sinnlos ist. Würde ich aber nur machen wenn man eine genaue Vorstellung hat welcher Job im Nachgang geeignet ist und wenn dieser auch händeringend gesucht wird

Wie du dich entscheidest… das wichtigste ist, dass du in einem absehbaren Zeitraum wieder Spaß an der Arbeit haben kannst. Alles Gute :)!