Unsere Tochter ist seit kurzem 5, unserer Sohn seit kurzem 1.
Wenn ich darüber nachdenke, wie wenig private Zeit übrig bleibt, werden meine Gedanken ziemlich düster und ich fühle mich sehr deprimiert, würde dann am liebsten aus meinem eigenen Leben fliehen.
Meistens schaffe ich es, nicht darüber nachzudenken und „mache einfach“. Das gelingt mir in der 1. Zyklushälfte allerdings deutlich besser als in der 2.. habe PMDS (prämenstruelle, dysphorische Störung).
Unsere Tochter war als Baby mega bedürftig und vereinnahmend. Unter anderem habe ich monatelang im Halbsitzen geschlafen, weil es ihr nicht ausreichte direkt neben mir zu schlafen, nur auf mir war gerade noch nah genug…
Heute kam mir der Gedanke: Ich wäre gerne nur die Babysitterin meiner Tochter. Sie ist für jede Idee sofort zu haben, ist mega gerne in Verbindung, lustig, begeisterungsfähig, aufmerksam, fürsorglich… nur… ich habe hier ja auch noch den Haushalt und Orgakram zu tun (arbeiten gehe ich entweder in ein paar Monaten wieder oder in einem Jahr, ist noch in Klärung). Meine Tochter und andere Aufgaben gemeinsam, bzw. eher beide Kinder und Aufgaben im Haushalt erledigen… ganz ehrlich…! Ich bin erschöpft. Manchmal ist es möglich - ich räume ungestört die Spülmaschine aus und viel öfter passiert folgendes: Ich möchte die Spülmaschine ausräumen. Ich fange an. Ich höre Geschrei aus dem Kinderzimmer. Ich gehe hin und kläre das Problem. Wieder zur Spülmaschine. Meine Tochter wirft aus Versehen ein Glas um. Ich sage ihr, dass sie es sauber machen soll, gelingt einigermaßen, etwas Unterstützung ist noch nötig. Ok - zurück zur Spülmaschine. Was riecht hier so? Ah ok, mein Baby hat die Windel voll. Windel gewechselt. Meine Tochter: „Mama, ich hab Hunger!“ „Ich mach dir was, wenn ich die Spülmaschine fertig ausgeräumt habe“ wird akzeptiert. „Mama, können wir dabei Mama und Kind spielen?“ Ich mache das oft noch mit, aber nicht mehr immer, weil ich einfach nicht mehr kann… bis sie 2 Jahre alt war, ist meine Tochter nachts ungelogen 10-15! Mal aufgewacht. Durchschlafen klappt jetzt ca. 1 Mal in 14 Tagen, mein Mann ist jetzt für sie zuständig, ich fürs Baby (nachts 4-5 Mal wach).
Umfeldmäßig sind wir fast auf uns alleine gestellt. Die Eltern von meinem Mann wohnen in einem anderen Land. Mein Vater lebt nicht mehr und meine Mama wohnt zwar nebenan, aber es ist eher unangenehm sie um Kinderbetreuung zu bitten, sie hat die beiden zwar lieb, aber kein großes Interesse sie alleine zu übernehmen. Muss sie ja auch nicht.
So… kann mir hier jemand Hoffnung machen? Wird das bitte leichter? Mein Sohn ist zum Glück entspannter drauf. So toll sie auch ist, aber nochmal meine Tochter hätte ich psychisch nicht gepackt. Und ich arbeite eigentlich mit stark verhaltensauffälligen Kindern und komme super gut mit ihnen zurecht… aber diese mehrfach Belastung macht mich wohl einfach fertig, Aufgaben kaum beenden zu können ohne Unterbrechung und die Abhängigkeit der Kinder und… ach man…
Mein Mann ist übrigens super, macht mega viel, schnell und von ganz alleine 😉 In Haushaltsangelegenheiten ist er auch deutlich kompetenter als ich. Ich bin oft so langsam… Keine Ahnung wieso, er kocht etwas im 30 Minuten und ich brauche dafür 2 Stunden und bei ihm schmeckt es trotzdem besser 🤷♀️ Das ist natürlich auch noch ein riesiger Faktor, meine Langsamkeit, aber keine Ahnung, was ich da machen kann.
Wird es insgesamt einfacher? Das täte gut, zu hören 😬
Ach und: Meine Tochter geht prinzipiell in die KiTa, ist aber oft lange erkältet, Husten dauert ewig, ist jetzt auch gerade wieder die 2. Woche deswegen zuhause.
Ich kann leider nicht wirklich was positives meinen Kindern gegenüber empfinden. Ich fühle keine Verbindung. Ich bin aber für sie da! Und als ich dieses Thema 2 Freundinnen gegenüber mal angesprochen hatte, waren die fassungslos, weil man mir das überhaupt nicht anmerken würde, so liebevoll! wie ich mich um die Kinder kümmern würde.
Ich weiß auch, woher diese fehlende Verbindung zu anderen Menschen kommt (heftige (vermutlich tatsächlich traumatische) Trennung meiner Jugendliebe von mir). Ich bin ein anderer Mensch seitdem im Inneren, spiele im Außen allerdings noch den Menschen von vor der Trennung. Aber in echt bin ich emotional einfach nur leer. Den Stress mit den Kindern fühle ich dagegen schon. Klar - Therapie wäre gut! Habe ich immer mal wieder versucht. Hier im Umkreis werden nicht mal mehr Wartelisten geführt… wenn mein Baby älter ist, würde ich auch in den nächsten größeren Städten gucken, ob ich was finde. Da muss ja was machbar sein.
Puh… ich beende das mal hier, könnte wohl noch stundenlang schreiben… vielleicht hat ja jemand hier einen Einfall oder kann mir etwas Zuspruch geben. Danke fürs Lesen!
Grundschulalter entspannter?
Hallo!
Könnt ihr für das zweite Kind auch einen Krippenplatz oder eine Tagesmutter bekommen? Wenigstens für 5 Stunden. Dann könntest Du Dich vormittags ausruhen und nochmal schlafen.
Das klingt in deinem Text nach Übermüdung und wenig Zeit für Erholung. Such Dir Unterstützung. Es hilft keinem, wenn Du meinst, es alles alleine schaffen zu müssen und dann ausbrennst. Lieber ein paar Stunden Krippe für dein zweites Kind und dann zu einer erholten Mama zurück kommen.
Das wäre mein erster Schritt. Dann ggf. Therapie, wenn nötig.
Danke für deinen Beitrag!
Leider sieht es finanziell gerade nicht gut aus, Wohngeldantrag habe ich gerade erst abgegeben. Eine Tagesmutter ist finanziell momentan alles andere als drin, leider, wäre geldmäßig auch echt wichtig, dass ich bald wieder arbeiten gehen kann. Oh, Baby schon wieder wach..,
Zusatz: Ich bin seltsamerweise kaum müde, trotz meistens heftigem Schlafmangel, aber es schlägt mir vermutlich trotzdem auf die Psyche
"Aber in echt bin ich emotional einfach nur leer."
Dieses Gefühl der inneren Leere könnte ein Hinweis auf eine Depression, oder evtl. eine andere psychische Erkrankung sein.
Ich würde dir stark dazu raten, dir einen Therapeuten zu suchen.
Es gibt inzwischen auch Möglichkeiten online Therapie zu machen - wenn es bei euch in der Nähe sehr schwer ist, jemanden zu finden.
Aber das Gefühl der inneren Leere und der mangelnden Verbindung zu deinen Kindern und zu anderen Menschen ist ein Warnsignal.
Du schreibst, deine Tochter war als Baby extrem schwierig - vielleicht leidest du an einer verschleppten Wochenbettdepression?
Bitte suche dir Hilfe.
Es ist trotzdem toll, wie du trotz dieser inneren Leere und der anstrengenden Umstände alles für deine Kinder gibst! Das ist wirklich toll!
Und ja, es wird besser!
Meine große Tochter war auch eine katastrophale Schläferin. Es hat gedauert, aber es ist mit jedem Jahr ein bisschen besser geworden.
Spätestens, wenn der Kleine auch in die KiTa geht, wird es entspannter. Dann hast du wenigstens den Vormittag kinderfrei.
Ein Krippenplatz wäre evtl. nicht so teuer wie eine Tagesmutter.
Sonst gibt es ab 1 1/2 - 2 Jahren oft auch kostengünstige Spielgruppen, wo dein Sohn so 2x die Woche hin könnte.
„Es ist trotzdem toll, wie du trotz dieser inneren Leere und der anstrengenden Umstände alles für deine Kinder gibst! Das ist wirklich toll!“
Danke!!!
Online Therapie… ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Ich kann z.B. mit FaceTime oder so gar nichts anfangen, habe ja so schon Schwierigkeiten mit Verbindung und dann jemanden nicht live sehen.. aber vielleicht trotzdem einen Versuch wert, ist ja eine Therapie und nicht mit Freunden / Familie sprechen.
Vormittags frei wird leider nichts, ich werde dann arbeiten gehen, wenn er betreut wird.
Gerne!
Ja, ich weiß, online Therapie ist natürlich nicht dasselbe, wie direkter Kontakt - aber vielleicht besser, als gar keine Therapie.
Und vielleicht kann es eine Übergangslösung sein, bis du eine Therapieplatz in der Nähe bekommst.
Und vormittags arbeiten heißt immer noch "kinderfrei" - da machst du dann etwas ganz anderes, bist mal wieder unter Erwachsenen, das hilft, finde ich, auch.
Alles Gute dir!
Dann wäre eine Therapie vielleicht ganz gut, um aufzuarbeiten wieso du keine Bindung spüren kannst.
Was du beschreibst, ist auch für mich normaler Alltag 😅 Motte (sehr forderndes Kind, schon immer. Sie ist 4 😅 und ich liebe sie tatsächlich „trotzdem“ abgöttisch und gehe mit ihr „gerne“ durch jedes Tief, durch jedes hoch) braucht auch viel Aufmerksamkeit, aber inzwischen kann ich schon auch mal die Spülmaschine ausräumen 🤪 ja, dabei werde ich ungefähr 10 mal gerufen, aber es ist ok, wenn ich dann 10 mal antworte „ok, das machen wir gleich, ich räume hier, wie gesagt, erst aus!“ umgeschüttete Gläser kann sie selbst aufwischen 😂
Das Baby ist 7,5 Monate und klar, da muss ich auch öfter unterbrechen und trösten oder so. Ne volle Windel wartet aber auch, bis ich die letzten 3 Teller ausgeräumt hab 😊
Wenn dein Mann besser kocht, kann er das doch übernehmen? Es ist doch ok, Aufgaben nach seinen Kompetenzen zu verteilen! Oder vielleicht wäre für dich so ein Thermomix was? Keine Ahnung 😅 meiner Schwägerin geht es beim kochen so wie dir, da hat dann mein Schwager gekocht. Jetzt haben die 2 sich getrennt, sie „muss“ also kochen und hat sich so ein Ding zugelegt und ist damit echt happy 😅
Hast du genug Zeit für dich, als Ausgleich? Ich habe einmal die Woche Sport, bald 2 Ehrenämter und das hilft in der EZ schon ganz gut, denn ich bin auch nicht gerne „nur“ Mutter und Hausfrau. Ausgleich ist einfach super wichtig!
Ich hoffe, du findest deinen Weg zur inneren Zufriedenheit 😊 alles Gute dir!
Danke für deine Antwort!
In dem Fall war das Wasser so verschüttet, dass es unter eine Kommode lief, die weggeschoben werden musste, ging nicht alleine. Wenn ich die Windel vom Baby nicht sofort wechsel verteilt sich der Inhalt leider so, dass ich ihn danach baden muss, was natürlich dann noch aufwendiger ist, als mal wieder meine Aufgaben zu unterbrechen. Ich weiß auch, dass das normaler Alltag ist, aber genau diesen Alltag ertrage ich immer weniger. Wir sind bald eine Woche im Urlaub. Freue ich mich nicht drauf. Anderer Ort, aber trotzdem um die Kinder kümmern, tagsüber und nachts. Ich möchte nicht mehr. Du schreibst, dass du deine fordernde Tochter gerne begleitest - ich leider nicht mehr. Ja, ich tue es - sie haben es verdient, sie können nichts dafür, dass ich psychische Probleme habe, aber ich bin einfach durch. Weil ich den Stress fühle, aber mir ein Lächeln meiner Kinder, Zuneigung meiner Kinder, liebe Worte meiner Tochter nichts „zurück geben“. Es macht mich eher noch trauriger, weil ich vom Kopf her weiß, dass es schön ist, aber davon kommt nichts an. Selbst fremde Leute erfreuen sich gefühlt mehr an meinen Kindern, als ich es kann.
Einen Thermomix haben wir. Mein Mann mag das Essen daraus nicht sonderlich. Aber er kocht auch schon die meiste Zeit und mein Kochen beschränkt sich auf Nudeln mit Pesto und ähnliches.
Ausgleich… ich hatte im Frühjahr von der Volkshochschule an einem Töpferkurs teilgenommen, war ganz ok. Ich bin nur nicht richtig reingekommen, war immer auf Abruf und musste immer früher los, weil mein Baby nicht bei meinem Mann einschlafen kann… versuche es diesen Herbst nochmal damit, er ist ja jetzt auch 1, vielleicht gelingt es dieses Mal besser.
Volleyball wäre wieder schön, aber das traue ich meinem Köper gerade nicht zu (sind ein paar Baustellen vorhanden, für die mir momentan echt die Energie fehlt…).
Unser Kind ist auch 5 Jahre und es ist einfach nur ein unfassbar perfektes, wunderbares Alter. Selbstständig, aber gleichzeitig zu kuschelig, so begeisterungsfähig, aber gleich noch diese süßen kindlichen Gedankengänge, keinen Stress durch fest Schulzeiten sondern stundenlanges gemeinsames Weltentdecken...
"Ich kann leider nicht wirklich was positives meinen Kindern gegenüber empfinden. Ich fühle keine Verbindung."
Ich würde das als ganz starkes Warnsignal sehen. Du scheinst vollkommen überlastet zu sein und das schadet allen.
"Mein Mann ist übrigens super, macht mega viel, schnell und von ganz alleine 😉"
Auch das ist für mich erstaunlich, wenn du zuhause bist und er arbeiten geht.
Kann es sein, dass du in Richtung Burnout/Depressionen gehst?
Du sagst ja selbst, dass dein Sohn - obwohl jünger - für dich "einfacher" ist als deine Tochter. Ich würde also prinzipiell nicht davon ausgehen, dass es mit deiner Tochter besser wird durchs Alter.
Mich hat in der Babyzeit der Schlafmangel extrem belastet und da würde ich ansetzen. Wenn es nachts nicht möglich ist und du keine Unterstützung hast Baby in die Kita und nochmal von 8-11 Uhr schlafen. Wenn du wirklich eine Therapie machen willst, musst auch nicht zum Psychotherapeutin. Es gibt viele "Coaches", "Focusing", "Heilpraktiker für Psychotherapie" etc. Pp. Die auch sehr hilfreich sein können und wo du schneller einen Termin bekommst.
Danke für deine Antwort!
Ja… so wie du das Zusammenleben mit deiner Tochter beschreibst, wünsche ich es mir. Mehr brauche ich auch nicht. Keine teuren Urlaube, kein Haus, keine Luxusartikel oder ähnliches… einfach nur, das Glück das direkt vor mir ist, wahrnehmen und fühlen zu können…
Ich schaue nochmal, was es noch für Angebote gibt, wenn ich wieder arbeiten gehe, momentan ist das Geld leider echt knapp.
Also bei uns ist es anders, aber nicht entspannter. Die Kinder fordern mehr ein, man muss mehr dahinter sein wenn das Kind einen guten Schulstart haben soll, es wird viel verlangt.
Hobbies, Freunde, Termine. Wird mehr.
Die Nächte sind auch nicht unbedingt entspannter, wir haben eine sehr schlechte Schläferin hier. Da schläft die zweijährige deutlich besser.
Puhhh… es ist wohl wirklich gut, dass wir unser Kann-Kind erst in 2 Jahren in die Schule bringen
Also, zu deiner Frage: Ich habe ein Grundschulkind (7 Jahre) und ein Kigakind (5 Jahre) und ich muss sagen das Kigakind ist entspannter für mich, weil ein Schulkind zwar nicht mehr so betreut werden muss, aber einfach echt mehr Orgakram mit sich bringt. Wir haben grade die ersten Sommerferien hinter uns gebracht. Die Ferienbetreuung hier ist nicht toll, hatte die 5. Ferienwoche warum auch immer komplett zu. Hausaufgaben, mehr Hobbys etc. Mein Terminplan ist wesentlich voller als früher. Ja, ich kann zwar die Spülmaschine nahezu unterbrechungsfrei ausräumen, aber ich habe auch wesentlich weniger Zeit dafür als während der Elternzeit….
Nun zu deiner persönlichen Situation: Man kann nicht beurteilen, wie anstrengend deine Kinder, vor allem deine Tochter, im Vergleich zu anderen ist, aber was du beschreibst klingt erstmal nach völlig normalem Familienalltag in dem Alter deiner Kinder. Was allerdings nicht normal klingt, sind deine Empfindungen und ich finde hier solltest du dir dringend Zeit und Raum dafür nehmen das irgendwie aufzuarbeiten. Das wäre nur fair dir und deinen Kindern gegenüber und vllt kommt mit der Lebensfreude und Liebe der Kinder gegenüber auch die Kraft wieder zurück
ich finde das was du schreibst ist normaler Alltag mit zwei noch kleineren Kindern . Ob das Grundschulalter entspannter wird die Frage kann ich für mich mit 1000 fachem Nein beantworten es wird anders was aufputzen muss du dann nicht mehr so oft aber dafür wirst du anders viel mehr gefordert . Es wird alles aber alles andere wie entspannter . Ich finde das Grundschulalter so richtig zum abkotzen