Hey zusammen :)
Mir ist kein besserer Titel eingefallen...
Gestern Nacht lag ich lange wach im Bett und habe gegrübelt (während Junior ganz friedlich geschlafen hat - so viel zu "schlaf wenn das Baby schläft")
Seit der Geburt meines Kindes vor 6 Monaten hat sich das Leben SELBSTVERSTÄNDLICH verändert. Ich bin unglaublich froh ihn zu haben und langsam habe ich das Gefühl, dass mein Mann ihn mittlerweile mehr liebt als mich 😂. Wir hatten viele unglaublich schöne Momente, es macht auch viel Spaß ihm bei der Entwicklung zu beobachten. Aber auf Dauer ist es extrem Anstrengend sich 24/7 um ein kleines Kind zu kümmern. Aber wem erzähle ich das? Das wissen hier bestimmt mindestens 90% der User.
Wir haben auch viel Familie hier - es ist ein riesiger Luxus den bei weitem nicht alle Eltern haben, dessen sind wir uns bewusst.
Während meiner Schwangerschaft waren alle total glücklich, haben ständig angerufen oder geschrieben wie es mir geht. Die erste Zeit nach der Geburt waren alle ganz euphorisch. Schwiegereltern waren mindestens 2 mal die Woche da. Meine Eltern haben stundenweise auf den Kleinen aufgepasst.
Und jetzt wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt: Mein Mann und ich sind auf uns alleine gestellt.
Bevor ich jetzt 100 böse Kommentare bekomme, etwas vorneweg: Ich bin mir bewusst, dass niemand mir helfen muss. Mein Kind ist meine Verantwortung. Ich habe mich für ihn entschieden und ich (und mein Mann) müssen uns jetzt um dieses kleine Wesen kümmern.
Ich finde aber nicht, dass es verwerflich ist Hilfe zu verlangen. Wobei "verlangen" ein starkes Wort ist. Ein bisschen Ruhe (mehr als nur Duschen und Haare föhnen) wünsche ich mir schon seit ein paar Monaten. Die Generation Ü50 erzählt immer, dass die Kinder bei den Großeltern waren. Teilweise wochenlang. Ich war auch oft ein ganzes Wochenende bei meinen Großeltern und das ab einem sehr jungen alter.
In meiner Generation (20 bis 35 Jahre) ist es komplett anders. In allen meinen Babykursen hat noch keine einzige Frau gesagt, dass die Großeltern eine Hilfe sind.
Und bei mir:
Meine Schwiegereltern sind gefühlt nur im Urlaub. Jetzt wieder 4 Wochen lang. Das sei denen auch gegönnt - um Gottes Willen! (Sagt man so in Bayern :P). Aber vor dem Urlaub war Grillen mit Freunden, Wandern und Motorrad fahren spannender als das eigene Enkelkind. Schwiegervater ist seit 1,5 Jahren in Rente. Wir haben ihm schon öfter angeboten einfach mal kurz vorbei zu kommen, einen Kaffee zu trinken, dem Kleinen Hallo zu sagen. (15 Minuten mit dem Fahrrad von ihnen bis zu uns). Wir wollen ja nicht, dass er sich 10 Stunden am Stück mit dem Kind beschäftigt. Aber in den 6 Monaten war er nur ein einziges Mal ohne meine Schwiegermutter da und das auch noch weil er Hilfe von meinem Mann gebraucht hat.
Schwiegermutter kommt alle 2 Wochen vorbei um mit ihm Spazieren zu gehen. Ist ja super nett und ich freue mich jedes mal, aber in dieser Stunde kann ich mich überhaupt nicht erholen. Danach muss sie sofort los, weil sie irgendeinen Sportkurs hat oder sich mit Freundinnen trifft. Wir fragen auch nicht mehr, ob sie auf den Kleinen 2 Stunden aufpassen können, weil sie immer unterwegs sind.
Bei meinen Eltern genau das selbe Bild, nur dass sie auch noch sehr oft krank sind. Ein Infekt jagt das nächste, das Immunsystem ist bei beiden aufgrund von JAHRELANGER schlechter Ernährung und mangelnder Bewegung quasi nicht vorhanden. Die tun mir auch sehr leid, ich versuche ihnen zu helfen. Gehe in die Apotheke oder rufe bei Ärzten an. Aber es fühlt sich an, als hätte ich noch 2 weitere Babys.
Und da denke ich mir: Kein Wunder, dass immer weniger Menschen sich für ein Kind entscheiden. Natürlich bekommt man alles alleine hin. Aber wofür hat man denn Familie? Nur um sich an Weihnachten zu treffen?
Ich bin gerade nur etwas frustriert, weil man mir das eine versprochen hat und jetzt komplett das Gegenteil herausgekommen ist.
Wo ist das Dorf abgeblieben?
Dein Kind ist noch sehr klein. Mir als Oma wäre das zu klein, um länger aufzupassen. Stillst du nicht? Ich hätte ein 6-Monatiges schon deshalb gar nicht so früh länger abgeben können.
Deine Schwiegermutter hört sich doch grundsätzlich interessiert an. Sicher passt sie, wenn das Kleine älter ist, auch mal länger auf. Meine Eltern haben das gemacht ca ab dem 2. Lebensjahr des Kindes. Meine Schwiegereltern haben es nie angeboten, bei keinem ihrer Enkel und sie haben viele. Obwohl sie früher Omas und Opas zum Aufpassen hatten, meine Eltern wiederum nicht.
Also, am Ende kann man das tatsächlich nicht erzwingen und das ist auch gut so.
Wir haben nur ein Kind. Haben uns ein tolles Netzwerk auch jenseits der Großeltern aufgebaut, war kein Problem. Kann ich dir nur raten. Mein Kind konnte immer bei Bedarf zu Freunden/Bekannten. Nur noch nicht mit sechs Monaten 😄.
Bei uns genau das selbe.
Wir haben 3 Kinder. Eines davon schon im Grundschulalter. Ich habe mir schon ganz lange abgewöhnt, zu fragen, ob jemand vorbei kommen möchte & wenn es nur für einen kurzen Kaffee ist! Ständig ist irgendwas anderes, wir wohnen gefühlt am anderen Ende der Welt (Eine Fahrtstrecke mit dem PKW 15 min) und "da kann man nicht mal spontan vorbei kommen".
Nach Hilfe haben wir noch nie gefragt und wurden auch noch nie gefragt, ob wir hilfe benötigen.
Aller paar Wochen wird ein Kind mal zum übernachten abgeholt, aber eher um "seine Pflicht" zu erledigen?!
Lange Rede kurzer Sinn: es sind unsere Kinder und wir müssen das ohne Familie organisiert bekommen. Es gibt ja schließlich auch Kindergarten, Babysitter....😉 & ja, es geht! Man macht Abstriche aber es funktioniert!
"Nach Hilfe haben wir noch nie gefragt und wurden auch noch nie gefragt, ob wir hilfe benötigen."
Und warum nicht? Vielleicht möchten die anderen einfach sich nicht aufdrängen mit Hilfsangeboten.
Wenn wir uns so schon anhören können, dass spontane Treffen nicht möglich sind, da wir "zu weit weg" wohnen werden wir sicherlich nicht nach Hilfe "betteln"...
Hallo,
das Leben ist immer ein Geben und Nehmen. Ja, ich war bei meinen Großeltern. Aber meine Eltern haben ihnen gerne und viel geholfen. Viel bedeutet viel, gerne auch die erweiterte Familie. Individualität gab es wenig. Es war als ich klein war schön. Je älter ich wurde, umso anstrengender wurde es.
Ansonsten bemerke ich bei vielen Menschen, die die "fetten" Jahre erlebt haben ein anderes Verständnis zu Gesellschaft und Umwelt.
Liebe Grüße Ü50
„ Ansonsten bemerke ich bei vielen Menschen, die die "fetten" Jahre erlebt haben ein anderes Verständnis zu Gesellschaft und Umwelt.
Liebe Grüße Ü50“
Ja, ich auch
Hast du denn deine Familie um Hilfe gebeten? Offen gefragt "Kannst du mir bitte helfen"? Oder lebst du dort und erwartest es? Ich habe eher das Gefühl, dass die Menschen direkte Kommunikation verlernen, aber dafür alles über WhatsApp und Co klären.
Was passiert, wenn du deine Schwiegereltern oder deine Eltern fragst ob sie von dann bis dann Zeit und Lust hätten auf den Kleinen aufzupassen?
Vielleicht wären sie sogar an mehr interessiert, trauen sich es aber nicht anzusprechen.
Gerade deine Schwiegereltern wären doch nicht soviel unterwegs, wenn sie keine Energie hätten.
Dasselbe bei deinen Eltern, wenn sie nicht gerade einen Infekt haben.
Wenn man sich etwas wünscht, muss man es auch ansprechen.
<<<Die Generation Ü50 erzählt immer, dass die Kinder bei den Großeltern waren. Teilweise wochenlang. Ich war auch oft ein ganzes Wochenende bei meinen Großeltern und das ab einem sehr jungen alter.<<<
Liebe TE,
ich bin Ü50. Meine Kinder waren weder häufig am Wochenende oder wochenlang bei den Omas. Das finde ich eine Zumutung. Die haben auch noch ein eigenes Leben, Interessen und vielleicht andere Verpflichtungen.
Mein Großer hat nur im Notfall mal zwei Tage oder länger bei meiner Mutter übernachtet. Da war ich im Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung, mein Mann bekam nur 2 Tage frei und ja drei Tage war der Große bei meiner Mutter, weil er Spätschicht oder Nachtschicht hatte. Und beim zweiten Mal, ja das war bei der Geburt vom Jüngsten. Ansonsten übernachtete er ein Tag am Wochenende. Entweder nachmittags hinbringen und am nächsten Tag mittags abholen. Das kam aber vielleicht 2 oder 3 mal im Jahr vor. Häufiger war er mal stundenweise dort, weil man was zu erledigen hatte oder man ging mit Ehemann ins Kino oder essen. Beim Jüngsten war es quasi nicht mehr möglich, da die Omas zu alt und nicht mehr die Nerven dazu hatten.
<<<Ich finde aber nicht, dass es verwerflich ist Hilfe zu verlangen. Wobei "verlangen" ein starkes Wort ist<<<
Ernsthaft? Du kannst um Hilfe bitten, aber es nicht verlangen. Bei dieser Äußerung stehen mir die Nackenhaar zu Berge. Ich würde mich nicht wundern, dass dann Hilfe ganz schnell abgewiesen wird, es sei denn es ist ein Notfall. Wenn du Betreuung für dein Kind möchtest, hol dir ein Babysitter gegen Bezahlung.
<<<Bei meinen Eltern genau das selbe Bild, nur dass sie auch noch sehr oft krank sind. Ein Infekt jagt das nächste, das Immunsystem ist bei beiden aufgrund von JAHRELANGER schlechter Ernährung und mangelnder Bewegung quasi nicht vorhanden. Die tun mir auch sehr leid, ich versuche ihnen zu helfen. Gehe in die Apotheke oder rufe bei Ärzten an. Aber es fühlt sich an, als hätte ich noch 2 weitere Babys.<<<
Es sind deine Eltern. Und da kann man ab und an mal helfen. Und wieso sind das für dich noch zwei weitere Babys. Sie sind ja nicht pflegebedürftig, das wäre eine ganz andere Hausnummer.
Sei froh, dass deine Schwiegermutter sich ab und an mal ums Kind kümmert. Manche können es nicht oder wollen es nicht.
Das muss man dann halt akzeptieren. Ich würde mir an deiner Stelle ein Babysitter oder eine Leihoma suchen, wenn du mehr Betreuung für dein Kind haben möchtest.
LG und alles Gute
Hinzwife
Also, ich bin auch Ü50 (wenn auch knapp) und habe noch einen 13,5 Jährigen hier.
Ich war weder als Kind über Wochen bei meinen Großeltern, vllt mal eine Nacht, noch waren meine Kinder bei den Großeltern, weil ich, überspitzt gesagt, nicht 247 mit ihnen zusammen sein möchte. Dafür war und ist die Entfernung auch zu groß.
Meine Kindern sind gerne bei meinen Eltern und meine Eltern haben sie gerne um dich, da sie außer Haus u d Garten keine Hobbys haben. Jetzt mit Ü 80 passen meine Kinder eher auf die Großeltern auf 😅.
Und - ganz ehrlich, mein Mann und ich möchten auch nicht ständig auf die Enkel aufpassen, sofern welche kommen.
Wir möchten reisen, sofern es unsere Gesundheit dann hoffentlich noch erlaubt, und nicht Rücksicht auf Befindlichkeiten der Kinder und Schwiegerkinder nehmen zu müssen. Ist Not am Mann, wären wir selbstverständlich für sie da.
Also ich sehe die Verantwortung für unsere Kinder ganz klar bei meinem Mann und mir. Wir haben überhaupt keine Familie, die uns hilft. Meine Schwiegermutter ist zu alt bzw. zu krank, um alleine auf ein Kind aufzupassen. Meine Eltern wohnen weit weg. Für unsere Große (3,5) würde ich einen Babysitter buchen, wenn ich mal etwas partout nicht mit ihr machen kann/will und es nicht möglich ist das zu machen während sie im Kindergarten ist. Wir haben auch ein Baby und das würde ich ohne Not vor dem ersten Geburtstag nicht abgeben. Ich stille aber auch und deswegen ist es natürlich ohnehin schwierig sie mal alleine zu lassen.
Ich selber (Mitte 30) war als Kind übrigens nicht regelmäßig länger bei meinen Großeltern, obwohl meine Eltern die Generation Ü50 sind. Da haben sich auch bloß meine Eltern gekümmert. Das hat funktioniert weil meine Mama erst wieder angefangen hat zu arbeiten als ich schon am Ende der Grundschule war.
An eurer Stelle würde ich die Großeltern direkt um Hilfe bitten. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden 😉 wenn sie ablehnen, bleibt euch immer noch die Option einen Babysitter zu bezahlen.
„Kein Wunder, dass immer weniger Menschen sich für ein Kind entscheiden.“
Wir bekommen kein Kind, damit wir unsere Eltern in die Pflicht nehmen auf das Kind aufzupassen.
Wir bekommen ein Kind, weil wir es uns wünschen und wir bekommen auch nur so viele Kinder, wie wir uns selber zutrauen und wie wir selber erziehen können. Unsere Eltern hatten bereits die Ehrenvolle Aufgabe insgesamt 5 Kinder zu erziehen/betreuen. Und alle wurden von den eignen Eltern ohne weitere Hilfe goß gezogen.
Meine Eltern wohnen 1h von uns weg und mein Schwiegervater ist Mitte 80, somit werden wir bei einem Kind nichtmal 30Minuten am Tag Unterstützung haben, aber das wissen wir vorher und damit haben wir auch keine Probleme.
Sei froh, dass du hin und wieder Entlastung hast und nehme die Freizeit bewusst wahr.
Du redest komplett an der TE vorbei..