Ich komme eigentlich nicht aus einem typisch bürgerlichen oder gar spiessigen Umfeld, also bin unkonventionell aufgewachsen.
Ich merke aber in meinem jetzigen Umfeld, also im Job, bei Freunden, dass meine Art zu Leben gerade seit ich die 30 überschritten habe oft mit Unverständnis betrachtet wird.
In den 20ern wurde noch akzeptiert, dass ich keinen festen Partner wollte, Heirat schon mal gar nicht, und auch kein Interesse an Kindern oder Eigenheim hatte.
Auch meine häufigen Umzüge und Job wechsel wurden da noch hingenommen.
Seit ich die 30 überschritten habe, und die meisten Menschen im Umfeld, sich in genau diese Richtung, die ich nicht für mich möchte, bewegt haben, kommen immer öfter Kommentare, wann ich denn endlich meine freie bzw unreife Phase beende und sesshaft werde bzw Kinder bekomme.
Das kommt von Menschen die ich schon lange kenne, also Freunden seit der Schulzeit, aber auch von Kollegen oder wenn ich neue Leute kennen lerne
Wenn ich dann sage, nein kein Mann, kein Kind, kein Haus und klar wird dass ich das auch nicht will, wissen viele nicht mehr was sie sagen sollen.
Ausser, dass sie das selbst sich nicht vorstellen können.
Die Fragen nach Heirat und Kind kommen fast reflexartig, auch von Verwandten immer wieder.
Wird das also doch letztendlich immer noch erwartet, egal wie modern,unabhängig, gut ausgebildet und finanziell unabhängig man ist?
Dass man das als Frau nur durchlebt und mit Anfang 30 dann der Schalter umgelegt wird und man seine wahre Bestimmung erkennt und dann den Kinderwunsch entdecken sollte und den Wunsch zu heiraten bzw zumindest nach einer festen Partnerschaft?
Dazu dann natürlich auch noch den Wunsch nach einem Haus mit Garten im Grünen und dass man dem alles andere unterordnen muss?
Ich werde oft wie ein Alien behandelt, die Frauen haben glaub ich Angst um ihre Männer, weil ich ungebunden bin und auch nichts Festes will.
Wie seht ihr das, gibt es diesen Druck und wie habt ihr das erlebt?
Vorurteile gegenüber Lebensweisen immer noch da
"die Frauen haben glaub ich Angst um ihre Männer, weil ich ungebunden bin und auch nichts Festes will."
Und das ist natürlich gar kein Vorteil. . .
Schon ein bisschen unverschämt.
Wenn die Familie es immer wieder ansprichst, sage klar das du dir dein Leben mit Absicht so ausgesucht hast und danach würde ich dazu nichts mehr sagen. Eventuell besuche einschränken, aber auch nur wenn es mich verletzt und nervt und das auch klar sagen.
Ansonsten verstehe ich dein Problem nicht ganz. Vorurteile gibt es immer wieder, die unheimlich nervig sind, da verstehe ich dich. Aber sie werden dich doch nicht jedes mal darauf ansprechen.
Und bei fremden ist es mir sowieso egal.
Ich denke einfach, das man sich den Druck machen lässt....sofern er überhaupt vorhanden ist.
Wenn man anders als der Mainstream lebt, dann wirft das eben Fragen auf. Aber ist das denn schlimm? Ich habe sie nie als schlimm, aufdringlich oder unterschwelligen Druck empfunden.
Mit fast 40 habe ich meinem Leben die komplette Kehrtwende verpasst.....klar wurde darauf reagiert, warum denn auch nicht?
Wenn du das für dich als Vorurteile oder Druck auffassen willst, dann steht dir das frei. Mein Weg war das nicht und somit konnte ich entspannt drüber stehen. Warum sollte ich mir mein Leben schwerer machen, als es eigentlich ist? Ich hab schon immer mein Ding durchgezogen, von daher ist es mir völlig egal, was andere davon halten. Ich hab wichtigeres zu tun, als mir den Kopf anderer Leute zu zerbrechen.
Dass die Frauen Angst um ihre Männer haben, ist vermutlich Wunschdenken von Dir :)
Ich glaube wer hier in einem Familienforum so einen Post erstellt (es gibt nun wirklich genügend Foren im Netz), der hat in Wirklichkeit eben doch die geheime Sehnsucht nach Familie oder zumindest nach einem Partner. Kann sein, dass ich da falsch liege. Aber warum tummelt sich jemand in Deiner Lebenslage ausgerechnet bei urbia?
Fakt ist, dass wir Menschen biologisch darauf angelegt sind uns fortzupflanzen. Daher gründen die meisten Menschen irgendwann eine Familie.
Als mein Mann sich vor einigen Jahren von mir trennte, kam von allen Freunden und Bekannten auch die penetrante Frage nach einem neuen Partner. Mittlerweile haben sie begriffen, dass ich keinen will und geben Ruhe. Und ja-viele Frauen beneiden mich und geben es offen zu. Viele sind in ihrer Partnerschaft unglücklich und haben Angst vor dem Alleinsein..
Aber ich habe Kinder und Enkel.
Ich kenne so einige Frauen wie Dich, die dann mit 50 entsetzt feststellten, dass der Zug abgefahren ist und ihr Lebensmodell ihnen Einsamkeit beschert hat. Irgendwann sterben die eigenen Eltern, man ist nicht mehr jung und hübsch und kann sein Bedürfnis nach Zärtlichkeit nicht mehr befriedigen, Freund haben ihre eigene Familie., die Kraft und Gesundheit schwindet und ständige Ortswechsel will man einfach nicht mehr. Im Beruf ziehen Jüngere an einem vorbei. Das mag mit 30 noch unvorstellbar sein, aber die Zeit rennt und ist unbarmherzig. Jedes Lebensmodell hat seine Vor-und Nachteile und ich bin auch sehr gut ausgebildet und komme prima alleine klar. Aber meine Kinder und Enkel bereichern mein Leben trotzdem.
die Frauen haben glaub ich Angst um ihre Männer, weil ich ungebunden bin und auch nichts Festes will."
Redest Du Dir was ein?
Tatsächlich haben wir 5 Kinder und meine beste Freundin hat keine Kinder und Beziehungen die mal kurzer und mal länger sind…
Wenn interessiert es?
Sie ist eine selbstbewusste und tolle Frau und hat so Diskussionen nie.
Hi,
wenn ich wirklich hinter einer Sache stehe, dann treffen die Kommentare anderer mich nicht. Ich kann also nur schwer nachvollziehen, warum du da überhaupt „Druck“ verspürst. Letztendlich scheinen das Smalltalksituationen zu sein und wenn das Gegenüber dann „nichts“ erwidert oder sagt, dass es „sich das nicht vorstellen könne“, ist das doch voll okay. Man will dich ja nicht überzeugen oder deine Lebensweise abwerten.
Du steht ja dem gemeinen Spießertum auch nicht unkritisch gegenüber, wenn man mal deinen Subtext wirken lässt😉, Wald und Hall und so.
Wir in unserer gemeinen Spießerbubble haben tatsächlich auch Leute in unserer Mitte, die auch nicht so ganz konventionell leben, Männlein wie Weiblein. Und natürlich unterhalten wir uns mit diesen Personen auch mal darüber, aber da wird nicht gewertet, schon gar nicht abgewertet. Und es ist auch kein großes Thema, denn der Lebenswandel ist ja deren Sache.
Warum piekst dich das so?
vlg tina
Ich glaube, alles, was von der „Norm“ abweicht finden viele komisch.
Ich hab „schon“ mit 24 geheiratet, empfand mich nicht als zu jung und trotzdem haben da echt paar nachgefragt, warum wir „schon“ (waren da 5 Jahre zusammen, haben ebenfalls 5 Jahre zusammen gelebt) heiraten.
Von daher - man kann es ja fast nur falsch machen 😅
Mir war bisher immer schlicht egal, was andere denken. Ich diskutiere da auch nicht und geb zur Not halt die selbe Antwort zum 100. mal 🤷♀️
Edit: ich hab auch ne Freundin, die weder Mann noch Kind will. Angst um meinen Mann hab ich da selbstverständlich nicht, was ein Quatsch 😂
Ja die Leute haben gefragt, dann antworte ich und gut ist.
Da es dich aber beschäftigt, zweifelst du anscheinend an dir selbst? Sonst würden dich doch die Fragen nicht weiter stören. Wenn du keinen Bock hast auf solche Fragen, dann musst du dich mit Menschen umgeben, die genauso eine Lebensweise führen wie du. Dann umgeht man solche Diskussionen.
Ich kann mir das alles nur schwer vorstellen.
Wie ist denn die Reaktion,wenn du nach Haus, Kindern,Mann gefragt wirst und antwortest,dass dieser Weg nicht dein Wunsch ist oder du eine andere Lebensform bevorzugst? Wirst du dann bekehrt? Geschnitten? Du schreibst, dass viele dann nicht mehr wissen,was die noch sagen sollen. Also sagen die Nichts?
Wenn jemand eine andere Lebensform hat wird oft nachgefragt, natürlich, der Mensch an sich ist neugierig.
Ist das schlimm? Nein finde ich nicht. Ist doch gut,wenn Interesse an einem besteht und gefragt wird.
Was hast du für Freundinnen und Familienmitglieder? Das die dich für einen Männer-raubenden Vamp halten? Sagen die das?
Ich bin seit über 20 Jahren in einer Beziehung und noch nie bin ich ansatzweise auf die Idee gekommen dass meine single Freundin meinen Mann vernascht.
Eigentlich denke ich,wenn man eine Lebensform außerhalb der Norm wählt( und deinen Lebensstil wie du ihn beschreibst finde ich jetzt auch nicht so ungewöhnlich, du lebst ja nicht mit einem zahmen Wolf in einer Höhle im Wald)und davon absolut überzeugt ist, sich 100% damit wohl fühlt, dann strahlt man das aus und lässt sich nicht so verunsichern. Dann musst du einfach immer wieder klar und selbstbewusst sagen, dass du dich entschieden hast dein Leben anders zu leben. In der Regel wird das dann auch akzeptiert. Steter Tropfen höhlt den Stein. Nervig ist das, aber nicht dramatisch.
Bei einigen älteren oder engstirnigen Verwandten einfach auf Durchzug stellen und gut ist. Das sind ja meist ohnehin nicht die Personen mit denen man den Großteil seiner Lebenszeit verbringt