Mutter Kind Beziehung, wenn wenig Kontakt nach Trennung

Wahrscheinlich finde ich hier kaum Mütter mit ähnlichen Konstellationen, aber ich versuche es trotzdem mal.
Meine Kinder sind 21 und 19, Tochter und Sohn.
Ich habe ihren Vater vor 7 Jahren verlassen und beide sind beim Vater geblieben.
Das Verhältnis ist und war schwierig, Kontakt Wunsch ist kaum da von Seiten der Kinder.
Wenn ich mich melde und ein Treffen vorschlage, wird aber meist zugesagt.
So.....Es ist ok für mich, ich hatte mit den Kindern nie ein enges Verhältnis, wurde mit der Mutterrolle nie richtig warm, der Vater war immer die Hauptbezugsperson.
Was ich mich frage ist, ob ich meinen Kindern mehr Kobtakt schuldig bin , obwohl sie ja auch bis auf seltene Treffen, nicht von sich aus nach mehr fragen.
Ich kann offen mit beiden reden und habe das auch getan, für sie ist es ok so wie es ist.
Sie kennen mich und wissen dass ich sie liebe aber nicht mehr geben kann.
Also bin ich in der Pflicht, trotzdem auf mehr Kontakt hinzuwirken, da ich quasi als Mutter eine Bringschuld habe, ist das verständlich wie ich das meine?
Oder sollte ich einfach abwarten was kommt und was die Kinder wollen und darauf reagieren?
Beide leben nicht mehr beim Vater , sondern in ihren eigenen Wohnungen, auch weiter weg, also von mir, als auch vom Vater.
Da ich keine Mutter war und bin wie die meisten es sind, hab ich keine Vergleichsmöglichkeiten.
Niemand den ich kenne, hat eine ähnliche Situation und ich bin daher auf mich gestellt wie ich hier weitermachen soll.
Wer hat Ideen?

Bearbeitet von Minnai
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Ja, du warst in der Bringschuld ! Definitiv. Als ihr euch getrennt habt, war dein Sohn ja gerade mal 12. Ein 12 jähriger ist natürlich nicht dafür zuständig seine Mutter um Treffen zu bitten und diese zu organisieren. Jetzt sind die Kinder aber erwachsen und ich gehe mal davon aus, dass das jetzt auch zu spät ist damit anzufangen. Vor allem wenn du selber ja gar nicht das Bedürfnis nach mehr Kontakt hast, werden sie das ja auch merken. Also musst du mit dem schlechten Gewissen wohl leben, "mehr Kontakt" ist halt jetzt einfach "rum"

Bearbeitet von Inaktiv
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Nach der Trennung wollten sie mich nicht sehen.
Zwei Jahre lang war gar kein Kontakt möglich., sie haben alle Versuche abgeblockt und mich gebeten zu warten bis sie auf mich zukommen.
Erst dann kam das Ok, erst vom Sohn, dann von der Tochter, dass sie per WhatsApp Kontakt zulassen.
Später dann Telefonate , nach über 3 Jahren dann das erste persönliche Treffen, was 30 Minuten dauerte.
Seit dem regelmäßig aber selten.
Ich hab beiden zum Geburtstag Karten geschrieben in der Zeit....Auch das kam nicht gut an.
Die Kinder wollten mich nicht sehen, es war Zeit nötig dass sie sich sortieren und auf meine Kontakt Wünsche zulassen könnten.
Das hab ich akzeptiert, das JA war eingeschaltet, auch Psychologen.
Es wurde mir geraten , keinen Druck auszuüben, war mir auch klar, zwingen zum Kontakt was sollte das bringen?
Ich musste das nein der Kinder akzeptieren bis sie bereit waren.

Bearbeitet von Minnai
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Das klingt ja schon heftig und war sicher nicht leicht.

Aber dass Kinder bei einer friedlichen Trennung (?) den Kontakt zum einen Elternteil so massiv ablehnen, ist ja tatsächlich ungewöhnlich.

Ist ja aber nun Vergangenheit…

Deine Kinder sind erwachsen, du hast sie gefragt und für sie ist so alles in Ordnung, dann belasse es dabei.

Wenn du nicht mehr geben kannst, dann ist es so und deine Kinder wissen es ja auch und akzeptieren es. Warum also was erzwingen, was keiner von euch will?

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Ich würde mir von meiner Mutter wünschen, dass sie mehr auf mich zukommt und den Kontakt sucht.

Aber das ist total individuell.

Wenn du offen mit deinen Kindern reden kannst, würde ich ganz offen nachfragen, wie sie sich den Kontakt wünschen und was sie von dir brauchen :)

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Ich habe bei meinen Eltern extrem dafür kämpfen müssen, dass sie mich nicht mehr als Kind, sondern als Erwachsene wahrnehmen. Dazu gehört, dass ich mitbestimme, wie und wann der Kontakt stattfindet.
Ich finde nicht, dass du in einer Bringschuld stehst. Beziehung beruht auf Gegenseitigkeit und du hast auch deine Grenzen.

Meine Mutter wollte, dass ich mindestens 1x die Woche bei ihr vorbei komme. In einem Befehlston. Ich sagte Nein, ich habe auch noch Freunde und Hobbys.
Meine Schwiegermutter wollte 1x im Monat zu uns anreisen, weil wir ein Baby bekommen haben. Weil es IHR so passt. Auch hier Nein, weil ich keine festen Termine will. Sie akzeptierte die Antwort nicht und flippte aus.

Ich finde eine Vorgehensweise, dass du deine Kinder {respektierst und akzeptierst}, genau richtig! Denn das tun die Muttis bei uns nicht und dann knallt es.

Ich würde die Zwei ansprechen. Offen sagen, dass du dir Kontakt wünscht, aber nicht weißt, wann sie Zeit und Lust haben. Sodass ihr aufeinander zugehen könnt.

Bearbeitet von Nintendoswitch
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Die Frage ist ja, inwiefern dein Interesse aufrichtig wäre. Wenn du dich zwingen müsstest, mehr Kontakt zu pflegen, weil du eigentlich nicht mehr davon willst und vielleicht auch nicht soviel zu sagen hättest bei häufigeren Treffen, fände ich das nicht richtig, denn sowas, also diesen leisen Widerwillen, spürt man ja auch unterschwellig.
Ebenso fände ich es merkwürdig, wenn der Kontakt bisher eher überschaubar war, du dich aber plötzlich voll reinhängen würdest. Ich könnte mir vorstellen, dass das deine Kinder ziemlich irritiert oder sogar in Bedrängnis bringt.

Ich halte es für das Beste, wenn du dir zunächst klar darüber wirst, was du wirklich leisten willst und kannst.
Bist du jetzt zufrieden und willst eigentlich gar nicht mehr, denkst aber, du müsstest es wegen der gesellschaftlichen oder moralischen Norm leisten?
Oder sehnst du dich wirklich nach einem innigeren Kontakt, der aber auch mehr Mühen erfordert, wie z. B. häufigere Telefonate oder Besuche?

Falls letzteres der Fall sein sollte, würde ich die Kinder offen ansprechen, dass du gerne öfter Kontakt hättest und ob sie sich das vorstellen können oder eigentlich ganz zufrieden sind, wie es jetzt ist. Danach würde ich mich dann richten.

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Mich beschäftigt gerade das gleiche Problem. Sohn, 10 Jahre alt,lebt seit er drei ist beim Vater. Ich war bemüht, aber Mutter sein fiel mir immer schwer. Ich liebe ihn sehr. In letzter Zeit merke ich aber das mein Sohn Treffen ausweicht. Schreibt nicht zurück, ruft nicht zurück, findet Ausreden mich nicht zu treffen. Und ich weiß nicht, was tun: Dran bleiben oder loslassen?

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Dran bleiben ! Er ist 10 !

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Unbedingt dran bleiben. Selbst wenn er abblockt weiß er dann, dass er dir wichtig ist und du ihn lieb hast.

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Als Kind hätte ich mir gewünscht, dass sich mein Papa mehr in den Kontakt mit uns kümmert und uns vermittelt, dass wir ihm wichtig sind.
Das hat er nicht gemacht und uns damit gezeigt, dass ihm der Kontakt zu uns egal ist.
Jetzt bin ich erwachsen und habe zwei Kinder. Plötzlich will er der Super Opa sein und wir sollen ihn ständig besuchen. Dazu habe ich nach all den Jahren natürlich keine Lust mehr, weil er für mich ein fremder Mensch ist.

Du musst für dich entscheiden, was du möchtest und was dich glücklich macht. Deine Kinder sind ja scheinbar zufrieden mit der Situation. Was ich persönlich wichtig finde ist dann aber eben Ehrlichkeit und Kontinuität.
Nicht plötzlich wenn es dann in den Kram passt (Enkelkinder o.ä) die Supermama spielen 🤷🏻‍♀️

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Nein, sicher nicht, das wäre nicht ich und völlig unauthentisch.
Ich vermisse meine Kinder manchmal, klar, ich denke oft an sie.
Das sage ich ihnen auch aber ohne damit Druck ausüben zu wollen dass sie sich öfter melden.
Das sage ich dann auch dazu.
Ich schreibe ab und zu eine WhatsApp, dass ich an sie oder ihn denke, auch wenn nichts zurück kommt.
Ich erwarte das auch nicht, möchte aber dass sie wissen dass ich da bin.

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Aber dann ist doch scheinbar auf beiden Seiten klar, dass es so ok ist.
Schlimm wäre es (mMn), wenn deine Kinder absolut unglücklich wären bzw. du.
Wenn aber alle mit der Situation fein sind ist doch alles wunderbar.

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LG Betti

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Es kommt darauf an warum sie keinen Kontakt zu dir wollten, was da genau gelaufen ist.
Ich möchte dich nicht verurteilen aber du schreibst ich vermisse sie MANCHMAL, es kann sein dass sie das merken. Mein Vater hat uns damals auch verlassen und vor ein paar Jahren wollte er wieder Kontakt, das habe ich abgelehnt. Jetzt wo ich erwachsen bin, brauche ich ihn nicht mehr, wo war er als ich noch klein war und die Liebe und Vaterrolle gebraucht hatte… es tut mir leid aber ich denke dass du dich jetzt und in Zukunft damit abfinden musst dass dich deine Kinder in ihren Leben nicht brauchen und evtl nicht haben wollen. Das klingt jetzt hart, es tut mir leid aber das ist meine Meinung, ich spreche aus Erfahrung.

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Das ist gar nicht mein Thema, dass ich mehr Kontakt will oder die Kinder mich mehr brauchen sollen.

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Du fragst dich, ob du deinen Kindern den Kontakt schuldig bist. Das finde ich in eurer Situation schwer zu beantworten.

Aus allem,was du über deine gefühle zu deiner mutterrolle und der Beziehung zu deinen Kindern schreibst, würde ich annehmen, dass ihnen bewusst ist, dass da von dir nicht viel zu erwarten ist, was vielleicht ihren Erwartungen an eine Mutter entspricht. Sie haben eure Trennung erlebt und das muss beide so verwirrt und geprägt haben, dass sie zwei Jahre keinen Kontakt wollten. Das ist schon heftig. Da muss ziemlich viel kaputt gegangen sein.
Du sagst, sie wissen, dass du nicht anders kannst. Bist du dir da sicher? Nimmst du das an oder habt ihr darüber klar gesprochen?
Weißt du, meine Mama hat einige Eigenschaften, bei denen sie auch immer behauptet, sie kann halt nicht anders. Sie ist halt so. Ja, ist bestimmt so. Aber trotzdem darf es mir schwer fallen, damit zu Recht zu kommen. Und es gab eine Zeit in vergangenheit, wo ich den Kontakt auf ein minimum reduziert habe.

Ich würde ihnen noch einmal deutlich sagen, was du wirklich bereit bist zu geben. Und dann warte, was passiert.
Aber wenn sie wirklich wissen, dass du nie gerne Mutter warst, dass sie eben jetzt auch eher Abstand möchten.

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Ja, wir haben darüber gesprochen, schon als sie noch Kinder waren und ich und ihr Vater noch zusammen waren.
Ich hatte einige Probleme, die Auswirkungen auf meine Persönlichkeit, mein Verhalten und auf die Beziehungen in meinem Leben hatten, also auch auf die Kinder.
Das habe ich immer wieder erklärt und versucht ihnen die Belastung zu erleichtern mit einer Mutter wie mir zurecht kommen zu müssen.
Als ich krank wurde, waren die Kinder schon geboren.
Ansonsten hätte ich nicht in Erwägung gezogen Mutter zu werden.
Es ist jetzt wie es ist, und die Vergangenheit ist wie sie ist.
Schuldgefühle hab ich nicht denn ich hab alles getan was ich konnte um die Kinder zu schützen.
Das Ergebnis ist jetzt so und ich akzeptiere es, ich hoffe die Kinder können das auch.

Bearbeitet von Minnai
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OK, dass ist ja alles sehr belastend.
Ich habe zu meiner Mutter irgendwann gesagt, dass wir entweder zusammen ein paar Sitzungen bei meiner Therapeutin machen oder ich nicht weiß, ob wir den Kontakt aufrecht erhalten können.
Wir haben das dann gemacht, das hat sehr viel zwischen uns geklärt. Es ist ein bisschen wie eine Paartherapie, sagt ja niemand, dass das nur zwischen Eheleuten sein muss.
Das ist vielleicht nochmal eine Möglichkeit. Das da jemand zu kommt, der zwischen allen moderiert und hilft, Dinge einzuordnen..
Wenn es für dich in Frage kommen könnte, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, eure Beziehung zu einander, zu verbessern
Deine Kinder sind gerade aber auch in einer sehr fragile Phase, ihres Erwachsenwerdens. Ich fand keine Zeit so anstrengend, wie Anfang der 20er. Eigene Wohnung, damit auch andere Verantwortung fürs Leben, man muss sich in der Arbeitswelt finden.
Vielleicht ändert sich für deine Kinder in ein paar Jahren auch die Sicht auf eure Beziehung zueinander. Eine Tür würde ich ihnen auf jeden Fall immer offen halten.