Eigentlich komplett aber trotzdem nicht glücklich

Ich weiß gar nicht wo und wie ich anfangen soll.

Vor knapp 9 Jahren war ich das erste mal schwanger und bekam ein Mädchen. Die Geburt war eine Katastrophe und vorerst sollte sie ein Einzelkind bleiben. Zwei Jahre später kam dann doch der Wunsch nach Nachwuchs auf. Leider klappte es nicht und wir mussten viele Verluste wegstecken und Jahre warten bis es 2021 dann doch noch von alleine geklappt hat und letztes Jahr mein Sohn zur Welt kam. Alles war perfekt und ich schwebte lange auf einer Wolke. Dann wurde eine Freundin von mir schwanger und irgendwie war es komisch wieder mit dem Baby Thema konfrontiert zu werden, wir haben jetzt ein Kleinkind und mir ist aufgefallen das mich Schwangere und Babys total triggern. Ich bekomme dann das Gefühl das ich immer noch nicht komplett bin und das ich das auch gern wieder hätte. Was mich aber zweifeln lässt ist das ich nicht weiß ob es einfach nur das schwanger sein ansich mit all der großen Aufmerksamkeit die man bekommt ist und natürlich wenn die Babys so klein sind ist es wirklich so schön und wird meiner Meinung nach erst richtig fordernd wenn sie älter werden. Oder ob halt wirklich noch was fehlt, ich weiß es nicht. Ich habe eigtl alles von dem ich geträumt habe und doch reicht es irgendwie nicht, ich habe Angst vor den ganzen letzten Malen mit meinem Kind. Ich stille das erste mal und habe so Angst wenn die Zeit vorbei geht das ich einfach nichts genießen kann. Ich habe totale verlustängste gerade weil ich weiß wie schnell Kinder sich abkapseln und man selbst gar nicht mehr so intensiv gebraucht wird. Meine Geburten waren auch nicht schön ich weiß nicht ob ich dadurch auch denke ich müsste wieder eine erleben und das die dann vielleicht besser wird. Icuc war vorkurzem als Begleitung mit jemandem im Krankenhaus und ich bin auf die Etage gefahren wo der kreissaal ist und ich wäre am liebsten nochmal reingegangen nur um nochmal alles zu erleben, diesen Zauber den das Baby mit sich bringt wenn es auf die Welt kommt, Eine Nachbarin aus unserem Haus die direkt nebenan wohnt hat jetzt ihr drittes Kind bekommen. Wir waren bis vor einiger Zeit auch befreundet aber das ist in die Brüche gegangen. Jetzt höre ich die kleine immer weinen und bin so sauer darüber das wir nicht mehr befreundet sind und ich die kleine nie kenne. Lernen durfte und zeitgleich hätte ich auch gerne wieder so ein ganz kleines Wesen.
Was ist bloß los mit mir das ich über mein Glück nicht glücklich bin

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Hey du bist ganz normal. Das Wesen, die Natur vieler Frauen ist es Babys auf die Welt bringen zu wollen.
Erziehen, aufpassen und großziehen das ist der Urinstinkt, welcher sich in dir zeigt.
Und so geht es vielen.
Es ist doch was wunderschönes was da in dir erweckt :)

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Ich bin schon Mitte 30 und da tickt die Uhr irgendwie nochmal anders als anfang 20. vielleicht kommt das noch dazu 🙁

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Ja die biologische Uht sagt dir wahrscheinlich das es sonst das letze mal sein kann.
Ist doch toll nochmal Mamij zu sein? :)

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Ich lasse mich psychologisch begleiten seit der Schwangerschaft aber gebracht hat es absolut nichts

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... man muss es auch wollen und bereit sein, loszulassen.

Sonnige Grüße

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Hallo,

ich denke auch, das es normal ist.... mir geht rs genauso obwohl ich vier kinder habe und eigentlich klar war, das es bei vier bleibt....

Und ich habe ganz viele bekannte, denen es genauso geht.

lg

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Ich habe drei Kinder, Familienplanung ziemlich sicher abgeschlossen und die jüngste ist 1,5. Ein bisschen kann ich es nachvollziehen. Ich werde nie wieder ein Baby haben, kein Neugeborenes, keinen Namen aussuchen. Irgendwann kein Stillen mehr, keine Elternzeit, irgendwann kein Kindergarten und dann sind alle groß... Ich glaube aber, auch, wenn ich noch ein viertes Kind kriegen würde, hätte ich dann das Gefühl.

Aber es gibt ja auch schöne Sachen, besserer Schlaf, mehr Freiheiten, bessere Nerven, mehr Ausflugsziele möglich. Alles im Leben hat seine Zeit und bei jedem ist die Zeit für (kleine) Kinder irgendwann vorbei. Und es ist okay, dass es gleichzeitig traurig und schön ist, das darf man auch einfach so akzeptieren.

Ich versuche, die traurigen Gedanken freundlich anzunehmen und mich dann auf das schöne zu konzentrieren und meine Kinder zu genießen, die mich jetzt aktuell noch sehr brauchen. Und für die ich gerne da bin. Und irgendwie zu akzeptieren, dass alle Dinge im Leben seine Zeit haben, auch für mich.

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Irgendwie klingt es bei dir vor allem so, als würdest du alles um das Thema Baby herum gerne nochmal erleben, aber da du ja schon ein größeres Kind hast, weißt du auch wie schnell die Babyzeit vorbeigeht und welche Herausforderungen die Zeit mit größeren Kindern bringt. Ich würde also an deiner Stelle in mich gehen und erstmal herausfinden, ob du ggf einfach nur der Babyzeit nachtrauerst oder ob du tatsächlich den Wunsch nach einem weiteren Kind mit allem was dies bedeutet hast. Das liest sich nämlich irgendwie nicht so. Und in diesem Fall würde ich eher schauen, wie du gut mit dem Gefühl klar kommst, aber besser nicht noch ein Kind bekommen, denn auch dieses wird schnell kein Baby mehr sein und was dann?

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Hi,
ich kann dich sehr gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich, nur nicht ganz so intensiv denke ich.
Bei mir war/ist es so, dass meine Große zwar total unkompliziert in der Schwangerschaft und Geburt war, dann allerdings ein High Need Baby. Absolute Katastrophe. Das stundenlange Geschrei abends hat mich total fertig gemacht. Allerdings war sie ansonsten zuckersüß, und abseits dieser Schreianfälle vor allem abends, war es wunderschön mit ihr.
2. Kind wurde daraufhin erstmal verschoben.
Und damit ging es mir gut. Die Option zu haben, irgendwann nochmal ein Kind zu bekommen hat gereicht um mich quasi ruhig zu stellen.
Als meine Große 4 war, haben mein Mann und ich entschieden, dass wir bereit für Nummer 2 sind. Da nur 2 Kinder geplant und unser Leben/ Haus/ Auto etc. auf zwei Kinder ausgerichtet war, sollte es also auch das letzte Kind sein.
Im Juli 22 kam dann unser Sohn zur Welt.
Er war von Anfang an super pflegeleicht. Schläft bis auf wenige Ausnahmen super, hat prima gestillt etc.
Und plötzlich war da ein neues Gefühl in mir. Das Gefühl: Das machst du alles zum letzten Mal mit.
Das schöne entspannte Gefühl nach meiner Tochter war weg. Ich habe plötzlich die Sehnsucht nach noch einem Baby, um alle Momente wieder zu erleben. Ich glaube aber, dass es eben nicht daran liegt, dass ich wirklich noch ein Kind möchte, sondern daran, dass ich diese schöne Zeit, mit der intensiven Nähe und den vielen schönen ersten Malen nicht verlassen möchte.
Gerade wenn man schon ein größeres Kind hat, dass eben recht selbstständig durch sein Alter ist, fällt einem nochmal mehr auf, wie schnell das geht.
Auch wenn ich Sehnsucht habe, es wird bei uns kein 3. Kind geben.
Ich muss langsam lernen, mit dem Gefühl des Abschieds vom Kinderwunsch zu leben.
Das schlimmste war für mich im übrigen das Abstillen von meinem Zwerg. Es kam zwar ganz schleichend nach seinem 1. Geburtstag von allein. Als es jedoch ganz vorbei war, hab ich eine Zeit lang ganz schön getrauert.
Danach wurde es aber besser.

Liebe Grüße

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Danke für deinen Text.

Meine Geschichte ist deiner so ähnlich. Auch meine Gefühlslage ähnelt deiner sehr.

Meine Kleine ist jetzt 10 Monate und es zerreisst mich fast.

Manchmal denke ich, vielleicht gibt es noch ein 3. Kind? Aber dann bin ich wieder "klar" und weiss, dass es mit zwei Knirpsen perfekt ist.

Hach es ist echt nicht einfach...

Was hast du konkret gemacht, dass dir der Gedanke nun leichter fällt?

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Hi,
mir hat das Reden mit meinem Mann sehr geholfen. Er ist naturgemäß hormonell nicht so involviert und hat daher eher einen klareren Kopf. Ich habe ihm gesagt, wie schwer es mir fällt.
Er hat mich nicht dafür kritisiert, sondern meine Gefühle aufgefangen und seine Rationalität dagegen gestellt.
Er hat mir oft die positiven Seiten dargestellt und mir vor allem Raum für meinen „Abschiedsschmerz“ gegeben, aber mir eben auch gezeigt, dass ich die schönen Momente jetzt nicht nochmal genießen kann, wenn ich immer nur traurig dran denke, dass ich das bald nicht mehr habe.
Ich versuche jeden Moment tief auszukosten und mir auszumalen, welche schönen Momente ich bald mit meinen heranwachsenden Kindern haben darf.
Mir hilft es dagegen nicht zu denken, dass ein Baby ja viel Zeit und Kraft nochmal kosten würde, denn das würde ich bereitwillig investieren.

Versuche deine Gedanken auf den schönen Moment zu leiten.
Jetzt hast du deine Maus im Arm. Das ist schön.
Bald darfst du sie dabei begleiten wie sie laufen lernt. Wie aufregend. Überleg dir, welche tollen Dinge ihr zusammen entdecken werdet.
Und versuche, es bei diesen schönen Gedanken zu belassen.
Der Rest kommt mit der Zeit.

Liebe Grüße

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Du stillst noch? Ich glaube dann sind das einfach die Hormone. Ich würde das mal beobachten wenn du komplett abgestillt hast und du hormonell wieder im Normalzustand ist. Und dann guckst du wie es dir geht, ob dir was fehlt. Wenn dir Therapie nicht geholfen hat, dann gehe ich davon aus, dass du das vllt. auch gerade nicht zulassen willst (den Schmerz, noch eine SS, was auch immer).

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Ja genau ich stille noch, es bringt mich manchmal total durcheinander was ich genau will und was nicht 🙁