Hallo ihr, Ich wollte mal hören wie es vielleicht anderen Mehrfachmamas (und auch Papas) ergangen ist, in Bezug auf die Empfindungen zu dem älteren Geschwisterkind.
Wir haben eine Tochter, die ist 4 Jahre alt, und natürlich liebe ich sie über alles. In der Schwangerschaft mit unserer zweiten Tochter habe ich mich oft gefragt, ob ich ein zweites Kind überhaupt so lieben könnte wie das erste. Nun kam unsere zweite Tochter vor 6 Tagen auf die welt, und die Liebe zu ihr hat mich beim ersten Anblick überrollt. Ich hatte ganz vergessen wie zerbrechlich so ein Neugeborenes ist und was es für starke Gefühle in einem hervorruft. Nun merke ich, dass sich meine Gefühle für die große irgendwie geändert haben… natürlich liebe ich sie weiterhin so so sehr. Aber sie kommt mir plötzlich so riesig vor, ganz anders als vorher… da war sie noch so klein und niedlich… Und sie eckt gerade an, wo sie nur kann: porkelt am Baby rum, turnt direkt daneben… klar sie will Aufmerksamkeit, muss mit alldem erstmal zurecht kommen… ich hatte mir so fest vorgenommen ihr die gleiche Liebe und Geduld zukommen zu lassen wie bisher, aber es ist echt nicht leicht… pendelt sich das wieder ein? Ich würde sie so gerne weiterhin so sehen wie bisher und ihr weiterhin all meine Liebe schenken und sie nicht anfauchen, weil sie nach dem fünften sanften Hinweis, dass man das Baby nicht ins Auge piekt, immer noch nicht hört. Wie war das bei euch so?
Gefühle für das große Kind haben sich geändert, seit das Baby da ist…
Hallo, ich kenne das. Meine große Tochter war 4,5 Jahre alt, als meine kleine geboren ist. Bis dahin war sie mein kleines Baby und plötzlich kam sie mir so riesig vor. Ich glaube meine Gefühle für sie waren nicht anders, sondern ich hatte nur Angst davor, dass die Gefühle anders sein könnten. Ich habe mich selber so sehr gestresst und penibel darauf geachtet, dass ich beide gleich behandel. 🙈 sogar beim Wäsche waschen habe ich darauf geachtet, dass ich die Sachen von der großen genauso schön auf die Leine hänge oder in den Schrank lege, um sie nicht zu benachteiligen🤣 hört sich krank an, war aber so. Jetzt sind die beiden groß. Ich liebe beide sehr, aber jeden auf eine andere Art und Weise. Ich passe aber immer noch auf, dass ich keinen bevorzuge. Die beiden sind oft eifersüchtig auf einander, obwohl es dazu meiner Meinung nach überhaupt keinen Grund gibt. Manchmal geht die große mehr, weil sie älter ist, oder manchmal bin ich bei der kleinen etwas nachsichtiger, weil sie noch jünger ist. In Kinderaugen ist das vielleicht manchmal unfair. Auf jeden Fall wird es sich legen. Dein Baby ist gerade mal wenige Tage alt und deine Hormone fahren Achterbahn. Du wirst in den neuen Alltag rein wachsen und dann wird es für dich ganz normal sein, dass du ein großes und ein kleines Kind hast, die beide unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Hallo
Ich hab 3 Mäuse und deine Gefühle sind total normal.
Als meine Tochter geboren wurde war mein Sohn 3 als der kleinste kam war meine Tochter sogar erst ganz knapp 2 Jahre.
Sie kamen mir beide riesig vor, obwohl sie ja noch klein waren.
Ihr seit erst seit 6 Tagen zu 4. Ihr müsst euch alle noch in die neuen Rollen finden.
Es wird aber besser, wichtig ist dir immer wieder Selbst zu sagen bevor du reagierst, das deine große trotzdem noch klein ist.
Auch wenn es blöd klingt ich habe immer wieder bewusst zum Baby gesagt, jetzt musst du mal warten und hier liegen oder so, weil dein Bruder/ Schwester dran ist. Auch mal kurz das Baby weinen lassen wenn gerade einer der großen kuscheln wollte. Meistens haben sie selber nach kurzer zeit gesagt ich soll das Baby trösten.
So hatten sie nicht das Gefühl das das Baby wichtiger ist als sie und auch mal warten muss.
Zufall oder nicht wir hatten nie mir großartiger Eifersucht zu tun.
Also, mein Baby habe ich nicht weinen lassen, auch wenn der Große grad beim Kuscheln war. Ich hab den Kleinen einfach dazugeholt, getröstet und gleichzeitig mit dem Großen weitergekuschelt. Ging auch. Wenn die Windel voll war, wurde zuerst das gemacht, der Große daneben gesetzt und dann wieder gekuschelt.
Oh ja, ich kann mich noch gut erinnern, als wir mit unseren Zwillingen nach Hause kamen. K1 war riesig und von einem Moment auf den anderen nicht mehr mein kleines Baby.
Und sein Verhalten war einfach nur "abartig". Ich wär am liebsten zurück ins KH. Teilweise haben wir alle 4 geweint. Nur mein Mann behielt die Nerven.
Gib euch Zeit euch als Familie wieder zu finden. Nehmt euch bewusst Zeit für die Grosse.
Und Ja, es wird besser! schneller als man denkt.
Eine mitfühlende Umarmung für dich.
Deine ehrliche Antwort gefällt mir grad spontan sehr. So ähnlich war es bei uns auch (ohne Zwillinge aber mit 1 Jahr Abstand zwischen Kind 1 und Kind 2 und vielen Stresstränen gerade am Anfang).
An die TE:
Es wird sich einpendeln und einspielen, definitiv! Mittlerweile sind sie 1,5 und 2,5 und ich liebe sie exakt gleich, jedoch auf unterschiedliche Weise. Den Großen für das "Großsein" und die Kleine für das "Noch-so-klein-Sein" und für alles was eben damit zusammen hängt.
Ich fand meine Große zwar nicht „abartig“, aber ich konnte nie verstehen, wie andere Eltern ihre gleichaltrigen Einzelkinder noch als so klein empfinden konnten. Ich hätte damals schwören können sie zieht mit spätestens zwei aus. 😅
Das war bei mir auch so. Meine „Große“ war 2 Jahre und 8 Monate als die Kleine geboren war und im Vergleich zur Kleinen fand ich sie plötzlich furchtbar anstrengend mit ihren Trotzanfällen. Ich habe sogar bei meinem Mann abends mal geweint, weil ich solche Sorgen hatte die Kleine mehr zu lieben als die große.
Das alles hat sich aber innerhalb kurzer Zeit wieder eingependelt. So kurz nach der Geburt ist einfach alles überwältigend, vieles schnell zu viel, man bräuchte Zeit, um sich mit dem kleinen Kind einzugrooven, selbst zu heilen und gleichzeitig ist da noch ein größeres Kind, was aufgefangen werden will. Da hilft nur mit sich selbst nachsichtig sein, durchatmen und sich sehr bewusst immer wieder dem großen Kind zuwenden.
Mein Mann und ich haben auch sehr drauf geachtet, dass das Baby, trotz stillen, nicht dauernd bei mir ist, während die Große dann beim Papa ist, sondern haben auch bewusst Kinder „getauscht“. Ich denke das hat auch viel geholfen. Viel Spaß noch beim weiteren ankommen und genießt diese besondere Zeit 😊
Als mein Bruder geboren wurde war ich 4. Erst habe ich mich wahnsinnig gefreut und war stolze große Schwester, das hielt leider nicht lange. Das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern hatte sich sehr verändert. Mir wurde auch immer gesagt mach dies nicht und das nicht und immer nur das Baby war wichtig. Bald konnte ich meinen Bruder nicht mehr ausstehen und wollte nur noch das er einfach wieder weg ist. Mich hat diese Zeit sehr geprägt und deshalb habe ich meine Kinder immer sehr mit einbezogen wenn ein neues Baby kam. Erkläre ihr ganz ruhig das man mit dem Baby vorsichtig umgehen muss und zeig ihr wie sie es anfassen darf. Bezieh sie mit ein, gib ihr kleine Aufgaben während du das Baby wickelst, badest oder anziehst, damit sie sich nicht überflüssig vorkommt.
Ich habe mich damals zu Oma und Opa geflüchtet und wollte gar nicht mehr nach Hause. Erst da hat meine Mutter sich wieder um mich bemüht und es wurde besser. Das Verhältnis zu meinem Vater blieb schlecht bis ich auszog und selber Kinder bekam.
Danke für das Teilen deiner eigenen Erfahrung! Das ist auf jeden Fall auch für mich Ansporn, es bei unserer großen nicht so kommen zu lassen und immer wieder zu schauen, dass sie nicht ständig zurückstecken muss!
Da die Geburt noch nicht lange her ist, müsst ihr euch erstmal wieder in der nun neuen Konstellation zurecht finden.
Beziehst du deinen Tochter in der Pflege des Babys mit ein? Meine "Großen" (haben ins. 3 Kinder mit den Abständen von 1,5 und 2 Jahren) gaben gerne die Flasche oder haben sogar gewickelt.
Und der Satz "weiterhin all meine Liebe schenken und sie nicht anfauchen, weil sie nach dem fünften sanften Hinweis immer noch nicht hört" ist egtl Quatsch.
Wenn dein Kind nicht hört und du es erziehst (und ja, nach dem fünften Mal nicht hören darf halt auch mal etwas strenger gesprochen werden), hat das doch nicht mit geringerer Liebe zu tun.
Du hast sie doch sicher auch bevor das Baby da war mal ermahnt? Finde es da schon sehr geduldig, dass du überhaupt fünfmal ruhig hingewiesen hast. Bei mir gibt es nur dreimal und dann gibt es Konsequenzen.
Wenn du sonst immer nur im Singsang mit ihr geredet hast und alles zehnmal sanft klären wolltest, kann es natürlich auch sein, dass du sie kleiner gemacht hast als sie ist und nun einfach im Vergleich zu der Kleinen siehst, dass deine Große schon größer ist als du sie bisher behandelt hast. Du behandelst sie daher vermutlich nicht "schlechter", sondern einfach altersgemäß, da ihr Babystatus bei dir weg ist.
Da hast du natürlich recht, es gab auch vorher schon Momente, wo man sie mal ermahnen musste! Nur häuft es sich aktuell um Ermahnungen rund um das Baby und was man damit anstellen darf und was nicht. Und ich möchte ja nicht, dass sie das Baby als Quelle für Missmut ihr gegenüber wahrnimmt. Aber das wird sich einpendeln, denke (hoffe) ich, wenn wieder mehr Alltag einkehrt und wir zu viert routinierter werden. Für die große ist das ja auch alles neu und irgendwie war mir ja schon klar, dass das auch mal knirschen wird am Anfang 😅 es tut auf jeden Fall gut zu lesen, dass es vielen hier genau so ging! Daher danke an der stelle für die vielen einfühlsamen Antworten.
Achso: ja ich versuche die große einzubinden, und sie reicht mir auch manchmal Sachen an, oder schaut einfach zu. Bisher traut sie sich noch nicht so richtig beim wickeln zu helfen, da sie Angst vor dem abheilenden Nabel hat, aber sie nimmt die kleine auch gerne mal „auf den Schoß“ (mit einem Kissen und unserer Hilfe) und kuschelt mit ihr. Wir werden auf jeden Fall weiter versuchen sie einzubinden und uns auch bewusst Zeit für sie nehmen (heute zB hat die kleine sehr lange geschlafen und ich konnte ausgiebig mit der großen spielen)
Huhu,
Hatte das bei der zweiten Geburt auch und bei der dritten wird es sicherlich ähnlich sein.
Das hat sich wieder eingependelt 😁
Ich denke Mal, dieser Hormonüberschuss hat ja auch eine ziemlich wichtige Funktion. So ein Neugeborenes braucht unheimlich viel Aufmerksamkeit, Pflege und Fürsorge. Da wird sich die Natur was bei gedacht haben.
Grundsätzlich finde ich bei unterschiedlich alten Kindern den Spagat zwischen allen Bedürfnissen zu schaffen wirklich anstrengend.
Es ist ein vierter Mensch dazugekommen und klar ändert sich das Gefüge dadurch nachhaltig. Deine ältere Tochter ist jetzt nicht mehr "DAS" Kind, sondern das ältere eurer beiden Kinder.
Ich hatte es nach der Geburt meines Jüngeren leicht, er schlief viel und weinte sehr wenig.
Da blieb genug Zeit für den Großen, damals 2. Eifersucht blieb deshalb zunächst aus, kam erst, als der Kleine zu krabbeln begann und gelegentlich Dinge des Älteren nahm oder Türme umstieß.
Und ja, auch mein Älterer kam mir plötzlich riesig vor.
Das ist ganz normal, mach dir keine Sorge.
Und die Liebe bleibt gleich, selbst wenn sich der Alltag ändert. Sie ist das einzige, das sich nicht halbiert, wenn man sie teilt, sondern verdoppelt.
Es dauert ein paar Wochen, bis sich das einpendelt, deine Hormone fahren Achterbahn.
Lass dir Zeit und auch deiner Tochter.
Ich hatte mir zB nie vorstellen können, ein zweites Kind so zu lieben wie mein erstes.
Aber auch das stimmte natürlich nicht.