Opa zum Geburtstag einladen oder nicht

Hallo zusammen,

ich würde gerne mal wissen, wie ihr folgende Situation bewertet und ob ihr euren Schwiegervater noch zum Geburtstag eurer Kinder einladen würdet:

Ich möchte nicht genau ins Detail gehen, nur so viel: Mein Schwiegervater und mein Mann haben wegen einer Lappalie eine Art Streit bekommen (eigentlich eher sogar nur eine Meinungsverschiedenheit, nichts, was man nicht mit einem normalen Gespräch hätte aus der Welt schaffen können). Mein Schwiegervater hat daraufhin die Einladung zur Einschulungsfeier unseres Sohnes konsequent ignoriert. Auch mehrmalige, nette Nachfragen unsererseits, ob er denn nun kommt oder nicht blieben unbeantwortet. Er kam dann nicht. Unser Sohn war natürlich sehr traurig. Ein paar Tage nach der Einschulung meldete sich mein Schwiegervater dann und versuchte, uns den "schwarzen Peter" in die Schuhe zu schieben, in dem er allen Ernstes behauptete, wir hätten nicht oft genug nachgefragt (eine Einladung Wochen im Voraus und mind. 3 Nachfragen) deshalb wäre es sauer gewesen und nicht gekommen. Ich finde sein Verhalten zum einen absolut kindisch und unmöglich (er verhält sich wie ein trotziges Kleinkind!) und zum anderen finde ich es unter aller ***, einen Konflikt den er mit seinem Sohn hat (und der dazu noch absolut lächerlich ist) auf dem Rücken seines Enkels auszutragen! In ein paar Wochen hat mein Sohn (und auch unsere Tochter) nun Geburtstag. Da er sich schon in der Vergangenheit auf Geburtstag oft sehr seltsam verhalten hat (z.B. Geschenke für seine anderen Enkel mitgebracht hat, aber dem Geburtstagskind nichts oder auch nur schlecht über unsere Kinder (sogar in deren Anwesenheit) gesprochen hat) und die aktuelle Sache das Fass bei mir zum Überlaufen gebracht hat, möchte ich ihn nun nicht zu den Geburtstagsfeiern einladen. Da er sich seit dem Gespräch nach der Einschulung uns gegenüber auch total albern benimmt (drückt Anrufe weg, schreibt nur nur 2-Wort-Nachrichten bei Whatsapp) habe ich wirklich keine Lust, ihn am Geburtstag hier sitzen zu haben. Mein Mann ist anderer Meinung und meint er wäre schließlich der Opa. Ich sage so einen Opa braucht kein Mensch. Wie seht ihr das? Und schreibt gerne dazu, warum ihr mit ja oder nein gestimmt habt!

Vielen Dank schon mal :)

Bearbeitet von TrotzigerOpa

Schwiegervater einladen?

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Hey!

Als ich den Titel gelesen habe, habe ich spontan gedacht, dass man über Streit hinwegsehen und ihn dennoch für das Kind einladen könnte.

Dann habe ich gelesen, wie er mit den Kindern umgeht und meine Meinung geändert: Ich würde nicht um die Gunst des Opas buhlen, damit er zur Feier kommt und dann das Geburtstagskind niedermacht.
Da solltet ihr eine Grenze ziehen. Dein Mann klingt nach einem Erwachsenen, dem nie Liebe und Zuneigung gegeben wurde. Nun giert er auf dem Rücken seiner Kinder weiterdanach und will diesem Mann weiter zu Kreuze kriechen.

Wie wäre es mit dem Besuch einer Familienberatungsstelle? Wäre dein Mann offen für eine Therapie, um die scheinbar katastrophale Beziehung zu seinem Vater aufzuarbeiten? Ich rate mal ins Blaue, dass die Schwester auf dem Podest stand und dein Mann stets in ihrem Schatten.
Ich würde auch die Grenze ziehen, dass es sich nicht auf die Enkel überträgt.


Liebe Grüße
Schoko

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Achso, ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit meiner Schwester, die immer etwas pummlig war, jetzt aber gertenschlank. Sie war ca im Grundschulalter, als sie mitbekam, dass mein Cousin sagte, er wolle auch mal eine Scheibe Weißbrot essen, wie meine Schwester. Antwort: "E. ist auch rund und fett,"
Sie stand in Hörweite.
Es ist sicher 25 Jahre her, aber dieser eine Satz schmerzt immer noch.
Ich glaube, selbst einzelne Beleidigungen sind sehr schlimm für eine Kinderseele. Da würde ich den Opa bei mangelnder Einsicht nicht noch an die Kaffeetafel zum Kind setzen, dass er an einem einzelnen Nachmittag jegliche angesammelte Wut über die Einschulung rauslassen kann. Wenn er dann wieder pöbelt- hat dein Mann den A*sch in der Hose, seinen Vater rauszuschmeißen oder fällt er seinem Kind an seinem Ehrentsg in den Rücken und suggeriert Zustimmung durch Schweigen?

Bearbeitet von schokofrosch
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Liebe Schokofrosch,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag, er trifft das ganze Dilemma haargenau. Es ist tatsächlich in meinen Augen auch so, dass mein Mann verzweifelt nach der Liebe und Anerkennung seines Vaters sucht, die er nie bekommen hat und auch nie bekommen wird. Sein Vater hat seine Söhne schon immer spüren lassen, dass seine Tochter (jüngstes Kind) sein Ein und Alles ist und die Jungs eben nur "Beiwerk". Seit ich meinen Mann kenne, wurden immer (große) Unterschiede zwischen den Kindern gemacht (sei es bei Geschenken, Gefallen, die man den Kindern tut etc.). Mein SV benimmt sich heute noch absolut herrisch meinem Mann gegenüber und diese kann und will sich einfach nicht dagegen wehren. Ich hatte immer die Hoffnung, dass er es irgendwann unseren Kindern zuliebe tut und seinem Vater mal ordentlich den Marsch bläst, aber Pustekuchen. Zum Geburtstag bekam mein Mann in diesem Jahr von seinem Vater folgende Whatsapp-Nachricht: "Alles Gute. Papa" Mein Mann antwortete darauf mit einem "Dankeschön" und einem lächelnden Smiley. Mein SV erschien dann 3 Monate später und war wütend, weil mein Mann sich nicht ordentlich für die Geburtstagswünsche bedankt hätte. Hätte mein Vater mir so zum Geburtstag gratuliert, ich glaube ich hätte ihm nur einen Mittelfinger zurückgeschickt... Mein Mann aber entschuldigt sich noch 1000 mal und erklärt, er habe so viel zu tun gehabt, dass er nicht zu einer längeren Antwort gekommen sei. Antwort meines SV: "Es hätte sich gehört, mal vorbeizukommen und sich persönlich zu bedanken."

Und solche Geschichten könnte ich stundenlang erzählen. Ich weiß aber auch nicht mehr, wie ich meinem Mann da helfen kann... Am liebsten würde ich meinem SV mal so richtig die Meinung geigen, das möchte mein Mann aber auf keinen Fall. Eine Therapie wird er ebenfalls ablehnen. Er gesteht sich ja noch nicht mal ein, dass sein Vater etwas falsch macht. Er leugnet, als Kind benachteiligt worden zu sein, er leugnet, dass sein Vater ihn nur maßregelt, wenn er zu Besuch kommt, er leugnet, dass sein Vater unsere Kinder schlecht behandelt usw. usf.

Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, ihn vor die Wahl zu stellen: Gestehe dir selbst ein dass dein Vater ein A*** ist oder ich gehe. Aber ich liebe meinen Mann und der einzige Streitpunkt zwischen uns sind tatsächlich seine Eltern (seine Mutter ist auch nicht ganz sauber, aber anders und nicht ganz so schlimm wie der Vater). Dafür unsere Familie aufgeben erscheint mir auch nicht richtig.

Ach, es ist einfach total schwierig. Aktuell handhaben wir es so, dass mein Mann alleine zu seinem Vater fährt (die Kinder nur wenn sie wollen) und ich mich fernhalte. Ich habe nämlich Angst, dass ich beim nächsten Zusammentreffen platze. Und dann bin ich die böse Schwiegertochter, die nur auf Streit aus ist... 😔

Bearbeitet von TrotzigerOpa
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Ich würde ihn einladen, ihm dabei aber gleich deutlich sagen: es kommt eine Einladung, es ist ihm überlassen anzunehmen oder abzulehnen.
Weitere Nachfragen wird es nicht geben.

Es ist ihm dann selbst überlassen.

Für hinterher zu telefonieren oder WhatsApp wäre mir meine Zeit zu schade., und auch meine Nerven.

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Ich denke so werden wir es handhaben

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"oder auch nur schlecht über unsere Kinder (sogar in deren Anwesenheit) gesprochen hat)"


Da würd ich gern einhaken. Wie muss man sich das vorstellen? Was sind das für Aussagen, wie häufig passiert das?

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Meistens sowas wie folgende Situation: mein Sohn (damals 3,5 Jahre) erzählte von seinem ersten fußballtraining. Antwort des SV: „na toll, Tim, das kann doch jeder, aber der Tom (anderer Enkel, 2 Jahre älter und Kind der Schwester meines Mannes) hat seinen Stammplatz in der Mannschaft, der schießt schon Tore.“ Oder auch vor der Einschulung meines Sohnes während er dabei saß (kann-Kind) „der wird eh scheitern in der Schule“. Sowas passierte bei fast jedem Zusammentreffen und sorgte dafür, dass mein Mann und ich oft Streit hatten (ich wollte schon so oft den Kontakt abbrechen, finde dieses Verhalten unmöglich)

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Auf so einen Opa würd ich verzichten. Dann lieber keinen Opa als einen was einen runter macht.

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Hallo,

so ganz versteh ich dich nicht.

Erst regst du dich über den Opa auf, dass er nicht zur Einschulung eures Sohnes kam und das er einen Konflikt mit seinem Sohn auf dem Rücken seines Enkels austrägt (in Form dessen, dass er nicht zur Einschulung kam).

Dann willst du aber nicht, dass er zum Geburtstag eurer Kinder kommt, weil er sich zuvor schon mehrfach seltsam verhalten hat? Ist doch eigentlich das gleiche wie mit der Einschulung… deine Befindlichkeit in Kombination mit dem Geburtstag der Kinder. Und zur Einschulung kam der Opa nicht wegen einem Streit mit seinem Sohn und plötzlich will dein Mann aber das der Opa unbedingt zum Geburtstag kommen soll / muss - dachte die haben Streit?
Den Teil verstehe ich absolut nicht 🤷🏼‍♀️

Der andere Teil - Verhalten und Aussagen des Opas für sich betrachtet. Wenn er das so getan und gesagt hat, könnte der Herr bleiben wo der Pfeffer wächst. Also wer sich so meinen Kindern gegenüber verhält braucht zu keiner Feier etc. kommen.
Ja, ich weiß Kinder muss man nicht in Watte packen und sie werden immer wieder mit negativen Dingen konfrontiert usw. - ist mir absolut bewusst und da müssen sie auch den Umgang mit lernen aber kein Kind muss sich solche Sprüche vom eigenen Opa anhören. Da ist es dann mein Aufgabe als Elternteil mein Kind zu schützen!

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„und plötzlich will dein Mann aber das der Opa unbedingt zum Geburtstag kommen soll / muss - dachte die haben Streit?“

Ja, genau, da verstehe ich meinen Mann auch nicht. Er ist halt von Grund auf Harmonie bedürftig…

Es sind einfach schon so viele Dinge vorgefallen mit meinem SV und immer haben wir nachgegeben bzw. über Dinge und Aussagen hinweggesehen. Ich habe es meinem (harmoniebedürftigen) mann zu liebe gemacht, aber jetzt ist das Maß einfach mal voll.

Und ja, es war auch mein Gedanke ob es vielleicht genauso ist wie das mit der Einschulung, aber andererseits war das eben nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat 🤯

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Bei so Sachen würde ich die Besuche ausser der Zeit sein lassen, jedoch nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen und fürs nächste Fest nicht einladen.

Also ja: lade ein. --- frage einmal per Whattsapp nach, ob er nun kommt, falls er sich nicht meldet. Dann liegt aber tatsächlich der Ball bei ihm bzw. auch Deinem Mann, der schließlich für dieses Dilemma mit verantwortlich ist.

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Würde ich auch so machen. Aufs Nachfragen würde ich allerdings verzichten. Sondern einmal einladen, um kein Öl ins Feuer zu gießen und dann den Ball bei ihm sehen.

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Wie ist das Verhältnis zwischen Opa und Geburtstagskind? Innig und wäre schmerzhaft, wenn er fehlt oder eher egal, da noch tausend andere hier.

Kannst du bei ihm da vl etwas vorfühlen, was dein Kind sich wünscht?

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Das Verhältnis der beiden ist nicht besonders rosig. Mein Sohn merkt natürlich auch, dass sein Opa ihn irgendwie nicht besonders mag. Eine zeitlang wollte er auch nicht mehr mit, wenn mein Mann seinen Vater besucht hat. Aber wenn ich ihn jetzt frage ob der Opa eingeladen werden soll, wird er auf jeden Fall ja sagen. Aber eher, weil er möglichst viele Geburtstagsgäste haben möchte (er feiert einfach gerne und hat gern Besuch und viele Menschen um sich)

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ICH würde nicht einladen sondern das Thema meinem Mann anvertrauen. Er will ihn schließlich (warum auch immer) dabeihaben, dann möge er sich drum kümmern.

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Nein, ich würde ihn nicht dabei haben wollen, AUSSER sein Verhalten lässt sich durch eine Krankheit erklären und er kann eigentlich nichts dafür. DANN würde ich eine Opa-Geburtstagsfeier machen.

Bearbeitet von captainobvious
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Nein, er hat keine (diagnostizierte) Krankheit... Er ist einfach ein richtiges A***

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Aber es tut gut das mal auszusprechen oder?😁 die befreiende Wirkung von sowas liebe ich.

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Mein Mann ist anderer Meinung und meint er wäre schließlich der Opa.

Dann soll er sich auch wie ein Opa verhalten.

Deinem Mann würde ich sagen er kann ihn einladen, aber wenn es wieder in die Binse geht, dann war es das zum letzten Mal.