Kind mit adhs

Hallo hier sind doch Eltern mit Kindern die von adhs betroffen sind. Könnt ihr mir berichten wie ihr das gemerkt habt.

Mein Kind(6) ist auch eher der unruhigere und impulsiv. Ich dachte aber bisher da er sich auch mal von selbst hinsetzt und eine Zeitung sich ansieht, lange Lego spielt, was im Garten baut, uns helfen kann, zählt das zur Konzentration bzw zum Gegenpol. Ist dem nicht so? Wie teste ich persönlich seine Konzentration im Alltag. Mich interessiert es einfach im Hinblick für die Schule

Mein Kind ist noch im kiga

4

Ich habe eine Kind mit ADHS und die können sich sehr wohl konzentrieren, bei Dingen die sie lieben! Dann verhalten sie sich fast normal und man würde kaum etwas merken wenn sie eben im Fokus sind. Aber im gesamten Leben bei anderen Dingen läuft es eben nicht so"

Ela

8

Stimmt, es sind oben alles Dinge die er gerne tut! zum Beispiel seinen webrahmen im kiga hat er immer noch nicht fertig.

Was kann ich denn daheim noch machen um dies entgegen zu wirken aber auch selbst zu erkennen

13

Was du tun kannst ich würde mir hier fachliche Hilfe holen. Die hat mir damals auch geholfen. Wir bekamen die Diagnose von 2 verschiedenen Ärzten und hatten beim zweiten noch Autismus dazu.
Da hatten wir auch verschiedene Therapien die einfach weitergeholfen haben.

Ela

1

Hey!

Frag doch seine Erzieher.innen, die dürften einen guten Einblick haben.
Ich habe ADHS und konnte mich nur selten konzentrieren. Also die meisten altersgerechten Spiele waren schwierig; akzeptabel waren kurzweilige Spiele. Die Erzieher werden durch den Umgang mit ihm einen guten Eindruck haben.
10 bis 15 Minuten sollte sich ein Kind in dem Alter schon konzentrieren können.

Allerdings gehe ich davon aus, dass alles ok sein wird- sonst hätte man dich schon angesprochen. Mein Sohn war wenige Wochen im Kindergarten und die Erzieher konnten mir schon eine fundierte Rückmeldung geben.

Liebe Grüße
Schoko

2

Kannst du mir Spiele nennen?
Dank dir für deine Erfahrung. Ich möchte hier" keine Diagnose, "nur wissen wie das bei euch, für euch selbst den Punkt gab jetzt spreche ich den Arzt. O ä an.
Mit der er Erzieherinnen steht ein Gespräch aus

3

Nee, Spiele kann ich dir nicht nennen 😅 ich spiele immer noch nicht gerne.
Memory konnte ich gut spielen, aber mein persönlicher Alptraum sind und waren Spiele, bei denen ich warten musste, bis ich dran bin. Oder war.

Du merkst es deutlich im Alltag, wenn ein Kind adhs hat, das man behandeln müsste. Dafür braucht es keine speziellen Spiele. Ein Kind mit ordentlich ausgeprägtem adhs ist im Alltag merklich auffällig. Wenn ein Kind nicht auffällig ist, würde ich so leichte Formen nicht behandeln lassen.

Bearbeitet von schokofrosch
weitere Kommentare laden
5

Hab zwei Kinder mit ADHS. Ist es ein Junge? Dann kann man es leichter sehen. Bei Mädels ist das schwieriger. Was man am leichtesten sieht ist die Ablenkbarkeit. Wenn man sieht, dass ein Kind super leicht abgelenkt wird - das ist das deutlichste Zeichen. Nicht warten können bis man an der Reihe ist - das fällt in dem Alter auch auf. Natürlich auch bei anderen Kindern, aber halt stärker bei ADHS. Meist merkt man es aber tatsächlich schlagartig, wenn sie dann in der Schule anfangen.

7

Dank auch dir für deine Erfahrung! Genau handelt sich um meinen jungen. Auf die Schule sind wir schon sehr gespannt

9

Ich habe selbst ADHS und dass ich unruhig war, kann ich nicht bestätigen.
Ich muss immer extrem sein - entweder ich bin mit großem Abstand erste oder ich gebe auf.
Wenn mich eine Sache wirklich und richtig interessiert, bin ich komplett konzentriert und fokussiert. ADHSler nennen das oft Hyperfokus. Das war in meiner Schulzeit sehr gut wenn Schule mein Hyperfokus war 😄 in der Zeit habe ich sogar Klassen übersprungen.
Sportlich begabt war ich nie, aber extrem erfolgreich in Ausdauersportarten, da mir motorische Dinge, Dinge länger lernen müssen bevor man sie kann etc. schwer fällt.
Was für mich schwer ist, ist dieses Schwarz-Weiß-Denken. Auch das haben viele ADHSler, weshalb sie übermäßig häufig von Dingen wie Adipositas, Süchten oder eben dem extremen Gegenteil (also quasi kaum was essen, Hyperfokus gesunde Ernährung, oder nie einen Gramm Alkohol im Leben trinken) betroffen sind.
Mir fallen wiederholende Aufgaben schwer - es ist sehr schwer für mich zB. Jeden Abend ein vernünftiges Abendbrot auf den Tisch zu stellen, aber super einfach die herausragenden Dinge zu kochen. Als Kind hatte ich Schwierigkeiten, meine Hausaufgaben zu erledigen (später dann auch regelmäßig zur Schule zu gehen) Extraaufgaben oder schwere Klausuren etc. konnte ich aber immer 3x so gut und ausführlich wie meine Klassenkameraden 😅 ich kann problemlos schwierige Aufgaben anfangen, am letzten Feinschliff scheitert es aber.
Ich bin ziemlich dopaminsüchtig, suche also immer neue Herausforderungen, Abenteuer etc. und muss aufpassen, mich da nicht zu verzetteln. Gleichzeitig bin ich aber eben unheimlich begeisterungsfreudig, ich kann mich unendlich über Kleinigkeiten freuen und mich für Dinge begeistern.

Durchgehend unruhig bin und war ich aber definitiv nie, nur halt wenn es langweilig wurde und nicht meinem Fokus betraf.

10

Super Beschreibung! Das einzige, was ich aus meiner Perspektive ergänze:
Wenn mich etwas nicht interessiert, kann ich es "spannender" finden, eine Stunde aus dem Fenster zu starren. Das wurde früher als "Traumsuse" abgestempelt. Ist bis heute aber ein Problem für mich, weil ich selbst es überhaupt nicht wahrnehme. Ich falle also quasi in ein zeitloch.
Zur Konzentration: ich habe als Kind mal mehrere Stunden lang meine Bügelperlen nach Farben sortiert... derartiges passiert mir bis heute ... finde Hyperfokus den perfekten Begriff dafür 😅

12

Hallo,

also nein, es gilt nicht als "Gegenpol", denn gerade ADHSler können sich, so komisch es klingt, sogar unter gewissen Vorraussetzungen besser konzentrieren als Neurotypische. Nennt sich Hyperfokus.

Der Begriff Konzentrationsstörung ist eigentlich irreführend. Eigentlich ist es eine "Steuerungsstörung". Das heißt mit ADHS kann man sich nicht hinsetzen und "sich zusammenreissen" und halt jetzt einfach mal Deutsch machen. Wenn man keine Lust hat, geht es nicht, wenn man Lust hat, geht es.
Viele ADHSler sind hervorragende Puzzler, Legobauer, können stundenlang lesen, filligranste Sachen basteln ... wenn sie dafür brennen. Aber wehe wenn nicht, dann geht halt gar nix. Sie sind auch oft sehr hilfsbereit, mein Kleiner kocht mit, backt mit, schleppte im Garten schon die Äste durch die Gegend als er kaum laufen konnte. Er liebt Gesellschaftsspiele und ist da auch über Altersdurchschnitt. In Spielen mit Memory-Effekt schlägt er jeden, wenn er das Spiel mag, mag er es nicht, macht es nichtmal Spass mit ihm zu spielen so schlecht ist er.

Selber testen , puh, vielleicht, indem du schaust, wie gut er Dinge macht, die er nicht mag, wie gut er sich konzentrieren kann bei Dingen, die ihm schwerfallen. Es gibt auch ADHS Fragebögen zur Ersteinschätzung, aber eigentlich hilft da nur der Gang zur KJP-Praxis.

Die Grenze ist fließend, im Prinzip ist es so, erreicht er 19 Punkte, zählt er als neurotypisch, hat er 21 Punkte, hat er ADHS. Wo er welche Punkte wie erreicht ist dann unterschiedlich. Aber nur, weil er nur 19 Punkte vielleicht erreicht, heißt es ja nicht, dass er diese Probleme hat. Nur halt nicht so ausgeprägt, dass es eine Diagnose ist.

Ich finde wichtiger als eine Diagnose ist, dass man immer darauf achtet, das Kind so zu nehmen wie es ist. Also kein "warum geht das nicht, warum muss ich immer, das ist doch nicht normal ...". Die Stärken erkennen, die Stärken hervorheben, nicht auf den Problemen herumreiten, dass es nicht das "schwarze Schaf" Gefühl bekommt. Und wenn es Probleme dann gibt, rechtzeitig ne Diagnostik anstreben.

Alles Gute Euch!