Sozialpädagogische Familienhilfe, Erfahrungen?!

Hallo bei uns soll eine sozialpädagogische Familienhilfe kommen.

Grund : Mein Mann hat 1 Kind aus erster Ehe. Die Kindesmutter manipuliert das Kind. Sie hat uns nun schon 3x wegen Kindeswohlgefährdung beim Jugendamt angeschwärzt. Mein Mann würde sein Kind einsperren und schlafen. Mein Mann wäre gewalttätig. Beweise haben die nicht.

Er sieht das Kind zu 40 Prozent im Monat..Also fast das Wechselmodell.

Im Gerichtsbeschluss steht drin, trotz den ganzen Gewaltvorwürfen, dass mein Freund, sein Kind weiterhin zu 40 Prozent behalten darf.

Trotzdem kommt die Kindesmutter immer wieder mit dem Jugendamt an.

Nun soll eine sozialpädagogische Familienhilfe kommen.

Wir haben da direkt zugestimmt, weil wir die Hoffnung haben, dass wir dann endlich Ruhe haben und uns keine Gewaltvorwürfe mehr anhören müssen.

Die Kindesmutter hat der Familienhilfe nicht zugestimmt, die möchte nicht ( auch wegen ihrem neuen Partner) dass eine Familienhilfe ins Haus kommt. Das fand das Jugendamt schonmal merkwürdig.

Einerseits bin ich froh, dass eine Familienhilfe zu uns kommt. Wir gehen gut mit den Kindern um, unternehmen viel mit den Kindern und haben einen sauberen Haushalt. Jedes Kind hat sein gut eingerichtetes Zimmer. Es wird jeden Tag frisch gekocht .

Allerdings habe ich Angst um meine Kinder. Die wohnen hier auch im Haushalt. Eines meiner Kinder ist von meinem Mann. Das andere ist aus erster Ehe.

Die sind dann logischerweise auch dabei, wenn die familienhilfe kommt, weil die ja bei uns wohnen.

Habt ihr schon Erfahrungen mit der familienhilfe gesammelt ,??

Muss ich Angst haben um meine Kinder??

Oder ist dies für uns eher eine Chance, dass die familienhilfe sieht , dass es bei uns keine Kindeswohlgefährdung gibt bzgl meines Stiefkindes?

Inwieweit sind meine Kinder da mit drin verwickelt ? Selbst auf dem Antrag musste ich meine Kinder angeben , weil sie bei uns im Haushalt leben..


Über Erfahrungen würde ich mich freuen

2

Hallo Nina,



wenn die Vorwürfe nicht stimmen, dann sollten durch Familienhilfe kein Problem für euch kommen. Es ist eine Familienhilfe und somit gehören deine Kinder in meinen Augen auch mit dazu.

Wir haben Erfahrungen mit Familienhilfen. Einmal sehr gut und das andere mal genau die andere Seite. Aus meiner Sicht liegt es immer an der Familienhilfe.

Geht offen mit ihr um. Wenn bei euch alles in Ordnung ist kann wird sie es auch so sehen.


Vg blaue-Rose

4

Da stimme ich dir absolut zu. Es gibt auch sehr schlechte Familienhilfen, die ewig das marode System stützen und die Kinder trotz, z. B. massiver Gewalt nickt herausnehmen lassen.

1

Nicht schlafen sondern schlagen **

3

Hey, ich arbeite in dem Bereich. Hört sich an als ginge es um ein Clearing.
Es ist auf jeden Fall gut, dass ihr dem zugestimmt habt, das signalisiert Kooperationsbereitschaft und glaube mir, die Familien, in denen Kinder tatsächlich geschlagen werden, stimmen da eher selten zu.

Für euch kann es eine Chance sein, vielleicht noch ein paar Tipps zu bekommen. Für das betroffene Kind die Chance, aus dieser manipulativen Mühle heraus zu kommen, in dem eben auch bei der Mutter geschaut wird.

Für deine Kinder hat das erstmal keine Relevanz. Ich würde aber allen Kindern erklären, dass da bald jemand kommt, der einfach mal schauen möchte wie ihr so lebt.

Ich drücke euch die Daumen.

Eine gute Familienhilfe weiß, wo sie genauer hinschauen muss und wer blendet.

7

„Es ist auf jeden Fall gut, dass ihr dem zugestimmt habt, das signalisiert Kooperationsbereitschaft und glaube mir, die Familien, in denen Kinder tatsächlich geschlagen werden, stimmen da eher selten zu.“

Ich würde da auch nicht grundlos zustimmen, obwohl ich meine Kinder nicht schlage.

9

Es ist ja nciht grundlos. Es gibt einen massiven Elternkonflikt und ie Kinder stehen zwischendrin. Bzw. das Kind. Die Familienhilfe soll da helfen Ruhe rein zu bringen und auch ein Beistand für das Kind sein. Selbstwert stärken, Vermittler sein, dass das Kind sich traut sien Empfinden bei den Eltern kundzutun. Beistehen, dass das Kind nicht zwischen dem Elternstreit unter geht.

5

Für mich hört sich das an wie ein Clearing. Es ist ungewöhnlich, dass das bei Gewaltvorwürfen so langsam anläuft, ist für eich aber nur positiv. Es kommt quasi jemand, der deinem Mann Tipps im Umgang mit seinem Sohn geben soll. Natürlich hat sie auch einen Blick auf euch, auf euer Familiengefüge. Wenn bei euch so wie von dir beschrieben alles gut ist, wird sie dann schnell an der gelösten Atmosphäre etc. merken. Dann wird es eher unangenehm für die Mutter, wenn sie das nicht zulässt...also entspannt bleiben.

6

„Muss ich Angst haben um meine Kinder??“


Warum, wenn du es so schilderst?

8

Hallo,

im Interesse des Kindes (bzw. aller Kinder in Eurer Familie) ist es gut, dass Ihr der Hilfe zugestimmt habt.

Wenn diese ihren Job gut macht, wird ressourcenorientiert gearbeitet und transparent. Bedeutet, es wird zunächst geschaut, was gut läuft (das wird schon eine ganze Menge sein) und Ihr könnt gemeinsam überlegen, wo es "hakt" im Zusammenhang mit der Mutter des Kindes, um da mögliche Handlungs-Optionen zu erarbeiten.

Für das Kind ist es auch hilfreich, eine/n neutrale/n Ansprechpartner/in zu haben, der/die Ahnung von der Thematik hat. Die betroffenen Kinder sitzen ja in solchen Eltern-Konflikten immer zwischen den Stühlen und befinden sich in einem Dauer-Loyalitätskonflikt.

Schreibt Euch vielleicht schon mal Fragen auf, die Ihr in dem Zusammenhang habt und die Ihr gern bearbeiten möchtet. Ihr dürft z.B. auch besprechen, welche Themen Ihr möglicher Weise (zunächst) hinten anstellen wollt. Die Bereitschaft zur Mitarbeit ist auf jeden Fall "die halbe Miete". Es wird zunächst eine Kennenlern-Phase geben und nach einigen Wochen sollten dann konkrete Ziele/Inhalte mit dem Jugendamt und der Familienhilfe gemeinsam festgelegt werden.

Wenn die Zusammenarbeit gut funktioniert, bringt sie durchaus auch Entlastung für Euch als Eltern/Familie. Wenn Ihr Fragen habt oder etwas unklar ist, fragt ruhig immer nach. Wichtig ist auch, dass Ihr die vereinbarten Termine einhaltet. Da sollte man gleich zu Anfang schauen, ob es Tage/Zeiten gibt, die besonders gut passen- oder vielleicht auch gar nicht (wenn z.B. alle Kinder dienstags ihre Hobbies haben am Nachmittag oder regelmäßige andere Termine (Therapie o.ä.) sollte man da nicht noch die Beratungs-Termine "zwischen quetschen", das macht nur unzufrieden und führt inhaltlich zu nichts). Eine gute Fachkraft wird das aber auch berücksichtigen und zu Beginn mit Euch besprechen. In der Regel finden die Termine teilweise mit der ganzen Familie und regelmäßig auch nur auf Erwachsenen-Ebene statt mit Euch Eltern. Da ist es immer hilfreich, wenn die Kids dann tatsächlich nicht zu Hause sind zu der Zeit (Kita, Schule, Hobby), weil sie sonst trotzdem eine Menge nebenher mitbekommen und dadurch zusätzlich belastet werden.

Angst um Eure Kinder braucht Ihr nicht haben- es geht um Unterstützung und Begleitung und nicht darum, dass Euch Jemand zusätzlich "in die Pfanne haut".

Alles Gute!

10

Huhu!
Erfahrung habe ich nicht direkt, eher indirekt durch meinen Job.

Es ist gut, dass ihr zugestimmt habt, denn es zeigt, dass ihr nicht zu verbergen habt und das wird von JA und Gericht registriert.

Ich würde es in der Situation als Unterstützung sehen, als Eltern auch mit jemandem über diese, für euch bestimmt belastende Situation, zu sprechen. Vielleicht gibt es ja auch noch den eine oder andern guten Tipp fürs Alltagsleben.

Vg
Basket

12

"Es ist gut, dass ihr zugestimmt habt, denn es zeigt, dass ihr nicht zu verbergen habt und das wird von JA und Gericht registriert."

Genauso sowas stört mich beim Jugendamt - stimmt man irgendwo nicht zu, wird man sofort "verdächtigt". Man hat also keine Chance und muss alles machen, was das Jugendamt will. Selbst wenn man nichts zu verbergen hat. Nicht jeder hat Lust, sein Leben fremden Menschen zu öffnen.

Bearbeitet von -Destiny-
11

Wieso solltest du um deine Kinder Angst haben? 😅

Die Familienhilfe ist ja kein böser Mensch. Und bei euch ist alles ok. Also musst du keine Angst haben 😊

Edit: eigene Erfahrungen hab ich auch nicht, meine Mutter ist aber (unter anderem) als Familienhilfe tätig. 😊 und glaub mir, die sehen schnell „wie der Hase läuft“. 😜

Bearbeitet von esistjuli
14

Spannend!

Darf ich fragen, was sie "sonst so" macht? Also, wie wird man eigentlich Familienhilfe?

15

Früher hat sie beim Kinderschutzbund gearbeitet und dort eben Familien betreut (Beratungen, Hilfe, betreute Umgänge). Dann hat sie länger woanders gearbeitet, jetzt ist sie bei einer ähnlichen Einrichtung wie dem Kinderschutzbund, aber es ist ein privater Träger.

Sie betreuen eben Familien, die Probleme haben (so wie ich es verstanden habe, vergibt das JA eben Fälle und sie nehmen welche an und begleiten dann; es gibt auch Familien die sich direkt an sie wenden). Aktuell sind ja Herbstferien, da finden dann auch Aktionen für die Kinder statt (kostenfrei). Meine Mutter macht z.B. immer einen „Backtag“ pro Woche (die Kinder werden zu Hause abgeholt und dann auch wieder gebracht - denn ansonsten dürften/würden diese Kinder nicht kommen).

Und sie übernehmen eben auch Begleitung in Krisensituationen/akute Beratung.

Ich bin ehrlich - ich könnte das nicht. 😅 zum einen so viel Leid auch zu sehen, dann trotzdem sehr feinfühlig mit den Eltern zu sprechen (weil die sonst dicht machen und gar keine Hilfe mehr zulassen und das will man ja auch nicht - ich würde da unter Umständen sehr deutliche Worte finden).

Meine Mum darf natürlich jetzt nichts super konkretes erzählen, aber fragt manchmal, wie aktuell diese oder jene Empfehlung sind oder Richtlinien, weil ich ja auch Kids im ähnlichen Alter habe und ich mich schon auch bei sowas intensiv belese 😅

Und sie sagt halt oft „es ist einfach so ein Geschenk, was du für tolle Kinder du hast, wie sie gefördert werden, wie super sie sprechen“ etc. pp; in „ihrer Welt“ ist sowas halt eher die Ausnahme, was natürlich traurig ist 😅

weiteren Kommentar laden
13

Wenn euch die Kindsmutter mehrmals ohne Beweise angezeigt hat, warum habt ihr keinen Anwalt wegen einer Unterlassungserklärung bemüht? Und der Familienhilfe würde ich nicht zustimmen...ich sehe keinen Grund Ressourcen zu verschwenden, die andere dringender benötigen. Solange es euch allen gutgeht, benötigt ihr keine.