Hallo zusammen,
kurz zur Situation:
Meine Eltern sind seit ich klein bin geschieden, also habe ich Heiligabend immer bei meiner Mutter verbracht, 1. Weihnachtstag mit meiner Halbschwester bei unserem Vater.
Großeltern gibt es nicht mehr, meine Eltern sind auch beide nach wie vor alleine und haben keine Geschwister, mit denen sie die anderen Tage verbringen könnten.
Bisher war das auch immer in Ordnung so.
Nun habe ich im vergangenen Jahr geheiratet und wir erwarten unsere erste Tochter, gründen also unsere eigene "kleine" Familie.
Mein Mann ist muslimisch, so dass wir grundsätzlich keine Probleme haben mit der Aufteilung der Feiertage (da seine Familie das Fest eigentlich nicht feiert).
Lediglich seine Schwester lädt an Heiligabend immer die gesamte Familie ein.
Bisher habe ich meinen Heiligabend immer aufgeteilt (bis 21 Uhr bei seiner Familie, danach zu meiner Mutter). Hauptsache ich stelle jeden halbwegs zufrieden.
Im vergangenen Jahr war meine Mutter zum ersten Mal mit bei meiner Schwägerin eingeladen und es war wohl nicht so, wie sie sich ein besinnliches Weihnachtsfest vorstellt (viele Kinder etc.). Wobei es meiner Meinung nach immer toll organisiert ist, aber das ist ja Geschmacksache.
Dementsprechend früh ist sie dann auch gefahren.
Dafür sind mein Mann und ich am 2. Weihnachtstag noch einmal zu ihr und wir haben zu dritt nach ihren Vorstellungen gefeiert.
So nun zum Problem:
Auch in diesem Jahr hat meine Schwägerin an Heiligabend wieder eingeladen (meine Mutter inklusive).
Am 1. Weihnachtstag würden mein Mann und ich zu meinem Vater fahren und am 2. Weihnachtstag wieder zu meiner Mutter zu dritt (sprich: wir verbringen an zwei von drei Tagen Weihnachten mit ihr).
Jetzt sträubt meine Mutter sich davor, Heiligabend mit allen gemeinsam zu feiern, weil es wie gesagt nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Zweiteilen möchte ich mich aber auch nicht mehr und mein Mann würde berechtigterweise fragen, warum wir an Heiligabend zu dritt zu meiner Mutter sollen, wenn sie doch einfach mit uns mitkommen kann. Er möchte seine Familie natürlich auch sehen.
Andererseits möchte ich meine Mutter aber auch nicht an Heiligabend alleine sitzen lassen.
Ich hoffe ihr könnt mir einen guten Rat geben, wie ich mir der Situation umgehe, ohne jemanden zu verletzen.
Mutter ist nie mit Weihnachtsplanung zufrieden
Deine Mutter ist erwachsen. Erkläre es ihr so:
Sie hat drei Optionen:
A) Den 24.12. mit dir bei der Familie deines Mannes verbringen.
B) Am 24.12. Allein zu Hause sein
C) Sich selbst was anderes nach ihren Vorstellungen organisieren (ohne deine Teilnahme)
Aus. Ende. Ihre Wahl!
Hm, grundsätzlich finde ich eigentlich, dass ihr eure Feiertage so gestalten solltet, wie es für euch passt.
Irgendwie kann ich aber auch deine Mutter verstehen.
Die Schwester deines Mannes ist ja nicht direkte Familie für sie - auch wenn es natürlich von deiner Schwägerin nett ist, dass sie sie einlädt.
Ich kann aber irgendwie auch verstehen, dass sie sich da nicht so wohl fühlt und es ist natürlich ihr gutes Recht zu sagen, dass sie lieber zu Hause bleiben möchte.
Was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso deine Schwägerin Heilgabend feiert, wenn sie Muslima ist (oder ist sie es nicht?) - aber das kann sie natürlich handhaben, wie sie möchte.
Ist es denn deinem Mann so wichtig, seine Schwester ausgerechnet an Heilgabend zu sehen?
Ich weiß es ja nicht, aber ich vermute einfach mal, dass deiner Mutter das Weihnachtsfest etwas anderes bedeutet, als einer muslimischen Familie?
Wäre jetzt das Zuckerfest, würde ich es auch tendenziell eher bei der Familie deines Mannes verbringen...
Weihnachten eher bei deiner.
Ich würde dazu tendieren den 24.12. bei deiner Mutter, den 25.12. bei deinem Vater und dann evtl. den 26.12. bei der Schwägerin zu verbringen.
Wie ihr es im Endeffekt handhabt, müsste ihr wissen.
Danke für deine Einschätzung.
Ihre Gedankengänge verstehe ich auch absolut. Deswegen gehen wir am 2. Weihnachtstag noch einmal zu ihr, damit sie wenigstens einen Tag hat, den sie so feiern kann, so wie es sich vorstellt.
Die Schwester hat einen christlichen Mann der Weihnachten feiert und somit lädt sie an Heiligabend immer die gesamte Familie ein (Eltern, Geschwister mit Partner, Nichten/Neffen…).
Das ist natürlich auch für meinen Mann schön, mal die gesamte Familie zusammen zu haben.
"Die Schwester hat einen christlichen Mann der Weihnachten feiert und somit lädt sie an Heiligabend immer die gesamte Familie ein"
Verstehe.
Aber das ist ja dann eine ganze Menge Leute.
Da werdet ihr jetzt, ehrlich gesagt, nicht so fehlen, wie bei deiner Mutter, die ja sonst alleine bleibt.
Kann denn die Schwägerin das große Familientreffen nicht am 26.12. machen und am 24.12. mit ihrem Mann und den Kindern, oder mit den Eltern ihres Mannes feiern?
Ich meine, der muslimischen Seite der Familie sollte es doch eigentlich egal sein, ob das große Familientreffen am 24. oder am 26. ist, oder?
Ich würde den 24.12. mit deiner Mutter verbringen und zusehen, ob man die Familie deines Mannes an einem anderen Tag treffen kann.
Da sind aber einige Widersprüche in deinem Text
Eigentlich ist dein Mann Moslem und seine Familie feiert nicht. Uneigentlich wird aber doch gefeiert und zwar ausgerechnet an Heiligabend (ist für meine Familie und mich der wichtigste Tag in der Weihnachtszeit).
Was für ein Sinn steckt dahinter?
Ich hätte auch keinen Bock im dicken Gewusel Heiligabend zu verbringen, das ist für mich keine Party, sondern besinnlich.
Macht es doch so, ihr bleibt bis 20/21 Uhr bei deiner Mutter und geht dann zur Schwägerin (ob mit oder ohne Mutter ist ja dann egal, die Verwandtschaft deines Mannes muss das akzeptieren).
Oder deine Schwägerin nimmt den 1. oder 2. Tag zum feiern.
Meine Schwägerin hat einen christlichen Mann und organisiert ihm zu liebe an Heiligabend ein Weihnachtsfest mit der gesamten Familie. Da wir bald unsere eigene Tochter haben, ist es für uns mit den anderen Kindern natürlich sehr schön.
Auf Grund der unterschiedlichen Religionen haben wir aber wenigstens nicht am 1./2. Weihnachtstag die Konflikte mit Großeltern oder anderen Familienmitgliedern.
Schwierig.
Wenn dein Mann und seine Familie Weihnachten nicht feiern und es rein ein "geselliges Zusammensitzen der Familie" ist, dann könntet ihr das auch an einem x-beliebigen anderen Tag machen, richtig?
Oder wohnt ihr alle so weit von einander entfernt, dass der 24.12. von Seiten deiner Schwiegerfamilie als großer Familientreffpunkt gilt?
Ich würde es wohl komplett anders machen und würde in dem Fall an Hl. Abend mit Mann und Kind alleine Zuhause verbringen. Ihr könnt ja nachmittags deine Mutter besuchen, aber den Abend dann bei euch zuhause verbringen. Am 25. dann zu deinem Vater.
Bei uns ist es ähnlich. Meine Eltern (getrennt) und die Schwiegerfamilie unter einen Hut zu bekommen, funktioniert nicht richtig. Früher haben wir deshalb bereits am 3. Advent zu zweit Weihnachten gefeiert und Heilig Abend dann getrennt jeder bei seiner Familie verbracht, weil wir diese Feiern auch sehr mochten. Seit wir Kinder haben, sind am 24.12. die Kinder unsere Priorität. Das bedeutet bei uns, dass wir nicht viel Fahrerei wollen, sondern bei uns zu Hause feiern, meist ohne Verwandte (die alle weiter weg wohnen, also geht fast nur mit Übernachtung). Am 25. und 26. darf dann jeder der mag zu Besuch kommen. Da geht es dann um die Bedürfnisse der Erwachsenen und nicht der Kinder.
Wenn die Kinder noch Babys sind, verstehen sie es natürlich eh noch nicht. Aber spätestens wenn euer Kind ein Kleinkind ist, würde ich der Mutter erklären "Hör zu, du bist erwachsen, du musst leider klarkommen. Wir wollen einen magischen Heilig Abend für unser Kind und wir glauben, dass es für das Kleine toll ist, wenn es zusammen mit Cousins und Cousinen feiern kann. Du bist dort ebenfalls herzlich willkommen, aber wir nehmen es dir auch nicht übel, wenn du lieber am 26. mit uns feiern willst."
Ich finde den Vorschlag einer Userin gut, erst mit deiner Mutter zu feiern und später zur Schwägerin zu gehen. Mit Baby ist es bei der aber vielleicht eh zu wild 😅
Dass deine Mutter das nicht möchte, verstehe ich. Ich würde es so wuselig auch nicht wollen 😅
Ich finde das ihr das super aufgeteilt habt und keiner zu kurz kommt, schließlich hat deine Mutter euch am 2. Weihnachtsfeiertag für sich. Ihr könnt euch nicht zerreißen und deine Mutter ist erwachsen und sollte einsehen das dein Mann auch noch Familie hat, wo sie sogar mit eingeladen ist.
Hat sie gesagt "ich werde nicht hingehen" oder hat sie gesagt "Ich werde nicht hingehen und ihr sollt gefälligst zu mir kommen stattdessen."
Ich würde davon ausgehen, dass ihr klar ist, dass die Feier bei der Schwägerin für euch feststeht. Also am 24 Schwägerin, 25 Vater und 26 Mutter.
Überlegt euch mittelfristig auch, was ihr gerne wollt. Ich höre hier nur, wie du anderen "ihr" Weihnachtsfest bereiten willst. Was wollen denn dein Mann und du für eure kleine Familie?
Ich kann verstehen, dass Menschen nicht alleine sein wollen an Heiligabend. Ich finde es toll, dass die Schwägerin deine Mutter mit bedenkt. Ein Anrecht auf "alle müssen so feiern wie ich es will" gibt es aber nicht.
Sehe ich genauso... Gerade mit Baby fand ich eine mega Fete an Feiertagen immer stressig. Da wäre ich dankbar wenn es nur im.kleinen, ruhigeren Kreis gefeiert wird
Komisch, gestern habe ich noch auf einen anderen Beitrag geantwortet, das man niemanden am Heiligabend alleine lassen soll.
So wie du es beschrieben hast, sehe ich es hier wieder anders. Ich bin auch verwirrt darüber, das es für sie gepasst hat, das ihr erst ab 21 Uhr bei ihr wart. Naja, jeder Jeck ist anders. Aber die Tradition lässt sich je eh mit nem kleinen Kind nicht mehr fortführen.....das kann dann deftiger enden, als die paar Kinder bei der Schwägerin.
Ein besinnliches Weihnachten in aller Ruhe hatte sie so viele Jahre, da kann so eine große Feier wie bei deiner Schwägerin echt erschrecken. Besonders wenn auch den Rest des Jahres nicht so turbulent bei ihr zugeht.
Also jetzt mal meine persönlichen Gedanken:
Das Weihnachten mit deinem Vater sollte unberührt bleiben, steht hier ja auch nicht zur Debatte.
Für Kinder ist das Weihnachten bei der Schwägerin genau das, was die Erinnerungen schaffen wird.
Ich glaube ihr müsst da jetzt Entscheidungen treffen, auch wenn die nicht allen gefallen werden....also eher deiner Mutter nicht.
Ich würde vorschlagen, das ihr am 24. erst zu deiner Mutter fahrt und danach zur schönen und turbulenten Feier bei der Schwägerin (Würdest du mich adoptieren? Ich vermisse dieses Weihnachtschaos so sehr.). Nur noch Kaffee und Kuchen, etwas beisammen sein, kleine Bescherung.
Passt ihr das auch nicht, dann hat sie halt Pech und sieht euch erst am 2. Weihnachtstag....denn sie will ja nicht mit zur Schwägerin, das ist alleine ihre Entscheidung. Niemand schließt sie aus, im Gegenteil. Aber so, wie bisher, geht es ja eh nicht mehr zukünftig. Das muß sie doch auch einsehen.
Wer sich so an Gewohnheiten klammert, den überholt halt das Leben. Es ist ihre Entscheidung.