Guten Morgen,
ich habe zwei Kinder (4 Jahre und ein Baby). Mein erstes Kind kam damals mit 13 Monaten in die Krippe. Mein zweites Kind wird nächstes Jahr mit 15 Monaten in die Krippe kommen.
Im meinem Freunden und Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich einige bzw die Mehrheit hat ihr Kind auch mit spätestens 1 1/2 Jahren in die Krippe gebracht. Nun bin ich in socialmedia doch an und zu aktiv und lese Berichte etc. Und da hatte ich plötzlich das Gefühl, dass alle Mamas 3 Jahre zu Hause bleiben. Das hat mich sehr verunsichert und mir ein Gefühl gegeben, dass ich irgendwie ein egoistischer und auch "armer" Mensch bin. Es ist nun mal so, dass es "nur" ein Jahr Elterngeld gibt und man anschließend vom Gehalt des Partners mit leben "muss". Ich weiß nicht,ob ich ein falsches Bild von unserer Gesellschaft habe. Ich dachte es wäre "normal",dass beide arbeiten müssen um einen 3,4 oder 5 Personenhaushalt zu finanzieren. Sind ja nicht alle Männer Vorstandsmitglieder, Oberärzte etc.
Ja,man könnte vielleicht vor der Elternzeit etwas sparen, aber das Ersparte ist bei uns weg,da wir letztes Jahr ein Haus gekauft haben und jetzt noch finanzieren. Der Preis war auch nicht günstig (Speckgürtel einer Großstadt). Außerdem hatten wir Kinderwunsch Behandlungen,die auch viel Geld gekostet haben (dies nur kurz als Einblick, damit ihr versteht,dass wir nicht "reich" sind😅. Bei uns ist es außerdem so,dass neue Kita Plätze nur im August vergeben werden und man ansonsten in der Regel 12 Monate auf einen weiteren Platz wartet. Eine Tagesmutter ist für mich persönlich keine Option.
Unser erstes Kind kam ja relativ früh in die Krippe und hat sich immer sehr wohlgefühlt und mittlerweile viele Freunde etc.
Gibt es hier vielleicht auch Mütter die ihr Kind in die Krippe gegeben haben und wenn ja aus welchen Gründen?
Ich hoffe ich bin nicht alleine 🙈.
Liebe Grüße
Schlechte Mutter? Bin ich alleine mit meiner Entscheidung?
Ich kenne ehrlich gesagt nur eine Paar, das ihr Kind erst mit 3 in Betreuung gegeben hat.
Das wurde dann aber auch öfters von der Oma betreut.
Ich hab meinen Sohn ebenfalls mit 15 Monaten in eine Krippe gegeben.
Da hab ich gar nicht so viel darüber nachgedacht, weil in meinem Umfeld die meisten ihre Kinder zwischen 1 und 2 in Betreuung gegeben haben.
Krippenstart war im September, und da war er nun mal erst 15 Monate alt.
Ich wollte auch nicht zu lange aus dem Beruf ausscheiden und ein paar Jahre arbeiten, bevor das 2. Kind kommt.
Auch muss ich zugeben, dass ich an dem Punkt das Daheim-Sein wirklich satt hatte.
Als er in die Krippe kam, war er wie gesagt 15 Monate alt.
Anfangs ging er dann nur von 09:00 bis 12:00 Uhr.
Das hab ich dann langsam gesteigert.
Mit 18 Monaten ging er von 09:00 bis 15:00.
Unsere Krippe war auch richtig toll.
Also im Nachhinein würde es mir für mein Kind leid tun, wenn er die Krippe nicht hätte besuchen können.
Als ich noch daheim war, lief er ehrlich gesagt sehr viel nebenher. Ich hab geputzt, war einkaufen, hab gekocht, telefoniert.
Stattdessen ging er dann in die Krippe, wo er andere Kinder hatte, Mittagsschlaf machte, essen bekam, viel rausging und mit ihm gespielt wurde.
War sicher besser für ihn, als bei mir so „nebenher mit zu laufen“.
Wenn ich dann von der Arbeit kam, hab ich mich ganz viel mit ihm beschäftigt.
Im Haushalt fällt ja viel weniger Arbeit an, wenn niemand daheim ist. Essen habe es auch in der Krippe und bei der Arbeit, also hab ich da auch nicht mehr viel gekocht.
Mein Mann hat sich auch viel mehr eingebracht ab dem Zeitpunkt, wo ich wieder arbeitete.
Also ich glaube nicht, dass man wegen Fremdbetreuung ein schlechtes Gewissen haben muss.
Wichtig ist nur, dass die Betreuung gut ist und auch nicht zu lange und man sich danach Zeit für sein Kind nimmt.
Ich habe noch keine Kinder aber dein Beitrag macht mir so viel Mut für wenn es dann mal soweit ist ♥️ man liest immer nur von überforderten Müttern - da tut so ein Beitrag wie deiner wirklich sehr gut, danke ♥️
Hab mich sehr über deine Antwort gefreut.
Aber ich muss trotzdem zugeben, dass ich phasenweise auch überfordert war.
So wie bei den meisten tritt das glaube ich aber nur in gewissen Phasen auf und ist auch kein Dauerzustand.
Kinder zu bekommen ist absolut wundervoll und ich würde mich immer wieder ohne zu zögern dafür entscheiden. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die besten Dinge im Leben gleichzeitig auch die sind, die uns am meisten herausfordern.
Sei es jetzt ein Kind, eine Beziehung, Karriere, ein Haus zu bauen, etc.
Sei dir einfach bewusst, dass nichts von Dauer ist und auch die anstrengendste Phase mal vorbeigehen wird. Und vergiss nicht, dich auf die vielen wundervollen Momente zu freuen, von denen es meiner Meinung nach weitaus mehr gibt.
Alles Liebe ♥️
Wir standen auch vor der Entscheidung: In ein Reihenhaus in einer tollen Nachbarschaft ziehen und die Kinder ab 15 Monaten in die Kita geben, oder in der kleinen und häufig schimmelnden billigen Mietwohnung wohnen bleiben. Wir haben uns für den Umzug entschieden und für uns war es die richtige Entscheidung. In unserer neuen Nachbarschaft sind die meisten Familien in der gleichen Situation: Man kann es sich leisten in einer schönen Umgebung zu wohnen, aber die Kinder gehen fast alle mit einem Jahr ab Herbst in die Kita, weil beide Eltern arbeiten. Allerdings in der Regel nur Teilzeit, so dass die Kleinen nach dem Mittagsschlaf abgeholt werden. Ja man hätte auch irgendwo ins nirgendwo ziehen können, ohne Infrastruktur und mit viel niedrigeren Wohnkosten. Das ist genauso nachvollziehbar und einfach eine persönliche Entscheidung. Meine Kinder gehen zum Glück sehr gerne in die Kita und für meine Familie passt es so.
Du darfst den sozialen Medien wirklich nicht trauen. Wenn der Algorithmus dich einmal einer bestimmten Bubble zugeordnet hat, siehst du gefühlt nur noch Einträge, die genau in diese Bubble passen. Du bist zufällig in einer Bubble gelandet, in der die Kinder 3 Jahre zu Hause bleiben. In meiner Bubble bei Instagram gehen die meisten Kinder mit einem Jahr in die Kita (meine Bubble hat die Eigenschaften bedürfnisorientierte Erziehung, feministisch, weder arm noch reich, linksgrün orientiert). In meiner Bubble könnte man momentan meinen, dass die meisten Menschen in Deutschland vegan leben 😅, obwohl ich danach nicht gesucht habe. Davon darf man sich nicht täuschen lassen, die meisten Menschen in Deutschland sind noch lange nicht vegan und auch Kinderbetreuung ab 1 Jahr ist - besonders in städtischer Umgebung - völlig normal.
Wenn du alleine wärst, würden ja keine Kinder in die Krippe gehen außer deine!
Mein Kind ist mit 1,5 Jahren in die Krippe gekommen, sie hat sich dort immer wohl gefühlt. Ich wollte unbedingt arbeiten gehen, außerdem ist mein Kind als Einzelkind aufgewachsen, ich fand die regelmäßigen Kontakt zu anderen Kindern wichtig.
Ich hatte dabei nie ein schlechtes Gefühl. Mir ist grundsätzlich auch egal, was andere denken oder machen oder was andere von mir denken! Ich lebe mein Leben so, wie es mir gefällt, durchaus sozial kompatibel und reflektiert aber ich lasse mir nicht reinreden oder lasse mir was schlecht reden.
Was verunsichert dich? Egal welches Thema, es gibt immer unterschiedliche Meinungen und Ansichten dazu. Jeder soll seinen Weg finden und gehen
Ganz allgemein hat Social Media nichts mit Realität zu tun. Woher will man jemals wissen, ob auch nur ein Wort von dem stimmt, was dort erzählt oder geschrieben wird. Fotos "aufzuhübschen' gehört zum Standard, warum sollte es bei den Storys anders sein?
Nach meiner Erfahrung, gehörst du inzwischen eher zur Mehrheit und Frauen die länger zu Hause bleiben sind kein Standard mehr. Was hilfst es dir Hausfrau zu sein, wenn ihr dafür auf unterstützende Leistungen angewiesen seid und ihr bei jedem Brief Angst haben müsst ihn zu öffnen. Oder du gehst einkaufen und kannst deinen Kindern nicht mal den kleinsten Wunsch erfüllen, weil das Budget es nicht hergibt? Das kann es auch nicht sein.
Das sage ich, obwohl ich bei Kind 3 und 4 die vollen drei Jahre genommen habe. Ich halte dich, nach deiner Beschreibung für vorausschauend, reflektiert und realistisch euren Bedürfnissen gegenüber. Wenn es für euch passt und ihr damit glücklich seid, macht ihr alles richtig.
Mach dir keinen Kopf.
Ich muss nach 6 Monaten wieder arbeiten (Homeoffice) und mit 1,5 Jahren wird meine Tochter dann auch in den Kindergarten gehen. Ich kann es mir leider auch nicht erlauben, 3 jahre zu Hause zu bleiben.
Leider wird es Eltern in DE echt nicht leicht gemacht.
Dann schau dich mal in anderen Ländern um, USA 6 Wochen, maximal 12 Wochen nach der Geburt, selbstverständlich alles unbezahlt. Schweiz 14 Wochen nach der Geburt bezahlt. Dies nur mal so als Beispiel, bevor man sich darüber beschwert wie schlimm es Eltern hier in Deutschland haben.
Naja wir leben nunmal in DE.
Ich weiß auch, dass es in anderen Ländern noch anders zugeht.
Gibt aber auch positive Beispiele wie zum Beispiel in Skandinavien.
Aber da drum geht es hier nicht.
Nur, dass man es sich in DE kaum erlauben kann 3 jahre daheim zu bleiben und sich deshalb nicht als Rabenmutter fühlen muss.
Hallo,
Ich kann gut nachvollziehen, dass du dich da verunsichern lässt. Gerade auf Instagram erzählen so gut wie alle, dass sie ihre Kinder niemals in eine Kita geben würden oder gar nicht in eine fremdbetreuung vor der Schule. Ich persönlich halte eine Kita nicht nur für eine Betreuungsstätte sondern auch für sehr wertvoll. Meine Tochter ist auch seit sie 14 Monate alt ist in einer fremdbetreuung und es tut ihr einfach wahnsinnig gut. Sie freut sich immer darauf.
Und bei mir wäre es überhaupt nicht drin gewesen mehr als ein Jahr zuhause zu bleiben, ich bin alleinerziehend und nicht geplant schwanger geworden. Ich würde nicht vom Amt leben nur damit meine Tochter mehr als ein Jahr zuhause bleiben könnte
Ja manchmal habe ich auch ein schlechtes Gewissen aber für jede Familie gibt es nunmal einen anderen richtigen Weg. Ich schätze, wenn Social Media nicht auch nebenher funktionieren würde würden diese Mütter ihre Kinder auch sind fremdbetreuung geben (müssen)
Natürlich gibt es Negativbeispiele aus manchen Kitas aber meiner Tochter geht es dort super, sie ist normalerweise sehr schüchtern und weigert sich auch zu bestimmten Menschen zu gehen, in ihrer Kita gibt es niemanden zu dem sie nicht geht
Mach dir keine Sorgen, ich finde nicht dass sich irgendeine Familie dafür schämen/ schlecht fühlen müsste wenn man die Kinder früh in die Betreuung gibt
Guten Morgen,
es kommt mir tatsächlich auch manchmal so vor, als gäbe es im Netz zwei Lager, die sich gern gegenseitig "runtermachen". Wie man es macht, man macht's verkehrt - wer nicht drei Jahre zu Hause bleibt, ist eine Rabenmutter, die ihre Kinder schnellstmöglich "wegorganisieren" will (gilt übrigens komischerweise nur für Mütter! Papas dürfen/sollen ruhig sofort wieder Vollzeit arbeiten), wer lange zu Hause bleibt, ist eine Glucke/Heimchen am Herd. Wieso darf nicht jede/r es einfach machen, wie es am besten in die Familiensituation passt und sie/er es für richtig hält, ohne dafür verurteilt zu werden?
Mach dir keine Sorgen und lass dir vor allem von anderen kein schlechtes Gewissen einreden! 🍀♥️ Ihr wisst am besten, welche Betreuung zu eurer Situation/eurem Kind passt. Ich glaube wichtig ist, dass du hinter deiner Entscheidung stehst, das spüren die Kinder auch. Wenn du total traurig bist, dass dein Kind in die Kita geht, projizierst du das auch ein Stück weit aufs Kind.
Meine beiden Großen sind ebenfalls früh in die Krippe gegangen (jeweils mit einem Jahr), lieben die Kita immer noch und sie wirken Stand jetzt keineswegs traumatisiert, bindungsgestört oder psychisch instabil (oder was auch immer einem da teilweise sonst noch alles für die Zukunft prophezeit wird). Mein Kleiner wird mit anderthalb in die Kita gehen (sofern wir zum Wunschtermin den Platz bekommen, das steht noch nicht fest).
Übrigens ist frühkindliche "Fremdbetreuung" (furchtbares Wort, für unsere Kinder waren/sind die Krippenerzieherinnen keine Fremden, sondern ebenfalls Bezugspersonen) in sehr vielen Ländern Regelfall und nicht Ausnahme, auch bei unseren Nachbarn. In Frankreich, Schweiz, Luxemburg etc. laufen schließlich auch nicht ausschließlich zutiefst verstörte Menschen durch die Gegend.
Die Kita ist für uns ein Glücksfall. Wir haben keinerlei Familie in der Nähe und sind darauf angewiesen, wenn wir beide berufstätig sein wollen. Wir sind hier also auf uns gestellt und die Kita entlastet uns total und macht mich persönlich ehrlicherweise auch zu einer ausgeglicheneren, besseren Mutter für meine Kinder, als wenn ich allein alle nonstop ohne Pause um mich hätte.
Deswegen nervt es mich sehr, wenn dann quasi fremde Mamas in einer völlig anderen Lebenssituation mich belehren, wie schade es doch sei, dass ich meine Kinder so früh "weggebe", dabei aber vergessen, dass sie und ihr Partner zwei Großelternpaare und vielleicht noch Geschwister in der Hinterhand haben, die ihre Familie mehrere Nachmittage unter der Woche und vielleicht auch noch am Wochenende entlasten und die Kinder mitbetreuen. Es freut mich, dass andere in so einer privilegierten Situation sind, ich brauche aber keine Belehrungen von oben herab, wie ich meine Kinder am besten zu betreuen habe.
Ich finde, Mamas sollten nicht so oft aufeinander rumhacken, sondern solidarisch miteinander sein 🕊️.
Ja, da bin ich komplett bei dir.
Es könnte so einfach sein...leben und leben lassen!
Genau,beim Thema Stillen/Ernährung finde ich es auch ganz ganz schlimm.
Die Großeltern sind selbst noch berufstätig, dass würde uns auch nicht so viel bringen😅.
Hej,
du bist definitiv nicht alleine.
Wir wohnen in Berlin und unsere Tochter kam mit 18 Monaten in die Kita.
Ich wurde ernsthaft vorher oft gefragt, wann sie denn endlich in den Kindergarten geht, sie würde sich ja sonst nicht sozialisieren.
In meinem Freundeskreis war ich eine der Letzten, die die Maus in die Kita gegeben hat. Im Schnitt gingen alle mit rund 12 Monaten in die Krippe.
...und by the way.. alles sehr gut verdienende und sehr liebevolle Menschen/Mamas um mich herum ...
Manchmal glaube ich, dass ist auch abhängig vom Wohnort/Bundesland.
Mach dir keine Gedanken!
Alles Liebe.