Hallo zusammen,
ich würde gerne eure Gedanken und Erfahrungen zu einer aktuell anstehendem Entscheidung hören: Wir suchen ein Eigenheim und sind etwas unsicher an welchem Wohnort.
Wir leben als Paar seit 6 Jahren zur Miete sehr zentral in Wohnort A und sind sehr zufrieden hier. Seit 7 Monaten haben wir eine kleine Tochter und würden nächsten Somme gerne einen Garten haben und sind daher auf der Suche nach einem Eigenheim. Die Stadt gefällt uns selber sehr gut, ist gepflegt und wohlhabender als Wohnort B. Zudem ist sie unmittelbar angrenzend an eine Großstadt, es gibt einen Fluss etc. Allerdings ist der Wohnort durch die Großstadtnähe merklich teurer, so dass ein Haus/Garten hier wahrscheinlich eine Nummer kleiner ausfallen würde. Mein Mann fährt mit dem Zug zur Arbeit, was von unserer zentralen Lage hier unkompliziert machbar ist. Wir haben uns hier gut eingelebt, sind sehr zufrieden mit sämtlichen Ärzten und Geschäften in fußläufiger Entfernung etc. Ich habe einige soziale Kontakte (3 Muttis mit Kindern, die hier alle ein Eigenheim haben), mein Mann allerdings nicht wirklich.
Das liegt daran, dass wir nur 25-30 Min von Wohnort B, unserem Heimatort, entfernt wohnen und dort einen ausgedehnten Freundeskreis mit beiden Großeltern haben. Wohnort B ist allerdings gebietsweise ein bisschen problematischer, dazu weniger wohnhabend und nach unserem Empfinden auch weniger schön. Allerdings muss man sagen wir beide sind hier auch gut aufgewachsen. Außerdem liegt meine Arbeitsstädte an Wohnort B, allerdings habe ich die Fahrtzeit ohne Kind nie als schlimm empfunden. Wir sind insgesamt sehr häufig nach Wohnort B gefahren, um Freunde oder Familie zu besuchen, während wir in unserer Mietswohnung eher wenig Besuch empfangen haben (jetzt mit Kind dann etwas mehr, aber wir bevorzugen meist zu fahren, um den Garten/Platz bei anderen zu nutzen, zudem kann man hier nicht gut parken etc). Ein Eigenheim in Wohnort B wäre finanziell einfacher machbar, wir haben allerdings Sorge immer Wohnort A nachzutrauern. Allerdings versuchen wir abzuwägen, was die größere Nähe zu Freunden und Großeltern an Lebensqualität mitbringen würde, gerade in Hinblick auf "mal vom Kindergarten abholen" oder so.
Alternativ gibt es noch die ländliche Region dazwischen, die wir nicht ganz ausschließen ,aber preislich eher höher liegt als Wohnort B.
Wie wertvoll schätzt ihr die unmittelbare Nähe der Großeltern ein? Ich weiß, eine halbe Stunde ist so gut wie keine Distanz...aber bspw. fährt meine Schwiegermutter kein Auto.
Ich freue mich über euer Input.
Viele Grüße,
Pepinio
Wahl des Wohnortes
Wir sind sehr froh 2-3 Stufen von den Großeltern weg zu wohnen
Wenn wir sie brauchen können sie trotzdem kommen aber die täglichen Überraschungsbesuche oder dass man zu sehr mitbekommt was die anderen tun fällt weg... Und wenn wir da sind sind wir mehrere Tage da. Wir merken dass Oma und Opa so an Ende mehr von unserem Sohn wissen als von anderen Enkeln weil sie da eben immer nur 1-2 Stunden mitbekommen und keinen ganzen Tag. Und auch unser Sohn weiß mehr über Oma und Opa so...
Insofern: auch Entfernung kann ein Vorteil sein...
Aber ja ich verstehe Nähe hat auch einen Vorteil - was dir wichtig ist musst du wissen. Vielleicht hilft es dir zu sehen, dass es auch ohne Nähe gut geht.
Ich würde es davon abhängig machen, wieviel Zeit für deinen Mann zusätzlich drauf kommt, wenn er zur Arbeit muss.
Ein Kollege von meinem Mann ist damals wegen Kind 1 umgezogen- Mietwohnung ins Eigenheim 20 km entfernt 1 Tour.
Er muss also täglich die Strecke fahren-- zusätzlich hat seine Frau wieder angefangen zu arbeiten und fährt auch täglich die Strecke-- mittlerweile ist K 1in der 11 Klasse und fährt auch täglich die Strecke --- wenn man das hochrechnet -- 2 Autos inklusive aller Kosten, 1x Bus-- und die Zeit --- ob sich das so gelohnt hat umzuziehen weil "billiger" -- besagter Kollege ist übrigens mittlerweile genervt von der Gurkerei und wenn er extra herkommen muss, weil Besprechungen etc Anliegen ..
Oder wenn er Umwege fahren muss, weil hier seit Jahren eine Baustelle im Bereich der Autobahn ist ( Brücke) und es dann eben nicht bei 20 Minuten sondern der doppelten Zeit ist im Berufsverkehr....
Jupp und wenn der Bus dann Abends am Wochenende nur eingeschränkt fährt gurgt man noch mal extra um den Nachwuchs einzusammeln . Bei uns waren es auch nur unter 20 km bis in die Großstadt aber es hat uns irgendwann nur noch abgenervt
Wir lieben die Nähe zu den Großeltern - bei kaum 30 Minuten wäre das für mich aber kein Kriterium.
(Mal ganz platt gesagt: wenn die Großeltern diese Entfernung nicht mehr zurücklegen können, werdet eh ihr diejenigen sein, die fahren und helfen - nicht andersherum).
In Bezug auf die Kosten haben wir gerade die Erfahrung gemacht, dass am "teureren" Wohnort nicht nur die Immobilienpreise und Grundsteuer teurer sind, sondern so ziemlich alles.
Der alte Wohnort hatte günstigere Lebensmittelgeschäfte und zwar nicht nur eins, so dass sich das... ich sag mal anstrengende... Publikum durchaus verteilt hat.
Am neuen Wohnort finden wir so ein günstiges Geschäft gar nicht, der günstigste Supermarkt ist dafür überfüllt mit Menschen, die sämtliches Gemüse antatschen, bis es nicht mehr genießbar ist...
Am alten Wohnort ist die Musikschule günstiger, am neuen teurer, es gibt am alten Ort mehr kostenlose Angebote von freiwilliger Feuerwehr und Kirchen, kurz: die Preise, alle, richten sich ein Stück weit nach den Menschen, die da leben.
Ob die KiTas dort auch billiger waren, kann ich nicht beurteilen, da sind wir inzwischen raus.
Und jetzt kommt eine Aussage, die ich versuche, ganz vorsichtig zu formulieren:
Am neuen Wohnort gibt es viele Menschen, die einen ähnlichen Lebensstil mit ähnlichen Werten pflegen wie wir und die ihre Kinder mit denselben kulturellen Erfahrungen (Musikschule, Sportverein, Theaterbesuche) aufwachsen lassen wollen.
Solche Menschen gab es am alten Wohnort auch - und rein vom Gefühl her wurde man dort schneller aufgenommen, weil jeder froh war, "Gleichgesinnte" zu treffen.
Ich kann dir nichts konkretes raten, weil ich die beschriebenen Wohnorte nicht kenne.
Da eure Orte so nah beieinander liegen und beide Vorteile haben, würde ich wohl ergebnisoffen suchen und es letztlich von der Immobilie selbst abhängig machen.
Allerdings müsst ihr dann in der Lage sein, euch auf jeden dieser Wohnorte komplett einzulassen mit allen Vor- und Nachteilen.
Sonst wird es immer ein "hätten wir doch.." bleiben.
Wir lieben die Nähe zu den Großeltern - bei kaum 30 Minuten wäre das für mich aber kein Kriterium.
(Mal ganz platt gesagt: wenn die Großeltern diese Entfernung nicht mehr zurücklegen können, werdet eh ihr diejenigen sein, die fahren und helfen - nicht andersherum).
Bei uns sind meine Eltern z.b. soweit noch fit, aber mein Papa hatte einen Schlaganfall und kann kein Auto mehr fahren, sonst geht es ihm aber gut, meine Mutter hat keinen Führerschein, mein Bruder auch nicht. Mit dem Auto sind es 10 - 15 Minuten, mit den Öffentlichen fast ne Stunde, weil die Umsteigzeiten blöd sind. Also grundsätzlich könnten sie helfen, aber eben nicht mal schnell einspringen obwohl die Entfernung so klein ist.
Die einzige "Hilfe" die meine Eltern von uns bekommen, ist dass ich eben, gerade wenn die Getränke im Angebot sind, dann mal 4 -5 Kästen kaufe und ihnen vorbeibringe, weil das eben angenehmer für sie ist.
Ich finde auch, 30 Minuten sind weit weg von „nichts“. Wenn ihr zB das Kind zu den Großeltern bringen, dann heim, und dann wieder abholen wollt, ist diese Zeit mal 4 (!!!) zu rechnen. Und das kann mit Kindern ein häufiges Szenario sein.
Wir erleben das gerade. Meine (sehr lieben und unterstützenden) Schwiegereltern leben 45-60 Minuten (je nach Verkehr) von uns entfernt. Das fällt hier sicher auch für manche unter „nicht weit“. Tatsache ist aber, wenn sie unsere kleine Tochter am Wochenende mal nehmen wollen (was uns sehr entlastet und die Kleine und Oma und Opa sehr freut), dann kommt das mit „Kosten“ von bis zu vier Stunden Fahrzeit, weil die Strecke hin und retour ja zwei Mal gefahren werden muss, egal, von wem.
Das geb ich nur zu bedenken.
Ich weiß, auf Urbia gibt es ganz viele, denen Eltern und Schwiegereltern gar nicht weit weg genug sein können… aber wenn man andererseits zu denen gehört, die sich gut mit ihnen verstehen und denen Nähe und Unterstützung wichtig ist, wird jede längere Strecke schnell mühsam. Und eben, spontan mal unterstützen ist dann nicht mehr so leicht möglich.
Wenn ihr gut mit den Großeltern klar kommt, ist ein soziales Netzwerk Gold wert.
Wie du schon sagst.. kurz mal von der Kita holen. Oder Kind ist krank. Heute mal zu den Großeltern statt selbst kindkrank machen.
Für mich würde Familie immer vorgehen.
Wenn ihr aber großen Wert auf Großstadt legt und auch gerne mal weg sein wollt, ausgehen wollt, dann wäre Wohnort A besser. Nur wer passt dann aufs Kind auf?
doch: - eine halbe Stunde IST eine Distanz mit Kindern. -- Die Kinder sind müde, Es lohnt nicht zusätzlich zum Hobby auch noch dort hin zu fahren, um rechtzeitig fürs Abendessen wieder hier zu sein -- später sind sie mit den Hausaufgaben erst später fertig und dann "lohnt" es sich nicht mehr, zur Oma zu fahren. Wochenends will man mal seine Ruhe und es nervt, dass das Wochenende aber die einzige Möglichkeit ist, mal zu Oma zu fahren (meine Mama hat keinen Führerschein, also müssen immer WIR hin) -- Der Kontakt wird seltener mit dem Kind werden, je älter dein Kind oder später mehrere Kinder werden: unterschiedliche Mittagstermine, - du arbietest wieder, doch ja: -- eine Halbe Stunde IST eine zu weiter Strecke für alle praktischen Vorteile, die man so gerne hätte.
Fakt ist: ich hab null Unterstützung udn auch viel zu wenig Kontakt mit den Großeltern, weil diese halbe Stunde Fahrtzeit, -- mit Kids also 1,5 Stunden Logistik-Aufwand mit Packen, anziehen, nochmal wickeln, oder Geraffel zusammen suchen, - usw... zu viel für häufige Kontakte.
Also wenn Dir Nähe zu Freunden und Großeltern wichtig ist bzw. das Einbinden in den Alltag, dann solltet ihr keine halbe Stunde entfernt wohnen.
Also ja: -- "hübsch" machen könnt ihr es euch ja, wenn ihr was gefunden habt. -- und soooo übel wird der Ort B ja nicht wirklich sein, wenn ihr dort aufgewachen seid oder?
Letzentlich hat Dein Mann da wohl auch ein Mitspracherecht, denn wenn ich das richtig verstehe, wird SEIN Arbeitsweg dann täglich je Strecke eine halbe Stunde länger?
Wenn ihr mit euren Eltern gut klar kommt, dann immer zu den Eltern in die Nähe.
Wir wohnen direkt neben der Familie meines Mannes, davor haben wir mit im Haus gelebt. Es ist für die Kinder auch einfach toll, eben mal kurz zum Opa zu können, oder zur Tante und Onkel.
Wenn du wieder mal anfängst zu arbeiten, und mal länger machen musst und Oma und Opa einspringen können ist das super. Oder das Kind ist krank und Oma und Opa passen auf. Oder der Kiga hat mal wieder Personalnot und wer kann, soll sein Kind zu Hause betreuen. Ich hatte schon einige Situationen in denen ich echt froh war, dass der Opa hier Zeit und Interesse an den Kindern hat. Die Kinder finden es natürlich auch super toll. Gerade der Große genießt in den Schulferien die Zeit mit Opa. Karten spielen, Blödsinn machen, zum Spielzeugladen fahren um nur zu gucken :D
Kurzum ich würde hier nicht wegziehen.
Wir wohnen hier auch schön im Grünen mit direktem Stadtanschluss (nächstes Uniklinikum 5 - 10 Minuten Fahrzeit, Innenstadt 15 - 20 Minuten) wir haben also alles an Ärzten außenrum, trotzdem eine recht gute Anbindung an die Öffentlichen, 2 Discounter und einen Supermarkt, 2 Apotheken, der Kinderarzt ist im Nachbarort, aber auch mit Fahrrad in 15 -20 Minuten gemütlich zu erreichen.
Ich sehe keinen deutlichen Vorteil von einem Wohnort. Ich würde an beiden Orten suchen und das beste Imobilienangebot nehmen.
Huhu,
ich denke, ich würde in erster Linie einfach Immobilen in beiden Wohnorten anschauen bzw. mich für die entsprechende Suche beim Makler eintragen lassen, falls ihr sowas anstrebt. Dann die Häuser anschauen und davon abhängig machen, wo ich ein Haus kaufe. Was bringt mir das günstigere Häuschen in Wohnort B, wenn ich in A ein zwar kleineres, aber noch viel süßeres Häuschen hätte haben können? Oder ein schickes Häuschen in Wohnort A, aber das, was mein Herz erobert hat, steht in Wohnort B?
Nähe zu den Großeltern habe ich mir auch gewünscht. Obwohl es nur 7 km bis zu meiner Mutter von unserem Haus sind, kam mir das ewig weit weg vor (meine Oma hat damals näher an uns gewohnt, ich war also gewohnt, dass man sich zu Fuß in wenigen Minuten erreichen konnte - meine Eltern haben unter der geringen Distanz gelitten). Ich hab aber auch nicht damit gerechnet, dass der Kontakt abbrechen könnte. Nun sind mir die 7 km viel zu nah und langfristig streben wir an, etwa 300-400 km weg zu ziehen. Mein Schwiegervater hat eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt gewohnt und die Freude war groß, als er nach dem Tod von Schwiegermutter in die Nähe ziehen wollte und 600 Meter entfernt was gefunden hat. 2 Monate nach dem Einzug hat er den Kontakt abgebrochen. Glücklicherweise ist er 3 weitere Monate später weggezogen. Die 3 Monate waren für uns und die Kinder schlimm genug.
Kann also auch zum Fluch werden, wenn man nah zusammen wohnt. Keiner weiß halt, was das Leben parat hält. Ich hätte mit solchen Veränderungen auch nicht gerechnet.
Egal wie ihr entscheidet, schaut auch, dass ihr alles ohne Unterstützung einplant. Auch wenn ihr näher wohnt. Das sollte nicht der ausschlaggebende Grund sein. Hilfe zu bekommen ist toll, ohne Zweifel. Aber nie das als Grundlage wählen.
Ich wünsche euch, dass ihr ein für euch passendes Haus findet und euch mit der Umgebung auch anfreunden könnt. Zugegeben hab ich anfangs auch die alte Umgebung vermisst. Vom Stadtrand in ländlichere Lage ging es für mich. Zu gerne wollte ich zurück, mein vorheriger Wohnort hatte so viele Vorteile. Inzwischen sehe ich in dem Wohnort viel mehr Nachteile und würde auf keinen Fall wieder dort wohnen wollen. Ich besuche meine Oma ja gern mal, aber ich vermisse die Umgebung schon lange nicht mehr.
Liebe Grüße
erdbeerchen