Ich kann meinen Halbbruder nicht leiden

Ich muss mich mal auskotzen. Wahrscheinlich werden das einige nicht nachvollziehen können, aber mich ekelt und stresst das extrem.

Mein Halbbruder 24 hat Autismus er versteht eigentlich alles kann aber selber nicht sprechen. Er pieselt seit seiner Kindheit nicht in die Toilette, sondern am liebsten in die Badewanne. Das Problem ist einfach, dass meine Mutter das als er noch klein war, immer toleriert hat, obwohl er es kann. Er macht es wirklich mit purer Absicht, er grinst einen danach auch noch an. Ich habe ihm früher (bin 10,5 Jahre älter) öfters eine Absage gemacht und dann konnte er ganz normal in die Toilette pieseln. Es hat mich damals schon extrem angewidert, da ich als Teenager meistens das Bad geputzt habe, weil meine Mutter leider ein anderes empfinden für Sauberkeit hat, als ich.

Heute war meine Familie bei uns daheim eingeladen und er hat heute bei uns im Gäste WC ins Waschbecken gepieselt, dabei hat er nicht getroffen und somit ist es am Waschbecken runter getropft. Das Waschbecken, der Unterschrank, die Fliesen und das Siphon waren komplett eingesaut. Richtig ekelhaft, ich bin da auch extrem empfindlich, ich mag es immer richtig sauber. Wir haben es erst gemerkt, als alle schon weg waren und ich bin richtig explodiert. Am liebsten wäre es mir wenn er nie wieder zu uns kommt, dann kann jedoch meine Mutter auch nicht mehr kommen. Ich kann ihn einfach nicht leiden, weil ich genau weiß, dass er es mit Absicht macht.

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Ich denke, ich würde mit meiner Mutter darüber sprechen, weil für dich gestern einfach eine Grenze überschritten wurde, die nicht zu tolerieren ist. Vielleicht gibt es wirklich die Möglichkeit, deine Mutter zu holen oder dass sie gebracht wird und ihr sie wieder heim bringt?

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Naja, er ist eben geistig behindert 🤷

Warum kann deine Mutter nicht alleine kommen?

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Weil sie ihn nicht alleine daheim lassen will. Und da meine Mutter auch nicht selber Auto fährt muss ihr Mann (von meinem Halbbruder der Vater) sie auch immer zu uns fahren, daher kann er auch nicht daheim bei ihm bleiben.

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Hol sie doch einfach ab und habt mal eine schöne Zeit zu zweit zusammen, tut euch beiden bestimmt ganz gut

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Ich verstehe dich gut, das würde ich nicht so gerne in meinem Haus haben wollen! Am besten lädst du deine Familie nicht mehr ein, außer man findet jemand der auf ihn aufpassen kann. Ihn würde ich sicher nicht mehr kommen lassen.
Dann kannst du ja immer zu denen kommen, dann ist es bei denen so! Dann bist du eben Besucherin, ist eh entspannter als Gastgeberin zu sein.
Oder du sprichst das Thema ehrlich an, vielleicht kann der Stiefvater deine Mutter ja nur hinfahren und wieder abholen, dann kann der Bruder zu Hause bleiben.

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Also ich muss sagen ich seh das zwiegespalten, denn ich hab einen Sohn der ebenfalls Autist ist. Aber er kann sprechen und ist nicht geistig behindert. Also weit entfernt von deinem Halbbruder.
Ich kann aber verstehen das du diese Verhaltensweisen nicht gut heißt. Ich glaube aber nicht das er es zwingend macht weil er jemanden ärgern will oder es aus Bosheit tut. Ich denke wenn er es richtig kann müsste man immer wieder dran bleiben damit es sich vielleicht irgendwann verfestigt. Aber auch das ist keine Garantie oder man muss ihn wirklich jedes Mal daran erinnern weil er es sonst nicht behalten kann. Da ist manchmal auch bei uns eine Grauzone gewesen wo man nicht weiß wo manches anfängt und manches aufhört.
Ein Autist verarbeitet Infos anders. Und das Grinsen muss nicht zwingend heißen das er dich ärgern will. Ich kann das von meinem Sohn.
Wenn dir aber diese Vorfälle zuviel sind ( wie gesagt kann ich das verstehen), dann wird hier ein Gespräch nötig sein. Ich fände es ja auch nicht prickelnd muss ich gestehen. Vielleicht ist deine Mutter nach den ganzen Jahren mit so einem Kind ( versuch es mal von der Seite zu sehen) auch einfach überfordert und hat kapituliert weil sie selbst nicht mehr anders kann. So ein Kind kostet Kraft und irgendwann resigniert man einfach.

Dann bräuchte deine Mutter aber auch Hilfe.

Such das Gespräch mit deiner Mutter und sag ihr das du sowas nicht gut findest, sie wird wenig dagegen machen können, aber vielleicht findet ihr dennoch einen Weg. Sonst kann dein Bruder halt nicht mehr kommen. Das wäre dann die letzte Konsequenz.
Die Frage ist auch wie deine Mutter mit vielem umgeht, denn sie hat ja laut deiner Aussage früher schon anders gehandelt als du es getan hättest .Vielleicht hatte sie aber auch da schon kapituliert.
Da stellt sich schon die Frage ob sie ein schlechtes Gewissen hat wenn sie deinen Bruder möglicherweise in Betreuung gäbe. Oder ob sie auch schonmal an Kurzzeitpflege gedacht hat.

Ela

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Liebe Ela,
ich danke Dir für Deine Antwort. Mein Sohn ist auch Autist und leistet sich Klopper, das kann man sich nicht vorstellen und wie anstrengend das für alle Beteiligten ist. Gut, sowas wie der Bruder der TE hat er nicht gebracht, aber ich bin ehrlich gesagt ziemlich durch und er ist erst 17. Mir geht die Kraft aus

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Hi Heidschnucke,
an einem Punkt an dem ich nicht mehr konnte war ich auch schon. Du darfst mir übrigens auch gerne eine PN schreiben wenn du hier mehr wissen willst.
Nebenbei gab ich ihn im Grundschulzeiten dann auch mal in Kurzzeitpflege und das tat allen Beteiligten gut und hat uns auch später geholfen als er in ein BBW gegangen ist weil ers dann auch schon kannte mal von zu Hause weg zu sein.
So ein besonderes Kind kostet einfach oft mehr Kraft als die Normalen. Wobei ich nicht sagen will das normale Kinder nicht auch wahnsinnig anstrengend sein können.
Ela

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Die Bandbreite von Autismus ist groß. Ich denke sogar Wissenschaftler scheitern daran Details richtig zu interpretieren.
Ob Absicht, Gewohnheit oder Autismus lasse ich als Laie offen stehen.

Ich glaube aber es gibt sehr wohl Wege deine Mutter alleine zu treffen. Oder nimmt sie ihren Sohn auch zum Arzt, einkaufen, usw. mit? Ist sie nie ohne ihn?
Ihr Mann ist ja auch noch da und Anregungen wie Treffen stattfinden können hast du in allen Variationen bekommen. Einer hat eben den Mehraufwand und muss deine Mutter fahren, wenn es mit den Öffis nicht möglich ist.
Das muss man dann eben in Kauf nehmen.

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Wäre es eine Lösung, wenn jemand von euch ihn bei Besuch ins Bad begleitet und darauf achtet, dass er den richtigen Ort zum Urinieren wählt?

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Ich kann das gut nachvollziehen, ich habe auch einen Bruder (nicht geistig behindert, sondern einfach nur blöd), der mir ständig ins Waschbecken pinkelt oder aber auch manchmal so, dass unter der Toilette eine riesen Pisspfütze ist.

Meine Lösung: Er darf bei mir nicht mehr ins Bad. Wir wohnen aber ca 100m neben einem McDonalds. Falls er muss, kann er dort hin.