Hallo alle miteinander!
Irgendwie hab ich den Drang mich irgendwo auskotzen zu müssen.
Ich bin gerade im Endspurt von meiner Schwangerschaft, weshalb mich wahrscheinlich nur meine Hormone leiten.
Jedenfalls bin ich total ungern schwanger, ich finde ich sehe mittlerweile total verunstaltet aus durch die viele Gewichtszunahme und den vielen Dehnungsstreifen. Zudem hatte ich mit vielen Komplikationen zu kämpfen, dazu war anfangs lange unklar ob mein Partner bleibt oder ob wir uns trennen. Alles in einem waren das echt furchtbare Monate für mich an die ich nicht zurückdenken mag.
Wie ich ja bereits sagte, finde ich meinen schwangeren Körper total furchtbar weshalb ich mich wenig in der Öffentlichkeit blicken ließ und keine wirklichen Bauchfotos machte.
Nun kam vor ein paar Tagen meine Mutter zu mir und meinte ich solle doch mal für die Familie ein paar Babybauch Fotos machen und mich nicht so schlabberig anziehen (trage aktuell eher weite Pullover und Kleider).
Wahrscheinlich nervt mich das wegen den Hormonen mehr als es eigentlich sollte, aber ich habe garkeinen Kontakt zu meiner Familie. Abgesehen von meiner Mutter und meiner Schwester hab ich die seit Jahren nicht mehr gesehen und es scheint sich auch niemand wirklich für mich zu interessieren - was mir eigentlich auch egal ist.
Zu meiner Mutter habe ich auch ein ziemlich abgebrühtes Verhältnis, ich mag nicht gerne von ihr angefasst geschweige denn umarmt werden. Das bereits vor der Schwangerschaft. Laut meines Therapeuten liegt das wohl an Traumata durch „altmodische“ Erziehungsmethoden aus meiner Kindheit, worauf ich nicht weiter eingehen möchte.
Nachdem ich früher auszog, machte meine Mutter plötzlich eine 180grad Wendung und wurde auf einmal ein total fröhlicher, lieber Mensch, was mich auch sehr freut.
Mein Problem die letzten Wochen war jedoch, dass sie mir ständig ungefragt an den Bauch fasste, was ich wie erwähnt ja nicht mag. Ich sagte ihr oft klar und deutlich dass ich das nicht will, sie sagte immer „ach doch“ und machte weiter. Teilweise musste ich ihre Hände richtig wegdrücken.
Vor paar Tagen plante sie dann, dass in 3 Monaten die Familie bei ihr vorbeikommt, damit sie mein Baby sehen können, da sollen wir dann natürlich auch erscheinen. Als müsste ich mein Kind einmal präsentieren.
Irgendwie nervt mich das ganze Thema nur noch an, ich bin total schlecht auf sie zu sprechen und muss mich permanent zusammenreißen sie nicht zu unrecht anzuzicken.
Irgendwie habe ich Sorge, dass sich meine negative Laune auf sie nach der Schwangerschaft nicht ändern wird. Ich wünsche mir, dass meine kleine ein schönes Verhältnis zu ihrer Oma haben wird und nicht dass es wie bei mir und meiner Familie hinausläuft.
Mich würde sehr interessieren wie ihr hier über die Situation denkt und wie ich vielleicht in Zukunft vorgehen soll. Bisher halte ich mich sehr zurück und fresse das ganze eher in mich rein, da ich mich nunmal irgendwie im Unrecht fühle.
Familie geht mir total auf den Keks
Da sprechen nicht die Hormone aus dir.
Deine Grenzen werden (wie immer) massiv überschritten. Und das macht dich zurecht wütend und du darfst deine Mutter ganz zurecht anzicken!
Sag bitte ganz deutlich, dass du keine Erwartungen erfüllst und erfüllen musst, die andere haben! Du musst dein Baby nicht „präsentieren“, du musst deinen Bauch nicht „präsentieren“.
Du musst auf DICH achten, auf deine Grenzen und später auf die des Babys. Das ist dein einziges MUSS.
Es ist nicht (!) dein Job, andere glücklich zu machen ;) deine Mutter kann erwarten, was sie will. Sag ruhig und bestimmt „Stopp!“
Ich war übrigens auch ungerne schwanger. Dabei hatte ich kaum/keine Komplikationen (Blutungen zu Beginn und Übelkeit/Erbrechen bis zur Geburt, aber nix dramatisches; durch das Erbrechen war ich dann für meine Verhältnisse auch immer recht „schlank“; hatte durch die Schwangerschaft auch volleres Haar und viel bessere Haut 😂😂). Trotzdem mochte ich es null! Und das ist ok! 😊
Ich wünsche dir alles Gute für den Endspurt!
Für mich sind das keine Kleinigkeiten und verstehe, dass es dich momentan sehr mitnimmt und belastet.
Ich habe in keiner meiner 4 Schwangerschaften Bauchbilder machen lassen und mache prinzipiell für niemanden Fotos, jede dieser Ideen habe ich im Keim erstickt, besonders sehe ich keinen Sinn darin, warum Menschen (ganz gleich ob Familie oder nicht) mit denen ich keinen Kontakt habe, Bilder oder Informationen von mir haben müssen.
Ich bin ehrlich, Bauch anfassen geht gar nicht, da läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter. Unsere Kinder durften, wenn sie wollten, alle anderen auf keinen Fall. Das würde ich auch genauso kommunizieren.
Ich muss allerdings sagen, einmal habe davon Abstand genommen. Das war bei unserem ersten Kind. Damals habe ich noch studiert und eine Kommilitonin, die neben mir saß (da war ich im 7./8. Monat) hat immer wieder auf meinen Bauch geschaut und auf einmal rief sie mitten in der Vorlesung "Oh mein Gott da bewegt sich was," und starrte weiter auf den Bauch. Unsere Kleine hat sehr gestrampelt und dann fragte sie ganz schüchtern, ob sie ihre Hand mal drauf legen darf. In dem Moment war das für mich völlig ok. Sie war so fasziniert, es stimmte einfach. Stöpsel hat dann eifrig getreten und die junge Frau hatte Tränen in den Augen, weil sie das so toll fand. Also, geh nach Gefühl, wenn du nicht willst, dann nicht.
Wir haben, als die drei älteren Kinder da waren, eine "Babyparty" gegeben, für alle, die das Kleine jeweils kennenlernen/ sehen wollten. Immer so 6 bis 8 Wochen nach der Geburt und es wurden nur Leute eingeladen, die wir dabei haben wollten. Es war familiär, ruhig und wir haben so den Besucherfluss, der oftmals im Wochenbett fast Kreuzzug ähnliche Formen annimmt unterbunden. Omas/Opas durften vorher schauen, ansonsten hielten wir das so privat wie wir nun mal sind.
Die Gästeliste bei meiner Mutter wäre um Welten länger gewesen, aber Babys müssen nicht präsentiert werden. Es sind kleine wunderbare Lebewesen, die nicht wie ein Pokal auf dem Frankfurter Römer in die Luft geworfen werden müssen.
Ich würde offen darüber sprechen, was du willst und nicht versuchen die Erwartungen anderer zu erfüllen. Es ist eine schöne Zeit und die kannst du so gestalten wie du es für richtig hälst.
Vorab möchte ich sagen: ich möchte dich nicht angreifen und auch nicht, dass du dich noch schlechter fühlst.
Dass deine Schwangerschaft und damit verbundenen Erinnerungen unschön sind, tut mir leid für dich und wäre natürlich schöner, wenn's anders wäre.
Ich war auch keine "schöne" Schwangere. Und mit knapp 38 nach der Geburt, saßen auch manche Körperteile nicht mehr auf der gleichen Höhe, wie vor der Schwangerschaft.
Wenn du dich unwohl fühlst in deinem Körper, dann kannst du das gerade nicht ändern, aber das reguliert sich wieder mit der Zeit. Hoffentlich bereust du es nicht einmal, kein Foto von deinem Bauch gemacht zu haben. Es muss ja kein Nacktfoto sein und du musst es auch keinem zeigen. Aber schon bald wird er weg sein, dein erster Babybauch.
Dass das Verhältnis zu deiner Mutter etwas kühl ist, kann ich auch nachvollziehen. Habe -wie viele andere Kinder der 80er und 90er Jahre- ebenfalls eine fragwürdige Erziehung genossen. Allerdings lässt sich dies im Nachhinein nicht ändern.
Du kannst es bei deinem eigenen Kind nun besser machen und wirst es sicherlich auch. Und die Erziehungsmethoden waren damals so, auch weil man vieles einfach nicht besser wusste. Das macht es nicht weniger schädlich, das will ich auch gar nicht damit sagen. Aber es ist Vergangenheit.
Mit dem Mutterwerden bzw schon in der Schwangerschaft beginnt man üblicherweise die eigene Erziehung zu hinterfragen, was ja für eigene Entscheidungen sehr gut ist.
Das mit dem einfach an dem Bauch fassen hat meine Mutter auch gemacht, zu der ich auch ein kühles Verhältnis habe. Mir ist das auch unangenehm gewesen. Die andere Seite ist aber, dass es vielleicht ein etwas plumper Versuch ist, eine Nähe herzustellen und Interesse an dir und ihrem Enkel zu bekunden.
Du bist ihr Kind, sie liebt dich, freut sich auf den Enkel und hat damals vermutlich das gemacht, was für sie richtig war, weil man es damals so machte. Auch du wirst einmal Fehler machen, Dinge tun, die deinem Kind schaden und du wirst in dem Moment davon überzeugt sein, das richtige zu tun oder wirst es gar nicht als problematisch ansehen.
Meine Mutter sieht heute viele Dinge bei meinem Kind ganz anders als sie es damals bei mir tat und mein Kind profitiert von ihr, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.
Ich weiß aber nicht, was du von der weiteren Verwandtschaft erwartest. Meldest du dich regelmäßig bei denen und zeigst Interesse an ihrem Leben? Weißt du, was gerade bei ihnen Thema ist? Vermutlich dann nicht.
Ich habe auch nur sporadisch, aber freundlichen Kontakt zu meiner Familie. Als mein Baby da war, wollten alle vorbei kommen und es kennenlernen. Ich fand das schön! Verstehe den negativen Aspekt daran nicht.
Es zeigt doch, dass sie Interesse an dir und deinem Baby haben.
Versuche mal deinen Blickwinkel zu ändern und die eventuell positiven Absichten hinter manchen Handlungen zu sehen. Die gibt es nämlich auch.
"auch weil man vieles einfach nicht besser wusste"
Was mich aber nicht daran hindern sollte, auf Verstand und Herz zu hören, wenn ich mein Kind schlage und dessen Reaktion mitbekomme. Dann brauche ich keine Studien und Gesetze um zu sehen, was Gewalt mit meinem Kind macht.
Bei meiner SM hat ein Lehramtsstudium nicht ausgereicht zu verstehen, dass man einen kleinen Jungen nicht mit einem Stück Holz verprügelt.
Da fehlte offenbar beides, Herz und Verstand.
Aber vielleicht bin ich einfach voller Zorn und Unverständnis, so als Kind der 80er. Da war so vieles"normal".
Vielleicht solltest du sie einfach mal anzicken, um den ganzen Frust rauszulassen.
Hormone? Glaub ich nicht.
Ich denke dein Therapeut hat recht.
Deine Mutter hat vermutlich damals deine Grenzen weit überschritten und macht es heute immer noch, wenn auch in anderer Form.
Babybauchfotos für Leute mit denen man keinen Kontakt hat? Nein! Ich wüsste nicht wozu oder will deine Mutter sich selbst vor dem Rest der Familie pimpen?
Da würde ich mich auch querstellen.
Die Zeiten in denen du still und leise geschluckt hast sind vorbei.
Will deine Mutter mit der Tatscherei nicht aufhören würde ich sehr direkt werden.
Schön, wenn sie sich ins Positive verändert hat, aber das gibt ihr nicht das Recht über dich zu bestimmen.
Du solltet auch nicht um des Friedens willen Dinge über dich ergehen lassen. Damit machst du dich wieder zum kleinen Kind, das du nicht mehr bist.
Das sind nicht die Hormone. Deine Mom ist doch ziemlich drüber.
Meine ist normal echt erträglich aber manchmal geht der Gaul mit ihr durch. Beim Thema Bauch war das auch so. Ich hab versprochen sie darf man fühlen wenn man was spürt, aber Tatschitatschi-Attacke mag ich nicht. 1x, 2x, 3x. Das ganze endete erst als ich ihr angedroht hab dass ich sie jetzt rauswerfen werde wenn sie nicht bald die Kurve kriegt. Sie hat ein paar Stunden heim...
Hier haben die Cousinen der Omas die Kinder auch noch nie gesehen. Wozu? Ich kenn die Leute nicht Mal bzw hab sie seit 30 Jahren nicht gesehen.
Schau wie es dir damit geht. Sonst bist du halt busy. 🤷🏻♀️
Liebe Schwangere,
Du bist total im Recht mit deinen Empfindungen.
Niemand, auch nicht deine Mutter hat dich ungefragt und ungewollt anzufassen.
Mein Vater hatte auch sehr schädliche Erziehungsmethoden mit dem Ergebnis, das ich keine Umarmungen von ihm mag und möchte.
Genau das spürt er und achtet es, obwohl er mittlerweile alt ist und wahrscheinlich gerne eine Umarmung hätte.
Ich habe akzeptiert, dass er damals dachte, er macht es richtig.
Das ist für mich abgeschlossen.
Die Konsequenz daraus reicht aber bis in die Gegenwart und damit muss er jetzt leben.
Vielleicht ist deine innere Haltung noch nicht sehr stark deiner Mutter gegenüber ihr Grenzen aufzuzeigen.
Du darfst da deine innere Abwehr sehr deutlich zeigen und eine klare Haltung einnehmen.
Auch die geplante Babykennlernparty würde ich ignorieren.
Das hat sie nicht zu entscheiden.
Du bist für dich und dein Baby verantwortlich, nicht für deine Mutter.
Alles Liebe für euch im Endspurt
Liebes Hormonwrack. Ich an deiner Stelle hätte hier die Alarmglocken an.
Du schreibst von altmodischen Erziehungsmethoden in der Kindheit.
Ich kann mir denken was es ist. Du schreibst von einem Therapeuten.
Ich kann mir denken wer für dessen Notwendigkeit mitverantwortlich ist.
Korrigiere mich selbstverständlich wenn ich flasch liege. Kann sein dass nach dem Auszug deine Mutter dich als Erwachsener Frau wahrnimmt die man nicht mehr erziehen muss und sie jetzt lockerer mit dir ist.
Aber die Tatsache dass sie deinen Bauch nach Aufforderung damit aufzuhören weiter anfasst ist in meinen Augen ein klares Zeichen dass sie deine Grenzen nicht akzeptiert. Und zusammen mit ihren Erwartungen an ihre Rechte als Oma wird sie höchst wahrscheinlich auch die Grenzen des Babys nicht ernst nehmen.
Sie wird dich in Bezug auf deine Rolle als Mutter nicht Respektieren.
Es ist JETZT an der Zeit ein Gespräch zu führen dass du erwartest dass deine Grenzen gewahrt werden. Weiterhin sollte sie sich erst Recht zurücknehmen weil sie eben durch ihre "Erziehungsmethoden" bei dir was verursacht hat.
Sie sollte sich damit auseinandersetzen.
Sollte sie die Grenzen nicht wahren, dann ist das ein Zeichen, dass sie deinem Baby keine sehr Respektvolle Oma sein wird. Mein Motto: Wer mich nicht zumindest als Mutter des Kindes respektiert, der braucht nicht zu erwarten dass ich hdss Kind regelmäßig zum Präsentieren vorbeibringe.