Hallo, wahrscheinlich könnt ihr auch nicht helfen,aber vielleicht hat jemand eine Idee?
Es geht um die Schwester meines Mannes. Ihr Sohn ist unser Patenkind, sie leben 250 km entfernt.
Die Schwester war schon immer etwas speziell, sehr eigen. Aber wir verstehen uns gut, keinen Streit, aber auch nicht ganz eng. Kommen. Miteinander klar.
Sie lebt in einer Fernehe, ihr Mann ist schwer psychisch und körperlich erkrankt und kommt in der Stadt in der er lebt (wegen Jobs getrennte Städte) gerade somit seinem eigenen Leben klar, schafft es nicht"einzugreifen".
Die Schwägerin und ihr Mann haben eine. Sohn, jetzt 15 Jahre alt, der schon immer ebenfalls speziell ist, keinesfalls wie ein Großteil der anderen 15 jährigen. Hat auch diagnostiziert Asperger Autismus und Epilepsie. Für beide Diagnosen haben sie Jahre gebraucht, Weil sie immer der Meinung waren das Kind ist "normal", Ratschläge Kinderarzt zu SPZ und Therapien wurden immer wegen fadenscheinigen Argumenten verschoben ( SPZ in der Stadt hat angeblich nur einen Tag in der Woche auf, an dem Tag haben sie immer Chor).
Der Junge hat massive Probleme in der Schule, schafft mit ach und Krach gerade die Mittelschule, aber auch nur mit Nachhilfe, hat schon einige Klassen wiederholt und arbeitet extrem langsam.. wobei wir ihn als sehr intelligent wahrnehmen. Förderschulen und andere Schulformen wie Montessori Wesen strikt abgelehnt von der Mutter. Sie diskutiert ständig mit Lehrern und feilscht um Notenpunkte, hat mittlerweile Hausverbot in der Schule ( hat sie so erzählt)
Das Kind läuft gelinde gesagt herum wie ein Kasper. Viel zu kurze Hosen, zu kleine Hemden mit Dino Pullunder drüber (" geht schon noch" laut Mutter und Kind hat keine Wahl. Taschengeld etc gibt es nicht, dazu seine Einschränkungen). Klamotten sind nicht alles, aber der Aufzug in einer 8. Klasse trägt nicht bei dass das ohnehin schon als Sonderling geltende Kind Anschluss findet. Er hat keine Freunde. Gar keine. Er ist sehr eigen, hat verschiedene Ticks, redet gern ober Ornithologie. Angeblich sind sie mittlerweile in verschiedenen Therapien und SPZ
Hobbys darf er ausschließlich christliche Chöre besuchen, alles andere wird abgelehnt.
Die Mutter hat Züge von verschiedenen Verschwörungstheorien, von einer mal gebildeten Meinung rückt sie trotz " Gegenbeweis" niemals ab ( egal ob Corona, chemtrails oder oder , alles ist " böse" und nicht wahr)
Sie erzählt zum Beispiel seit Jahren das es in ihrer Stadt ( größere Stadt in Baden Württemberg) nicht machbar ist WLAN zu installieren. Es geht angeblich in der ganzen Großstadt nicht und ist niemals möglich auch in Zukunft.Obwohl sie so gerne Internet hätte angeblich.Jegliche Hilfsangebote werden abgelehnt. Also leben sie und ihr Sohn komplett offline. Keine Mail, kri. Internet ,auch am alten Klapphandy keine mobilen Daten.
Die Eltern verdienen beide, das Kind ist Einzelkind und sie leben in einer abgezahlten Eigentumswohnung. Finanzielle Schwierigkeiten glaub ich also nicht. Schulden auch nicht, sie leben schon immer extremst sparsam.
Seit wir das zweite Kind bekommen haben, durften wir bei Besuchen die Wohnung nicht betreten.. mittlerweile haben wir 3 Kinder und das jüngste ist 6 Jahre alt. Immer " wir haben nicht aufgeräumt" " wir haben keinen Platz" " eure Kinder machen bestimmt alles kaputt"
Also trafen wir uns ausschließlich draußen oder in Ferienwohnungen die wir mieten mussten oder bei der Schwiegermutter (100 km entfernt von der Schwägerin,) oder bei uns.
Nun waren wir am 26.12 versprochen einen Chorauftritt unseres Neffen anzuschauen, trotz Kinder, Weihnachten und weitem Weg.
Hinterher wollten wir die 100 km noch zur Schwiegermutter fahren. Der Auftritt war in der Nähe der Wohnung und nach dem Auftritt saßen wir gerade im Auto und nach wenigen km musste mein jüngster zur Toilette . Durch den Feiertag war fast alles zu, weshalb wir die 2 km zur Wohnung meiner Schwägerin gefahren sind ( musste groß, also nichts mit an den Baum pinkeln)
Wir standen vor der Tür, haben angerufen gehabt. Sie ließ uns in den Flur und ist mit unserem Sohn zur Toilette ( wir durften nur Flur betreten)
Was wir da sahen erschreckte uns. Absolut Chaos. Lediglich eine kleine Schneise zum laufen.. nicht dreckig,aber voll gestopft. Von der 5 Minuten Terrine, Notenständer, Medikamente, Windeln ( saubere Babywindel, der Neffe ist 15!), Kleinkinder Spielzeug, Klamotten, sauberes Geschirr, Deko Artikel und und und
Die Küche in die wir Einblick hatten sah noch viel schlimmer aus. Und das waren noch die " aufgeräumt Zimmer" die wir betreten durften.... Es kamen Entschuldigung " wir hatten letzte Woche keine Zeit zum Aufräumen". Das war länger nicht aufgeräumt als eine Woche und die aufräumen Ausrede hören wir schon jahrelang. Wie Wohnzimmer und Bad dann aussehen,wenn Küche und Gang "aufgeräumt "sind, möchte ich nicht wissen. Mein Sohn (6 Jahre)meinte das Klo war ekelig
Wir haben am nächsten Tag telefoniert und Hilfe angeboten ( wie schon hunderte Male bei anderen Dingen), sie sagt aber dass sie keine Hilfe braucht und kein Problem hat.
Würden wir vehementer Werden, hätten wir unseren Neffen gar nicht mehr im Blick, da die den Kontakt abbrechen würde. Das hat sie bereits mit der anderen Schwester getan. Die Schwiegermutter ist schon hochbetagt( Schwägerin selbst ist deutlich älter als mein Mann und bereits Anfang 60) mehr Verwandtschaft gibt es nicht, der Ehemann ist hilflos und greift nicht ein. Ist in Gesprächen einsichtig, handelt aber nicht beide Eltern sind Akademiker, also kann es auch nicht an einem niedrigen IQ liegen.
Habt ihr Ideen? Tipps? Mein Mann will kein Stress und neigt dazu den Kopf in den Sand zu stecken , aber sieht auch,dass sie Probleme hat..ich habe x fach mit ihr sprechen wollen und Hilfe angeboten, was jedesmal abgewürgt wird.
Einfach dabei belassen und für unseren Neffen so gut es geht da sein?
Vielen Dank für das Lesen des langen Textes!
Messie Schwägerin?
Moin,
wenn sie keine Hilfe braucht, braucht sie keine Hilfe. Jeder darf seine Neurosen oder was auch immer behalten.
Natürlich kannst du Jugendamt, sozialpsychiatrischen Dienst o.ä. alarmieren.
Nur, wem ist damit geholfen?
Ich denke eher, dass ihr einen Umgang damit finden dürft oder euch abwenden oder oder oder.
Sonnige Grüße
Sorry, aber das sind doch keine Zustände.
Das ist ja schon wirklich tragisch.
Ja genau das ist ja unser Dilemma
Lassen oder nicht
Ist die Umgebung schädlicher Zuhaus oder eine Unterbringung?
Seine Diagnosen machen das ganze nicht einfacher. Förderung oder gewohnte Umgebung... Das ist der Grund warum ich um Rat gefragt habe
Wie kann die Schwägerin denn mit Anfang 60 einen 15jährigen Sohn haben?
Indem sie keine Teenie-Mutti war.
Sie hat ihn mit 46 bekommen
Wohl unerwartet, da es hieß sie sei unfruchtbar. Dachte es seien die Wechseljahre und war dann in der 17. Woche
Nimm es mir nicht übel, falls ich falsch liege tut es mir sehr leid aber der Text klingt echt merkwürdig.
Dafür das ihr 250 km weit weg wohnt und euch nur selten seht, weißt du aber verdammt viel über das Leben der Schwägerin. Du warst jetzt seit Jahren das erste Mal in ihrer Wohnung und weißt deshalb, dass sie Messie ist? Dreckig war es ja nicht, sagst du selber nur der Flur war zugestellt, da wird wohl kaum das Jugendamt einschreiten. Was ist denn mit den Lehrern in der Schule? Meinst du nicht, dass sie schon längst die Behörden informiert hätten, wenn dein Neffe nicht ausreichend gefördert wird oder er vernachlässigt würde? Wenn die Geschichte so stimmt, kennst du nur das, was dir die Schwägerin erzählt und was du dir zusammenreimst. Hast du zu deinem Neffen regelmäßig Kontakt, erzählt er dir, dass er unglücklich ist?
Ich würde noch mal mit meinem Mann reden, es ist seine Schwester vielleicht kann er Licht ins Dunkel bringen und mit ihr über eure Bedenken reden. Wenn du dir trotzdem Sorgen um deinen Neffen machst, melde es dem Jugendamt, sie müssen Meldungen bzgl. Kindeswohlgefährdung nachgehen.
Nein diese Geschichte ist leider nicht erfunden.
Ob sie messie ist, weiß ich nicht, deshalb habe ich das ja auch mit einem Fragezeichen versehen. Es würde aber einiges erklären. Warum kein Techniker ins Haus kann,um WLAN zu installieren, die eine Freundin unseres Neffen niemals zu ihm durfte ( diese Freundin ist auch schon von der Bildfläche verschwunden), warum seit Jahren Ausreden herhalten, das wie nicht Mal bei ihr einen Kaffe trinken können, als die Kinder kleiner waren auf der Durchreise bei ihr Wickeln konnten, Reparaturen in der Wohnung von ihr oder gar nicht durchgeführt werden ( da wird auch gejammert,das seit Monaten das Licht in der Küche nicht geht zum Beispiel).
Mein Neffe schreibt mir regelmäßig Briefe und ruft alle Zwei Wochen an (mich oder meinen Mann). Unglücklich weiß ich nicht..gut findet er das zumindest nicht. Ihn nervt es, dass nirgends Platz ist, laut Neffen in seinem Zimmer alles vollgestellt. Er sagt schon von allein das seine Mutter schwierig ist und immer denkt alle anderen sind schlecht und wollen ihr was böses( außer ihrer Familie). Sie hat auch schon geklagt, gegen den Hort in der Grundschule, gegen einen Kinderarzt etc
Kinderarzt und Schule werden gewechselt, sobald einer das Wort Jugendamt sagt.ob sie bereits Kontakt zum Jugendamt hatte, weiß ich nicht, das würde sie vermutlich nicht erzählen.
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Mit der Schwester telefoniert mein Mann regelmäßig ausgiebig und ich unregelmäßig ( ich ca 1x im Monat) am Telefon lamentiert sie ja regelmäßig,dass sie keine Zeit hat aufzuräumen, wir oft sie beim bösen Rektor ist , was der böse Kinderarzt gesagt hat usw. Es wird gejammert und gejammert und wir bieten Hilfe an. Was abgelehnt wird. Wir machen etwa 2x im Jahr in der Nähe " Urlaub" in einer Ferienwohnung für ein paar Tage. Um den Geburtstag des Neffen und einmal in den Sommerferien. Um mit unserem Neffen (der zwar speziell aber ein lieber Kerl ist) Zeit zu verbringen.auch meine Schwägerin ist dann immer bei Unternehmungen dabei.
Die andere Schwester meines Mannes und meiner Schwägerin war vehementer. Sie hat den Kontakt zu ihr und ihrer Familie komplett abgebrochen. Das möchten wir verhindern, wegen meines Neffen
Das Verhalten deiner Schwägerin ist schon seltsam aber jeder lebt so wie er will.
Das sie keinen Techniker reinlässt oder die Freundin, ihr nicht vorbeikommen dürft, wie dein Neffe rumläuft, sie gegen jeden klagt, geht euch nichts an. Wenn dein Neffe nicht unglücklich ist, würde ich das einfach so akzeptieren und für ihn da sein. Er kann mit seinen 16 ja auch sagen, dass er die Klamotten nicht tragen will. Du sagst dein Mann telefoniert regelmäßig und ausgiebig mit seiner Schwester, was sagt er denn dazu?
Man kann nur helfen, wenn man um Hilfe gebeten wird. Dh wenn der dem geholfen werden soll , bereit ist Hilfe anzunehmen.
Dass der Junge kein Internet hat finde ich nicht so schlimm, zuviel Internet birgt auch Risiken.
Allerdings könnt ihr eure Bedenken ja vielleicht beim Pfarrer ihrer Gemeinde anbringen, vielleicht hat er eher Zugang zu ihr.
( ich komme darauf weil du von christlichen Chören redest.)
Als letzte Option vielleicht das JA obwohl man da eben Glück haben muss um an einen fähigen Mitarbeiter zu kommen, der angemessen handelt.
Liebe Grüße und alles Gute für euren Neffen
Vielen Dank für die Antwort, das mit dem Pfarrer ist eine gute Idee. Sie sind sehr gläubig und da wäre der Pfarrer wahrscheinlich effektiver als ich. Nur was sagt der Pfarrer woher er es weiß,?
Generell finde ich es auch nicht dramatisch,wenn der Junge kein Internet hat. Aber er hat dadurch mittlerweile Nachteile.
Kommt nicht ins Schulportal um zum Beispiel Stundenplan und lernplan zu bekommen, konnte während Corona nicht am online Unterricht teilnehmen etc mal abgesehen von sozialer Interaktion oder Informationen , das ist mit 15 ohne jeglichen Zugang zum Internet nicht immer leicht
Ich glaube der Pfarrer wird eine Idee haben, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Vielleicht redet er ja ich erstmal mit dem Jungen .
Vielleicht findet er dann über Jugendfreizeiten die Möglichkeit ihn sozial zu integrieren und mehr aus dem häuslichen Umfeld zu nehmen um mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Darauf können sich die Gespräche mit der Mutter stützen.
Auch die Integration der Mutter bei Sachspenden, Aufräumaktionen , Festvorbereitung , in Gruppen die sich abwechselnd zu hause treffen usw.
könnte die Mutter animieren ihr zu Hause auch zu verändern.
Manchmal reicht sowas aus um selbst eine Änderung herbeizuführen.
Ich würde zum Jugendamt gehen, allgemein und ohne den Namen zu nehmen den Fall schildern und fragen was man eigentlich tun kann.
Gerade im Hinblick auf den Autismus des Neffen würde ich nur etwas tun wenn es ihm am Ende auch hilft und er die Förderung bekommt die er braucht. Evtl gefällt ihm sein Leben nicht aber er fände es viel schlimmer irgendwo neu anzufangen und das würde ihn dann in ein Loch reißen. Ich finde die Situation daher schwierig abzuschätzen und würde es vermutlich nicht dem Jugendamt melden.
Aber ich würde den Neffen auf jeden Fall fragen ob er es möchte und wenn ja was grob passieren würde.
Evtl sagt er: macht es🤷♀️.
Vermutlich wird es die Schwägerin dann rausfinden, aber der Neffe ist alt genug dass ihr ihm evtl ein Handy zustecken könnt o.ä.
Was hat er mit 18 vor? Weiter zu Hause leben oder abhauen?
Das Problem ist, dass man in einem solchen Zustand oft keinen Anfang findet, sich schämt und total überfordert ist.
Schaltest du das JA an, wird der Druck größer und die Überforderung auch.
Also: 2 Monate warten und konkrete Hilfe anbieten. Vielleicht sagst du, dass du darüber nachgedacht hast, das JA zu informieren, aber dir bewusst geworden ist, dass die Aufräumaktion alleine unter Druck nicht zu schaffen ist und du anbietest, am WE ein paar Stunden gemeinsam aufzuräumen (du selbst oder jemand, der näher wohnt).
Verlinke ihr YT-Videos über große Aufräumaktionen. Da gibt es professionelle Aufräumer, die auf YT Videos von absoluten Chaoswohnungen zeigen und wie sie die aufräumen. Suche dort mal "decluttering messy home".
Ich erinnere mich an ein Video einer professionellen Aufräumerin, die die Wohnung einer Studentin säuberte. Die Studentin war in chaotischen Verhältnissen aufgewachsen und hatte nie gelernt, aufzuräumen und nach einem Jahr lebte sie in Dreck und Müll (alles lag überall herum, sie musste über Müllberge steigen, um aus der Wohnung zu kommen und konnte quasi nur die Couch benutzen). Das Interessante daran war, dass die Aufräumerin freiwillig dort war und Verständnis zeigte, dass es so weit gekommen war und dass die Studentin nicht alleine aus dem Chaos herasufinden würde. Es gab keine Verurteilung, sie hat ihr sogar ein paar neue Sachen gekauft, weil die alten nicht mehr zu benutzen waren und vermutlich einen Aufräumplan hinterlassen.
Was ich machenn würde: Bei Ikea diese günstigen PLastikboxen in mittel und klein kaufen und streng nach Kategorien pro Raum sortieren. Alle Kleidungsstücke in einen oder alle Hosen, alle Pullis etc. in einen. Alle Tassen in einen. Usw. Dann erst mal alles Schmutzige in eine Box, von dort säubern und sauber in eine andere Box legen und dann die erste Box säubern. Diese Boxen erst mal stapeln. Erst, wenn alles leer ist, von den Boxen in die Regale etc. einsortieren. Und dann in jedem Raum eine große Box oder einen Wäschekorb lassen und sagen, wenn es unordentlich ist, erst mal alles dort rein legen und von dort in Kategorien sortieren und wieder einräumen.
Es gibt auch auf YT Videos über abendliche Aufräumroutinen etc. Vermutlich braucht sie so etwas. Aber da muss man sich langsam reinfinden, das geht nicht sofort und keinesfalls unter Druck.
Ich habe das auch immer wieder - wenn ein gewisser Unordnungsgrad überschritten ist, mache ich dicht und fühle mich komplett überfordert und muss mir dann eine Liste mit Aufgaben schreiben. Bei mir ist es so, dass dann alles aus einer Ecke/ Einheit (Tischoberfläche etc.) in einen Wäschekorb kommt, von dort in Kategorien sortiert wird und diese dann weggeräumt werden.
Zusätzlich hilft es mir, mit den Timer zu stellen - 5 min, 10 min, 15 min. Sonst habe ich oft das Gefühl, stundenlang aufräumen und putzen zu müssen und das überfordert mich so, dass ich gar nicht erst anfange.
Es gibt ein Buch das heißt "Aufräumquickies". Das sortiert das Aufräumen in einzelne Räume und dann dort in einzelne Einheiten (bspw. Kleiderschrank im Schlafzimmer). Daran könnte man sich orientieren.
Wenn du das JA rufst könnte es sein, dass sie einfach alles wegwirft, weil sie komplett überfordert ist und einfach den Stress weghaben möchte. Aussortieren ist meist auch eine gute Idee, aber es sollte nicht dazu kommen, dass sie undifferenziert alles wegwirft, nur damit es ordentlicher aussieht.
Sie könnte sich pro Tag eine gewisse Zeit nehmen, nicht zu lange für den Anfang - vielleicht 30 min - und in der Zeit definierte Aufgaben machen. Müll sammeln. Alle Sachen der Kategorie X (Kleidung, Geschirr, Bücher, Deko etc.) in einen Korb legen und dann an einen dafür vorgesehen Ort sortieren. Oder eben erst mal alles in diese Plastikboxen. Wenn sie das 30 min am Tag macht, dürfte nach und nach Ordnung entstehen und sie dürfte auch merken, dass sie durchaus Ordnung schaffen KANN.
Dafür müsste sie eine Liste mit Zimmern und Einheiten (Schrank, Tisch, Bett, Sofa, Boden etc.) abarbeiten und abhaken, was wann sauber oder ordentlich ist.
Ich denke aber, dass das mit Unterstützung und Mutmachen besser geht als mit Druck und Angstmachen.
Es kann wirklich helfen, wenn man gemeinsam mit EINER Einheit anfängt und dann sieht, dass man vorwärts kommt und alleine weitermachen kann.
Es kann auch helfen, anderen beim Aufräumen zuzusehen - YT - und sich davon inspirieren zu lassen.Säuberlich in der Ecke gestapelte Plastikboxen lassen es erst mal optisch ordentlich aussehen, das kann schon viel Mut geben, die Inhalte dann nach und nach weg- oder auszusortieren. Oder man sortiert erst mal nur das ein, was man aktuell in Gebrauch hat und der Rest kommt in den Boxen in den Keller oder in einen wenig genutzten Raum, dann aber beschriftet mit dem Inhalt, so dass man Sachen leicht findet. Man kann auch jede Kiste auspacken, säuberlich den Inhalt auf dem Boden ausbreiten, ein Foto machen, alles wieder einsortieren und das Foto vorne auf die Box kleben, so dass man eine Übersicht über den Inhalt hat.
Zum Schluss noch: Ich habe mal mit jemandem zusammengelebt, der psychisch fertig war und längere Zeit komplett überfordert. Über ein Jahr hatte er in seinem Zimmer noch die Umzugskisten und verweigerte jede Hilfe, die auszupacken, weil er eben komplett überfordert und beschämt war. Später hat er sich immer Saftfalschen gekauft, getrunken und dann vors Bett gelegt. Irgendwann war das komplette Zimmer mit Saftflaschen voll. Es geschah tage- und eventuell sogar wochenlang nichts. Dann kündigte sich ein guter Freund an und in 5 min schaffte er es, die Saftflaschen zusammen zu sammeln und wegzubringen. Allein der Anblick der Flaschen hatte ihn wohl vorher gelähmt, die aAufgabe erschien so groß, dass er sich dazu nicht überwinden konnte. Wenn er denn mal aufräumte, war hinterher alles pikobello und wie geleckt. Es mangelte nur an der Überwindung und der Routine.
Eine der besten Antworten/Tipps hier!
Wenn ich irgendwann mal die Zeit habe, werde ich so auch meiner Schwester und ihrer Mitbewohnerin helfen, da ich mir in etwa vorstellen kann, wie es bei ihnen aussieht. Aktuell kann ich es leider nicht, da ich mit meinem eigenen Haushalt nicht hinterher komme und noch wenn möglich unserer Mutter helfe. Aber deine Tipps finde ich sehr gut! 👍
Ich bin die letzte, die irgendwelchen Familien das Jugendamt auf den Hals hetzt, aber ich bin der Meinung...gut, das es mit dem Toilettengang eures kleinen Jungen passiert ist. Jetzt wisst ihr, was da wirklich hinter steckt.
Und auch wenn der Sohn "schon 15 Jahre" ist, muss ihm trotzdem die Chance geboten werden, Hilfe zu bekommen.
Es geht ja nicht nur um die unaufgeräumte dreckige Wohnung, sondern um sein gesamtes Leben, welches gar nichts frei entfaltet gelebt werden darf. Hausregeln hin oder her.
Ich würde mit der Schwägerin noch ein letztes mal warnend sprechen und ihr eindeutig zu verstehen geben, dass dies was Ihr da wahrnehmen konntet, kein normaler Zustand ist und wenn sie das nicht ändert, ihr das Jugendamt informieren werdet. Ganz klar!
Wenn das Jugendamt dann der Meinung ist, das dort alles ok ist, habt ihr wenigstens euren inneren Frieden mit der Situation.
Hallo,
ich würde den Fall melden. Ich vermute das die Mutter ebenfalls eine ASS hat und Hilfe könnte sinnvoll sein.
Wird der Junge nicht misshandelt oder die Wohnung ist massiv verdreckt, holt ihn da auch keiner raus. Aber vielleicht wird eine Familienhilfe angeboten, die hilft Struktur rein zu bringen.
Parallel dazu solltet ihr ein konkretes Hilfsangebot machen. Wir kommen ein Wochenende und helfen beim aufräumen und reparieren oder noch wichtiger wir gehen mit unserem Neffen eine runde bummeln. Schaut bei ebay, mit 15 trägt man Hoodies von Sportmarken oder Jack & Jones, da die alle noch wachsen kommt man bestimmt gut was gebrauchtes.
Am besten spricht der Bruder da mit seiner Schwester, vielleicht kann sie seine Hilfe annehmen?