Über Generationen Immer wieder das gleiche Muster

Hi, mich würde mal eure Meinung interessieren.

Wir mit unseren zwei Kids haben regelmässig Krach mit den Eltern/Schwiegereltern. Die hängen sich ziemlich viel bei uns rein und wollen uns dauernd sagen, was wir zu tun haben.
Bevor einer fragt: wir sind einig und halten zusammen dagegen. Das haben wir im Griff, nervt nur ziemlich.

Bei ihnen war das früher genauso mit ihren Eltern, Ich hör sowas immer wieder. Mich beschäftigt warum es so ist, dass sich sowas oft wiederholt über mehrere Generationen.

Wir haben jetzt immer wieder unnötigen Streit mit ihnen, vor allem dem Vater. Vor 30/40 Jahren haben die zwei sich wie wild mit ihren Eltern gefetzt.
Die wissen eigentlich genau wie doof sowas ist, halten sich aber aus nix raus und denken immer, wir müssen einfach tun was sie sagen.
Genau wie es bei ihnen war. Ist doch völlig bescheuert, die zwei wissen ja, wie blöd das ist, wenn die Eltern sich reinhängen und immer wird gestritten.

Warum lernen sie nix draus? Ist das so ein Ding mit jetzt sind wir dran die Chefs zu sein? Sind das einfach Streithansel? Ihr ihr habt bestimmt ne Idee. Wenn wir sie selber fragen sagen sie es gab früher nie Streit, das erinnern wir falsch. Ist aber nicht so. Da sind richtig die Fetzen geflogen.

3

Hallo! In dieser Allgemeinheit ist mir das nicht aufgefallen. Nur in einem Punkt erkenne ich dieses Muster bei uns wieder. Meine Mutter hat sich damals fürchterlich darüber aufgeregt, dass meine Oma (ihre Mutter) uns Kinder mit Süßigkeiten vollgestopft hat. Jetzt stopft sie meine Kinder mit Süßigkeiten voll und ich rege mich auf. 🤷🏻‍♀️

18

Hast du sie schon mal gefragt, warum sie das jetzt so anders macht? Also ernstgemeint

30

Ja, habe ich tatsächlich schon gemacht. Sie sieht da keine Parallele. Zum einen, und das stimmt auch, wohnte meine Oma bei uns, es war also ein tägliches Problem, wohingegen meine Eltern nur selten die Enkel sehen, und zum anderen haben wir eine unterschiedliche Definition von Süßigkeiten. Meine Mutter subsumiert ein Schokocroissant beispielsweise unter "Gebäck". 🤷🏻‍♀️

1

Guten morgen,
Ja, kennen wir auch, allerdings nicht so extrem.

Meine Schwiegereltern legen sehr viel Wert auf das was "man" gesellschaftlich erwartet.

Wer dieser "man" ist, können sie allerdings nicht erklären..... 😁.

Sie sind eben durch eine Zeit und Erziehung geprägt, die keine Widerworte duldet und nicht hinterfragt.

Zudem möchten Sie uns vor "Fehlern bewahren ".
Also Angst spielt bei meinen Schwiegereltern auch eine Rolle.

Wir sind über 50 und Schwiegereltern mitte 80 und langsam entspannen sie sich.
Es ist sogar schon der Satz gefallen, das wir es ganz gut gemacht haben 🙃.

Darauf ein frohes neues Jahr

2

Vielleicht liegt es an den Schwiegereltern, und das sind einfach schwierige Menschen? Wenn sie sich erst mit den eigenen Eltern zerstreiten und nun mit euch..

Ich kann mir aber auch nichts darunter vorstellen, mit „hängen sich bei euch rein“..

Wir wohnen Tür an Tür mit meinen Eltern. Es gibt sowohl von ihnen als auch von den Schwiegereltern regelmäßig gut gemeinte Ratschläge zu allem möglichen Lebenslagen. Wir verstehen das dann eher als Anregungen.

Denn wir sind doch erwachsen, völlig selbstständig und machen eh was wir für richtig halten. Beeinflusst fühlen wir uns schon lange nicht mehr. Wir brauchen auch keinen Applaus von ihnen, uns ist egal was die von dem ein oder anderen Vorhaben halten.

Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das zu einem Konflikt ausufern kann?

17

Beispiele lohnen kaum, weil wir ja keine situative Lösung suchen, es geht mir echt drum, ne Idee zu bekommen, was die Leut reitet, das was sie selbst belastend fanden dann später mit getauschten Rollen bei anderen zu probieren.

Wir machen da nicht mit, hindert die anderen aber nicht dran auszuufern und gern auch ausfällig zu werden.
Das empfinde ich als Krach, auch wenn ich mich nicht einbringe.

39

„Warum soll es euch besser gehen als uns damals“ ist ein Spruch, den ich oft von Kolleginnen gehört habe. Das ist so die Begründung für fast alles gewesen.

4

Vielleicht seid ja ihr Streithansel?😅

Über was streitet ihr denn? Ein paar Beispiele wären hilfreich. Ich kenne das überhaupt nicht. Klar gibt es mal ein unpassendes Wort, aber das ist dann schnell vergessen und gestritten haben wir eigentlich nie.

19

Berechtigte Frage😁 Halte ich uns aber nicht für, wir sind ziemlich auf unser eigenes Leben und was da so ansteht konzentriert, wir haben keine Zeit übrig, uns um die Lebensführung anderer Gedanken zu machen oder es denen täglich xfach mitzuteilen.

Wir streiten eh nicht, wir lehnen nur konstant Einmischungen ab, wenn sie ungefragt und penetrant kommen. Dann eskalieren die Eltern total. Ist ne sehr einseitige Sache, aber sie hören nicht damit auf.

5

Bei uns hat es eine Generation übersprungen... Wir (mein Mann und ich) sind eher nicht daran interessiert, was "man" denkt, meine Mutter, Oma und nun unser Sohn sind leider genau das beschriebene... Was könnte "man" denken. Keine Ahnung, Erziehung würd ich mal ausschließen, Töchterchen ist es noch egaler als uns.

20

Witzig😁 klingt ein bisschen nach uns. Wir sind dann wohl auch die Generation der dafür ein Gen fehlt.

6

Vertrau mir, so mancher Tipp von den Eltern würde ich einfach mal annehmen. So unrecht haben die nämlich gar nicht!

11

Du kennst die „Tipps“ doch gar nicht?

12

Ja und? Hä?

weitere Kommentare laden
7

Bei uns war es so ähnlich nach der Geburt der Großen.

Rückblickend hatten meine Eltern damals noch nicht verinnerlicht, dass wir erwachsen sind und keiner Erziehung/Führung von ihnen bedürfen.

Besonders mein Vater (der in unserer Kindheit kaum für uns da war), wollte mir sagen wie ich mit meinem Kind umzugehen habe.
Das war aber meist das Gegenteil von dem was ich gut fand 🙈

Ich habe trotzdem meinen Stiefel durchgezogen. Manches habe ich erklärt um auch bei ihnen ein Bewusstsein zu schaffen, aber im Grunde habe ich die Ratschläge einfach ignoriert.

Der „Ritterschlag“ kam als die Große ca. 2J. war.
Man würde meine pädagogische Ausbildung merken, das Kind entwickle sich großartig; meinte mein Vater.

22

Schöne Antwort, danke, da nehm ich was mit.
Es geht bei uns zwar nicht primär um Kindererziehung aber das mit der Führung kommt hin.

Is witzig, weil sie selber zu ihrer Zeit ziemliche Hippies waren und jetzt ultraspiessig tun wollen.

8

Hallo,
leider ist es häufig so, dass Menschen das was sie erfahren haben weitergeben. Selbst bei Gewalt in der Familie ist dies ja teils der Fall. Auch wenn diese Menschen selbst darunter gelitten haben, ist es schwer festsitzende Muster zu durchbrechen. Vermutlich ist es bei weniger schwerwiegenden Dingen wie „einmischen“ auch so.
Hinzu kommt, dass einem ja Jahre lang die aktuellen Standards gepredigt werden. Uns heute zB nicht schreien lassen. Wenn jetzt in 30 Jahren wieder Färbern modern würde, würden wir uns vermutlich auch einmischen. Ist jetzt natürlich ein krasses Beispiel, aber vielleicht wurde unseren Eltern früher 10x am Tag gesagt, das Kind darf nicht betüdelt werden sonst wird es später im Leben unselbstständig. Aus der Angst davor, mischen sie sich dann bei euch ständig ein, wenn ihr vermeintlich betüdelt. Ich würde versuchen erst mal offen zu sein, vielleicht sind ja auch mal gute Ideen und Ratschläge dabei (oder vielleicht ist zumindest der Grundgedanke nett) und andere würde ich ignorieren oder auch sagen, nein wir machen das so, weil…
Hilft euch jetzt leider nicht bei der Problemlösung, aber so würde ich mir dieses Phänomen erklären!

Bearbeitet von Inaktiv
23

Danke, der Gedankenstrang könnte gut passen. Es ist bei uns kein Erziehungsthema, sie wollen irgendwie insgesamt bestimmen, wie wir leben. Oder am Liebsten unser Leben für uns leben oder steuern.
Halt den Zwang, den sie früher abbekommen haben auf uns umlegen.

Hat mich echt beschäftigt, weil mir nicht einleuchtet, warum man sowas tun sollte. Aber wie du es schreibst kann es schon sein.

9

Hmmm, ich glaube, wo Generationen aufeinandertreffen, gibt es zwangsläufig unterschiedliche Ansichten. Ist auch nicht schlimm. Blöd wird es nur, wenn die eine Generation etwas sagt und die andere sich dadurch angegriffen fühlt. Oder wenn die Wortwahl kacke ist.

Meine Eltern und Schwiegereltern dürfen bei uns mitreden 😅 Steh ich dazu. Vieles nehmen wir an, anderes nicht und können uns da aber super drüber unterhalten.

Außerdem haben die Omas und Opas freie Hand, wenn die Enkel bei ihnen sind. Ich geben meine Kinder im vollsten Wissen dort ab, dass bei den jeweiligen Großeltern vieles anders läuft, als bei uns zu Hause. Vertraue allen Vieren, dass die Kids dort super aufgehoben sind und meinen Kindern, dass sie den Unterschied zwischen bei Oma/Opa auf der Seite, Oma/Opa auf der anderen Seite und uns zu Hause kennen und unterscheiden können 🤷🏼‍♀️

Ich würde, auch wenn es stimmt, die Konflikte zwischen den Groß- und den Urgroßeltern eurer Kids nicht miteinbeziehen in die aktuellen Konflikte. Ist doch Käse von gestern.
Geht doch ums Hier und Heute und eure Kinder jetzt.

Ich persönlich möchte keinen der 4 Großelternteile missen (und ja, auch ich bin manchmal genervt oder denke mir "warum zum Teufel musst du da jetzt kommentieren?",aber ich bin dankbar, sie tu haben und wir reden eben, wenn mal was ist).

Vielleicht könnt ihr euch da alle ein bisschen locker machen.. Andere Ansichten akzeptieren, auch wenn man sie nicht gut findet. Und an eurer Stelle: Wenn es die ältere Generation ist, die was zu sagen hat, vielleicht erstmal auch bedenken, dass sie mehr Lebenserfahrung hat und das mit "Zeiten ändern sich" ins persönliche Gleichgewicht bringen.

Alles Gute 😊

25

Ich mag deine Einstellung, ist generell auch unsere.
Es geht aber gar nicht um die Kinder, sorry wenn das falsch rüber kam.
Sie wollen massiv unser Leben für uns leben. Von der Gardine, die im Fenster hängt oder eben gerade nicht, über die Haarlänge der Erwachsenen bis hin zu wo welches Auto steht oder nicht steht, drinnen oder draussen, welches Auto überhaupt oder auch ob wir eins benötigen.
Wär alles noch unterhaltsam, wenn es nicht täglich mehrmals wäre und die Wortwahl passend. Ist sie leider nicht.
Deswegen lehnen wir das konsequent ab, niemand muss sich z.B. für die Wahl seines Bartes regelmässig beschimpfen lassen.

Mich hat auch mehr beschäftigt, warum Leut meinen, sich da so einbringen zu wollen. Inhaltlich ist es sowieso keine Debatte.