Hallo
Ich habe noch nie in einen Forum geschrieben
Aber ich würde gerne meine Geschichte teilen.
Meine Mutter wurde schwanger von mir als sie 19 Jahre alt war. Ich bin im glauben aufgewachsen das Resultat einer Vergewaltigung zu sein. Und dass mein leiblicher vater das land verliess und mich mitnehmen wollte. Das hat natürlich ganz tiefe verborgene wunden in meiner seele hinterlassen. Meine Mutter hatte als ich 2 jahre alt war meinen „vater“ kennen gelernt. Er hat mich wie sein eigenes Kind erzogen und ich habe noch zwei Geschwister bekommen. Eine gute ziemlich stabile familie.
Wie äler ich wurde desto mehr spürte ich das ich überhaupt nicht in die Famile passte und war immer mehr an der Herkunft und kultur meines leiblichen Vaters interessiert. Bin sogar in das land gereist um die sprache zu lernen auch war ich immer nur an männer interessiert die von diesem land den ursprung hatten. Ich habe mit 15 jahren angefangen trotz dieser vorgeschichte fragen zu stellen und ihn zu suchen. Immer ohne erfolg, er war wie vom erdboden verschwunden. 2-3 mal war es ganz knapp daneben geraten, bis ich vor 4 jahren einen dna test gemacht hatte. Hatte dort die engsten verwanten kontaktiert und vor zwei monaten hat mir einer davon gesagt er habe ihn gefunden.
Wir hatten dann kontakt aber gleich für ein treffen. Vor einer woche habe ich das erste mal meinen vater gesehen nach dieser langen langen zeit.. ich bin ein kompletes abbild von ihm er hat noch 3 kinder und ist der wahrscheindlich liebevollste mensch denn ich je getroffen hatte. Das krasseste ist, er wusste nicht dass es mich gibt.Er hat in den höchsten tönen von meiner mutter gesprochen konnte sich an so viele einzelheiten erinnern, ihre version habe ich ihm nicht erzählt, denn laut meiner mutter habe sie niemals einen ganzen tag mit ihm verbracht.. er ist seit diesem treffen zu 300% mein vater wir schreiben vom morgen bis am abend zusammen. Ich kann garnicht in worte fassen was hier alles in mir geschieht. Wie sehr ich mich zusammenreissen muss meiner mutter vergeben zu können den tief in meinem herzen weiss ich, sie hatte das als selbstschutz gesagt, sie wusste ich werde ihn treffen und ich habe ihr auch erzählt was er alles gesagt hatte.. sie war sogar glücklich für mich und fand es schön.. meine grosseltern sind leider seit 3 jahren beide nicht mehr am leben.. wieso ich so aufwachsen musste, wieso dass alles, wird wahrscheindlich irgend einen grund haben.. abschliessend kann ich sagen, mir geht mein ganzes leben an mir vorbei bis hin als ich ein kleines unschuldiges baby war, fühele mich wie ein baum denn man in der mitte dur aufgeborchen hatt bis tief zu der wurzel wo endlich heilung eingegossen werden kann
Mit 31 meinen leiblichen Vater kennen gelernt
Krass, ich hätte das nie für möglich gehalten, dass jemand seinen 'Erzeuger' sucht, wenn man ja annehmen muss, dass es der Vergewaltiger seiner Mutter ist. Hattest du einen Grund die Geschichte anzuzweifeln oder wie kams? Weil sonst, wenn die Geschichte gestimmt hätte, hättest du ja mit dein Verhalten riesige Wunden bei deiner Mutter aufgerissen. Hattest du ein Bauchgefühl, dass deine Mutter lügt oder wie kam das?
Heftige Geschichte. Ich wünsche dir, dass du die Zeit mit deinem Vater besonders genießen kannst. Kann mir vorstellen, dass es für dich jetzt schwierig ist, mit deiner Mutter umzugehen. Ist ja schon eine Lüge mit großem Ausmaß. Hoffe aber auch, dass du deinen Ziehvater weiterhin schätzt, der dich ja wohl auch wie ein eigenes Kind behandelt hat.
Hm, ich weiß nicht, ob man hier jetzt schon automatisch sagen kann, dass die Geschichte der Mutter nicht stimmt, eine Lüge war. Wahrnehmung von Dingen und Erinnerung (insbesondere an etwas, was weit zurück liegt), ist ja oft auch unterschiedlich. Was ist, wenn seine beschönigend ist? Durchaus möglich! Es reicht doch schon aus, wenn es keinen klaren Consent für den GV damals gab, die Mutter das nicht wollte, überrumpelt/ gedrängt wurde von einem Mann, der aber wiederum sie auch heute noch als tolle Frau in Erinnerung hat, die er gern an seiner Seite gehabt hätte. Ändert das dann was an der Geschichte? Ich würde sagen, nein. Ich will auch nicht, dass ein Mann meine körperlichen Grenzen überschreitet, wenn er noch so sehr glaubt, mich ernsthaft zu schätzen und ehren. Das widerspricht sich in sich selbst, für den Mann eventuell aber nicht. Also: möglicherweise war es trotzdem der Mann schöne Erinnerungen hat, die er gern teilt, kein GV mit beiderseitigem Einverständnis, dafür muss sie als Frau nicht totale körperliche Gewalt verspürt haben, um sich vielleicht dennoch vergewaltigt gefühlt zu haben von einem Mann, mit dem sie nie oder auch nur zu dem konkreten Zeitpunkt nicht schlafen wollte. Zum Thema 'vielleicht auch nur zu dem konkreten Zeitpunkt nicht' -'> ganz wichtiger Aspekt. Vielleicht waren die beiden ja sogar ein Paar. Ihr Körper ist aber ja dennoch ihrer. Und es sollte nicht ihre Aufgabe sein, mit aller Gewalt ihre Grenzen verteidigen zu müssen. Es kann durchaus sein (gerade im Kontext von anderer Zeit, anderer Kultur und nicht vorab stattgefundener Heirat nochmal mehr), dass es definitiv keine aktive Entscheidung ihrerseits gab, mit ihm schlafen zu wollen, wohl aber seinerseits. Das hindert ihn natürlich nicht daran, seiner Familie - und auch der TE- ein guter Vater und seiner jetzigen Frau ein guter Mann zu sein. Ich nehme an, die Wahrheit kann wohl beides sein: dass der Mann grundsätzlich ein netter Mensch ist, die TE aber dennoch vielleicht auf eine Art entstanden ist, die man sich natürlich nicht wünscht. Es zeugt dann auch von Stärke der Mutter, sich für die TE freuen zu können, wenn es für sie so wichtig war, den Vater kennenzulernen, um sich ganz zu fühlen.