In meiner Familie haben wir alle ein ganz normales Verhältnis zueinander.
Klar gibt es ab und an Meinungsverschiedenheiten, aber so krassen Streit wie andere Leute hier im Forum haben wir zum Glück nicht.
Ganz normale Durchschnittsfamilie halt. 
So, jetzt kommt der Knackpunkt:
Anfang des Jahres bin ich Tante geworden. Die Eltern wollten zu Beginn keinen Besuch aus der Familie haben, haben wir akzeptiert.
Es hieß dann, dass wir alle das Baby kennen lernen dürfen, wenn es getauft wird.
Wir sollten uns dafür im April ein Wochenende freihalten, da die Taufe im Heimatort meiner Schwägerin stattfinden würde, der circa 600 km entfernt ist.
War okay für alle. Wir haben ein Geschenk per Post geschickt und das so akzeptiert.
Inzwischen durften meine Eltern das Kind sehen, die facetimen auch regelmäßig.
Jetzt habe ich erfahren, dass das Kind heute getauft wird. Nur mit Großeltern, ohne meinen anderen Bruder und ohne mich und meine Familie.
Ich bin ehrlich gesagt sehr konsterniert darüber.
Jeder soll machen, was er will.
Aber mein Bedürfnis, meinen Neffen kennenzulernen ist jetzt ehrlich gesagt auf Null gesunken.
Könnt ihr das verstehen?
Ich fühle mich einfach ziemlich verarscht.
Als meine Kinder geboren wurden, haben mein Mann und ich nicht so eine Geimnistuerei drum gemacht.
Die Familie wird hier ja - obwohl es nie Probleme gab - komplett ausgeschlossen und vor vollendete Tatsachen gestellt.
Taufen sind für mich Familienfeste, wir wären gerne so weit dafür gefahren und hatten das fest eingeplant.
Mein Neffe wohnt fünf Stunden von uns entfernt, ich werde jetzt keinen Schritt mehr von uns aus angehen.
Ratlose Grüße
Heimliche Taufe
Wow! Ich würde einen letzten Versuch unternehmen und mich dumm stellen... Und folgendes Schreiben ...
"Hallo Janosch und Heidi
Wir haben gehört dass Bruno heute getauft wird. Leider kam bei uns die Einladung nicht an. Muss etwas mit der Post schief gegangen sein. Weil wir es erst heute erfahren haben, können wir leider nicht kommen. Wir würden euch aber gern besuchen um Bruno endlich mal kennen zu lernen. Passt es euch am xxx?"
Wenn sie sich entschuldigen und den Besuch zustimmen (ggf. Mit Ersatztermin falls der Termin nicht geht) alles fein. Vielleicht ging wirklich was schief. Ansonsten, wäre es das für mich.
Außerdem würde ich deinen anderen Bruder und die Eltern bitten zu fragen warum ihr nicht da seid. Sollte sowas kommen wie "die haben nie nach dem Kind gefragt" sollen sie antworten dass das die Regeln der Eltern waren und ihr euch daran gehalten habt - in den Fall wäre auch der Hinweis an die Eltern sich bei euch zu entschuldigen angebracht.
Sollte auf keinem der beiden Wege eine Entschuldigung kommen, würde ich dem Neffen jedes Jahr demonstrativ ein Geschenk zum Geburtstag und Weihnachten schicken mit einer Karte auf der nur steht "bitte sag deinen Eltern dass wir traurig sind, dass wir dich noch nicht kennenlernen dürfen" ... Ich würde da immer auf schlechtes Gewissen machen... Und vor einem Kennenlernen dann auf eine Entschuldigung bestehen
Das ist so passiv aggressiv das ist sooo unnötig. Bitte einfach direkt sagen was man denkt und nicht so komische Spielchen machen!
Für was entschuldigen? Eine Einladung zur Taufe ist deren Entscheidung.
Schon alleine für den albernen Versuch ein schlechtes Gewissen zu machen, würde ich demonstrativ die Geschenke nehmen und dich weiter ignorieren.
Sie haben halt nur die Großeltern eingeladen. Die Geschwister nicht. Wenn sie da jetzt also noch den anderen Bruder mit reinziehen würde, ist doch erst Recht Eiszeit angesagt.
Ich wurde sehr auf Abstand zu meinem Bruder und seine Frau gehen, wenn die mich so schlecht behandeln und eindeutig zeigen, dass ich und meine Familie einfach egal sind.
Toll wäre es, wenn du die negativen Gefühle auf die entsprechenden Leute konzentrieren könntest.
Dein Neffe kann nichts dafür, vielleicht schaffst du es mit ihm positive Gedanken zu verknüpfen.
Mein Neffe ist schon etwas älter (6), wenn wir uns mal sehen versuche ich die Tante zu sein, die ich gerne wäre, auch wenn es Schwierigkeiten mit seinen Eltern gibt
Hallo ich würde tatsächlich an deiner Stelle deinen Bruder direkt anrufen und fragen, was das soll. Anscheinend versucht die Schwägerin die Schwiegerfamilie ja bewusst ausschließen zu wollen und bevor du weiterhin rätseln musst was los ist, einfach ihn direkt anrufen und das was du uns hier geschrieben hast und ihn richten. Wenn du das Gefühl hast, er lässt sich da von seiner Frau beeinflussen würde ich auch das direkt sagen, denn bei uns zumindest verträgt die Geschwisterliebe Ehrlichkeit.
Ich habe schon gefragt.
Mein Bruder meinte auf WhatsApp, dass sie eben möglichst klein feiern wollten, um weniger Trubel für das Kind zu haben.
Dann würde ich direkt fragen, ob ein Kennenlernen geplant ist oder er quasi den Kontakt abbrechen will, denn genauso verhält er sich gerade.
Ein Taufe ist ein Familienfest, die Aufnahme eines kleinen Menschlein in die Gemeinschaft und in die Gemeinde. Da gehören selbstverständlich die Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen vom Täufling dazu.
Ich würde so traurig wie es ist auf Abstand gehen. Für so ein Verhalten fehlt mir das Verständnis.
Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass jeder solche Feste feiern darf, wie er möchte - ob Hochzeiten, Taufen oder was auch immer so ansteht. Wenn man es klein will, sollte man das machen. Aber es ist sehr seltsam, etwas anzuteasern ("Haltet euch das Wochenende frei") und dann kommentarlos die Sause ohne alle anderen zu machen, die ja darauf warten. Es ist auch etwas befremdlich, dass deine Eltern es nicht erwähnt haben. Gab es da eine Verschwiegensheitsvereinbarung? Das würde es dann noch toppen... Warum man so geheimnisvoll tut, ist auch unklar - ihr werdet ja nicht alle mit Pauken und Trompeten gegen ihren Willen einfallen.
Dass du sauer bist, verstehe ich absolut. Ich würde das auch ganz klar so kommunizieren, unter Geschwistern sollte das möglich sein. Vielleicht gibt es irgendwelche Befindlichkeiten - es könnte ja z.B. sein, dass auf der Gegenseite irgendwas passiert ist, weswegen man den Bruder / Schwester deiner Schwägerin nicht einladen will. Weil es dann aber wieder eine Ungleichbehandlung ist und für neuen Stress sorgt, wenn ihr aber trotzdem kommt, hat man es kurzerhand so gelöst...? Keine Ahnung, denkbar ist einiges, blöd ist es trotzdem. Deswegen unbedingt klären, bevor sich die Fronten verhärten. Das geht bei sowas immer schnell.
Ich vermute, die Eltern spielen gezwungenermaßen mit, weil sie Angst haben, dass der Kontakt zu ihnen dann auch eingestellt wird.
Weiß man nicht 🤷🏼♀️ Vielleicht wissen die Eltern überhaupt nichts davon, oder man hat ihnen eine ganz andere Geschichte erzählt... Bei sowas hilft erfahrungsgemäß immer nur totale Transparenz. Selbst wenn man gewisse Dinge dann blöd findet und sie nicht nachvollziehen kann, ist nichts so schlimm wie das Gefühl, von der eigenen Familie belogen oder heimlich ausgegrenzt zu werden. Das richtet mehr Schaden an als offen ausgeladen zu werden - wenn die Regeln für alle gleich sind (= nur Großeltern).
Einer meiner Brüder hat auch so geheiratet, nur unsere Eltern und die der Braut waren dabei. Das hat schon ziemlich wehgetan, auch wenn der Grund nachvollziehbar war. Aber dadurch, dass es allen klar war und unsere Eltern auch ganz offen jederzeit darüber reden konnten, war das am Ende okay. Der Tod einer guten Beziehung zueinander ist diese unnötige Geheimniskrämerei, das Gefühl, absichtlich im Dunkeln gelassen zu werden. Nicht die Sache an sich.
Puh, das ist schon wirklich hart.
Wir ticken da anders, aber jedem das seine..
Ich wäre am deiner Stelle auch sauer..vor allem weil ihr euch das Wochenende im April frei gehalten habt.und für meinen persönlichen Geschmack ist das zuviel des guten. Als ob dein Bruder und Schwägerin denken würden, das Kind trägt Schaden von einem Treffen mit euch davon.
Ich würde vermutlich schreiben: das ihr euch freut ,dass der kleine da ist, aber ihr euch zurück zieht bis sie auf euch zukommen, da sie offenbar momentan noch nicht dazu bereit sind euch zu treffen.
Und das auch durchziehen.
Dann habt ihr noch Mal klargestellt,dass von eurere Seite aus Interesse ursprünglich da ist/war. Sonst bekommt ihr in ein paar Monaten/Jahren noch den Vorwurf dass ihr kein Interesse zeigt. Dem würde ich in der Situation zuvorkommen wollen. Und dann klar zurück ziehen.
Ohje. Ich kann dich voll und ganz verstehe.
Hier auf Urbia lese ich es so oft, dass es mittlerweile in einigen Familien so gehandhabt wird, dass erstmal niemand kommen darf, um das Baby zu sehen, die Kernfamilie zusammenwachsen muss, das Baby kein Wanderpokal sein soll und darum nur bei Mama und Papa auf den Arm darf und und und.
Find ich schräg und kann ich nicht nachvollziehen. Meine Kinder sind zwar schon 19 und 21, aber ich hatte von Tag 1 an regelmäßig Besuch, jeder durfte die Babys halten, spazierengehen, anfassen.
An deiner Stelle wäre ich zutiefst getroffen. Wahrscheinlich würde ich mich erst mal zurückziehen.
Die Familien, die so ein Gewese um ihr Baby machen, brauchen sich nicht zu wundern, wenn keiner mehr will, wenn er soll, solange sie nicht dürfen, wenn sie gern möchten. Irgendwann braucht jeder mal Unterstützung. Das Gejammer ist groß, wenn das Kind dann mal 1,2 Jahre oder älter ist, es los geht mit Kitaferien abdenken, die Krankentage nicht reichen, auf einmal Pärchen-oder-Me-Time gewünscht wird. Ehrlich gesagt gönne ich es solchen Eltern, dass dann keiner mehr Bock hat. Schade für die Kinder, aber das sind die Konsequenzen, die die Eltern dann tragen müssen. Ist ja ihr "Wunder".
Bei Hochzeiten sind hier alle immer wahnsinnig verständnisvoll, wenn das Brautpaar alleine oder nur mit den Trauzeugen zum Standesamt fahren möchte. Bei Babys gibt es immer eine große Anspruchshaltung, das muss dann als Wanderpokal für die Verwandtschaft her halten...
Wie wäre es, wenn du erstmal mit deinem Bruder sprichst? Er wird sicher seine Beweggründe haben.
"Die Familie wird hier ja - obwohl es nie Probleme gab - komplett ausgeschlossen und vor vollendete Tatsachen gestellt."
Ich frage mich auch, wie du es heute erst erfahren hast. Normalerweise redet man doch regelmäßig mit Familienmitgliedern und eure Eltern scheinen ja eingeladen zu sein.
Du findest, dass es eine große Anspruchshaltung ist, ein neues Familienmitglied nach Monaten kennen lernen zu dürfen?
Das finde ich absolut nicht.
Was es mit Wanderpokal sein zu tun hat, zu einer Taufe zu fahren, sehe ich ebenfalls nicht.
Da wird über Monate von Anfang an angekündigt, dass wir zu einem Fest kommen sollen, bei dem wir dann am Tag selbst über Dritte erfahren, dass es doch ohne uns stattfindet.
Erfahren haben mein anderer Bruder und ich es von unserer Mutter, die uns ein Foto aus dem Dorf, in dem die Taufe stattfindet, geschickt hat.
Sie hat uns lieb gegrüßt.
Ich erhebe hier absolut keine Ansprüche und finde es sehr befremdlich, dass du mir so ein Verhalten unterstellst.
Nach Monaten kennenlernen? Das Kind ist doch erst dies Jahr geboren sagtest du. Es ist ein paar Wochen alt.
Als mein Kind so klein war, ging es mir sowohl körperlich als auch psychisch nicht besonders gut. Vielleicht machen sie deshalb die Taufe entgegen der Absprache ganz klein. Vielleicht haben sie Angst, dass er sich mit irgendwas ansteckt, wenn zu viele Leute da sind... Es gibt so viele Gründe.
Wir schon gesagt, würde ich erstmal mit meinem Bruder darüber reden.