Hallo allerseits und einen schönen Feiertag! Ich muss mich hier einfach mal ein bißchen ausheulen und hoffe auf ein paar Tipps und Denkanstöße...
Mein Mann arbeitet im Drei-Schicht-Dienst (Früh, Spät, Nacht) und muss teilweise auch am WE arbeiten. Ich bin noch in Elternzeit mit unserem 14 Monate alten Sohn.
Ich leide zunehmend unter der Schichtarbeit meines Mannes, besonders belastend finde ich, dass wir als Familie nie einen regelmäßigen Tagesablauf haben, also fast nie gemeinsam essen (weil mein Mann teilweise "seltsame" Essgewohnheiten hat), zusammen Aufstehen, Abendritual etc..
Was noch anstrengend ist, dass unser Sohn leider noch nicht durchschläft und morgens sehr früh aufsteht (so zwischen 05:00 und 05:30) und ich dann eben immer diejenige bin, die aufstehen und sich kümmern muss. Es ist auch noch nichtmal das frühe Aufstehen, aber dieses "sofort funktionieren" müssen, ohne mal ein paar Minuten für mich zu haben stresst mich sehr. Noch dazu ist unser Sohn momentan ziemlich fordernd.
Wir streiten seit unser Sohn da ist viel. Mein Mann hat für mich wenig Verständnis, er sieht nur, dass der Schichtdienst für Ihn anstrengend ist (was mir ja durchaus bewusst ist), aber versteht nicht, dass es auch Auswirkungen auf meinen Alltag hat.
Meine innere Angespanntheit wirkt sich auch leider auf meinen Umgang mit dem Kleinen aus. Ich will eigentlich gar nicht die dauergestresste, immer schimpfende Mama sein, aber bei mir liegen gerade häufig schon morgens um 6 die Nerven blank.
Ich zweifle langsam wirklich an mir. Ich bin doch bei weitem nicht die einzige Mama, deren Mann im Schichtdienst ist. Wie organisieren das denn andere Paare? Habe ich vielleicht einfach nur ein miserables Zeitmanagement?
Achtung Jammerpost: Mann im Schichtdienst
Hallo,
Mein Mann arbeitet VollContySchicht. Bedeutet alle 4 Wochen ein Wochenende frei ansonsten Schicht. Wir haben zwei Kinder ( 5 Jahre und 18 Monate).
Wennmein Mann Nacht oder Frühschicht hat bin ich morgens alleine für die Kinder zuständig. In der Woche heißt dies waschen, anziehen, Dosen packen und ab zum Kindergarten und für mich zur Uni, wo ich unterrichte.
Am Wochenende gehen wir ins Wohnzimmer, frühstücken, spielen was, ziehen uns an und ab geht es raus. Klar ist es auch mal etwas anstrengend, da die Kinder zu Papa wollen. Aber das bekomme ich gehändelt. Ab 14 Uhr ist mein Mann dann voll im Familienleben dabei. Mal machen wir einen Ausflug (Schwimmbad, Spielplatz, Stadtbummel etc.) oder treffen Freune/Familie oder verbringen den Nachmittag zu Hause mit Spielen, basteln Etc.
Bei Spätschicht stehen mein Mann und ich mit den Kindern auf und frühstücken gemeinsam. Dann wird gespielt bis er um 12.30 Uhr das Haus verlässt. An den Spätschicht Wochenenden bin ich meist verabredet oder mache mit den beiden einen kleinen Ausflug.
Ich kenne es nicht anders. Mein Mann arbeitet seit 20 Jahren so. Wir haben uns damit gut eingerichtet. Aktuell hat mein Mann bis Sonntag Spätschicht. Heißt gleich geht er aus dem Haus. Ich bin heute Nachmittag mit Freunden zum Grillen verabredet. Bedeutet die Kinder haben Action und ich gute Gespräche. Wir haben heute schon gemeinsam gefrühstückt, 3 Stunden lang gespielt. Die Kleine schläft gerade mit Papa zum Mittagsschlaf ein und die Große spielt etwas alleine. Am Sonntag morgen übernimmt mein Mann alleine, da ich den Spätschicht Sonntag zum Ausschlafen habe.
Ich finde das Schichtsystem gut. Im Endeffekt verbringt mein Mann mehr Zeit mit unseren Kindern als die 9to5 arbeitenden Väter. Er ist unter der Woche oft nachmittags da. Am Wochenende sind sie Kinder voll in seinem Fokus. Das ist mehr als viele Väter in unserem Umfeld, die an WE noch ihrem Hobby nachgehen.
Wir haben egal in welche Schicht er hat immer eine gemeinsame Mahlzeit. Entweder Frühstück oder Abendessen.
Was für besondere Auswirkungen hat es denn auf euren Alltag? Denn eigentlich ist euer Alltag doch, dass er Schicht arbeitet.
LG
Ich habe mir anfangs auch vorgestellt, dass die Schichtarbeit ja eigentlich für unseren Tagesablauf vorteilhaft sein müsste, man hat ja theoretisch entweder vor- oder nachmittags, wo beide Elternteile da sind.
Mein Hauptproblem ist tatsächlich das Aufstehen morgens. In der Frühschicht ist mein Mann schon weg wenn der Kleine aufstehen will, in der Nachtschicht ist er noch nicht da und in der Spätschicht geht er ja spät ins Bett, daher stehe ich dann auch mit auf. Am Wochenende oder an frrien Tagen ist mein Mann oft noch in dem Modus von der Schicht vorher, bzw. muss sich schonmal auf die Nachtschicht einstellen und bleibt dann auch morgens liegen.
Das Problem ist nicht das Schichtsystem, sondern dass dein Mann faul ist bzw. Er kein Interesse am Kind hat.
Mein Mann kommt bei Spätschicht um 22 Uhr nach Hause und liegt um 23.30 im Bett um morgens mit den Kindern aufzustehen. Hier ist es so, dass es am WE keinen Schichtwechsel gibt. Sondern immer Mo, Mi und Fr die Schicht ändert. Bedeutet, dass er diesmal nur am Sonntag lange wach bleibt, da er Montag in die Nachtschicht muss. Bedeutete er geht so gegen 4/5 Uhr Montag morgen ins Bett und ich stehe um 6 Uhr mit den Kindern auf. Das gute ist bis er ins Bett geht kümmert er sich ums Kind und ich kann schlafen.
Ich war vor den Kindern ein Langschläfer und Morgenmuffel. Auch heute fällt mir das aufstehen hin und wieder schwer. Aber dazu habe ich mir Strategien entwickelt. Z.B. wenn morgens nichts geht, dann wird auch mal der Fernseher angemacht mit Kinderprogramm für 30 Minuten und ich trinke erstmal einen Kaffee. Oder wir machen Picknick auf dem Wohnzimmerboden um sie länger zu beschäftigen.
Mein Mann hat immer freien Tage nach der nachtschicht. Bedeutet er schläft nach der letzten Nachtschicht nicht bis 14 Uhr, sondern stellt sich den Wecker aus 12 Uhr um abends eher ins Bett zu gehen um am nächsten Morgen fit zu sein.
Es ist in meinen Augen auch etwas Einstellungssache. Mein Mann will viel Zeit mit den Kindern verbringen und passt sich daran an. Würde er es nicht tun, dann hätten wir kein zweites Kind bekommen.
Ich kenne einige Väter/Mütter im Schichtdienst, die es so machen wie wir.
Auch mit Schicht kann sich der Partner einbringen.
Beim Frühdienst, hat man früh Feierabend, da hat man viel gemeinsame Zeit und du kannst dir auch Zeitfenster für dich alleine aushandeln.
Beim Spätdienst, könnte er entweder die Nacht bis zu einer gewissen Uhrzeit übernehmen, oder er steht Morgens mit eurem Kind auf und du darfst länger schlafen.
Dafür kann kein Mann sich dann vor der Schicht nochmal hinlegen.
Beim Nachtdienst, könnte er Morgens Sachen von Bäcker mitbringen und sich noch ein wenig zu Euch setzen, bevor er sich hinlegt.
Auch hier ist er dann ja Nachmittags da und könnte sogar euer Kind ins Bett bringen, während du Zeit für dich hast.
Artztermine und Co lassen sich mit Schichtdienst übrigens auch viel besser vereinbaren, als bei starren Arbeitszeiten.
Das mit den Terminen stimmt, da ist die Schichtarbeit durchaus ein Vorteil.
Wenn mein Mann Spätschicht hat, geht er spät ins Bett und daher bin ich dann morgens immer diejenige, die mit unserem Sohn aufsteht. Nach der Nachtschicht ist es immer unterschiedlich wie müde und kaputt er dann ist. Aber wenn er um 06:30 von der Nachtschicht kommt, bin ich mit unserem Sohn ja sowieso schon lange wach und habe ihn schon gefüttert, gewickelt etc..
Er kann bei der Spätschicht aber direkt die Aufgabe übernehmen, wenn er zuhause ist.
So weißt du, du kannst von 23 Uhr bis 5 Uhr Morgens durchschlafen.
Und auch das Wochenende vor der Frühschicht, kann er zumindest mal einen Tag übernehmen, da fällt das Aufstehen Montags nicht so schwer.
Wie weit ist denn sein Fahrweg?
Als mein Mann noch in der Industrie mit drei Schichten und ähnlich doofen Übergangen war, war seine Fahrzeit bei maximal 25 Minuten Morgens.
Da ist er um kurz vor 5 Aufgestanden und um halb 6 losgefahren und war pünktlich zur Schicht um 6 da.
Da könnte dein Mann, mit nur minimal früher Aufstehen, schon mal euer Kind anziehen und du übernimmst dann, wenn er los muss.
Da bleibt es nicht zu 100% an dir hängen.
Hallo
Mein Mann hat auch Schichtdienst. Alle 2-3 Tage eine andere Schicht und durch den Schichtdienst hat er enorme Schlafprobleme. Wenn er um 6 von der Nacht kommt, dann passiert es oft das er nach 4 Stunden schon wieder wach ist und aufsteht.
Ich kann mir vorstellen das so ein Schichtdienst extrem Belastend ist
oder hat dein Mann einen Wöchentlichen Wechsel? Eine Woche früh, eine Woche Mittage ect.
Da fand ich mein Kind entspannter.
Ausflüge machen wir dann wenn er Nacht oder Frühdienst hat. Mittags eher weniger.
Mein Mann hat zwar wöchentliche Wechsel, aber arbeitet teils auch am WE und hat manchmal ganz blöde Wechsel z.B. Di bis Sa Frühschicht und direkt So wieder in die Nachtschicht :(
Ausflüge, bzw. Freizeitgestaltung ist gar nicht so ein Problem bei uns, eher das frühe Aufstehen morgens, das ja letztendlich immer an mir hängen bleibt.
Da kannst du dich ja noch Glücklich schätzen. Diese Schicht hatte mein Mann vor Jahren auch.
Mein Mann fängt in der Woche, mit 2-3 Frühschichten an, am Folgetag 2 Mittagschichten und dann 2-3 Nachtschichten. Er hat nur ein Wochende im Monat Frei.
Vielleicht mal den Fokus auf das positive legen.
Wir haben Freunde, die drei Kinder haben. Und meine Freundin behauptet immer, dass sein schichtdienst das beste ist was passieren konnte. Finanziell. Und der Partner bekommt jede Tages/Nachtzeit von Familienleben mit.
Das behauptet auch der beste Freund meines Mannes. Er und seine Frau haben Schichtdienst und finden das super.
Positiv denken hilft. An den seltsamen Essgewohnheiten kann man was ändern. Das er mal Abendrituale mit macht, mal
Morgens was usw auch.
Anfangs habe ich mir auch gedacht, dass es ja mit der Schicht schöner als Familie ist, als wenn der Papa jeden Tag erst gegen Abend nachhause kommt. Ich habe halt echt unterschätzt, wie belastend es für mich ist, jeden Tag so früh aus dem Bett geworfen zu werden und sofort funktionieren zu müssen, nachdem die Nacht eh schon anstrengend war. In der Hinsicht eürde ich mir schon mehr Entlastung wünschen, also alle paar Tage mal, oder einmal in der Woche morgens liegen bleiben können...
Aber die Morgende hättest du doch auch, wenn er aufsteht und zur Arbeit muss.
Hallo
Ohne Schichtdienst Deines Mannes hättet ihr vermutlich mehr Probleme. Ich würde schauen dass Du Dich selbst glücklich machst. Lade bekannte oder Freunde ein oder lade Dich bei denen ein. Turnvereine bieten ein Mutterkind Turnen an, bei denen kann man andere Mütter kennen lernen kann. Der Job ist nicht an den Problemen schuld.
Ich habe Hobbys und treffe mich mit anderen Müttern.
Ich bräuchte eher früh morgens mal eine Entlastung, zumindest einmal in der Woche oder so, wo ich mal liegen bleiben kann.
Hat ER auch Zeit für Hobbies und Treffen mit Freunden?
Hey 👋
ich kenn mich mit Schichtdienst nicht so aus und kann deswegen speziell dazu keine Vorschläge machen.
Was mir aber beim Lesen schon in den Sinn gekommen ist, dass du dir trotzdem mal Zeit für dich einplanen solltest und dein Mann sich für sich. Mach doch mal 1 mal im Monat einen Tag, wo du ausschlafen darfst oder das machst, wonach dir grade ist. Da muss dein Mann halt dann mal durch. Ich denke das ist vertretbar und umgekehrt. Ich finds schon wichtig, dass man ab und zu mal eine kleine Entlastung hat, sodass man anschließend wieder mehr Energie hat, diese doch sehr fordernde Zeit gut zu meistern.
Alles gute 🍀
Schichtdienst ist echt belastend. Und da gehört sicher einige Organisation und Rücksichtnahme dazu.
Wichtig ist: ihr BEIDE braucht Auszeiten. Auch dein Mann muss mal das Kind übernehmen. Und du ausschlafen. Ist das hart, grade wenn er noch Spätschicht hat? Ja! Aber weißt du was? Wir Mütter leisten doch auch (zeitweise) Ähnliches.
Natürlich soll dein Mann dich erholen. Du aber eben auch. Und wenn du einen Tag in der Woche oder meinetwegen alle 2 mal liegen bleiben willst morgens, sollte das ermöglicht werden. Das ist machbar, auch im Schichtdienst.
Der Schichtdienst nimmt sicher Routinen und Strukturen, ermöglicht doch aber auch Freiheiten: z.B. dass dein Mann an Aktivitäten teilnehmen kann, die anderen mit „normalen Jobs“ verwehrt bleiben. Einfach, weil er mal unter der Woche frei hat oder vormittags Zeit hat oder oder. Könntet ihr euch also die positiven Aspekte vor Augen halten?
Eine klassische Routine bekommt ihr halt nicht, dafür habt ihr eben andere Vorteile und die kann man vielleicht auch genießen :) und dann ärgert es dich/euch nicht so.
Wichtig ist: redet miteinander, auch wenn man sich mal unverstanden fühlt und es dann sehr schwer fällt. Aber nur gemeinsam und als Team werdet ihr Lösungen finden!
Danke für dein Verständnis!
Ja, die Schichtarbeit hat wirklich durchaus auch Vorteile, z.B. bei Terminplanung usw. Ich glaube, es würde mir echt schon sehr helfen, wenn ich auch regelmäßig mal morgens liegen bleiben könnte, und wenn es 1x im Monat ist...
Dann sprich das an. Schichtdienst hin oder her - das sollte möglich sein!
Liebe TE,
mein Mann war jahrzehntelang im 5-Schicht-System (Schichten gingen immer 5 Wochen und dann fingen sie wieder von vorne an). Und in dieser Zeit wurden auch unsere beiden Kinder geboren. Er verdiente auch wesentlich mehr als ich, was mach aber nicht abhielt selber berufstätig zu sein. Das fand auch mein Mann wichtig. Und das ermöglichte mir die Berufstätigkeit als unser Großer 14 Monate alt war, da er auch unter Woche frei hatte. Ich konnte immer ein bis zwei Tage 8 Stunden arbeiten, ansonsten waren es auch mal 2x 4 Stunden. Es gab trotzdem geregelte Mahlzeiten. Manchmal nur Frühstück oder Mittagessen
Bei Frühschicht und Spätschicht aß er auf der Arbeit (Kantinenessen). Was ich wirklich doof fand, war die Spätschicht oder Wochenend-Dienste. Aber gut Augen zu und selber klarkommen.. Ansonsten kümmerte er sich rührend um die Kinder.
Ein gutes Zeitmanagement war das A und O. Es gab immer eine ToDo-Liste. Manchmal übernahm mein Mann Therapie unseres Jüngsten, kaufte ein, machte den Haushalt und vieles mehr. Ich arbeitete damals 2 bis 3 Tage ungefähr so 7 bis 8 Stunden und hatte den Rest der Woche frei.
Ich bin der Meinung, dass sich dein Mann durchaus mal morgens um den Kleinen (nicht bei Früh oder Nachtschicht) kümmern kann). Mein Mann kümmerte sich auch (nicht bei Frühschicht oder Nachtschicht, da war Schlaf wichtig), wenn er frei oder Spätschicht hatte frühmorgens als unsere Kinder noch Babies oder Kleinkinder waren, damit ich wenigstens noch ein oder zwei Stunden länger schlafen konnten. Die Zeiten mit zahnenden Kindern fand ich immer gruselig.
Wie ist denn dein Mann sonst, wenn er nicht arbeitet? Kümmert er sich um euer Kind? Untestützt er dich auch in anderen Dingen?. Du solltest dich mit deinem Mann zusammensetzen und grundsätzlich über diese Dinge sprechen.
LG Hinzwife
Ja, ich glaube Zeitmanagement ist bei uns ein großes Problem, genauso wie fehlende Routinen.
Er kümmert sich grundsätzlich schon auch, ist aber von unserem Kleinen auch schnell gestresst und braucht viele Auszeiten. Im Haushalt würde er definitiv mehr machen, aber da ist es zugegebenermaßen so, dass ich da einfach alles übernehme, weil mich 1. Unordnung und Unsauberkeit eher stören als ihn und 2. ich Dinge schlecht liegen lassen kann, die gemacht werden müssen (ich könnte ja auch warten, bis er von der Arbeit da ist, bzw. ausgeschlafen hat, das fällt mir aber schwer).