Meine Eltern sind das Problem..

Ich kann nicht schlafen, viel zu aufgewühlt bin ich über die vorangegangenen Stunden.
Ich möchte euch gerne um rat bitten und eure offen und ehrliche Meinung hören.

Mein Lebensgefährte und Vater meines 4 Monaten alten Sohnes hat eine schwere Vergangenheit hinter sich, er hat seine erste Frau und seinen Sohn durch ein massives Alkohlproblem verloren. Er hat sehr viel die letzten Jahre durch, ist entzwischen natürlich ,,trockener Alkoholiker" hat mit mir eine neue Familie gegründet und ist ein guter Vater für meine aus meiner ehe vorangegangenen Tochter (3j.) und unseren 4 Monate alten Sohn.
Leider erschüttert immer wieder Streit wegen meiner Familie unser kleines familienglück und ich glaube nach gestern stehe ich kurz vor einem kontaktabbruch, weil ich realisiert habe, dass die Beziehung zu meinen Eltern toxisch ist.
Zu meinen Eltern : die beiden habe mich sehr spät bekommen, meine Mutter war 44, mein Vater 50 Jahre alt. ( ich inzwischen 28 Jahre)
Meine Kindheit war rückblickend (als Mutter betrachtet) voller traumatisierten Ereignissen. Sie sind Abends zu den Nachbarn rüber um zu feiern & haben mich und mein kleinen Pflegebruder alleine gelassen. Ich wurde pädagogisch nicht wirklich viel Unterstützt, weshalb ich damals als 10 jährige erschreckenderweise zu meiner Mutter mal meinte ich will mich umbringen, ich hatte damals eine Esstörung die sich bis in mein anfang zwanzigern zog und wurde in der Schulzeit sehr gemobbt. Ich habe meine Kindheit inzwischen aufgearbeitet - das dachte ich zumindest bis gestern.

Meine Eltern haben ein Alkohlproblem, Alkohl gehörte schon immer zur Familie & ich kann mich ziemlich gut daran erinnern, wie ich mit 4/5 Jahren den Schaum von Bier abtrinken durfte oder die Reste aus den leeren ,,feigling" trinken durfte. Für mich als Mutter zwei Kinder undenkbar.

Durch mein Lebensgefährten, der mir das durch seiner Vergangenheit natürlich nochmal deutlich vor Augen führte, bemerkte ich erst wie massiv es bis heute ist. Das hat dafür gesorgt, dass ich seitdem mein Partner und ich zusammen sind, alleine schon aus Solidarität ihm gegenüber kein Tropfen mehr trinke.

Mein Partner war bislang nur wegen mir überhaupt noch mit zu meinen Eltern gefahren, allerdings ihm gestern die Hutschnur geplatzt und ich dumme Nuss, habe mich erschreckenderweise so von meiner Mutter manipulieren lassen, dass ich ein mega Streit mit meinem Partner hatte. Er hat gestern kein Wort mit meinen Eltern geredet, hat sich auf der Terrasse hingesetzt und gewartet bis wir gegangen sind. Erst mit etwas Abstand habe ich letztendlich nun wirklich realisierte, was da gestern passiert ist.

Was ist passiert :
Meine Eltern waren natürlich am Samstag mit meiner extra angereisten halb Schwester und ihren Mann
am Abend auf einem großen Osterfeuer. Die Nachbarin hat sie eingeladen und ebenfalls ein mächtig großes Alkohlproblem und zum feiern wird sich natürlich sehr schnell verabredet, also sind sie dort hin.
Um 15 Uhr sah ich bereits im Whatsappstatus meiner Schwester, dass sie am trinken waren. Als ich mein lebensgefährten scherzhaft darüber Inkentniss setzte, dass sie bereits jetzt am feiern waren, fragte er mich prompt, wie ich mir das morgen mit den Kindern denn vorstelle?
Wir waren am nächsten Morgen (gestern) zum Osterfrühstück verabredet und mein Partner ahnte schon, dass dies zum Desaster werden würde, da meine Eltern auch nicht um die Ecke sondern über 2 Stunden fahrt weit weg wohnten. Mit einem Kleinkind und ein baby natürlich ein enormer Aufwand.
Er hatte eigentlich vor mit uns 4 als Familie brunchen zu gehen und lediglich, weil ich mit dem Vorwand kam, die große könnte im Garten von Oma Geschenke suchen eingewilligt dorthinzufahren und meine Mutter erzählte sie würde ein osterfrühstück vorbereiten.

Trotzdem er trocken ist, ist es bei mein Eltern natürlich alles andere als angenehm für ihn, zwischen hunderte von angebrochen Schnapsflaschen zwei Meter von der hauseigenen Bar zu sitzen.

Um 10 Uhr waren wir verabredet und um 10 uhr kamen wir an. Die Fahrt war beschwerlich und beide Kinder zum Schluss sehr nölelig.

Mein Partner war schon genervt, weil ich nachdem ich bei mein Eltern anrief und fragte ob sie genug Brötchen hatten entgegnete sie, sie habe 8 Aufbackbrötchen, wir waren allerdings mit meiner Tochter zusammengerechnet schon 9 Leute. Wir hielten also auf der Fahrt noch beim Becker und besorgten Brötchen. Mein Partner regte sich zurecht natürlich darüber auf und entgegnete mir, dass er glaube sie hätte uns einfach garnicht eingeplant und sowiso nichts für mich da ( ich bin seit 10 Jahren Vegetarier)
ich verneinte das aber noch und sagte, dass meine Mutter sich bestimmt mühe gegeben hatte, schließlich hätte sie uns sonst nicht Eingeladen.
Als wir ankamen pünktlich um 10 und mein Partner die Brötchen in die Küche brachte, waren alle bereits mit dem Frühstück fertig, es lag angetrocknete Wurst auf dem Tisch und ein paar Scheiben billigen Käse und gekochte Eier vom Vortag die bereits alles andere als ansehnlich zum essen war. Natürlich keine fleischlosen Alternativen und wie gesagt, troz Verabredung um 10 waren alle bereits fertig.

Meine Tochter wurden Ü eier gegeben obwohl wir Oma tagelang voher erzählten, dass wir dies nicht wollten und natürlich brach ein riesen Streit zwischen mir und mein Partner aus. Er stürmte raus und sprach kein Wort mehr mit meiner Familie.

Ich dumme nuss ließ mich natürlich von meiner Mutter manipulieren und war total sauer auf mein Partner.
Letztendlich fuhr ich 1 1/2 Stunden später los um mich wenige Stunden später über mein unloyales Verhalten gar beleidigenes Verhalten gegenüber mein Partner und Vater meiner Kinder zu entschuldigen.

Wir haben gestern sehr lange darüber geredet, aber noch immer mache ich mir Vorwürfe, weil ich mich hab total manipulieren lassen.

Mich laugt das ganze Verhalten so aus. Meine Eltern sind Energie Vampire und das was ich mir nicht eigentlich nicht eingestehen will - mein Partner hat recht, ich bin denen egal. Es geht denen nur um sich selbst.
Ich fühle mich müde und kaputt nach gestern und will mich am liebsten verkriechen. Meine Mutter schrieb mir vorwurfsvoll noch gestern Abend, das mein Partner ja nicht mal das Geburtstagsgeschenk (hatte kürzlich Geburtstag) von denen dort aufgemacht hätte um nochmals zu provozieren & ich bin längst bei der frage.. sollte ich den kontakt abbrechen?

Bearbeitet von Ninearea
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Hm, ich frage mich gerade, ob sich bei deinen Eltern die Lage extrem verschlimmert hat oder waieso genau, du dort mit einem einem tollen Brunch gerechnet hattest. Klingte rstmal nebensächlich, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, das sie sonst so etwas schön ausgerichtet haben.

Abe rmir würde es wirklich noch mal einges deutlicher machen....auch wenn sehr viel schon sehr deutlich ist.

Nachtrag, weil sich sicherlich einige über meine Frage wundern: Bei mir gehen hier alle Alarmglocken an, ich denke nicht das ein Kontaktabbruch die Lösung all deiner Probleme ist. Er wäre nur ein Schritt von vielen, die auf dich zukommen. Und ich weiß nicht, ob du dir dessen bewußt bist, weil du ja aktuell noch denkst, das du alles relativ gut aufgearbeitet hast. Ich sehe das leider ganz anders.
Ein Warnzeichen ist zB für mich,d as du ziemlich fix mit einem trockenen Alkoholiker eine Familie gegründet hast. Für mich ist da ganz der der rote Faden in deinem Leben erkennbar.
Du wusstest, das sie am Tag gesoffen hatten und hast (trotz berechtigter Bedenken deines Partners) den Weg auf dich genommen.....für mich ein ganz klares Zeichen von massiver Co-Abhängigkeit.
Du bemängelst den offen sichtbaren Alkohol bei deinen Eltern, den kennst du schon lange, der Alkohol ist nicht das Problem(macht er im Supermarkt auch), das gesamte Familienkonstrukt mit dir mittendrin ist das Problem.


Für mich hast du deine Vergangenheit unzureichend aufgearbeitet, ansonsten wäre deine Partnerwahl eine andere. Bleib bei dir, such dir bitte prof. Hilfe, damit alles einmal richtig aufgedröselt wird. Es ist ganz wichtig für dich, deine Kinder und deine Zukunft.

Bearbeitet von Butterstulle
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Meine Partnerwahl währe sicher keine andere, denn ich wusste erst viel später dass der Alkoholkonsum meines Partner Grund für die damalige Trennung seiner Ehe war. Als ich ihn kennenlernenlernte trank er kein Alkohol und das machte ihn für mich sympathisch. Meine Tochter bekam ich nach 7 Jahre Beziehung mit einem extrem nazisstischen Mann. Meine Tocher war ein Unfall, aber dennoch entschied ich mir für sie, trennte mich allerdings von meinem Exmann als die kleine 3 Monate war.
Mein lebensgefährten lernte ich kennen als sie 9 Monate alt war. Kurz vor ihrem 2 Geburtstag zogen wir zusammen und gründeten im November mit der Geburt unseres Sohnes eine gemeinsame Familie.
Ich bin ein sehr reflektierter Mensch, aber das mir der Co-Abhänigkeit sehe ich auch. Das ich auch alles mit meiner Kindheit noch nicht aufgearbeitet habe, dass ist mir auch bewusst sonst würde ich nicht so fühlen.

Bearbeitet von Ninearea
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Du sitzt zwischen den Stühlen. Das ist voll unangenehm und ich bin nicht sicher, ob du die Situation gut lösen können wirst. Die Vorstellungen davon, wie man etwas zusammen macht, sind völlig verschieden, offenbar. Offensichtlich hatte Deine Mutter keinen großen Empfang vorbereitet. Ihr seid quasi dazugekommen zu einer Party, die schon am Tag zuvor begonnen hatte. Wahrscheinlich waren alle hungrig am Morgen und noch verkatert und haben einfach schon mal was gegessen. Ihr hattet viel Aufwand, um dahin zu kommen und hattet Euch etwas anderes vorgestellt. Vielleicht hilft es, wenn man realistischer an solche Zusammenkünfte herangeht und weniger die eigenen Vorstellungen auf die anderen projiziert. Einfach aus Selbstschutz und um den Kontakt bewahren zu können, denn ein Abbruch ist auch kein Zuckerschlecken und belastet sehr.
Ich finde es auch keinen guten Ansatz, jemandem vorzuschreiben, was er den Kindern schenken soll. Ein Überraschungsei ist ja auch kein Beinbruch, auch wenn man es selbst nicht verschenken würde.
Wenn sie nicht beleidigend oder so Deinem Mann gegenüber waren, dann finde ich sein Verhalten auch nicht sooo super. Man kann es auch gelassener nehmen. Womit ich nicht sagen will, dass ich das Verhalten Deiner Eltern 100 prozentig toll finde.
Du stehst jedenfalls in der Mitte und versuchst es auszugleichen und das geht nicht. Bereitet Euch gegenseitig auf das nächste Treffen vor und versprecht Euch gelassen zu bleiben als Paar. Einer für den anderen und vor allem auch für die Kinder.
Als ihr ankamt, was das sicher unschön, aber kein Weltuntergang. Man hätte einen Kaffee (oder Wasser) dort trinken können, ein paar belanglose Sachen sagen können, das Geschenk aufmachen und freundlich kommentieren können, relativ rasch wieder gehen und sich zusammen als Entschädigung was richtig schönes gönnen können. Wäre für alle Beteiligten schöner gewesen.

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Sorry aber die TE fährt mit Baby und Kleinkind 2 std zu ihren Eltern zum Osterfrühstück und du entschuldigst das Verhalten der Eltern damit dass sie halt schon mal Hunger hatten und schon gegessen haben.

Nee sorry, geht absolut gar nicht.

An der Stelle der TE wäre ich direkt wieder gefahren, und zwar irgendwohin zum frühstücken !
Und ganz ganz sicher würde ich nie wieder zu einem festlichen Anlass zu den Eltern fahren.

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Genauso Lex.

Wir wären irgendwo gemütlich Essen gegangen, vielleicht noch auf einen Spielplatz und dann zurück heim.

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Hallo.

Ganz ehrlich? Ich finde euch alle etwas anstrengend.

Deine Eltern haben ohne euch gefrühstückt und euch scheinbar nicht dazu eingeplant?
Könnte es ein Missverständnis gewesen sein?
Wenn nicht, dann hätte ich gefragt, warum sie nicht auf euch gewartet haben. Hast du das?
Wenn nein - WARUM nicht?
Wenn ja - WAS haben sie gesagt?

Deine Eltern mögen egoistisch sein. Dein Partner ist es aber auch.
Nur, weil ER trockener Alkoholiker ist, dürfen alle anderen nicht mehr feiern???
Findest du das ok?

Deine Familie hat am VORTAG gefeiert - nicht zum gemeinsamen Frühstück.
Das hat doch wohl überhaupt nichts mit eurem Besuch zu tun. Warum fühlt ihr euch da angegriffen?

Ich habe den Eindruck, als ob dein Freund von vorne herein nicht dort hin fahren wollte.
Dass er sein Geschenk nicht aufgemacht hat, finde ich ebenso kindisch.

Du willst den Kontakt abbrechen? Weil sie nicht mit dem Frühstück gewartet haben? Ok, wenn das für dich ein Grund ist, dann solltest du das so machen.

LG

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Da kann ich mir das tippen sparen. 10 Herzen für deinen Text.
An die TE...Deine Eltern mögen seltsam sein, aber dein Partner erhebt sich auch zum Maß aller Dinge..

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Nein. Es war kein Missverständnis. Sie hat mich mehrere Wochen vorher schon eingladen und mich damit gelockt ein schönes Osterfest zu verbringen. Mein Freund ist das vollkommen egal, ob am Vortag getrunken wurde, es ging darum das man schon ahnen konnte, dass die Stimmung am nächsten Tag mies ist. Weil das eben bei Alkoholiker ein Problem ist.
Ich habe sie gefragt warum, da hieß es währe ja nicht genug Platz für uns alle gewesen. Man hätte den Tisch aber auch gut ausziehen können, das hat sie schon öfter gemacht. Ich hatte den Eindruck ihr war es einfach egal.

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Liebe TE,
Ich kann deinen Freund voll und ganz verstehen.

Ihr fahrt mit Baby und Kleinkind an einem Tag über 4 Std Auto um ein schönes Osterfest mit deiner Familie zu verbringen (und ja, Ostern feiert man traditionsgemäß mit dem Osterfrühstück) und die warten nicht mal mit dem Essen auf euch ?

Keiner hat sich die Mühe gemacht für dich vegetarische Sachen zu besorgen.
Keiner hat sich die Mühe gemacht eurem Kind bisschen Süßigkeiten oder Eier im Garten zu verstecken ?
Und dafür nimmt ihr so viel Zeit und Geld (Fahrtkosten) auf euch ?

Sorry aber würde ich nie mehr machen !!

Und ich will dir nicht zu nahe treten, aber das, was du über deine Eltern schreibst liest sich absolut assi.
Also auch schon wie sie in deiner Kindheit waren.

Wenn dir der Umgang nicht gut tut, dann breche ihn ab oder minimiere ihn aufs mindeste. Sie tun dir nicht gut🙈

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Du schreibst in einer Antwort, dass deine Mutter euch zu einem schönen Osterfest einladen wollte.

Du hast also einen tollen Osterbrunch erwartet, deine Mutter hat aber vielleicht einfach ein schnelles Frühstück gemeint und dann einen tollen Tag. Was ja auch okay wäre?

Insgesamt hatte dein Partner von vorne herein keine Lust und du hattest scheinbar Erwartungen, die deine Eltern eh nicht erfüllen (und das scheinbar noch nie getan haben). Und dann ist es, verständlicherweise, eskaliert. Denn deine Eltern sind wohl auch nicht grade mit reichlich Empathie und Familienliebe gesegnet 😅

Ich denke, es ist gut und richtig, dass du die Situation einfach mal realistisch reflektierst:

- deine Eltern werden nie deine Erwartungen erfüllen, die du an sie stellst; sie taten es bisher ja auch noch nie
- dein Partner mag deine Eltern nicht; objektiv ist er ihnen gegenüber aber auch nicht (was erstmal nicht schlimm ist, man muss es eben nur wissen)
- deine Eltern rauben dir Energie und du findest es anstrengend

Ich denke nicht, dass du den Kontakt zwangsweise abbrechen musst. Du könntest ihn auch erstmal reduzieren und eben deine Erwartungen an sie überdenken. Es emotional nicht so nah an dich lassen.

Schaffst du das nicht und es geht dir deutlich schlecht mit dem Kontakt, dann stell ihn ein.

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Hol mal tief Luft nach gestern. Schlaf drüber. Sortier dich wieder.

Und dann würde ich 2 Dinge anschauen. Erstens deine Erwartungen. Mit manchen Menschen ist es cleverer, diese auf 0 runter zu nehmen. Dein Mann war da schon ein Tickelchen weiter als du gestern. Der wusste, wenn sie Samstag saufen kommt beim Frühstück wohl nix gescheites bei raus. Dass ein Garten da ist und man es so schön machen könnte heisst nicht dass deine Mutter den Ball von die aufnimmt und eine nette Eiersuche veranstaltet. Nicht kurzfristig, weil sie hatten potentiell alle noch nen Affen im Gesicht. Und wohl auch sonst nicht. Sonst hätte sie vorausschauend eingekauft. Mehr Aufbackbrotchen. Ein nettes Nest. Da kommt nicht, was du dir wünschst und was du an ihrer Stelle machen würdest. Wie es sich liest auch grundsätzlich nicht, und gleich dreimal nicht wenn sie Party gemacht haben.
Du läufst weit weniger in eine Enttäuschung wenn du nicht auf deinen Annahmen mit ihnen planst sondern die Latte auf den Boden legst und dich selbst um das kümmert was nötig ist.
Zweitens. Überlege mal in welchen Situationen du sie ohne Alkohol oder Affen im Gesicht antriffst. Eher vormittags? Nicht nach einem Feiertag o.ä.? Wenn sie zu euch kommen oder man sich sonstwo trifft weil sie fahren müssen? Und dann legt Treffen bewusst auf solche Zeiten und Plätze. Sucht bleibt Sucht. Dennoch fallen meist die Spitzen weg wenn man die Leute nicht hackevoll und verkatert antrifft.

Mit den zwei Stellschrauben passt du eure treffen an das an, was sie die zum arbeiten geben.
Das würde ich mam ausprobieren. Und hinspüren, ob es so ok ist. Und wenn nicht, überlegen wie du damit umgehst.

Dass du nicht mehr trinkst und das Thema kritisch siehst finde ich sehr verständlich. Du hast selbst und bei deinem Mann erlebt wie zerstörerisch die Sucht sein kann. Als Kind mit Alkis gross zu werden ist kein Zuckerschlecken. Und es ist ok das sehr distanziert zu sehen mit eurer Erfahrung. Lass dir da nix erzählen...

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Also ich kann deinen Partner verstehen und du scheinst inzwischen ja auch zur Einsicht gelangt zu sein.
Denn ganz ehrlich du wußtest wie deine Eltern sind und wirklich neu scheint ihr Verhalten für dich auch nicht gewesen zu sein. Ich finde es auch traurig das man um 10 Uhr verabredet war, ihr wart ja auch noch pünktlich und dann waren alle schon fertig. Die haben daher wohl sicherlich 30 bis 60 Minuten vorher angefangen. D.h. wenn ich noch die Menge der Brötchen in den Raum werfe, hatte die euch wohl echt nicht auf dem Schirm. Sie wußten nun aber schon das ihr kommt. Da hätte man durchaus kommunizieren können wenn eine andere Uhrzeit geplant war. Und das glaube ich fast schon nur hat man euch das nicht gesagt. Was deren Trinkverhalten angeht ist das schwer zu beurteilen, denn dazu hast du nur vage Angaben gemacht. Oder in erster Linie die Sachen aus einer Kindheit geschrieben. Da bin ich aber deiner Meinung, das mit den Kindern mag damals so gewesen sein aber richtig finde ich es auch nicht.
Und OK die angefangenen Flaschen damit wird sich dein Partner leider immer wieder auseinandersetzen müssen, denn das kann ihm überall passieren und macht seinen Alltag letztendlich auch nicht leichter. Aber das wäre wohl nicht nur bei deinen Eltern so.
Dennoch glaube ich das hier das Problem nicht direkt der Alk bei deinen Eltern ist sondern eher deren Verhalten.
Und ganz ehrlich, wenn es sowieso Energie-Vampire sind, dann nimm Abstand. Das kann manchmal gesünder sein. Rede nochmal mit deinem Partner werde stärker und wehre dich auch mal gegen deine Eltern. Vielleicht fällt das anfangs leichter wenn sie dir nicht gegenüber sind, dann wird man sonst etwas kleiner im persönlichen Kontakt. Aber dein Partner steht hinter dir also lass dir zukünftig nicht mehr alles bieten oder finde einfach einen anderen Weg im Umgang mit diesen Menschen.
Ob du den Kontakt abbrechen sollst? Schwer zu sagen die Entscheidung solltest du niemals treffen weil es jemand anders dir sagt. Schau dir die Situation selbst nochmals an, reflektiere und überlege dann womit du dich am wohlsten fühlst. Sonst heißt es hinterher nur : DU hast ja gesagt ich soll.....
Finde deinen eignen Weg der für euch am besten ist.
Und das deine Mutter noch Vorwürfe an euch richtet weil dein Partner sein Geschenk nicht aufgemacht hätte wäre mir scheißegal. Ganz ehrlich sie hatte keinerlei Respekt und ist nun beleidigt. Das kann sie für sich behalten.

Ela
PS: Ich selbst hab aus anderen Gründen übrigens selbst seit fast 21 Jahren keinen Kontakt mehr. Vermissen tu ich nichts

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Hey Nina!

Es tut mir leid, wie du groß geworden bist. Meine Mutter ist auch Alkoholikerin, manches deiner Schilderungen kenne ich.

Hm. Ich an deiner Stelle würde nun erstmal gar nichts abbrechen. Ich kann nachvollziehen, dass du sehr wütend bist, aber schlaf erstmal ein paar Nächte drüber.

Ich sehe deine Mutter auf der einen Seite sticheln, aber deinen Partner auf der anderen.

- "Leider erschüttert immer wieder Streit wegen meiner Familie unser kleines familienglück" warum streitet ihr euch wegen deiner Familie?
- "allerdings ihm gestern die Hutschnur geplatzt" wieso platzt ihm die Hutschnur? Wegen des Frühstücks? Wirklich?
- "Er hat gestern kein Wort mit meinen Eltern geredet, hat sich auf der Terrasse hingesetzt und gewartet bis wir gegangen sind." Was, ihr seid bei deinen Eltern zu Besuch, er schweigt und setzt sich auf die Terrasse?
- "und mein Partner ahnte schon, dass dies zum Desaster werden würde" dazu hat er auch maßgeblich beigetragen, würde ich mal behaupten.
- "Mein Partner war schon genervt," was, wegen der Brötchen ist er genervt? Ich wäre eher froh gewesen, dass ich die frischen vom Bäcker habe und nicht die zum Aufbacken.
- "Mein Partner regte sich zurecht natürlich darüber auf und entgegnete mir, dass er glaube sie hätte uns einfach garnicht eingeplant und sowiso nichts für mich da ( ich bin seit 10 Jahren Vegetarier)" Merkst du nicht, dass er stichelt? Er regt sich nicht zu recht auf. Wenn er davon ausgeht, dass es keine Brötchen und nichts für dich gäbe, wäre es dich konstruktiver zu sagen, dass du besser dein Päckchen Käse von zu Hause mitnimmt.. An seine Brötchen hat er immerhin gedacht.

Ich weiß nicht. Er ist trockener Alkoholiker, hat seine ex und den Sohn verloren (Wenn es nur am Alkohol lag, könnte man den Kontakt wieder aufnehmen, oder?) und nun redet er dir ein, du wärst deinen Eltern egal? Finde ich ehrlich gesagt komisch und würde ich mir von meinem Mann verbitten. Meine Eltern sind leider auch so, dass sie emotional nicht so involviert sind. Ich sehe das nicht als Liebesmangel, sondern als Folge der Erkrankung. Naja. Mein Mann kommt heute auch nicht mit- das wäre mir auch lieber, als dass er sich schmollend auf die Terrasse setzt und dann wieder einen Streit vom Zaun bricht. Meine Mutter berichtete gerade vor der Abfahrt auch, dass sie extra noch Milch gekauft habe für den Babybrei von K2. Also habe ich nun die Milch aus dem Korb genommen, koche mir aber gerade mein Mittagessen, weil es natürlich zur Feier des Tages Braten gibt. Esse ich nicht. Also bringe ich mein eigenes Süppchen mit.

Ja, es ist natürlich bitter, dass das Frühstück schon gelaufen war. Kannst du deine Mutter fragen warum? Ich würde das beste daraus machen. Dann eben zu 4.nachessen und die Ostereier, die deine Mutter euch in dir Hand drückt, nochmal für die Große verstecken. Ich würde dir ehrlich gesagt auch dazu raten, deine Kindheit nochmal aufzuarbeiten.
Wir durften auch Bierschaum trinken oder ausgelutschte Mon Chérie-Schokolade essen. 🙈 naja. Das handhaben wir etwas anders.

Liebe Grüße und alles Gute!
Schoko

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Hallo

So wie ich das heraus lese, sind Dein Partner und Deine Eltern nicht so gut aufeinander zu sprechen und das geht von beiden Seiten aus. Du versuchst das als jemand in der Mitte auszugleichen, was aber nicht gelingen kann. Das macht Dich nur fertig. Auch wenn Du den Kontakt zu irgend einer Person deswegen abbrichst.

Ich würde einfach zum nächsten mal mit den Kindern zu den Eltern fahren und wenn der Partner nicht mit will, dann kann er gerne auch zu Hause bleiben. Will er mitfahren, dann würde ich ihn bitten, dass er sich benimmt.

Tut mir Leid, aber ich hätte mich benommen wenn ich mit meiner Partnerin zu ihren Eltern gefharen wäre. Egal wie es dort ausgesehen hätte oder in welchem Zustand sie gewesen wären. Wenn es mir dort nicht gefallen hätte, hätte ich meine Partnerin gebeten, dass sie das nächste mal mit den Kindern alleine zu ihren Eltern fährt. Ich hätte aber nie versucht einen Keil zwischen meine Partnerin und ihre Eltern zu treiben.

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Ja, so sehe ich es auch.
Wenn ich irgendwohin fahre, verhalte ich mich höflich. Wenn ich das nicht kann, bleibe ich zu Hause.

In der Vergangenheit hat er seine Ex und das Kind verloren- nun stiftet er in der anderen Familie Unfrieden. Beschwert sich, dass ihre Eltern sticheln, stichelt aber selbst und beginnt dann noch einen Streit mit seiner neuen Partnerin wegen ihrer Eltern. "Keil treiben" ist die richtige Umschreibung.

Das streitlustige Verhalten kenne ich auch etwas von meiner Mutter; habe ich auch schon öfter in Kombination mit Alkoholismus gehört. Letztlich ist es so, dass es der erste Schritt ist, nicht mehr Alkohol zu trinken. Der nächste Schritt wäre es, sein Verhalten in der Therapie zu reflektieren, da "nasses Verhalten" nicht automatisch mit dem Alkohol abgelegt wird.