Hallo ihr lieben,
ich habe mich ja in der Überschrift schon geoutet...
Meine Frage ist, wie ich einen normalen Umgang mit meiner Schwiegermutter hin bekomme.
Sie ist früh Witwe geworden und hat mit 53 Jahren die ganze Verantwortung für sich und alles, was sie mit ihrem Mann aufgebaut hat auf ihre beiden Kinder abgewälzt.
Meine Schwägerin ist irgendwann weg gezogen und mein Mann hatte die tolle Idee sein Elternhaus umzubauen und daraus ein Mehrgenerationen Haus zu machen.
Ich hatte damals ( vor 20 Jahren) so meine Zweifel, aber es war die einzige Möglichkeit die mein Mann akzeptiert hat!
Nun, zwei Kinder und viele Jahre später bin ich nur noch überfordert.
Sie ist mittlerweile derart distanzlos.
Braucht dauernd Aufmerksamkeit und lauert unserer Familie in allen Lebenslagen auf um uns alles zu erzählen was sie so tut.
Und ich meine wirklich alles! Und zu jeder Zeit.
Wenn man durchs Treppenhaus kommt, steht ihre Wohnungstür auf, damit sie sofort mitbekommt, wenn jemand da ist.
Im Garten steht sie direkt hinter einem und erzählt von längst verstorbenen Menschen.
Und versteht mich nicht falsch, aber sie hat regelmäßig Kontakt zu ihren Schwestern und ihre beiden Kinder besuchen sie Recht häufig.
Sie hat Freundinnen, geht zum Rehasport und singt in einem Chor.
Sprich, sie hat eigentlich mehr soziale Kontakte wie wir....
Aber es ist irgendwie nie genug.
Wenn ich meinem Mann sage, das es mir zu viel ist, gibt es Streit.
Er meint das ist halt so.
Aber ich fühle mich in meinem häuslichen Umfeld echt gestalkt.
Sie kommt auch einfach in unsere Wohnung.
Nur helfen tut sie uns nie.
Sie fordert nur ständig.
Nix kann sie selbst entscheiden oder umsetzen.
Immer müssen wir für alles einstehen ( Es geht da auch um sechs vermietete Wohnungen)
Aber für meinen Mann ist das alles ganz normal.
Auch ihre kalte, empathielose Art...
Ich würde mich ja auch nicht wundern, wenn sich diese unselbständige Art jetzt im Alter entwickeln würde, aber das läuft jetzt seit gut 20 Jahren so und wird seit geraumer Zeit immer schlimmer.
Nun ist sie 72 Jahre und ist zunehmend verwirrt.
Laut Arzt aber keine Demenz.
Ich habe so Angst, das ich sie demnächst pflegen muss.
Wir haben einen 12 jährigen Pflegesohn mit FASD und allem was dazu gehört.
Das ist schon eine Hausnummer, die mir alles abverlangt. Ich gehe ja auch noch halbe Tage arbeiten....
Noch mehr schaffe ich einfach nicht!
Am liebsten würde ich einfach meine Sachen packen und abhauen.
Oh je, das war jetzt viel.
Aber ich kriege echt panik
LG
Kleinehexe1
Ich kann meine Schwiegermutter nicht mehr ertragen
Hey!
Wie wäre es mit einer Mutter Kind Kur?
Liebe Grüße
Schoko
Was soll das denn helfen.....? Ernst gemeinte Frage.
Hallo Schoko,
in Prinzip ist eine Muki-Kur eine gute Sache. Aber wenn die TE nach 3 oder 4 Wochen wieder kommt sind ihre Probleme leider nicht vom Tisch mit der SE mit einem dazu noch uneinsichtigen Ehemann.. Dann ist die Erholung schnell wieder weg.
LG Hinzwife
<<<<Nun ist sie 72 Jahre und ist zunehmend verwirrt.
Laut Arzt aber keine Demenz.
Ich habe so Angst, das ich sie demnächst pflegen muss.
Wir haben einen 12 jährigen Pflegesohn mit FASD und allem was dazu gehört.
Das ist schon eine Hausnummer, die mir alles abverlangt. Ich gehe ja auch noch halbe Tage arbeiten....
Noch mehr schaffe ich einfach nicht!<<<
Liebe TE,
ich würde an deiner Stelle auch deinem Mann gegenüber ganz klar kommunizieren, dass du deine SM nicht pflege wirst. Das ist auch nicht deine Aufgabe und sollte es auch nicht werden. Du hast ein Kind mit FASD und das ist schon eine Hausnummer genug. Ich habe zwar kein Kind mit FASD, sondern einen Sohn mit frühkindlichen Autismus+geistiger Behinderung. Mach das bloß nicht mit der SE. Du hast genügend zu tun mit deinem Pflegesohn. Da sag ich nur Hut ab, eine Pflegekind mit FASD großzuziehen. Da brauch auch keiner blöd aus der Familie kommen, pflege mal die SM. Es ist bei Einsetzen der Pflegebedürfigkeit die Aufgabe deines Mannes und seines Bruders (verstehe ich doch richtig) die Pflege zu orgnaisieren. Das dazu.
Ich kann auch verstehen, dass die anderen Sachen mit der SM einfach nur nerven. Hast du ihr das mal gesagt? Und dein Mann gehört auf den Pott gesetzt mit seinen Äußerungen. Ansonsten schließ die Tür zu eurer Wohnung ab. Sag ihr auch, dass du genug mit den Kindern um die Ohren hast und du gerne deine Ruhe haben möchtest. Dann muss sich halt dein Mann sich halt um die vermieteten Wohnung (jetzt als Beispiel).kümmern. Das sollte dann nicht deine Aufgabe sein.
Auf jeden Fall ist hier dein Mann gefragt mit seiner Mutter zu reden. Und wenn das nicht hilft, dann über Konsequenzen nachdenken.
Ich wünsche euch eine gute Lösung
LG Hinzwife
Er hat eine Schwester.
Die hat allerdings in den letzten zwei Jahren Urlaub mit ihrer Mutter gemacht und dabei dann auch erkannt, wie anstrengend das alles sein kann.
War ihr bis dahin nicht so bewusst, weil sie nicht mehr hier wohnt und das daher nur am Rande mitbekommen hat.
Ist halt immer etwas anderes ob man etwas erzählt bekommt, oder live erlebt.
Die Schwester ist seit dem oft zu Besuch und fährt auch mal mit zum Arzt, wenn mein Mann oder ich keine Zeit haben.
Aber ob sie bei einer Vollzeit Stelle ( sie muss nach einer Trennung ihr Haus selbst abtragen) viel Zeit für die Pflege hätte glaube ich nicht.
Zumal sie aus finanziellen Gründen echt keine Stunden reduzieren kann und ihr Haus auch nicht Senioren gerecht gebaut ist.
( Warum auch wenn man mit 30 ein Haus für sich und den Ehemann baut)
Aber Verständnis für die Aufgabe hat sie schon
Weder die Schwester noch dein Mann müssen die Pflege tatsächlich übernehmen, ggf. wäre es super, wenn sie die Mutter bei der Orga unterstützen.
Du bist sowieso raus. Formuliere ganz klar, dass du nicht bereit bist die Pflege zu übernehmen oder andere Dienstleistungen und dass du dir mehr Abstand wünscht (abschließbare Wohnungstür).
Hallo.
Dein Mann hat vor 20 Jahren eure Wohnverhältnisse entschieden - obwohl du dagegen warst?
Hast du den Umbau mitfinanziert? Also aktiv Geld mit reingesteckt (nicht durch "Rückenfreihalten" des Mannes)?
Wenn ja: Könnte er dich auszahlen?
Wieso kann die SM ungefragt in eure Wohnung? Habt ihr keine Wohnungstüre?
Wie würdest du dir denn eine Alternative vorstellen?
Auszug gemeinsam mit Mann u. Kind?
Auszug alleine? Trennung?
Es gibt ja im Grunde nur 2 Möglichkeiten:
a) Wohnen bleiben und sich arrangieren
b) ausziehen
Ob du sie pflegst oder nicht ist alleine deine Entscheidung. Wenn sind dein Mann und seine Geschwister gefragt.
Ich würde es an deiner Stelle ganz klar nicht übernehmen. Wer das nicht akzeptiert, kann sie gerne selbst pflegen.
Du schreibst sie hilft nie. Na dann deck sie mit Arbeit ein, wenn sie einfach in eurer Wohnung steht. "Ingrid, super dass du gerade kommst, hilf mir bei xy oder kannst du das und das für mich erledigen"?
Außerdem würde ich meinen Wohnbereich abschließen. Ich brauche niemanden, der wie ein Geist plötzlich da ist. Auch wenn man zusammen wohnt, kann man zumindest anklopfen. Soviel Respekt sollte sie haben.
Ist die Tür verschlossen ist sie gezwungen zu klopfen. Kommt sie mehrmals täglich, hätte ich ein paar direkte Worte. In Wirklichkeit würde ich nach 20 Jahren eher gewaltig explodieren.
Deinem Mann kannst du dann mit einem Schukterzucken "ist halt so" sagen.
Liebe TE,
Sachen packen und weg ist immer eine Option. Diese Entscheidung liegt ganz bei dir. Bedenke bitte gut, welchen Preis dies Entscheidung hat.
Schwiegermutter bzw. dein Mann scheinen ja doch recht vermögend zu sein, wenn du von 6 vermieteten Wohnungen schreibst. Das da auch Arbeit dranhängt ist doch selbstverständlich. Eigentum hat eben auch Pflichten.
Du mußt deine Schwiegermutter nicht pflegen, wenn du das nicht aus eigenem Entschlußß willst. Viele Senioren können mit Unterstützung (Pflegedienst, Alltagsbegleitung, Essen auf Rädern, Hausbesuche von Frisör, Fußpflege, Physiotherapie... gut zurecht kommen. Meine Mutter z.B., frisch 91 Jahre alt komnmt in ihrer eigenen Wohnung mit dieser Unterstützung bestens zurecht und natürlcih bin ich für sie da.
Was mir da eher Gedanken machen würde: Gibt es Vorsorge-Vollmachten? Ein Testament? Notfallpläne?
Jetzt, wo dich die Situation so nervt - einfach Wohnungstür zu. Du bist nicht die Therapeutin und nicht der Pflegedienst.
"Das is halt so" ist so, wenn man (Mann) sich um die gemeinsame Erarbeitung von Lösungsmodellen drückt. Da habt ihr so einiges zu besprechen, nicht wahr? Letztlich ist dein Entschluß, die Schwiegermutter nicht pflegerisch zu betreuen auch "so" und Punkt.
Alles Gute dir und viel Kraft!
Hat sie Geld?
Wie wäre es mit betreutem Wohnen? Das ist zwar meist unverhältnismäßig teuer und - zumindest das, was ich miterlebt habe - sobald man auch nur ansatzweise pflegebedürftig wird, kommt man ins Pflegeheim, aber bis dahin hat man reichlich Kontakte und möglichkeiten zu Aktivitäten im Haus.
Teilweise gibt es das auch in Pflegeheimen, also, es gibt eine reine "Pflegeabteilung" und eine Abteilung für "betreutes Wohnen", wo man also seine Möbel mitbringen kann und noch selbstständiger ist. In den guten Heimen dieser Art haben die Bewohner oft untereinander Kontakt und es gibt auch organisierte und private gemeinsame Aktivitäten. Da hat dann jeder (der noch fit genug ist) quasi wirklich seine eigene kleine (Ein-Zimmer-) Wohnung, privat eingerichtet und kann dort auch Besuch empfangen.
So ein Zimmer wäre ja für deine Schwiegermutter perfekt: Sie könnte immer die Tür offen lassen, immer mitbekommen, was auf dem Flur so passiert und immer mal wieder Besuch von anderen Bewohnern, Pflegern, Beschäftigungstherapeuten etc. haben.
Sie klingt nach einem Menschen, der einfach nicht allein zu Hause sein kann, rein psychisch. Den dann der Rappel packt, der sich dann Ansprechpartner sucht, weil er alleine zu Hause immer merkt, wie einsam er ist. So jemand würde sich in einer Einrichtung, in der immer Menschen zu finden sind, die quatschen wollen, wohler fühlen als allein in einer eigenen Wohnung.
Ich habe früher ein so schreckliches Pflegeheim erlebt, das alle Klischees erfüllte und die Menschen vereinsamen ließ (und auch ohne Überlegung zusammen steckte, so dass teilweise Angst und Aggressionen entstanden) - und in den letzten Jahren durch Zufall so tolle Pflegeheime kennengelernt. In einem gab es mehrere Frauen, die eine Clique bildeten und auch jedem auf dem Flur gute Nacht sagten und sich immer wieder um eine andere Frau kümmerten, die mentale Probleme hatte, durch die sie anhaltend schrie und schimpfte. Da hat also keiner gesagt, "lass uns irgendwo hingehen, wo wir die Verrückte nicht hören müssen!", sondern sie wurde explizit besucht (sie saß im Rollstuhl und verließ auf eigene Initiative wohl selten ihr Zimmer, konnte auch nur eingeschränkt kommunizieren).
Die Frauen aus der Clique haben sich da also bewusst neue Aufgaben gesucht und auch neue Freundschaften gefunden. Die kannten sich meines Wissens nicht vorher alle.
Für jemanden, der Kontakt sucht, wäre so eine Konstellation ideal.
Die Gute ist 72 Jahre alt und so wie die TE es beschreibt topfit und voller Elan.
Denke nicht, dass sie überlegt in eine Senioren-WG oder Pflegeheim zu ziehen, nur damit die ST ihre Ruhe vor ihr hat.
Primär ist es auch gar nicht das Problem, dass sie evtl. IRGENDWANN mal pflegebedürftig sein könnte und die TE sie nicht pflegen möchte.
Das eigentliche Problem DERZEITIG ist ja, dass sich die TE von ihr genervt fühlt.
Dein Mann und deine SM übergehen deine Grenzen seit 20 Jahren (oh man, wie hast du das so lange ausgehalten??? Ich finds echt… krass!) und natürlich verstehen sie nicht, warum das jetzt ein Problem ist und du dich „plötzlich“ quer stellst. Bzw wird keiner von ihnen Konsequenzen erwarten, du erträgst es ja doch.
Ich würde tatsächlich langsam meine Grenzen durchsetzen.
DU pflegst deine SM nicht. Das macht dein Mann. Du stehst einfach nicht zur Verfügung, du organisierst nichts, das ist SEIN Job. Warum wird das von Schwiegertöchtern eigentlich so selbstverständlich erwartet, aber dass ein Schwiegersohn mal sagt „ich hab so Angst, meine SM mal pflegen zu müssen“ hab ich noch NIE gelesen oder gehört.
Okay, kurzer Abschweifer: dein Maß ist nach 20 Jahren voll. Als erstes würde ich abstellen, dass sie einfach in eure Wohnung kommt. Schloss tauschen und sie bekommt keinen Schlüssel. Wenn dein Mann zetert, kann er zu Mutti ziehen oder muss damit leben, dass du gehst. In einem Mehrgenerationenhaus muss man sicher viele Kompromisse eingehen und auch mal 5e grade sein lassen - aber es sollte auch Regeln geben, die ALLEN Bewohnern ein gutes Leben ermöglichen!
Überlege dir also, was dein absolutes Minimum ist an Regeln, die du dir wünschst und kommuniziere diese. Und da gibt es keine Verhandlungen drüber, es ist dein MINIMUM. Gibt sicher noch „Nice-to-haves“, die aber nicht zwingend sein müssten, da könnte man auch drüber reden. Aber wichtig ist: es müssen Gespräche und neue Regeln her, damit du dich wohl fühlen kannst.
Ist das für dich dort nicht möglich, sehe ich für dich dort keine Zukunft…
Ich hoffe, ihr kriegt die Kurve und sie respektieren und akzeptieren deine Wünsche!
"Wenn ich meinem Mann sage, das es mir zu viel ist, gibt es Streit.
Er meint das ist halt so."
"Auch ihre kalte, empathielose Art..."
Warum muss ich da unweigerlich an den Spruch mit dem Apfel und dem Stamm denken...
Es tut mir leid, dass du dich in so einer unglücklichen Situation befindest. Da der Zustand schon 20 Jahre andauert, kommst du da vermutlich nicht ohne Konflikte wieder raus. Veränderungen bedeuten immer auch Reibung im System, und da die anderen Beteiligten das nicht wollen, könnte es ungemütlich werden. Trotzdem solltest du für deine Grenzen einstehen, so kann man/du ja nicht (glücklich) leben! Vielleicht würde es helfen, die Situation mit einem Profi (Therapeutin/Coach/Seelsorge/was dir gut tut) zu besprechen, damit dir jemand live den Rücken stärken kann?