Tipps für ein besseres Verhältnis zur Schwigermutter gesucht!

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal Ideen zum Thema Umgang mit der Schwiegermutter und wie ich entspannter werden kann.

Also, ich habe meine Mama vor zwei Jahren verloren, wir hatten ein tolles Verhältnis und vor etwa einem halben Jahr kam mein Kind zur Welt. Der Verlust war in der Schwangerschaft schon sehr schwer für mich und dann habe ich da auch innerlich noch totale Proleme mit der Art meiner Schwiegermutter dazubekommen.

Kurz zu ihr: Sie ist alleinstehend, ein sehr unsicherer Mensch, fragt viel nach (und daher ist es oft ein hin und her) und will es allen recht machen. Sie lacht viel um ehrlich Gesagtes nicht so ernst darstehen zu lassen, ist sehr gläubig und begründet ihr Handeln oft mit, sie spräche ja mit oben.
Außerdem ist sie schnell verletzt, wenn Pläne umgeworfen werden, sie bezieht das dann auf sich und ist so traurig, dass man sie wieder aufbauen muss bzw. es doch macht, obwohl man nicht möchte.

In der Schwangerschaft kamen schon so Sätze wie "Ich kann auch direkt nach der Geburt in die Klinik kommen" oder auch "wenn ihr in der Klinik seid kann ich doch bei euch auf euch warten und den Haushalt machen, also an meiner Stelle würde sie das toll finden" alles mit einem Lachen, aber gefühlt schon ernst gemeint.
Als wir gesagt haben, dass wir uns nach der Geburt melden wenn wir soweit sind, war sie sehr traurig und enttäuscht á la "ihr liebt mich ja gar nicht" und "ich muss doch meinen Enkel sehen".
Das hat mich schon sehr gestresst und ich schob es auf die Hormone.

Da wir wussten, dass es ein Kaiserschnitt wird und ich Sorge hatte wie es mir danach geht, sagten wir die ersten zwei Wochen erstmal keinen Besuch - wir melden uns.
Mein Mann hätte es gerne anders gehabt, aber er hat es mir zuliebe auch so mitgemacht und tatsächlich ging es mir nach dem Kaiserschnitt wirklich eine Zeit lang erstmal echt schlecht.

Seitdem gibt es aber auch oft ein "Ich muss doch meinen Enkel sehen, ich sehe ihn zu wenig" und sie würde ihn ja am liebsten behalten, aber er wird ja noch gestillt...
Sie wohnt ca. drei Autostunden entfernt, das heißt sie kann auch nicht mal für zwei Stunden kommen, weil das zu stressig ist, dann sind es immer gleich zwei Tage.

Neulich sagte sie zu mir "und du bist ja auch meine Tochter" und ich war sehr gekränkt. Immerhin habe ich doch eine Mama, die leider viel zu früh gegangen ist. Und auch als wir nach ihrem Todestag bei der Schwiemu zu Besuch waren, kam zu unserem Kind ein Lachen mit "Ach ja komm zur Lieblingsoma..." - da hat mein Mann zum Glück auch gleich reagiert.
Mich hat das sehr verletzt - auch wenn sie es nicht so meinte, oder nicht nachgedacht hat, es hat mich verletzt.

Insgesamt sollte ich doch froh sein, dass mein Kind noch eine Oma hat und dass sie da ist und ihn so liebt, waurm also finde ich ihre Anwesenheit/Art also so furchtbar?
Habe ich Angst, dass sie mir mein Kind wegnimmt?
Wie bescheuert der Gedanke doch ist, aber es fühlt sich so an, als würde sie alles an sich reißen wollen, der neue Lebensinhalt Enkel.
Es sind dann eben auch keine Fragen die sie stellt wie "darf ich ihn mal halten" sondern Aussagen "ich werde dich nachher ganz dolle knuddeln" oder "ich muss dich doch nochmal halten".
Oder, dass sie aufs Kind zustürmt, wenn mein Mann das Kind auf dem Arm hat und ich grad mal nicht in der Nähe bin, genau wie sie nur Fotos vom Kind macht, wenn mal niemand im Raum ist. Das fühlt sich doof an.

Das sind Dinge die ich einfach nicht mag - obwohl sie es gut meint, da sein möchte und eben herzensgut ist. Aber mit irgendwas komme ich nicht zurecht und ich kann nicht genau benennen was es ist.
Ich bin unsicher, ob es an meiner Trauer liegt, dass ich die Schwiegermutter nicht sehen will. Das ich es unfair finde, dass sie da ist und ich lieber meine Mama da hätte.
Ob es daran liegt, wie sie etwas sagt und oft unüberlegt, obwohl sie doch von allen gemocht werden will und es allen recht machen will.

Ich habe auch das Gefühl, dass ein Gespräch vielleicht helfen kann - aber wie genau formuliere ich etwas, wenn ich selbst nicht genau weiß, was es genau ist.
Vor allem wenn doch sicher auch vieles bis alles an mir liegt :D
Was übersehe ich in dieser Sache?


Mir ist klar, dass ihr hier nur meine Seite/Gefühl der Geschichte lest und ich möchte Kommentare wie "sei dankbar, dass sie da sein will und akzeptier das einfach" vermeiden.
Ich weiß selbst, wie bescheuert manche Gedanken von mir sind.

Ich frage hier nach Erfahrungen, Tipps, oder Ideen, wie ich mir Dinge nicht so zu Herzen nehmen kann, wie ich es hinkriege das Gefühl loszuwerden wir sind ihr Lebensinhalt oder mich zu distanzieren bzw. einfach um Wege zu finden an mir zu arbeiten. Oder auch wie man Gespräche beginnen kann, wenn man selber gar nicht genau weiß, was es ist was einem Unwohlsein bereitet.


Ich freue ich über jede Anregung und Meinung!
Tina + Karl 7 Monate

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Ist es möglich, dass deine Trauer um deine Mutter dir (zu recht natürlich) noch so sehr zu schaffen macht, dass es für dich irgendwie unerträglich ist, dass deine Mutter nicht mehr da ist, deine Schwiegermutter all die Dinge erleben darf, welche du dir wünscht, dass deine Mutter sie ebenso erleben dürfte? Auch Neid, Wut, das Gefühl betrogen worden zu sein gehört zum Trauerprozess.
Ich habe meine Mutter früh verloren, kurz vor meiner Teenager Zeit. Als meine Schwiegermutter 20 Jahre später sagte (und es auch exakt so meinte), du bist wie eine Tochter für mich, da war das für mich Freude pur. Ich hatte eine tolle Kindheit mit einer tollen Mama, und ich bekam das Geschenk, später im Leben noch einmal eine tolle Mutter zu bekommen. Das Timing passte in meinem Fall nun mal richtig gut. Bei dir ist das Timing sehr bescheiden.
Deshalb frage ich mich, ob es Sinn macht, das Gespräch mit deiner Schwiegermutter in der Art zu suchen, wie es dir vorschwebt. Wenn ein Gespräch (und dazu würde ich dir höchstens raten, wenn du zuvor Trauerbegleitung erhalten könntest, dich mit deiner Trauer auseinandersetzen könntest), dann sollte meiner Meinung nach das Gespräch mehr in die Richtung gehen, dass du sehr verletzlich bist, trauerst, und einiges auf deine Schwiegermutter und deine Beziehung zu ihr, und ihre zum Enkelkind projezierst.

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Vielleicht seid ihr tatsächlich nun ihr Lebensinhalt? Wie sieht denn ihr restliches Leben aus? Arbeitet sie noch? Ist sie aktiv, hat sie Freunde und Hobbys? Gibt es noch andere Kinder außer deinem Mann? Für mich klingt das in erster Linie nach jemandem, der ein bisschen einsam ist, zum ersten Mal Oma geworden ist und es kaum erwarten konnte, jetzt richtig loszulegen.

Den Spruch mit der Tochter würde ich an deiner Stelle positiv wahrnehmen. Gerade diese Generation ist selber noch so aufgewachsen, dass die Schwiegereltern auch wie die eigenen Eltern waren, dass man sie mit Mutter oder Vater angesprochen hat. Meine Schwiegermutter nennt bis heute ihre eigene Schwiegermutter "Mutter". Ich glaube wirklich nicht, dass sie damit verdeutlichen will, dass deine eigene Mutter nicht mehr da ist und so ihren Platz einnehmen will. Du bist für sie wie eine eigene Tochter, und das kann auch sehr schön sein. Ich kenne meine Schwiegereltern mein ganzes Leben, und meine Geschwister und ich sind für sie tatsächlich fast wie eigene Kinder, und sie sind fast wie unsere Eltern. Das ist aber keine "Bedrohung" für meine echten Eltern. Eher wie ein Bonus, die Sahne auf dem Kuchen. Versuch mal, das positiver zu sehen.

Dass dich der Kommentar mit der Lieblingsoma schmerzt, ist klar. Das war wirklich gedankenlos. Vielleicht kann man darüber auch offen reden? Ihr sagen, dass das nach wie vor eine große Wunde ist und du sie bittest, da mehr aufzupassen? Dass du weißt, dass sie es nicht böse meint, aber es eben doch oft ein Stich ist?

Möglicherweise würden euch feste Dates helfen. Alle zwei Wochen sehen, dazwischen skypen oder so...dann muss sie nicht so hyperaktiv werden, sondern weiß: Dann ist es wieder soweit. Bei uns ist das alles sehr entspannt, glaube ich, weil wir Kinder unsere Eltern für gewöhnlich alle jeden Freitag besuchen. Da ist der Rahmen einfach gesetzt, zwischendurch schicken wir mal paar Fotos in die Gruppe oder telefonieren, wenn es einen Anlass gibt. Aber es kommt nicht dieses Gefühl auf, man müsste doch mal wieder...die Oma drängt schon...die Kinder fragen... Das entspannt unglaublich.

Und vergiss den Faktor Zeit nicht. Für dich wird der Schmerz irgendwann erträglicher, für die Oma wird der Reiz des Neuen geringer...dann wird es sicher auch ein bisschen entspannter.

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Hallo Du!
Ich habe den Eindruck deine SM kommt dir zu nah. Sie ist für dich ja kein vertrauter Mensch, aber ein sehr vertrauter Mensch deines Mannes. Sicher nicht einfach für eine ST, die mehr Distanz und Abgrenzung braucht.
Vielleicht hilft es darüber nachzudenken dass Menschen nun mal unterschiedlich sind mit Toleranz und Akzeptanz ihr zu begegnen. Deine Muttter ist zwar bedauerlicherweise gestorben, das ist schwer für eine junge Frau, aber es gibt dennoch noch mehr Familie als euch Drei und die Oma ist eine sehr enge Verwandte deines Mannes und Kindes. Vielleicht kannst du dich dennoch etwas ihr gegenüber öffnen, auch wenn sie ganz anders als deine Mutter ist. Sie ist auch eine Mutter, die Mutter deines Mannes.
Hole dir doch Beratung bei einer psychologischen Beratungsstelle, das hilft vielleicht auch den Tod deiner Mutter besser zu verarbeiten. Meine Mutter ist letztes Jahr mit 86 Jahren gestorben und ich weine immer noch ab und zu um sie, da ich sie vermisse, das braucht Zeit. Erzähle deiner SM doch von deinem Schmerz, geht das?
Ich wünsche dir das Beste!

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Hallo,

ich kann verstehen, dass einige Aussagen/Verhaltensweisen etwas nervig sind, wie etwa dieses "Ich sehe mein Enkelkind ja sooo selten" oder "Ach weil du stillst kann er nicht bei mir bleiben". Aber für mich von außen klingt deine Schwiegermutter an sich ganz lieb. Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Gefühle daran liegen, dass der Tod deiner Mutter für dich noch so schwierig ist.

Meine Mutter sagt zum Beispiel zu meiner Frau auch, dass sie ihre zweite Tochter sei, mein Vater ebenfalls - aber das ist okay und schön für sie, denn zu ihren Eltern hat sie keinen Kontakt, möchte das nicht m, nimmt sie auch nicht so wahr.
Ich finde auch die Lieblingsoma rein sachlich nicht so dramatisch - sie ist doch die einzige Oma im Leben deines Kindes, klar ist sie da die Lieblingsoma. Der Spruch hätte mich nur dann gestört, wenn es noch mehrere lebende Omas gegeben hätte - ich finde, ein verstorbener Großelternteil ist aus Sicht des Kindes doch immer irgendwie abstrakt, auf jeden Fall etwas anderes.

Weiß deine Schwiegermutter, wie sehr du mir dem Tod deiner Mutter noch zu kämpfen hast? Sonst würde ich ihr genau das auf jeden Fall mal vermitteln. Ich persönlich würde es ihr schreiben, dann hast du Zeit deine Worte zu wählen und sie kann es sich durch den Kopf gehen lassen. Danach könntet ihr immer noch darüber reden - wenn du lieber gleich reden willst, ist das natürlich auch eine Option. Ich bin aber nicht ganz sicher, ob deine Schwiegermutter das dann so gut an annehmen kann, wenn sie Dinge leicht auf sich bezieht. So Leute gehen dann eher in Verteidigungshaltung, als dass es wirklich konstruktiv werden würde.

Anfangen würde ich den Brief/das Gespräch ungefähr so: Schwiegermutter, ich mag dich wirklich so gerne und ich freue mich, dass mein Kind in dir so eine tolle Oma hat. Du weißt ja aber, dass meine Mutter vor zwei Jahren gestorben ist, und es macht mich immer noch so traurig, dass mein Kind sie nicht kennenlernen darf. Oft wenn ich euch spielen sehe muss ich daran denken, dass es für die zwei nicht gehen kann. Ich weiß, du meinst es total lieb wenn du sagst ich sei deine Tochter, aber mich trifft das und ich kann es daher nicht annehmen. Es wäre mir lieb, du würdest es daher nicht sagen. Genauso die Sache mit der Lieblingsoma...

Sowas in der Art halt. Vielleicht findest du auch noch ein paar andere Dinge, wo sie wirklich konkret was tun könnte um dich zu unterstützen und es dir leichter zu machen.

Auf der anderen Seite musst wahrscheinlich auch du lernen, damit umzugehen. Hierfür habe ich spontan aber auch noch keine gute Idee.

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Pack mal die Goldwaage weg und lass die Frau in dein Herz. Sie wohnt 3 Autostunden entfernt, also sehr unwahrscheinlich, dass sie dir dein Kind wegnimmt...warum auch, kapiere ich nicht.
Sie liebt dein Kind, sie liebt dich und will sogar der Mutterersatz sein. Das ist ein lieb gemeintes Angebot, weil du nun mal keine Mutter mehr hast.

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Bei drei Stunden Entfernung seht ihr euch doch gar nicht so oft.
Da würde ich sie einfach machen lassen, den im Grunde genommen führt sie nichts böses im Schilde. Sie freut sich halt.
Sie kann nichts für den Tod deiner Mutter und du darfst die beiden Frauen auch nicht vergleichen.
Meine Mutter durfte ihre Enkelkinder auch nicht mehr erleben. Meine Schwiegermutter hat sich nie wirklich interessiert. Ich hätte mir mehr Engagement von ihr gewünscht, weil sie eben die einzige Oma ist. Großväter gab es auch von beiden Seiten keine mehr.
Es ist nunmal so wie es ist.
Bedenke du wirst auch mal eine Schwiegermutter sein und möchtest das Kind deines Sohnes sehen und kennenlernen.
Man muss da manchmal auch ein paar Jahre weiter denken.

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Kann es sein dass es alles ist? Und noch ein bisschen mehr?

2 Jahre ist noch nicht viel. Deine Trauer noch recht frisch. (Sag ich mir 14 Jahren damit aufm Buckel.)
Und obwohl ich mehr Zeit zwischen Verlust und Schwangerschaft hatte (8 Jahre), hat mich das auch (umso unerwarteter) in kalten Schauern erwischt als ich schwanger war. Es war so falsch, dass mein Vater das nicht mehr erleben konnte. Da hat es nochmal heftig in mir gearbeitet. Scheint dazu zu gehören. Leider.
Erste Seite der Medaille.

Wir hatten hier eine Szene, da haben uns die Schwiegereltern so derart haben hängen lassen (wo ich weiss dass mein Vater absolut gegenteilig reagiert hätte), dass es bei mir innerlich auch zum emotionalen Bruch mit ihnen kam.
Hätte ich 5 Sekunden gehabt und in Kombi mit Höllenfeuer für mich tauschen können wer von beiden noch darf, ich hätte meinen Schwiegervater mit einem Fingerschnipp unter die Erde geschickt, 4.9 Sekunden gespart. Kein Moment charakterlicher Stärke, aber wenn die Nerven dünn sind und die Wunde klafft... Passiert.

Dritte Seite der Medaille.
Deine Schwiegermutter kommuniziert ihre Bedürfnisse nicht klar und direkt. Tränen, einschnappen, du schreibst am Ende des Tages setzt sie sich öfter damit durch und ihr tut was sie will damit Oma nicht weint.
Das Opfer... Ist manchmal die mächtigste Position in so einer Konstellation. Da baut sie Druck auf. Und steuert euch auch ein Stück weit über diesen Druck.

Baby bei sich 3h weit weg haben wollen, Artikulation dass sie mehr Zeit mit dem Kind will, keine Hobbys, die Dichte ihrer Präsenz wenn sie dann mal da ist ob des Raums. Finde ich auf Abstand nicht Höllenfeuer-würdig. Sie greift nach dem Kind und nach euch, ja. Das fügt nochmal mehr Zug aufs System, das eh schon unter Spannung steht. Ich verstehe, dass dir das dann quer liegt.

Deine Frage war, was kannst du tun? Eins ist die Zeit für dich arbeiten zu lassen. Ein Baby zu haben und das Elternteil nicht mehr ist aktuell beides recht neu. Es wird Alltag, die Wunde krustet wieder mehr zu. Es brennt nicht mehr alles so. Gib Dir Zeit und sei da nachsichtig mit dir selbst. Trauer-Verarbeitung kann man nicht erzwingen, das hast du vielleicht schon gemerkt.

Dein Mann hat gut reagiert mit der Lieblingsoma. Hol ihn ehrlich ins Boot, wie es die geht. Ggf seid ihr nicht gerade um Tage die schwierig sind herum bei ihr oder sie bei euch. Bau dir da eine kleine Schutzzone für solche Momente. Vielleicht kann er sich da einfühlen, er hat ja auch nur noch einen.

Mir hat auch sehr gut geholfen, meinen Vater ins Leben meines Babies einzubinden. Er hat mit einem sehr strengen Blick nach oben den klaren Auftrag gekriegt sich die Speed-Flügel anzuschnallen und auf meine Jungs aufzupassen. Und in den Zimmern und überm Bett hängen zB Bilder und Mobile mit Motiven die ich stark mit ihm verbinde. Das Ding, das 14H machts über meinem Kind hängt und über es wacht ist eine starke Reminiszenz an ihn. Fand ich sehr tröstlich....

Der doppelte Zug deiner Schwiegermutter. Positioniert euch für euch selbst, wieviel Raum sie wann hat. Gebt ihn ihr. Und nehmt ihr den Druck aus den Tränen und weiterem Zug.
Ihr danken für ihr Verständnis für eure Belastung. Sie bitten, dass sie das Thema Baby allein haben nicht mehr anspricht. Sie hat es oft genug gesagt. Ihr habt ihr Bedürfnis verstanden. Ihr lasst es sie wissen wenn ihr es für richtig haltet, aber sie soll jetzt aufhören drauf rumzureiten. Sanft und liebevoll. Aber Bremsen. Und Tränen, sorry, Tränen sind keine Währung. Wenns geht solltet ihr drauf auch nicht springen als wäre es eine, wenn sie sie nutzt um Druck auf euch aufzubauen.

Mein persönlichesr Tipp. Sagt im Zweifel auch mal was ab wenn du einen schlechten Tag hast. Weil a) trifft es doch da doppelt und b) ist allein das Wissen, dass man den Druck nicht hat weil er nicht logisch ist schon gold Wert und entlastet dünne Nerven.
Meine sind gerade da. Ich bin aktuell in einem hart gesottenen leicht sarkastischen Stadium, kommt aus einem anderen Themenbereich aber hab 2 Nächte gut geschlafen. Ich bin ein Fels grad mental. Und ich bin begeistert, dass es mich heute wirklich kalt gelassen hat, dass er seine Frau mal wieder 5 oder 6 mal Mama genannt hat als er mit meinen Kindern gesprochen hat. 🤷🏻‍♀️ an anderen Tagen hätte ich beim zweiten Mal innerlich schon Feuer gespien. Grad... Kommt er damit nicht bei mir an. Me likes...

Hoffe es ist was dabei mit dem du was anfangen kannst.

Bearbeitet von Butterfee
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Die Zeit schlichtet das. Deine Trauer um deine Mama.. Sie wird dir immer fehlen aber das Leben geht weiter und auch wieder schön.

Nimm dir das Recht heraus nein zu sagen wenn du gerade keinen Kontakt willst.

Bleib objektiv. Wenn sie Interesse an euch hat ist das grundsätzlich positiv. Die Wegstrecke zwei Stunden finde ich gut so ist räumliche Distanz gegeben

Gut möglich dass du in einem Jahr froh bist eine Oma zu haben die auf das Kind schaut.

Alles gute dir

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Hallo liebe Tina-Marie,

Ich glaube, da kommen so ein paar Dinge bei dir zusammen.

Punkt 1: der Verlust deiner Mama. Es ist zwei Jahre her und noch nicht im geringsten verarbeitet. Mein Papa ist auch vor 2 Jahren verstorben und trotz Lieben Stiefvater, einer Therapie etc. denke ich fast jeden Tag an ihn, wie er sich wohl über seinen Enkel freuen würde und wie er als Opa wäre. Das ist bei dir einfach eine noch offene Narbe und muss erstmal halbwegs heilen.

Punkt 2: Klammern der SM. So viel Liebe sie auch eurem Kind zu gehen hat, aber dir scheint das ganze ziemlich wie ein Würgegriff zu sein. Meine SM hat ab der Bekanntgabe meiner ersten Schwangerschaft auch ihr komplettes Leben ihren Enkel verschrieben. Sie wohnt sehr nah, arbeitet nicht und hatte ein tolles Sozialleben. Viele Freunde, regelmäßige Kartenspielabende, 2-3 wöchentlich Sport - seit der Enkel da ist, ist er der Inhalt ihres Lebens und sie wartet daheim auf einen Anruf, dass er vorbeikommt.
Das hat mich auch gestört, denn durch die selbst auferlegt Langweile (weil sie all ihre Aktivitäten auf Eis gelegt hat) wurde sie immer bedrängender und fordernder. Vor allem am Anfang, wenn man als Mama ankommen will, eine Routine bekommen etc. ist das anstrengend.
Es ist vielleicht alles Lieb gemeint, aber es setzt dich auch unter Druck. Vielleicht ist es auch einfach nicht überdacht (vor allem die Wortwahl).
Wie oft trefft ihr euch denn? 3 Stunden Entfernung ist schon eine Hausnummer.
Ich glaube, dir ist das dann auch einfach Zuviel, wenn sie dann 2 Tage bleibt. Sie wohnt dann bestimmt auch bei euch und diese Zeit ist dann einfach auch immer komplett für sie reserviert. Würde mich auch nerven. Wenn das 1x im Monat ist: ok, aber wöchentlich wäre mir das auch zu viel.
Meine SM sieht ihren Enkel auch zu wenig (2x wöchentlich), da lachen andere Omas mit so einer Entfernung.

Ich würde vielleicht einfach etwas Zeit vergehen lassen. Am Anfang mit Baby fand ich dieses Klammern immer sehr hart. Meine SM ist auch schnell angegriffen, beleidigt und suhlt sich dann in der Opferrolle. Leider muss man am Anfang oft Grenzen setzen um sich als Neu-Eltern einen Status zu erarbeiten; um „ernst genommen“ zu werden. So war das zumindest bei uns.
Ging sie in den Opfermodus haben wir das irgendwann ignoriert. Mittlerweile scheint ihr auch klar zu sein, dass sie nicht so drängen darf, was uns etwas entspannt hat.
Mein Sohn ist jetzt über ein Jahr und ich bin auch entspannter was das Klammern angeht, auch wenn ich es immer noch nicht haben kann (und es auch nicht werde), wenn sie „mein Sohn“ zu ihm sagt.

Hast du den Verlust deiner Mama schon mal professionell aufgearbeitet? Ich muss sagen, mir hat dasim Nachhinein gut getan (ich habe das relativ zeitnah gemacht, war geknüpft an einen Burnout und mein Papa ist bei mir in der Arbeit verstorben).
Es hilft oft mal mit einer Außenstehenden Person zu reden, auch der SM nicht mehr als Konkurrenz oder als Ersatz der eigenen Mutter anzusehen.
Ich verstehe auch, dass du sie lieber an deiner Seite (vor allem auch nach der Geburt) gehabt hättest. Meine Erfahrung zeigte mir: die eigene Mutter kommt nach der Geburt um sich um ihre Tochter zu kümmern, die Schwiegermutter oft nur zum Enkel halten.

Ich glaube, ihr wuppt das ganze irgendwann, aber es braucht Zeit. Ganz viel Liebe und ein schönes Wochenende 🌻