Aupair möchte mehr Geld!

Liebe Community,

ich melde mich mal wieder zu Wort, weil ich leider keine entsprechenden Erfahrungen im Internet finde.

Wir haben jetzt seit 6 Wochen ein Aupair aus China bei uns, da ich bald wieder Vollzeit arbeiten gehen muss und mein Mann und ich so ungünstige Arbeitszeiten haben, dass wir unsere Kleine leider nicht um 08:30 zur Krippe bringen können und um 15:30 wieder abholen können. Somit haben wir uns für ein AuPair Programm entschieden. Das Aupair soll die Kleine Wochentags in die Krippe bringen und dann abholen und bis ca. 17:00 betreuen. Am Abend und Wochenende hat sie frei. Da ich selber meine Jungend in China verbracht habe, haben wir uns letztendlich auch für eine junge Frau (24 Jahre) aus China entschieden. Sie war uns gleich sehr sympathisch.

Wir haben sie zusammen vom Flughafen Frankfurt abgeholt und das gleichzeitig mit einem Deutschlandurlaub quer durchs Land verbunden. So konnte sie ihre neue Heimat kennenlernen und wir hatten eine schöne Kennenlernphase.

Bereits in diesen zwei Wochen hat sie allerdings viel über Geld geredet und meinte immer wieder, dass wir ja sehr reich sein müssten.Uns war auch bereits hier aufgefallen, dass wir ihr wirklich ALLES bezahlen mussten, obwohl wir ihr bereits ihr monatliches Taschengeld gegeben hatten. Das fing schon damit an, dass sie mit extrem wenig Gepäck ankam (ein paar Socken, eine Hose, zwei Pullis, keine Zahnbürste, keine Haarbürste etc.). Wir haben sie dann natürlich erst einmal entsprechend der Temperaturen neu eingekleidet… Ich kann ja das Mädel nicht so rumlaufen lassen.

Naja, als wir Zuhause ankamen, zeigte sich dann recht schnell, dass sie extrem unselbstständig ist. Wir hatten bereits einen Sprachkurs für sie ausgesucht und diesen auch komplett bezahlt (370€ für 10 Wochen mit jeweils 3x3 Unterrichtseinheiten pro Woche, also sehr intensiv). Allerdings musste ich sie abends für vier ganze Wochen immer zum Sprachkurs bringen und auch wieder abholen. Irgendwann habe ich dann gesagt, dass sie das nun alleine schaffen muss, da ich ja auch noch unsere Kleine habe und nicht immer abends um 21:00 noch durch die Stadt hetzen will. Das lief dann auch ganz gut.

Jetzt waren wir mit ihr im Urlaub. Ja, auch den haben wir voll bezahlt und sie hatte selbstverständlich ihr eigenes Zimmer. In dieser Zeit konnte sie leider nicht am Sprachkurs teilnehmen, also haben wir ihre Unterlagen vom Lehrer vorher eingeholt und sie gebeten, diese zu bearbeiten. Leider hat sie dieses gar nicht gemacht und hängt jetzt dementsprechend hinterher. Damit sie ihren Sprachkurs etwas ernster nimmt, sind wir nun zum Entschluss gekommen, dieses nicht mehr im Vorfeld komplett zu bezahlen, sondern wie im Vertrag geregelt anteilig mit 70€/Monat. Die Differenz für den kommenden Sprachkurs müsste sie selber berappen (50€/Monat). Es handelt sich dabei um den teuersten Sprachkurs in unserer Stadt und ich habe ihr auch bereits mehrfach gesagt, dass sie einen günstigeren wählen kann, wenn sie möchte. Nunja, das möchte sie nicht.

Auf jeden Fall gab es eigentlich die letzten Wochen immer sprachliche Barrieren, die jetzt plötzlich bei dem Geldthema verschwunden zu sein schein. Denn plötzlich fing sie an ganz genau nachzuhaken wieviel Taschengeld sie bekommt, wieviel der Kurs kostet und dass sie ja eigentlich sehr wenig Geld bekommt. Dann habe ich ihr mal stumpf vorgerechnet, dass wir aktuell ca. 1000€/Monat für sie ausgeben und sie ja auch noch gar nicht wirklich arbeitet, sondern erst einmal ankommen soll. Naja, letztendlich kam heraus, dass sie viel Geld sparen möchte, um dieses dann ihren Eltern schicken zu können. Ich habe ihr erst einmal verdeutlicht, dass das Programm ja primär dafür da ist, dass sie die Sprache und Leute kennenlernt. Das sie was unternimmt und auch vielleicht mal mit Freunden verreist. Das wahrscheinlich kein Geld am Ende des Monats übrig bleiben wird, aber das wir ihr auch nicht mehr zahlen können. Dann fing sie ganz bitterlich an zu weinen und hat sich kaum
Noch beruhigt. Ich habe ihr gesagt, dass ich nun nicht mehr so ein gutes Gefühl habe, da es doch sehr stark um Geld geht und ich mich natürlich frage, an welcher Stelle das Wohl meines Kindes steht oder ob mein Kind nur ein Euroschein für sie darstellt.

Meine Kleine liebt sie absolut und kommt sehr gut mit ihr zurecht, aber aktuell bin ich ja auch noch jeden Tag Zuhause und unser AuPair muss noch keinerlei Verantwortung übernehmen, sondern guckt hier und da mal zu oder bespaßt die kleine kurz, damit ich mal schnell duschen gehen kann etc.. erst in einem Monat würde es ernst werden.

Ich bin mir nun unsicher, ob ich das Programm abbrechen soll und sie nach Hause schicke oder ob ich einfach mehr Verständnis dafür aufbringen sollte, dass sie ihre Familie finanziell unterstützen möchte. Insgesamt habe ich aktuell kein wirklich gutes Gefühl…

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Abbrechen. Eure Au Pair verfolgt seit Anfang klar andere Ziele. Für sie ist euer Kind ein Nebenschauplatz. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das Blatt mit der Beziehung zum Kind sich wechselt, sobald ihr Eltern nicht da seid. Euer Kind ist das Allerwichtigste und solltet ihr nicht einem Risiko aussetzen. Die junge Frau ist faul, geldgierig/geizig und unselbstständig - keine guten Voraussetzungen für eine anständige Betreuung und das Zusammensein mit euch.

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Irgendwie glaube ich das mittlerweile leider auch. Sie ist zwar super herzlich mit der kleinen. Macht meistens aber auch nur was mit ihr, wenn man es ihr ganz klar und deutlich sagt. Z.b. ist sie morgens grundsätzlich zwei Stunden im Bad und kommt aktuell erst raus, wenn wir bereits alle fertig sind und auch schon gefrühstückt haben. Im Urlaub hat sie die kleine auch nur mal 10min beim Essen betreut, nachdem sie fertig gegessen hatten und wir bis dato unser Essen nur runtergeschlungen hatten und sie dann darum baten mal kurz die kleine zu bespaßen, weil sie selber gelangweilt daneben saß.
Dafür hat sie jetzt drei neue Hosen, fünf neue Pullis, ein paar neue Schuhe, einen neuen Rucksack, neues Make-Up von Douglas, Schreibwaren etc.
Ja klar, bin ich selbst schuld, aber irgendwie tat sie mir immer so unfassbar leid, wenn sie traurig auf die Preise geguckt hat und immer seufzend gesagt hat, dass alles zu teuer für sie sei. Ich könnte mich gerade selber Ohrfeigen!

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Die Beispiele belegen: Die Frau (mit 24 kein Mädchen mehr) spielt ihre Rolle gut, sehr gut. Ihre Prioritäten liegen bei sich selbst (inkl. ihrer Familie); ihr seid Mittel zum Zweck. Tut mir leid, aber ab jetzt wäre der Geldhahn bei mir zu.

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Wie viel Taschengeld bekommt sie denn?

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Das ist vertraglich alles von einer Agentur festgelegt worden. Wir zahlen ihr 280€ Taschengeld plus ein Deutschlandticket mit 49€, ihren Handyvertrag und halt 70€ für den Sprachkurs. Dann halt Essen und natürlich Unterkunft. Am Ende ihres Jahres, würde sie auch von uns ihre Reisekosten komplett vergütet bekommen. Das war uns sehr wichtig, da Flugtickets aus China ja auch recht teuer sind.
Die Agentur-, Versicherungs und Visumskosten kommen natürlich auch noch dazu, aber damit hat sie ja nichts zu tun.

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Und welche Alternative hast du, wenn sie nicht hier ist? Wer betreut das Kind?

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Ich würde es abbrechen und sie Heim schicken... Das wird eher ein Fass ohne Boden in das ihr fröhlich reinbuttern dürft.

Meinem Verständnis nach ist das AuPair Programm schon auf Gegenseitigkeit angelegt. Und grad bei 1000 Euro pro Monat wäre meine Geduld sehr schnell aufgebraucht, würde das AuPair seinen Part gar nicht erfüllen.

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Ich würde auf den ersten Blick sagen, dass man es abbricht. Das klingt an mehreren Stellen irgendwie dreist. Und wenn sie euer Vertrauen innerhalb dieser Zeit nicht gewinnen konnte, würde ich dem auch nicht trauen und mir lieber etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht doch nur eine deutsche Nanny? Eine Omi, die nach einem Lebenssinn sucht? O.ä.
Vg

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Ich kenne ein paar au pair Geschichten aus meinem Umfeld und würde dir raten es weiter zu versuchen.

Das mit dem Geld ist zwar doof, aber da müsst ihr eben klarere Grenzen ziehen. Dann holt sie sich halt nichts zu essen oder hat halt keine passende Kleidung. Solange sie nicht jammert würde ich da nichts mehr zusätzliches bezahlen. Und wenn sie jammert auf ihr Taschengeld verweisen. Vielleicht geht es ihrer Familie wirklich schlecht und deshalb kann ich das nachvollziehen. Einige Punkte finde ich auch selbstverständlich das ihr die zahlt. ZB Urlaub.

Die anderen Geschichten, die ich kenne, sind meist viel übler. Heimlich wurden Kinder geschlagen oder das Essen vorenthalten. Nächte durchgefeiert... Oder einfach abgehauen.
Da es mit eurem Kind gut läuft, würde ich beim Au pair bleiben. Das wäre mein Punkt mit höchster Priorität.

Alles Gute

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Danke für diese Antwort!

Ich bin wirklich hin- und hergerissen! Muss sicherlich jetzt eine Nacht darüber schlafen.

Den Urlaub etc. Haben wir selbstverständlich gezahlt. Da kann sie ja nix dafür, dass wir in den Urlaub fahren möchten 🤗

Wahrscheinlich geht es ihren Eltern wirklich nicht gut. Immerhin leben sie auf dem Land in China und haben wohl eine Farm. Sie selber kommt allerdings aus Shanghai und hat dort auch studiert.

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Ich habe halt einfach Sorge, dass sich das Blatt evtl. noch dreht und sie mit unserer Kleinen nicht mehr gut umgeht, wenn wir nicht mehr da sind und sie unbeobachtet ist. Jetzt bin ich wirklich immer in der Nähe bzw. Mal unter der Dusche. Sie hat aktuell halt auch einfach ein super Leben. Das sagt sie selber „a dream come true!“. Aber das wird sich halt nach dem Ende meiner Elternzeit ändern. Da kommt die Realität und die wird anstrengend

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Ich habe mir das durchgelesen.

Klar, tut mir die Aupair leid. Allerdings kann ich sagen, Spätdienst bei meinem Sohn ist super. Ich komme immer an und bin meist total überrascht über das was er gerade macht. Ist ein wenig one on one time mit der Erzieherin. Ganz toll und ich habe immer wieder ein schlechtes Gewissen bis ich ihn dann abholen und sehe, wie gut es ihn tut, mit wie viel Freunde er dabei ist etc.

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Vielen Dank, dass du mir gerade etwas die Sorgen nimmst.
Ich werde morgen jetzt mit der Krippe sprechen und mal fragen, wie genau der Früh- und Spätdienst bei Ihnen aussieht. Evtl. kann ich sie echt um 07:45 selber hinbringen und dann vielleicht etwas reduzieren…. Wäre für die kleine Maus halt echt ein langer Tag…🫣🫣🫣

Bearbeitet von Sam2023
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Meiner ist noch immer sauer und will nicht wenn ich ihn abgeben. Ich habe wirklich viel viel mit ihm gemacht in den letzten beiden Jahren aber echt, wenn ich da a komme, sehe ich ihn immer mit wem Spielen, Lesen, draußen. Einen tolle Zeit besonderes wenn kein anderes Kind mehr da ist. Er bekommt da so viel Aufmefksamkeit. Die würde er vielleicht von einer Aupair gar nicht bekommen.

Ich hatte genau die gleichen Gedanken wie du also ich anfing wieder zu Arbeiten. Haben auch sofort nach privater Nachmittagsbetreuung gesucht und bin jetzt okay damit, dass es nicht geklappt hat.

In der Krippe hat sie doch alles und viel mehr.

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Kannst du mit der Agentur darüber reden? Die kennen doch bestimmt solche Situationen.

Da hat sie sich wohl verrechnet. Von 210€ 140€ abgeben. Dann hat sie 20€ pro Woche zur Verfügung. Entschuldige aber da hat sie sich verrechnet 🤷

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Unser Plan steht nun:

Ich werde sie die nächsten 2-4 Wochen viel mehr arbeiten lassen und genau beobachten. Keine finanziellen Extrawünsche mehr erfüllen und sie wirklich mit ihren 280€ + 70€ Sprachkurs machen lassen was sie will.

Morgen wird mit der Agentur telefoniert, die Krippe mit eingeschaltet wie es mit dem Früh-/Spätdienst aussieht und dann werde ich mal mit meinem Arbeitgeber sprechen, ob ich evtl. etwas reduziere auf ca. 16:00. Sehr sehr unangenehm alles!
Wird halt für unsere Lütten ein langer Tag. Zum Glück fühlt sie sich in der Krippe wohl.

Wenn sich mein Gefühl in 2 Wochen nicht absehbar ändert, werden wir das Programm abbrechen….

Bearbeitet von Sam2023
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guter Plan

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Hallo,

Ätzende Situation, ich denke ich würde sie nach Hause schicken. Dann würde ich die Betreuungszeit in der Kita verlängern und für morgens jemanden auf Minijob Basis engagieren.

Alles Gute
Sunny

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Hallo,

ich kann das ungute Gefühl total nachvollziehen. Ich würde es wahrscheinlich abbrechen.
Es gibt Seiten wie betreut.de, da kann man eingeben, was man sucht. Wäre das vlt eine Alternative? Jmd, der morgens früh kommt, die kleine in die Krippe bringt und abends wieder abholt?
Ich hatte damit tatsächlich Glück und jmd gefunden, der schon um 06:30h hier sein konnte.

Alles Gute für euch 🍀

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Die Seite kenne ich tatsächlich, aber habe es noch nicht ausprobiert.

Heute werden wir nichts mehr ändern können. Wir haben jetzt beschlossen, sie etwas mehr einzubinden und auch mehr arbeiten zu lassen. Aktuell habe ich noch einen Monat Elternzeit und wir werden einfach mal ihre Belastungsgrenze testen. Finanzielle Extrawürste gibt es nun absolut gar nicht mehr.

Morgen werde ich mit der Agentur telefonieren, dann mit der Krippe bzgl. längerer Arbeitszeiten und evtl. mit meinem Arbeitgeber und mal antesten wann und wie ich reduziere könnte.

Ich halte das Forum auf dem Laufenden!

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Das klingt nach einem guten Plan, ihr habt mehrere Stellschrauben gefunden, an denen man drehen kann:)
Drücke euch die Daumen, dass ihr eine gute Lösung für euch als Familie findet!

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