Kein zweites Kind

Hallo zusammen

Wir wollten früher immer zwei Kinder. Jetzt haben wir ein absolutes Wunschkind und immer mehr trifft die Entscheidung dass es ein Einzelkind bleibt.

Gründe dagegen:
- ich hatte in der Schwangerschaft große Probleme mit Schwindel. Es wäre ein paar Mal schief gegangen wenn wir nicht beide Dank COVID im ho gewesen wären
- die Geburt war aufgrund einer Skoliose schwer und knapp - das ctg wurde schon schwächer - für Kaiserschnitt war es zu spät. Ich hab Angst ob das nochmal gut geht. Nicht dass es diesmal für einen von uns nicht gut ausgeht.
- ein Jahr schlimmer Schlafmangel hat viele Streits verursacht.
- die Kita Lage wird immer schlimmer. Wir haben schon beide reduziert. So wie es aktuell läuft weiß ich gar nicht ob wir für ein zweites Kind noch einen Platz bekommen würden. Wenn dann nicht mit genug Stunden.
- wir lieben unser Kind aber sind wir mal ehrlich es ist anstrengend mit Kleinkind. Und dann noch mit Schlafmangel. Wäre noch schlimmer... Wir kommen schon so oft an unsere Grenzen. Wir haben keine Großeltern in der Nähe und sind meistens auf und gestellt. Das ist bei zwei Arbeitnehmern und vielen Krankheiten halt anstrengend.

Genug Platz wäre, genug Platz in unserem Herz auch. Manchmal denke ich wünsch ab das Bild das ich immer hatte - mit zwei Kindern. Aber da waren halt auch keine schlaflosen Nächte dabei und keine Wutanfälle. Eher so schöne Familienausflüge und die Kinder rennen los und spielen zusammen...

Geht es jemanden auch so? Dieses Bild begraben zu müssen weil man merkt es ist nicht realistisch?

Bearbeitet von Inaktiv
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Wir haben mehrere Kinder, aber ich möchte dir dalassen, dass es auch sehr glückliche Einzelkinder gibt. Ich bin nämlich so eins😊.
Meine Freunde mit Geschwistern hab ich wahrlich nicht beneidet, ich hatte oft das Gefühl, ich bewege mich in einem Kriegsgebiet, wenn ich dort zu Besuch war. Selbst bei denen, die rückblickend sagen, schon immer ein Herz und eine Seele gewesen zu sein🤷‍♀️.
Ich habe mich auch selten allein gefühlt, ich habe -obgleich eher introvertiert- enge Freunde, die mich teils seit dem Sandkasten begleiten und die heute für meine Kinder die Onkel und Tanten sind.
Die vier Brüder meines Mannes würden meine Kinder hingegen auf der Straße nicht erkennen 🙈.
Ich finde es toll, dass ihr ehrlich zu euch seid und nicht einem Werbebild nachjagt, obwohl ich sehr gut verstehen kann, dass es schwer ist, sich davon zu verabschieden.
LG

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Ich danke dir! Ich glaube diese und sie anderen Antworten hier brauche ich einfach um mich von der Werbung zu verabschieden!

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Ne, das kenne ich nicht so ganz. Bzw anders. Zuerst habe ich so gedacht wie du. Jetzt sehe ich aber auch, was die anderen Kinder, die Geschwister haben, mehr "haben". Ich bin selbst Einzelkind und habe immer das vermisst, was ich jetzt bei den Geschwisterfreunden unseren Sohnes sehe. Ich war immer Einzelkämpfer, auch bei der Trennung meiner Eltern. Mein Kind war dazu ein Schreibaby muss ich sagen. Ich habe oft geschimpft wegen Schlafmangel, dass ich kein zweites will. Er hat mit 15 Monaten erst das erste Mal länger als 30 Minuten geschlafen bzw seine erste Nacht durchgeschlafen. Bei Freunden / Familie sehe ich es, jetzt wo zB die Eltern versterben, dass es toll ist wenn die Geschwister alles zusammen regeln können. Wiederum sagen Freunde mit 2, dass es eigentlich vom Aufwand egal ist, ob 1 oder 2. 2 finde ich tatsächlich schöner, und das obwohl ich eine zweite Schwangerschaft jetzt auch nicht unbedingt nochmal brauche im Sinne von "keine leichte gewesen, die erste". Geburt bei mir ähnlich. Bei dir würde ich dann gleich zum KS tendieren glaube ich. Das ist ja möglich. Das sind so meine Gedanken dazu.

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Naja wir haben beide Geschwister zu denen wir keinen engen Kontakt haben. Klar wäre so enge Geschwister schön aber es gibt halt keine Garantie dafür...
Aber ich verstehe deinen Punkt...

Ich sehe aber auch was Kinder mit Geschwistern weniger haben. Weniger Zeit für sich von den Eltern. Wir haben es Freunde die genauso auf sich gestellt sind wie wir aber halt nur zwei Kindern. Und irgendwie merkt man halt dass noch weniger Zeit für beide da ist.

Trotzdem freue ich mich für dich dass du einen Punkt dafür gefunden hast, der für dich überwiegt. Es ist ja schön ein zweites Kind zu bekommen und zu wollen.

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Der Aufwand von 1 auf 2 ist nicht egal sondern logischerweise doppelt so groß.
2 mal Elternsprechtag weil ein Kind Kita das andere Schule, 2 mal Weihnachtsfeier, 2 mal Hobbys und Vereine, Therapien sonstige Veranstaltungen. 2 Kinder die zu verschiedenen Geburtstagen eingeladen sind und 2 Kinder mit völlig verschiedenen Bedürfnissen. Zusätzlich natürlich Wäsche, Essen,Haushalt

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Tja, was ist schon realistisch? Es wird am Ende selten so, wie man es sich ausgemalt hat. Und das die Zeit mit kleinen Kindern anstrengend ist, wird wohl jeder unterschreiben. Mal mehr, mal weniger. Weiß man ja vorher 😉

Wir haben uns bewusst für ein zweites entschieden, obwohl klar war, dass es schon allein aufgrund des Jobs meines Mannes (sehr viel unterwegs, viele Abendtermine usw.) schwer wird. Also quasi sehenden Auges ins Unglück 😁Und ja, es ist eine echte Herausforderung. Man kann sich das nicht schönreden. Aber für uns war klar: Wir wollen kein Einzelkind. Und es hat ja auch Vorteile: Für uns entsteht mehr Freiraum, denn jetzt fangen sie an, viel zusammen zu spielen. Sie hängen sehr aneinander, wollen in einem Bett schlafen, vermissen sich, sind großzügig zueinander... Es ist nicht das Bild aus der Werbung, denn fünf Minuten später verprügeln sie sich, klauen sich die Sachen, zerstören das Zeug des anderen...aber so ist es eben.

Letztlich muss man wissen, was man bereit ist, zu opfern. Denn ein Kind kostet einen immer etwas, immer. Man muss Abstriche machen, man hat weniger Geld und Zeit und Nerven für sich selbst, man lernt mit sehr wenig Schlaf auszukommen, man muss als Paar wirklich an der Beziehung arbeiten... Die Frage kann sich nur jeder selbst beantworten. Für uns war klar: Wir schaffen das, auch wenn es hart wird. Und es ist hart. Aber trotzdem schön.

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Das mit dem opfern ist ein guter Gedanke. Wir müssten uns als Paar noch mehr zurück nehmen und hätten noch weniger Zeit zu zweit... Ich glaube das wäre mir das oder nicht wert. Aber vielen Dank für deine Erfahrung!

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Ja sehe es absolut genauso wie du. Ich persönlich habe einfach weder für eine Schwangerschaft noch für einen ganz neuen Menschen weitere Kapazität.
Ich liebe auch meine Beziehung zu meinem Partner, die würde definitiv erstmal wieder zurückstecken müssen. Wieso muss man sich an den Rand des Wahnsinns bringen wenn man schon weiß, dass man es nicht packen würde? Ich muss nichts übers Knie brechen nur damit meine Tochter ein Geschwisterchen hat. So denken viele… ich hab selbst drei Brüder und weiß dass Geschwister haben oder nicht, wirklich gar nichts bedeutet 😂 kannst auch eine große Familie haben und trotzdem alleine sein.
Für uns gilt: one and done!
Und wir fühlen uns vollkommen und happy so :-)

Bearbeitet von Sji89
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Super dass ihr damit Happy seid! Das sind wir eigentlich auch - bis auf die Tatsache dass man nie das Bild aus der Werbung hat :-)

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Das haben auch nicht die Familien die immer propagieren, wie toll es ist viele Kinder zu haben 😉
Bisher höre und lese ich sehr viel negatives. Ich kenne Familien die wirklich an ihre Grenzen kommen mit 2 und mehr Kindern.
Das wird hier im Forum natürlich nie so geschrieben. Hier ish es bei allen Familien gaaaaanz toll… die Realität ist eine Andere

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Für alle von dir genannten Argumente könnte man auch Gegenargumente finden. Du scheinst jedoch nicht wirklich ein zweites Kind zu wollen, dann ist das doch auch in Ordnung für euch!

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Da hast du Recht... Unsere Motivation und selbst zu überreden ist nicht so hoch... Danke dir!

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So ging es mir beim Lesen auch. Du hast dir vor allem die negativen Gedanken rausgepickt. Aber das ist ja vielleicht auch eine Erkenntnis.
Ich habe das Gefühl beim Lesen da ist kein wirklicher weiterer Kinderwunsch.
Man bekommt ein zweites Kind ja doch am Besten weil man sich nicht komplett fühlt und sich wünscht ein weiteres Kind aufwachsen zu lassen. Nicht damit der Erstgeborene ein Geschwisterchen hat und auch nicht weil es tollere Fotos mit zwei Kindern sind. So hört es sich bei euch teilweise an.

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Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich bin mal ehrlich: unsere Rahmenbedingungen scheinen doch ein bisschen besser zu sein als eure.

Wir haben sehr engagierte Großeltern, zwar nicht ganz in der Nähe, aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten bringen sie sich sehr ein. Und bald werden diese Möglichkeit noch viel mehr sein, weil meine liebe Schwiegermutter bald in Rente gehen kann (und auch interessiert ist, uns dann noch mehr zu unterstützen).

Wir haben auch finanziell nicht den Druck, mit einem oder mehreren Kleinkindern beide Vollzeit arbeiten gehen zu müssen.

Das erste Babyjahr war für unsere Beziehung auch heftig, aber mittlerweile haben wir wieder eine sehr gute Beziehung und sind gut im Eltern-Sein angekommen.

Die Schwangerschaft und Geburt habe ich körperlich auch sehr gut weggesteckt, auch wenn mir beides keinen Spaß gemacht hat.

Und selbst unter diesen Rahmenbedingungen bin ich am Überlegen und Abwägen erst seit kurzem - jetzt, wo unsere Tochter auf die 3 zugeht - kann ich mir immer mehr ein zweites vorstellen.

Also kurz und gut: ich kann dich verstehen. Und wären unsere Rahmenbedingungen so, wie du eure schilderst, würde ich definitiv kein weiteres Kind wollen.

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Danke für deine ehrliche Antwort! Freut mich für euch!
Ich wünsche euch viel Erfolg beim entscheiden - egal was ihr tut es wird das richtige sein!

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Ich verstehe deine Gründe gut und auch diesen Wunsch, den man eben noch in sich trägt.

Aber was man bei dem Wunschbild im Kopf dann sieht:

tolle Familienausflüge, fröhliche Urlaub, Kinder die friedlich miteinander spielen.

Was man sich selbst nie so vorstellt:

Kinder die wirklich alle 3 Minuten einen neuen Grund finden zu streiten (an anderen Tagen spielen sie 4 Stunden friedlich) und du musst ständig dazwischen gehen.

Ständiges Gezanke. X hat mich gehauen. Aber nur weil Y mich vorher gehauen hat.

Wenn dann beide Gleichzeitig in einer schwierigen Phase sind Kind 1, 9, Vorpubertät und Kind 6, Wackelzahnpubertät bzw. Einschulungspanikphase in der sie abwechselnd super groß und super klein sind.

Urlaube sind natürlich mit 2 Kindern nochmal teurer. Freizeitparks auch. Essen gehen. Hobbies zu denen man fahren muss, Freunde zu denen man sie bringen muss, wenn sie noch kleiner sind. Bei 2 Kindern summieren sich die Termine.

Unsere sind zum Glück gesund, da kommt nix extra aber andere da haben sie Physio und LRS Termine, dazu Schwimmstunden. Oder ein Freund meines Sohnes mit Therapie wg. seiner ADHS.

ich bin froh, dass der Große jetzt alt genug ist, selbst im Ort rumzufahren und zu seinen Freunden zu kommen und sich auch selbst zu verabreden. Das entlastet mich enorm.
Auch die Kleine kann jetzt zu ihrer Freundin alleine laufen, die wohnt in der Nähe und das traut sie sich jetzt meist schon.

Meine Kinder haben beide 1 Hobby, da muss auch der Große gefahren werden, weil es 2 Orte weiter ist. 15 Minuten mit dem Auto, zum Glück abends, so dass mein Mann das dann übernimmt. Die Kleine kann dann bald selbst hinlaufen, sobald sie sich traut.

Ich fand das erste Jahr sehr angstrengend mit 2 Kinder, weil die Kleine schlecht geschlafen hat, aber am nächsten Tag musste der Große trotzdem in den Kindergarten und mein Mann muss um 6:15 aus dem Haus, der konnte ihn also nicht bringen. Also nichts mit hinlegen wenn das Baby schläft. Das hat dann auf dem Weg in den Kindergarten im Kiwa geschlafen :D
Als die Kleine dann so 1 - 3 Jahre war, war es eigentlich eine ganz schöne entspanntere Zeit. Dann kam der Große in die Schule und wir brauchten eine Weile um uns beim Thema Hausaufgaben einzugrooven. Dann lief das und es war wieder entspannter. Dann wurde die Kleine 5 und hatte quasi eine neue Trotzphase, der Große spinnt auch gelegentlich und testet die Grenzen wieder enorm.

Untereinander sind sie sich spinnefeind oder gute Freunde, das variiert.
An manchen Tagen bin ich echt froh, wenn sie im Bett sind und wir Ruhe haben.

Aber natürlich liebe ich sie und würde es auch nicht anders wollen.

Aber das Bild schöne Werbungsbild für die Familie mit 2 Kindern ist leider eben nur das: Werbung und hat nur teilweise etwas mit der Realität zu tun.

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Danke dir für den Einblick in euer Leben... Ich vermute du hast Recht - Werbung gibt es nicht in echt

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Absolut nachvollziehbar. Ich verabschiede mich gerade von der Vorstellung ein drittes Kind zu bekommen.
Ich merke, dass ich mit zweien ausgelastet bin und ich möchte nicht nochmal schwanger sein (hatte da auch einige Probleme).
Es ist nicht so toll, wenn einem so offensichtlich seine Grenzen aufgezeigt werden und man seine Pläne anpassen muss 😅🙈

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Ja genau das ist es. Keine Grenze ist erreicht aber das muss ich noch lernen zu akzeptieren. Klingt blöd aber ist so wie als ich als Kind lernen musste dass es mit der astronautin bei mir wohl nix wird... Hab ich auch inzwischen überwunden aber die ersten Wochen war das schwieriger :-)
Vielen Dank für deine Antwort!

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Bisher ist bei uns die Grenze auch nicht erreicht und ich möchte, dass es so bleibt. Daher kein drittes😊Gerade ist es wirklich toll mit den beiden und ich kann mir nicht vorstellen, dass da ein drittes Kind reinpasst. Ich frag mich immer, wie Eltern von drei oder mehr Kinder das alles hinbekommen 🤷‍♀️

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Wir haben zwei Kinder. Hätte ich gewusst wie es wird wäre es bei einem geblieben ganz ehrlich.
Hatte eine schlimme ss, musste ab der 20ssw liegen. Ist sah es so aus als ob wir das Kind verlieren. Die Geburt die Hölle mi Hellp Syndrom, Herztonabfall, Notkaiserschnitt bei dem keiner nur ein Wort mit mir gewechselt hat. Ich war danach massiv traumatisiert und körperlich am Ende.
Da hatte ich natürlich Angst vor der 2. SS. Sie war ganz anders als die erste. Absolut wunderschön und Komplikationslos bis zum Schluss.
Wir haben keine Großeltern in der Nähe und leider auch keine die sich interessieren. Ich habe allen Ernstes per Kaiserschnitt entbunden damit ich es planen kann und mein Kind I. Die Kita geben kann. Traurig aber nicht anders zu machen.
Kita ist beim zweiten durch die Geschwisterregelung kein Thema.
Es ist wahnsinnig anstrengend. Ein Baby das mobil wird und ein kleiner Wutzwerg der dauernd ausrastet und selbst nicht so recht weiß warum. Dazu keine Unterstützung von extern. Ich bin so oft über meinem Limit. So sehr ich meinen Sohn liebe nochmal würde ich die Entscheidung nicht so treffen

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Danke dir für den ehrlichen Einblick! Ich verstehe deine Gefühle! Das hilft mir weiter...