Geschenke ohne Maß

Guten Abend

Ich muss hier mal meine Gedanken sortieren und hoffe auf eure Meinungen.
Ich gebe zu, ich mag meine Schwiegermutter/Schwiegerfamilie nicht besonders, aber wir haben uns doch über die Jahre arrangiert.
Meine Schwiegermutter ist eine sehr einfache Frau (Ende 70) und seit ich sie kenne gilt sowohl bei ihr als auch bei der übrigen Familie „Maße statt Klasse“ , egal in welchen Lebensbereichen.
Besonder krass fällt das dann natürlich immer bei Geschenken auf.
Schon immer wurde viel (auch unsinniges oder unbrauchbares) Geschenk und es von Jahr zu Jahr kommt es immer nur noch darauf an dass sie die meisten und auch die teuersten Geschenke von allen macht.
Mich stört das aus mehreren Gründen: zum Einen weil ich eben sie und ihre Art nicht mag zum andern aber auch weil ich möchte dass unser Sohn andere Werte vermittelt bekommt.
Nun wünscht sich unser Sohn zum 8. Geburtstag eine Tischtennisplatte (bei dem was wir möchten wert so ca 500€) was unser Budget für einen Geburtstag natürlich sprengt.
Wir haben eine große Familie, also habe ich den Vorschlag gemacht dass sich alle daran beteiligen und wir dann den Rest bezahlen und er dann aber sonst keine Geschenke mehr bekommt.
Meine Schwiegermutter und Schwägerinnen finden den Vorschlag Blöd, weil so ja niemand merkt wieviel Geld sie ausgegeben haben.
Meine Schwiegermutter möchte ihm nun alleine die Platte zum Geburtstag schenken, plus einen EM Fußball. Das würde ja aber bedeuten dass er von meiner Familie (Großeltern und Geschwister) noch zusätzLich Geschenke bekommen würde. Und das finde ich natürlich viel zu viel. Meine Eltern schenken im „normalen Rahmen“ (+/- 50€).
Mein Mann möchte sich da raushalten und seine Mutter machen lassen, ich finde das völlig indiskutabel weil völlig übertrieben.
Vor allem fürchte ich mich auch davor, dass unser Sohn ja dann bemerkt dass die eine Oma ihm seinen Herzenswunsch erfüllt und die andere Seite ja dann „nur noch“ Kleinigkeiten oder „unwichtiges“ schenkt und das würde mir dann ja auch für meine Eltern leid tun. Versteht ihr was ich meine?
Was wäre hier für euch der richtige Weg?

Vielen Dank für eure Meinungen!

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Meine Eltern waren auch schon immer sehr großzügig. Aber was hab ich damit zu tun? Sollen sie doch schenken was sie möchten.

Wenn das Geld bei ihr so locker sitzt, lass sie doch. Fände ich schade für den Enkel. Jeder kann doch das schenken was er sich leisten kann, ich sehe da wirklich 0,0 Konkurrenz.

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Ich würde grundsätzlich den Wert für Geschenke festlegen. Haben wir als Geschwister beispielsweise sofort gemacht, als unser erster Neffe zur Welt kam. Seitdem steht die Regelung fest und wird auch knallhart so umgesetzt. Erspart einem viel Stress. In eurem Fall würde ich das also als Anlass nutzen, die Sache zu besprechen. Vielleicht auch einen digitalen Wunschzettel (haben wir für alle Kinder in unserer Familie) einzuführen. Und die Tischtennisplatte zu "verbieten", wenn keine Teilung möglich ist. Oder darum bitten, dass das Exemplar gebraucht gekauft wird. Gerade Tischtennisplatten werden ja in allen Preisklassen super oft angeboten, in tollem Zustand. Da muss man natürlich klären, ob gebraucht überhaupt in Frage kommt für Geburtstage.

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Hallo
Meine Oma ist da leider ähnlich, mittlerweile ist die dement und über ,80
Aber als sie jünger war verhielt sich das bei ältesten Sohn ähnlich
Erfahrungsgemäß redest du bei solchen Leuten gegen Wände.
Ich würde klar stellen, dass ihr die Tischtennis Platte schenkt ( miz deiner Familie zusammen,muss sie ja nicht unbedingt wissen)
Und die den Fußball schenken lassen.
Wenn sie meiner Oma ähnelt, dann würde sie sich nie auf eine reine Beteiligung der Tischtennis Platte einlassen, sondern am Geburtstag mit massig Geschenken auftauchen
Bei meiner Oma halt es, dass wir uns darauf geeinigt haben, dass die Kinder zum Geburtstag einen Ausflug in den Spielezeug Laden bekommen und sich was aussuchen dürfen ( ich war dabei). War immernoch zuviel, aber immerhin Zeug das sie auch wollten
Als das nicht mehr ging haben wir angefangen vor Geburtstag und Weihnachten per Internet selbst was zu bestellen und zu ihr liefen zu lassen und sie hat uns das Geld gegeben.
Die Zeit arbeitet auch für dich. Wenn sie Kleinkinder sind kann man einfach Geschenke kaufen, mein ältester ist jetzt 13, da ist das für ältere Verwandtschaft immer schwerer einfach so was zu kaufen.

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Erst mal würde ich mich von dem Gedanken verabschieden, dass dein Sohn besonders bemerkt, wer ihm was in welchem Geldwert geschenkt hat! So materialistisch seid ihr doch nicht eingestellt, oder?

Dann würde ich auch vermuten, dass die Schwiegermutter nicht so viel schenkt, damit sie immer als die Großzüzige dasteht, sondern, dass es vielleicht komplexere Ursachen gibt. Vielleicht hatte sie in ihrer Kindheit einen Mangel, Herzenswünsche wurden nicht erfüllt, es war wenig Geld da oder wurde nicht für "unsinnige" Geschenke ausgegeben? Oder im Gegenteil, sie kennt es so, dass man zu Festen immer viele Geschenke bekommt und möchte das weiter in der Familie erhalten?

Wir hatten in der Familie eine Tischtennisplatte, ein Zelt, eine Rutsche im Garten (und ein Klettergerüst) - das waren die Dinge, die nur sehr kurz benutzt wurden und dann jahrelang herumstanden.
Insofern würde ich erst mal überlegen, ob dein Sohn wirklich Tischtennis lernen möchte oder nur mal so ein bisschen hin und her spielen möchte. Wie lange er so etwas nutzen würde, wer (Papa, Mama, Gäste, andere Verwandten zu Besuch) das noch nutzen würde und wie intensiv.
Wenn ihr das Gefühl habt, dass die Platte ein paar Jahre regelmäßig genutzt würde, lohnt sich ja vielleicht der Kaufpreis und warum sollte man dann nicht den Spaß, den man mit der Platte hat, mit Oma verbinden?

Das muss ja NICHT heißen, dass man mit der anderen Oma und mit den Eltern weniger verbindet, dass ihr dann quasi als geizig dasteht!

Ich persönlich kenne es auch so, dass man zum Fest mehrere Sachen bekommt, ein einziges Geschenkt habe ich nie erhalten. Selbst nach der Konfirmation, als wirklich alles rausgehauen worden war, was ging, habe ich ein Sortiment an Cremes und Shampoos etc. geschenkt bekommen (und war enttäuscht - gefreut hätte ich mich aber über ein Sortiment an Stiften und Malblöcken etc.).
Also, so zu denken, finde ich nicht ganz weltfremd.

Für 50€ kann man einem Achtjährigen aber auch ein sehr schönes Geschenk machen, das er lange in Ehren hält und intensiv benutzt/ wertschätzt - je nach Hobby. Nicht immer ist das teuerste Geschenkt das, was wirklich am meisten am Herzen liegt.
Denkt mal aus der Perspektive.
Was wäre IHM außer der Tischtennisplatte noch wichtig, was würde er wertschätzen, über was würde er sich riesig freuen? Insbesondere vielleicht über "persönlichere" Geschenke als die Platte, über Dinge, die für ihn einen emotionalen Mehrwert haben.

Und manchmal wünscht man sich ja auch etwas, das es nicht günstig gibt, das man aber fürs Hobby braucht. Die Tischtennisplatte fällt darunter, andere Posten wären bestimmte Sportausrüstungen (Ski) oder ein Musikinstrument. Wenn das Kind nun Fagott lernen wollte, wäre unter 2000€ (und oft weit darüber hinaus) auch nichts zu machen. In dem Fall wäre man ja froh, wenn sich andere Verwandte beteiligen würden, oder?

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Hallo,

klar darf man bei Oma mehr und bekommt man auch mehr. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn es sich im Rahmen hält (Eis in der Stadt, mal ein Spielzeugauto mitbringen etc.).
Aber meine Schwiegermutter übertreibt es auch maßlos. Wenn sie mit meinem Sohn in die Stadt geht und er sieht was, dann bekommt er es (Preis spielt keine Rolle) oder wir sind irgendwo und er benimmt sich nicht so, wie wir es wollen, bekommt er trotzdem von Oma, was er will, obwohl wir ihr vorher gesagt haben, dass nicht.
Ich finde, sie greift da in unsere Erziehung ein und das geht gar nicht.

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Klare Ansage: Die TT-Platte haben wir bereits gekauft. Wenn ihr Euch nicht beteiligen wollt am Herzenswunsch des Enkels, dann lasst es. Andere Wünsche hat er nicht und gerne könnt ihr ihm Geld schenken.
Das fände ich in diesem Fall sowieso die beste Variante.

Oder ihr sagt von Vorneherein, dass er sich Geld wünscht. Dann weiss auch jeder, wer wieviel geschenkt hat.

Dein Mann muss sich positionieren. Raushalten ist der Weg des geringsten Widerstands und schwächt natürlich deine Position in der Sache, weil du die einzige bist, der es nicht passt, wenn sie die Platte alleine kauft.

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Guten Morgen,

Ich würde gar keine Tischtennisplatte kaufen, sondern ihn beim Tischtennis anmelden.
Es macht wirklich Sinn Kinder noch vor aber auch während der Pubertät in ihren Hobbys oder der Findung ihrer Hobbys zu bestärken.
Damit finden sie dann auch weniger Raum für den Medienkonsum ect.

Bitte die Schwiegermutter die passende Ausstattung zur Tischtennisplatte zu kaufen ( gib ihr ggf eine Empfehlung über die Qualität, Shop und was gebraucht wird)

Solche gemeinsamen Geschenke kann man machen, sind aber auch nicht jedermanns Sache.
Es gibt Menschen die machen sich einfach gern selber Gedanken, was sie schenken wollen. Es ist ihnen wichtig, dass IHR Geschenk ausgepackt wird und erfreut.
Sie können sich einfach nicht mit diesen großen zusammen bezahlen Geschenken identifizieren.
Und ganz ehrlich, die Kinder merken sich auch nicht wer die Tischtennisplatte finanziert hat.
Sie freuen sich einfach über das Geschenk.

Ihr kauft ja auch eurem Sohn was ihr wollt und fragt sie nicht um Erlaubnis oder gar ihre Meinung.
Ewig wird sie euren Sohn nicht beschenken.

Und nur weil Oma ihm seinen Herzenswunsch erfüllt, lernst du ab, das Oma die Platte finanziert?
Wenn es nicht der Herzenswunsch wäre, wäre das für dich ok?
Wieso wertest du andere Geschenke als " nur noch" Kleinigkeiten, " unwichtiges" ab?

Interessant die Aufteilung Geschenke von meiner Seite und Seite des Vaters.
Klingt wie gegnerische Parteien.
Sind Sie nicht alle die Familie eures Sohnes?

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Ich finde das schwierig. Denn man kann, finde ich, weder Geschenke vorschreiben noch einfordern. Und wenn jemand mehr finanzielle Mittel hat, schenkt er vielleicht größeres, als andere.

Mein Patenonkel hat auch mal Geschenke im Wert von 300-500€ springen lassen, sowas bekam ich sonst von keinem und trotzdem habe ich mich über alle Geschenke gefreut! Und das nicht selbstverständlich hingenommen, dass er so viel schenkt.

Also du musst quasi deine Werte vermitteln, selbst wenn sich nicht die komplette Umwelt dran hält. Denn das wird dir und deinen Kindern ja grundsätzlich noch sehr, sehr oft begegnen.

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Sie bietet an/will die Platte allein kaufen. Das heisst nicht dass sie es wird oder muss.
Wenn du an die grossen Geschenke einen Knopf machen willst, sag das Zauberwort "nein."

Die Tischtennisplatte ist ein Gemeinschaftsgeschenk. Punkt.
Sie kann 2-3 gute Schläger und Bälle schenken wenn sie sich daran nicht beteiligen will und den Ball und da in die Vollen gehen.

Wenn du sicher bist dass du das abbiegen willst gar nicht diskutieren. "Die kommt von allen."

Bearbeitet von Butterfee