Hallo, ich habe eine Frage.
Meine Tochter ist gerade auf Klassenfahrt, kommt Freitag Mittag wieder.
Der Vater will dann sofort (Freitag bis Sonntag) mit den Kindern nach Disneyland (also Paris) fliegen.
Meine Tochter hat adhs und soll eigentlich am we eingestellt werden.
Ich habe schon versucht, das dem Vater auszureden. Jedes andere we ok, aber nach Klassenfahrten ist sie immer erstmal durch. Leider hat er kein Gefühl für die kindlichen Bedürfnisse.
Verbieten ist auch schwierig, da er mir dann wieder was versauen wird, denke ich. Einzige Option wäre, ihm den pass nicht zu geben. Führt aber auch wieder zu Krieg. Was soll ich machen? Meine Tochter auflaufen lassen? Das wird die komplette Reizüberflutung …
Verbieten?
Wie alt ist denn deine Tochter?
Was die Medikamenteneinstellung betrifft, das lässt sich ja wahrscheinlich verschieben, oder?
Hat er einen Grund, jetzt direkt am Wochenende so ein Programm zu fahren?
Ich fände es definitiv auch zu viel - nach einer Klassenfahrt noch einen Flug nach Paris... Allerdings fehlt mir in deiner Erzählung etwas der Rahmen. Denn ein schwerwiegender "Schaden" ist wohl auch nicht zu erwarten, wenn deine Tochter eine Klassenfahrt allein meistert...
mit den richtigen Medikamenten könnte sie den Ausflug viel mehr genießen und sich besser regulieren. So hat der Vater ein reizüberflutetes Kind, das nicht funktionieren wird, sie wird den Ausflug sprengen, keiner wird ihn genießen können, alle sind sauer auf sie. Was muss denn an "Schaden" passieren in Deinen Augen? Und doch, den Flug nach Paris zu einem völlig vermasselten Trip gemacht zu haben ist für ein Kind ein großer Schaden, vor allem, weil Eltern oft nicht richtig dann damit umgehen können.
Ich denke, dass eine Klassenfahrt nicht weniger Reize bietet, als ein Flug nach Paris. Je nach bisheriger Einstellung und Lage, könnte man die An- und Abreise nach Paris ja passend gestalten. Der Tag im Disneyland ist natürlich Wahnsinn für den Kopf - aber nochmal: das ist eine Klassenfahrt auch. Wie klappt es da denn?
Im Zusammenhang mit der Klassenfahrt ist für mich einfach schwer nachvollziehbar, warum diese funktioniert, nicht aber ein Trip mit Papa. Wie gesagt, ich wäre von dem Trip zu dem Zeitpunkt auch mit einem nicht-ADHS-Kind nicht begeistert. Aber da du irgendwie nicht auf meine Fragen antwortest, hat es was von "Rosenkrieg", dass du es unbedingt verbieten willst.
Hat er denn schon die Tickets gekauft?
Rede ihm noch einmal ins Gewissen und zeig ihm, dass ihr an einem Strang zieht, indem du ihm freistellst, ein anderes Wochenende für den geplanten Trip aussuchen zu können. Mach die Dringlichkeit deutlich, dass es bei eurem Termin um das Wohlbefinden eurer Tochter geht (je früher die Behandlung startet, umso besser für sie und man muss nicht nochmal ewig warten, um einen Termin zu bekommen) und auch, dass sie erst einmal wieder zu Hause ankommen sollte, um selbst herunterfahren zu können - an einem anderen Wochenende ist die Freude dann umso größer; nach einer Klassenfahrt sind die Kinder doch sowieso immer mega kaputt und unausgeschlafen. Und Vorfreude ist ja die schönste Freude - lass den Papa sie doch am Tag ihrer Heimreise damit überraschen, dass es das Wochenende drauf (oder wann auch immer) in's Disneyland geht. So viel Verstand sollte dein Ex da schon aufbringen.
Ich rede jetzt bewusst nicht negativ über eure Situation oder das Verhalten, da ihr euch im besten Fall der Kids zuliebe zusammenraufen und eine Lösung finden soltet. Alles Liebe 😊
Das habe ich gestern schon versucht. Leider ohne Erfolg, irgendwie muss es unbedingt jetzt sein. Hatte ihm viele Alternativen vorgeschlagen (einzeln mit jedem Kind, ein anderes we), möchte er alles nicht.
Seine Aussage war, ja wir machen Freitag ja eh nichts mehr, außer ankommen.
Ich habe einfach die große Sorge, dass sie das nicht genießen kann und dann spätestens Montag in der Schule explodiert.
Sich zusammenraufen ist immer leicht gesagt, wenn das nur ein Elternteil möchte …
Ohje das hört sich wirklich anstrengend für deine Tochter an. Für Menschen ohne ADHS ist dieses Vorhaben ja schon sehr unerholsam, vor allem, wenn es Montag direkt wieder mit Schule weitergeht.
Aber von dem Termin weiß er?
Helfen ihm Videos etc., die du ihm zeigen kannst, damit er versteht, dass alle Eindrücke ungefiltert bei eurem Kind ankommen, um zu verstehen, dass der Termin Vorrang haben sollte und eure Tochter viel mehr Spaß gut eingestellt und vor allem erholt an einem anderen Wochenende haben würde? Ansonsten weiß ich gerade leider spontan auch nichts, außer dass er die Einwilligung von dir benötigen würde (Auslandsreise?)..
Leider fehlt, wie so oft in vielen Beiträgen, die Angabe des Alters des Kindes, damit sich jeder hier ein besseres Bild machen kann.
Wenn sie die Klassenfahrt überstanden hat, reicht die Einstellung auch für einen Trip nach Paris. Man muss hier auch mal schauen, ob man nicht auch mal wieder von der Medikation runterkommt, dies lässt sich letztendlich auch nur durch einen Stresstest oder Reizüberflutung austesten.
Ich denke, das irgendwie jedes Kind mal das Bedürfnis hat, nach Deisneyland zu kommen, also versau ihr die Tour nicht ...
Wer lesen kann, hätte gelesen, dass das Kind noch gar keine Medikamente bekommt und diese erst am Wochenende starten sollten ...
Nach einer Woche Klassenfahrt ist jedes Kind durch, egal, wie alt, egal, ob ADHS oder nicht. Und dann ein Wochenende im Disneyland? Und Montag wieder in die Schule? Da würde selbst ich als Erwachsene die Krise kriegen....
"Auflaufen lassen" ist die denkbar schlechteste Variante für deine Tochter.
Wie alt ist sie denn und seit wann hat sie die Diagnose?
Was genau verstehst du unter "...und soll eigentlich am we eingestellt werden..." ?
sie ist 8 und wir wollten am we mit der Ersteinstellung starten, haben morgen das Arztgespräch dazu
Mit sowas würde ich nie am Wochenende starten, weil die Ärzte dann zuhaben. Vielleicht verträgt sie die Pillen gar nicht!
Warum muss es denn ausgerechnet dieses WE sein, es handelt sich um keinen Notfall, der eine dringende Medikation benötigt, da kannst Du egal wann mit starten.
Vielleicht vermasselt deine Tochter dem Rest der Familie den Ausflug gar nicht. Du befürchtest das, aber wissen kannst du es nicht. Und falls es doch so kommt - du hast den Vater doch vorgewarnt.
Willst du deine Tochter selbst medikamentös einstellen oder wie meinst du das?
Ich weiß aber, dass es dann spätestens Montag in der Schule knallen wird, weil sie einfach reizüberflutet ist. Wir hatten schon öfter so Situationen, ihr Selbstwert leidet, wenn sie aufgrund des adhs ausrastet, weil sie nicht gut aufgefangen und begleitet wird.
Nein, wir haben morgen das gesprochen mit der Ärztin und besprechen die Einnahme. Am we zu starten, wo man sie beobachten kann, finde ich sinnvoller als ihr das sofort in der Schule zu geben.
Was spricht dagegen, wenn je nach Lage zu entscheiden, ob sie Montag in die Schule geht ? Wenn sie merkt ihr ist alles zuviel - bleibt sie eben einen Tag zu Hause.
Sage ihm ganz klar: „sie wird neu eingestellt und muss sich nach der Fahrt erstmal ausruhen und sich an die neuen Medis gewöhnen. Es macht keinen Sinn sie dorthin mitzunehmen, verschiebt das bitte, oder sie bleibt zuhause.“
Sein Ego kann er mal ganz gescheit hinten anstellen, Kindeswohl geht vor. Da würde dir jeder recht geben. Gerade bei einem so „besonderen“ Kind.
Was macht er denn für Probleme?
Wenn er nicht nach dem Kindeswohl handelt, solltest du das alleinige Sorgerecht beantragen. Er schadet dem Kind nur. Setz dich bitte durch, es geht hier um die seelische Gesundheit deines Kindes. Möge der Vater davon halten was er wolle..wenn er nicht im Stande ist, mit dem Kind ordnungsmäß umzugehen, dann sollte er eingeschränkt werden.
Darüber habe ich bereits mit dem Jugendamt geredet. Da er sich Beratung entzieht, gäbe es nur den gerichtlichen Weg. Den würde ich ungern gehen, da er wie man ja merkt, die Kinder nicht im Blick hat. Und durch die mangelnde Kommunikation das Wechselmodell eigentlich nicht in Frage kommt.
Allerdings bestünde dann weiterhin Umgang, was auch so sein soll. Er hat ja auch gute Seiten als Vater. Und ich kenne ihn einfach zu gut, um zu wissen, dass er dir Kinder ausspielen und manipulieren wird. Die Situation hatten wir schon nach der Trennung.
Das möchte ich meinen Kindern nicht antun. Also das hin und hergezerre vor Gericht. Allerdings fühlt es so auch immer an wie die Wahl zwischen pest und Cholera. Was ist das kleinere Übel mit dem geringsten Schaden für die Kinder. Das wünsche ich niemandem und nein, ich habe nicht ansatzweise kommen sehen, dass er so derart an den Kindern vorbei handeln wird.
Klingt als hätte er narzisstische Züge.
Vielleicht sprichst du genau darüber mal mit einem Anwalt oder Jugendamt.
Er schadet damit den Kindern massiv. Manipulation o.ä ist auch ein Grund, den Umgang auszuschließen.
Prinzipiell gebe ich dir mit der Reise Recht und sowas funktioniert mit den meisten Wege-Kindern nicht (Ausnahmen gibt es natürlich, meinem Patenkind machen scheinbar Reisen nichts aus). Was ich aber ebenfalls nicht ganz verstehe, ist das mit dem Einstellen der Medikamente. Soll sie denn neue bekommen? Was müsst ihr denn sonst jetzt neu einstellen, sie wird wie ja hoffentlich durchgenommen haben? und das werdet ihr dich nicht ohne strenge Überwachung durch den Psychiater/Neurologen machen? Sollte es sich wirklich um Neue handeln, so kann ich die nur sagen, dass gerade in dieser Medikamentengruppe Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten nicht unbedingt die ersten Tage auftreten. Mein Neffe hatte vor zwei Jahren mit 13 Jahren eine komplette Umstellung und obwohl die streng überwacht war und super funktioniert hat erstmal, kam ausgerechnet im Urlaub (ein f stes Ferienhaus seit Jahren, er ist nämlich jemand für den es anders gar nichts für geht) der total Zusammenbruch. Ihm ging es super schlecht, sie haben mit der Klinik, in der ersten hier in Behandlung ist, telefoniert, die meinte, nicht selten nach fünf, sechs Wochen und sofort die alten nehmen...Zum Glück hatten sie davon Zuhause noch einige im Medizinschrank liegen, so dass ein Nachbar die sofort holen und per Express schicken konnte. Anders hätten sie den Urlaub sicherlich abbrechen müssen, da solche Rezepte ja auch nicht geschickt werden dürfen..also denke bitte bei Wochenende verschoben dran, dass auch sowas eintreten kann. Alles Gute!
Ich habe mich falsch ausgedrückt, wir wollten am we mit der Behandlung starten. Haben morgen das Gespräch dafür
Naja, ich kann dich da verstehen. Meine Nichte war auch grad zur Klassenfahrt, sie ist 9. Sie kam zurück und war erstmal völlig durch
Hat sich Freitagmittag aufs Sofa gelegt und dort erstmal 3 Stunden oder so geschlafen. Und auch am nächsten Morgen erstmal lange gebraucht zum Ausschlafen. Also da fehlt schon viel Schlaf und Ruhe bei so einer Klassenfahrt Zudem gibt es viel zu verarbeiten, zu erzählen usw. Wenn ein "großes" Ereignis dann das andere so überlagert, ist das für unsere Kinder immer einfach zuviel. Sie können dann das zweite gar nicht mehr richtig aufnehmen und genießen, weil sie nur noch ihre Ruhe wollen.
Unser Sohn war letztes Jahr im Feriencamp mit dem Hort, auch Mo-Fr, er brauchte auch das Wochenende, um sich davon zu erholen. Zumal ja die nächste Woche dann nicht frei ist, sondern wieder eine ganze Schulwoche folgt, erst recht kurz vor den Ferien, wo die Kinder nochmal richtig Noten bekommen und gefordert sind.
Und das sind beides völlig gesunde Kinder, ohne ADHS, ohne Medis, noch ein Jahr alter als Deine Tochter. Und nein, ich würde für unseren Sohn an dem Wochenende nach Klassenfahrt oder Ferienlager auch NICHTS mehr planen, erst recht nicht außerhalb der Ferien, wo dann Montag die Schule wieder losgeht. Und Disneyland ist ja nun kein Kaffeetrinken bei Oma, das man jede Woche macht. Das ist so ein Once-in-a-lifetime Ding für die Kinder, dass es doch total schade wäre, wenn dieses Event verpufft, weil der Kopf vom Kind schon überfüllt ist.