Mann auf Montage, wem gehts es auch so?

Mein Mann ist von Montag bis Donnerstag oder Freitag auf Montage. Ich habe ihn so kennengelernt. Mittlerweile sind wir seit fast 7 Jahren zusammen und haben eine 3 jährige Tochter. Wir sind jetzt von einer Wohnung in ein Haus gezogen weil wir eigentlich ein zweites Kind wollten. Wir wohnen jetzt seit ein paar Monaten in dem Haus aber ich komm jetzt mit der Montage irgendwie nicht mehr klar. Ich fühle mich antriebslos, leer und meine Tochter muss wahrscheinlich auch darunter leiden. Zudem habe ich auch noch Angst wenn er nicht hier ist. Ich hoffe wirklich, dass es wieder besser wird und es hoffentlich nur daran liegt weil die Umgebung neu ist. Ich mochte die Arbeit meines Mannes noch nie wirklich, habe sie aber akzeptiert aber irgendwie fällt mir das ganze immer schwerer und das mit dem zweiten Kind muss ich mir auch wieder aus dem Kopf schlagen. Das schaffe ich nie.

Wie geht es euch mit Mann der auf Montage ist und wie sieht euer Alltag mit Kind/Kindern aus?

Danke schon mal für eure Antworten 🙂

1

Mein Mann wollte mit Kind von sich aus nicht mehr auf Montage. Ab und zu muss er aber noch.

Da ist mein Alltag aber eigentlich exakt gleich, wie wenn er da ist, nur, dass ich alles alleine mache 😅 aber es ist machbar, nur Me-Time unter der Woche fällt jetzt halt aus für mich 🤷‍♀️

Aber antriebslos oder so hab ich noch nie gefühlt. Auch nicht übermäßig ängstlich, außer wenn Sturm ist (ich hasse Sturm, schon immer). Aber da hole ich mir inzwischen die Kids ins Bett (wenn sie da nicht eh schon liegen 😂) und dann geht’s eigentlich 😜😂

2

Mein Mann hat bis Anfang 2023 für eine Ausländische Firma gearbeitet, dort war er teilweise bis zu 4 Monate am Stück weg und kam dann für 4-6 Wochen nach Hause.
Nun arbeitet er in einer Firma die ebenfalls Deutchland und ab und an auch Weltweit agiert.Er ist meist von Montag-Freitag weg.

Mit der jetzigen Situation komme ich jedenfalls besser zurecht als mit der vorigen. Unsere Kinder sind Glücklicherweise auch schon älter gewesen als mein Mann den 1. Job annahm.
Mir hat das selber Arbeiten geholfen, arbeite zwar nur teilzeit an 3 Vormittagen aber das hat mich immer gut abgelenkt, dann war ich oft mit unserem Hund auf ewig langen Spaziergängen, hab mich mit Freunden oder Familie getroffen, habe unseren rieeeesen Garten gepflegt.

Ein Job wechsel ist häufig in so einer Situation auch gar nicht leicht denn auf Montage verdient man meist ja doch besser durch Spesen etc. als wenn man nur vor Ort arbeitet. Mein Mann würde sich zudem vermutlich Langweilen wenn er nun plötzlich nur noch an einem Ort arbeiten müsste und die Arbeit Monoton wäre.

18

Oh 4 Monate weg ist schon echt heftig. Das glaub ich dir, dass du mit der jetzigen Situation zufriedener bist.
Da kann ich eigentlich auch froh sein, dass es bei mir so ist.
Ja er fährt gerne weg und will/kann seine Arbeit nicht aufgeben.

3

Hallo,

Ich fühle mit dir! Ich habe meinen Mann auch so kennengelernt, dass er Montag bis Donnerstag/Freitag auf Dienstreise ist. Vor dem ersten Kind hat mir das überhaupt nichts ausgemacht. Es war halt so und ich hatte viel Zeit für mich und meinen Job.

Nach der Geburt unserer Tochter merkte ich schnell, dass ich extrem unruhig, unglücklich und ängstlich war, wenn mein Mann abwesend war. Ich fieberte jede Woche auf seine Anwesenheit hin.
In der Coronazeit war mein Mann dann viel im Homeoffice und wir entschieden uns für Kind 2. Trotz der häufigen Anwesenheit meines Mannes war die Zeit der Schwangerschaft und nach der Geburt durch die Coronaregularien (Kita zu, soziale Isolation) sehr belastend.

Als unser Sohn ein Jahr alt war, musste mein Mann dann wieder regelmäßig auf Dienstreise fahren. Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt Vollzeit (39 h) mit 2 Kindern (1 und 3 Jahre alt). Eine Katastrophe für mich, weil ich mich heftig unter Druck gesetzt fühlte, allem gerecht zu werden (Arbeit, Kindern, Haushalt).
Zu der Zeit hatte ich auch leider einige Fehlgeburten inklusive einem Spätabort (21. Ssw), da ich mir trotzdem oder vielleicht gerade wegen der häufigen Anwesenheit meines Mannes ein drittes Kind wünschte. Das alles ging mir heftig an die Substanz.

Mein Mann entschied sich irgendwann den Job zu wechseln, u.a. um häufiger bei uns zu sein. Seine Dienstreisen reduzierten sich auf 1x pro Monat (Mo-Do), was für mich (Vollzeit, 40 h, 2 Kinder mit 2 und 4 Jahren) viel machbarer war. Ausserdem waren die Kinder nun größer und verständiger. Es wurde alles einfacher.

In der jetzigen Schwangerschaft mit Kind 3 war ich ab der 20. Ssw im BV (aktuell 36. Ssw). Nach der einjährigen Elternzeit werde ich, aufgrund der damaligen Erfahrungen, nur noch maximal 30 h arbeiten gehen. Mein Mann wird weiterhin 1-2x pro Monat auf Dienstreise sein. Ansonsten im Homeoffice.

Rückblickend war für mich die Kombination aus Vollzeitjob, 2 (sehr) kleinen Kindern und ständiger Abwesenheit meines Mannes am schlimmsten. Wer weiß, vielleicht wäre es machbarer gewesen, hätte ich damals die Möglichkeit gehabt auf 25 h zu reduzieren? Letztendlich waren für uns aber die Reduktion der Dienstreisezeiten meines Mannes und das Älterwerden der Kinder die "Gamechanger".

Ich weiß nicht, ob meine Geschichte dir bei eurer Entscheidungsfindung hilft oder nützlich sein kann. Ich wollte nur verdeutlichen, dass es ziemlich heftig werden kann, wenn man sich zuviel "auflädt", weil man denkt: Ist doch alles machbar! Andere schaffen das doch auch...

Alles Gute für dich/euch!

Lg, babyelf (35+6 🩵) mit 👧🏻🧑🏻 an der Hand und ⭐⭐⭐👼🏻⭐⭐⭐ im Herzen

Bearbeitet von babyelf
19

Danke für deine Offenheit.. und heftig was ihr schon mitmachen müsstet. Das tut mir sehr Leid.
Ich finde es beeindruckend wie du das mit 2 KLEINEN Kindern hinbekommen hast Vollzeit zu arbeiten. Man merkt, dass du echt eine starke Frau bist!
Ich wünsche dir auch alles Gute! 😊
Ich hoffe wir werden unseren Weg finden.

4

Hey :)

Bei mir gibt es zwar keine Montage, er arbeitet von Montag-Freitag 8-16:30 Uhr. Aaaber da er allein zuständig in seinen Aufgabenbereich ist, haut er schon ne Stunde früher ab.
Wenn er denn hier ist, dann hat er noch x Projekte am laufen und plant Veranstaltungen. Hat im Prinzip 1000 Dinge im Kopf und ist durch und durch ein workaholic. Am Wochenende ist er wenn meistens auch nur einen Tag da und selbst dann nicht 100% für uns zur Verfügung. Er ist dann oft kaputt, oder schläft. Also carearbeit von Tieren und Kindern mache ich fast allein. Ja gut ich arbeite auch nicht, dann ist das alles sowieso nochmal was anderes.
So komplett einen Tag da ist er sehr selten, „ich muss mal noch schnell zu xy, die brauchen da noch Unterstützung.“ wenn nur 2-3 Stunden sind, er ist fast nie einen Tag zuhause.
Er kümmert sich ums Essen, den Einkauf und die Hunderunden. Ab und zu noch so Kleinigkeiten.

Ich bin schwanger in der 34 ssw und habe ein fast 10 Monate altes Baby und Tiere hier.
Das ist tatsächlich auch kopfsache. Habe zuhause angefangen etwas Sport zu treiben. Seitdem geht’s mir auch wieder etwas besser. Pilates ist ne schöne Sache, mache ich mir auf dem Fernseher per YouTube an und los geht’s. Ist echt ne Verdammte Überwindung, das dreimal in der Woche zu machen.. Sonst hätte ich auch keine Energie mehr und wird nur noch zusammenklappen.

6

Kurz vor dem Zusammenbruch und in wenigen Wochen ist das nächste Kind da!
Gibt es konkrete Planänderungen oder warum riskiert ihr den totalen Kollaps, wenn es schon jetzt kaum klappt mit dem Workaholic-Mann?

7

Wer mein Mann? Nee der ist ein Arbeitstier da ist nichts mit Kollaps, macht der schon seit Jugend an so und mir geht’s super gut.
Er ist die ersten 2 Wochen hier damit ich mich ausruhen kann und danach alles wie gehabt. Nur, dass er am Anfang die ersten paar Wochen mehr im Haushalt helfen muss zwecks Rückbildung.

Ich glaube da hast du was falsch verstanden. 😄
Es war weder von kollaps, noch Zusammenbruch die Rede. Wenn man nichts tut für sich und nicht fit bleibt, dann sieht das langfristig auch blöd aus. Das meinte ich.
Ich komme gut klar damit und mache das gerne.

Bearbeitet von Inaktiv
weitere Kommentare laden
5

Mein Mann ist nicht auf Montage, aber mehrmals im Jahr beruflich für zwei, drei Wochen im Ausland unterwegs. Ich finde diese Phasen extrem anstrengend, und beruflich klappt das nur, weil ich ein tolles Team habe. Ist mein Mann weg, werden z.B. Termine fast ausschließlich in meine Kernarbeitszeit gelegt, weil alles nach 15 Uhr für mich nur mit großem Aufwand zu schaffen ist - ich muss dann irgendeinen meiner Geschwister bestechen, die Kinder abzuholen, oder Playdates arrangieren und hoffen, dass dabei keiner durchdreht... Also das war ausschlaggebend dafür, dass ich überhaupt so viel arbeiten kann. Wenn mein Mann da ist, wendet sich das Blatt dann und ich mache fast alles für die anderen möglich, übernehme auch Abendtermine usw., springe ein...so geht es gut.

Mich belastet eher die emotionale Komponente. Mir fehlt mein Mann sehr, ich vermisse die gemeinsame Zeit, den Austausch, sich abends jemandem erschöpft in die Arme werfen zu können, nicht die Verantwortung für die Kinder zu haben... Wir haben für uns schon einiges an Ritualen etabliert, um das einfacher zu gestalten, aber es fällt mir schwer und ich will ja auch nicht dauernd rumjammern. Er sitzt ja auch nicht im Liegestuhl und genießt das Leben 😄

Die Kinder kennen es nicht anders, das ist irgendwie gar nicht so das Problem. Sie haben jeden Tag ihren Videocall mit ihm, wenn er zurückkommt gibt es jedes Mal ein cooles Souvenir und einen Tagesausflug mit ihm (ohne mich 😎). Klar wird zwischendurch auch nach ihm gefragt, sie vermissen ihn und er sie, aber dass sie darunter leiden, könnte ich nicht sagen. Wenn er da ist, gehört ein großer Teil seiner Freizeit ihnen, und das merken und lieben sie.

Letztlich muss man gucken, dass alle damit leben können. Habt ihr Alternativen? Könnte er in einen anderen Job wechseln? Wie lange könnt ihr das noch so machen, wenn du so darunter leidest? Ist es das wert, den Traum nach einem zweiten Kind aufzugeben? Es kann mit zwei Kindern gehen. Aber es ist anstrengend. Ich könnte das ohne eine konkrete Perspektive so nicht jahrelang machen, weil es so viel Abwesenheit ist. Ich finde es bei uns auch ätzend, aber es gibt eben dazwischen Phasen mit einem annähernd normalen Familienleben. Das macht es einfacher.

Bearbeitet von roseately
24

Alternativ gibt es leider keine. Ihm macht die Arbeit Spaß und das Geld brauchen wir auch.
Mir würde es schon reichen zu wissen, dass es sich irgendwann ändern wird. Das würde es für mich leichter machen. Ich habe Angst, dass uns seine Arbeit sonst kaputt macht.

28

Es gibt grundsätzlich keine Alternative? Das kann ich mir schwer vorstellen, es gibt doch sicher auch Unternehmen, wo er im Umfeld arbeiten kann und nicht auf Montage muss...? Problematisch ist natürlich, wenn ihm das Konstrukt an sich sehr gut gefällt (und da gibt es vermutlich nicht wenige, die diese Lösung sehr entspannt finden - was keine Wertung ist, faktisch ist es deutlich stressärmer, wenn man unter der Woche nur für sich selbst verantwortlich ist).

10

Mein Mann ist zwar nicht auf Montage, hat aber einen ziemlich langen Arbeitsweg. Er geht morgens um 6 aus dem Haus und kommt abends um 20 Uhr wieder Heim. Am Wochenende ist er dauerhaft auf der Baustelle, da wir zur Zeit ein Haus bauen. Unser Sohn ist jetzt 9 Monate. Es ist hart!
Allein wegen seinen Arbeitszeiten und meinem Job, den ich nach der Elternzeit wieder ausüben möchte, haben wir uns gegen ein zweites Kind entschieden.

11

Habe mich am Wochenende erst mit einer Freundin getroffen bei der es genauso ist.
3 Jähriges Kind, wollen in ein Haus ziehen, (sind gerade am renovieren), wollen auch gern noch ein 2. Kind., M ann ständig auf Montage. Sie haben noch Hund und Katze.

Sie meinte, sie bekommt schon Angst, wenn er wieder erzählt, wann er los muss. Sie kann sehr schlecht schlafen und nimmt schon Medikamente.

Ihr Glück ist, dass sie ihre Familie in der Nähe hat und die Eltern und Schwestern sich gegenseitig gut übterstützen. Aber auf Dauer ist das auch nicht mehr möglich.
Der Vorteil des Jobs ihres Mannes ist das Geld, was sie gerade gut gebrauchen können.
Er hat aber wohl schon davon gesprochen, dass er sich was anderes suchen möchte.

Ich glaube wirklich, dass das schwierig ist.
Ich fands schon immer belastend als mein Mann von 7 bis 18:30 Uhr aus dem Haus war.

20

Zum Glück hat deine Freundin die Familie in der Nähe, die sie unterstützt und hoffe für sie, dass sich ihr Mann etwas anderes sucht, wenn sie mit dem renovieren fertig sind.

12

Hab keine Erfahrung mit Mann auf Montage, denke aber dass dir die Umstellung von Wohnung auf Haus noch zusetzt. Gib dem ganzen noch etwas Zeit, bau dir ein Netzwerk auf wenn möglich.Setz dich nicht unter Druck.
Wir sind vor knapp zwei Jahren vom Reihenhaus ins grosse Einfamilienhaus gezogen, gleiches Wohngebiet, aber ich hatte die ersten Monate auch Angst über Nacht alleine zu sein ohne Mann im Haus. Auch jetzt find ich's immer noch etwas unheimlich wenn mein Mann mit den Kindern über Nacht weg ist und ich alleine auf 160m2 bin (nicht falsch verstehen, ich geniess das trotzdem total ;-)).

13

Gehst du arbeiten? Ich glaube es macht einen riesigen Unterschied, ob man den ganzen Tag daheim ist und der Mann ist auf Montage oder ob man selbst auch arbeiten geht und der Mann ist auf Montage.

Zur Angst, dass ist eine Gewohnheitssache. In ein paar Monaten hast du dich daran gewöhnt und wirst keine Angst mehr haben.

Langfristig wäre es gut (für die Familie, fürs Kind, für dich, für deinen Mann), wenn dein Mann die Montagezeiten zumindest reduzieren könnte. Ich glaube gar nicht, dass ich das gerade schreibe :-)

Vor Corona hättest du diesen Satz nicht von mir gelesen. Ich war ständig unterwegs. Mein Partner war ständig unterwegs. Wir kannten es nicht anders. Wir haben uns so kennengelernt. Wir haben es geliebt. Jeder hatte extreme Freiheiten dadurch. Seit der Coronazeit hat sich unser Job dahingehend verändert, dass wir nur noch daheim sind bzw. vom Büro aus arbeiten. Was soll ich sagen, ich möchte nicht mehr zurück zur alten Situation. Wir haben einander, wir können Hobbies nachgehen, wir können die Kinder spontan betreuen.... Und ja es fällt mir inzwischen schwer und ich kann dich sehr gut verstehen, wenn mein Partner dann doch einmal eine Woche weg ist. Rückblickend war meine Montagetätigkeit auch die Ursache fürs Auseinanderleben mit meinem Ex-Mann. Er hat ein ganz anderes Leben geführt daheim, als ich unterwegs. Wir hatten keine gemeinsamen Gesprächsthemen mehr.

Rede unbedingt offen mit deinem Mann, wie es dir mit der aktuellen Situation geht und dann schaut nach einer Lösungsmöglichkeit.

21

Ich gehe 20 Stunden pro Woche arbeiten und das brauche ich auch. Den ganzen Tag zu Hause das würde nicht gehen.
Ich habe mit ihm schon geredet, aber er wird sich nichts anderes Suchen. Wir brauchen eigentlich das Geld und würden, wenn er einen normalen Job hätte, wahrscheinlich nicht rundum kommen. Er sagt er macht es sicher nicht bis zur Rente, aber was heißt das denn schon? Ich bin wieder auf mich allein gestellt und muss es irgendwie hinbekommen.