Hallo Zusammen,
vielleicht hatte jemand von euch schon mal ein ähnliches Problem und kann Ratschläge geben.
Meine Tochter (3) fragt mich und meinen Mann in letzter Zeit immer wieder, wann sie denn endlich mal die Oma besuchen darf, sie würde ja die Wohnung noch gar nicht kennen. Auch die Oma direkt hat sie schon danach gefragt.
Tatsächlich war meine Tochter nur einmal als Baby dort, da die Oma ihre Wohnung leider ziemlich zugemüllt hat. Dahinter stecken sicher tiefere Probleme, die ich hier nicht weiter ausführen will.
Fakt ist, dass ich meine Tochter in so eine Wohnung nicht lassen möchte. Ich gehe davon aus, dass die Oma sich das denken kann und entsprechend erwartet sie auch keine Besuche und lenkt meine Tochter ab, wenn sie nach einem Besuch fragt.
Aber das ist ja keine Lösung auf Dauer. Eigentlich gehen wir in der Kernfamilie sehr offen mit Problemen und Krankheiten um, so dass ich meiner Tochter (kindgerecht) am liebsten die Wahrheit sagen würde, warum wir die Oma nie Zuhause besuchen. Zeitgleich habe ich aber die Sorge, dass meine Tochter dann anderen Personen, in ihrer kindlichen Art, davon erzählt und sich die Oma dann verraten fühlt.
Was würdet ihr tun?
Kind mag Oma besuchen - Wohnung zugemüllt
Wenn du ein gutes Verhältnis zur Oma hast und sie Kontakt wünschst, würde ich mir der Oma sprechen. Sie fragen, ob es ok ist, der kleinen das so und so zu begründen. Aber vor allem auch deinen Wunsch äußern, dass du generell nichts dagegen hast (falls das so sein sollte), die Wohnung aber nicht gerade kindersicher ist. Gerne noch Hilfe beim Saubermachen, ausrümpeln anbieten oder jemanden engagieren.
Ich würde die Wahrheit sagen.
Oma's Wohnung ist nicht aufgeräumt, überall liegen Sachen auf dem Boden herum, daher möchte sie lieber niemandem ihre Wohnung zeigen.
Und wenn sie fragt, warum Oma nicht einfach aufräumt, würde ich sagen: weil sie das nicht so gut kann.
Mit Oma reden und sagen das du ihr hilfst Ordnung zu schaffen.
Lass dich nicht abwimmeln denn das wird sie versuchen.
Mach ihr keine Vorwürfe.
Ihr habt die Wohnung seit drei Jahren nicht mehr gesehen, richtig?
Ich würde mal ohne Kind vorbeischauen und mit der Oma sprechen. Deine Mutter, richtig?
Dabei könnt ihr das Besuchsthema ansprechen und erst mal klären, ob die Oma überhaupt Besuch empfangen möchte. Und gleichzeitig schauen, wie schlimm es aktuell ist.
Für eine Dreijährige sind andere Dinge potenziell gefährlich, als für ein Krabbelkind.
Vielleicht könnt ihr euch darauf verständigen, ein oder zwei Räume herzurichten und der Rest bleibt für Publikum geschlossen.
Dann macht sich deine Tochter ein eigenes Bild soweit ihr es zulasst und ihr kommt an der Stelle ohne Pathologisierung aus. Ob sich deine Mutter verraten fühlt, wenn die Dreijährige erwähnt, dass es bei Oma unordentlich ist, solltest du sie direkt fragen.
Mein Mann war zwischen durch zu Reparaturen dort. Wir wissen daher, dass sich der Zustand der Wohnung nicht verbessert hat. Da der Zustand schon so lange besteht, rechne ich leider auch nicht mehr mit einer Änderung.
Die Idee, einen Raum etwas herzurichten gefällt mir auch, danke. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Oma darauf einlassen würde. Wahrscheinlich würde sie die Sachen nur in den anderen Raum umräumen statt aufräumen und ausmisten, aber für den Besuch wäre das ja egal. Ich könnte ihr dann noch helfen den Raum zu putzen. Dann könnte unsere Tochter zumindest mal zur Oma und sich, wie du sagst, ein eigenes Bild machen.
Die Frage wäre dann, wie wir damit umgehen, wenn sie wieder dort hin möchte. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Oma jedes Mal den Aufwand betreibt und das Wohnzimmer frei räumt. Denn aus Erfahrung ist klar, dass das ganz schnell wieder voll stehen wird.
"Oh ja, ich verstehe dich, aber die Oma mag keinen Besuch bei sich haben, von niemanden. Deswegen kommt sie immer zu uns oder wir unternehmen was zusammen, das ist doch eine schöne Lösung."
Thema völlig unspektakulär vom Tisch, im Sinne der Oma und eben auch Wahrheit genug für ein 3jähriges Kind. Aber auch die Oma darf direkt sagen, das sie keinen Besuch möchte. Und natürlich sollte das mit der Oma vorher besprochen werden.
Nicht jeder Wunsch eines Kindes muß erfüllt werden, schon gar nicht wenn dadurch die Oma in die Ecke gedrängt wird. Deswegen kann ich mit den Ratschlägen hier im Verlauf, das die Oma da irgendwas machen müsste, nicht nachvollziehen.
Vielen Dank für diesen klaren und doch sanften Beispielsatz zur Erklärung.
So etwas könnte ich mir schon vorstellen. Dann ist das Thema zumindest vorerst erledigt. Wobei ich denke, dass uns das irgendwann wieder einholt, denn ich rechne leider nicht damit, dass sich der Zustand bei Oma verbessert. Aber bis dahin kann sich ja auch sonst einiges ändern und vielleicht verwirft meine Tochter den Wunsch dann auch wieder.
Kinder sind da unterschiedlich, keine Frage. Aber ich weiß aus Erfahrung, das unsere Tochter das nie wieder in Frage gestellt hat. Jetzt ist sie 12 und weiß genau, warum sie niemals beim Opa im Haus war....nur im Garten und warum wir eben dann immer Essen und Trinken mitgenommen haben.
Richtig mit ihr darüber gesprochen wir mit ihr als sie so 7 oder 8 Jahre alt war.
Auch ich war da nie im Haus und auch jetzt nicht in seiner Wohnung. Mein Schwiegervater leugnet bis heute, das er da massive psychische Probleme hat und das haben wir eben akzeptiert. Wenn er Hilfe wollen würde, dann würde er sie bekommen. Aber diese Entscheidung muß er alleine und freiwillig treffen. Wir haben uns aber auch damit intensiv auseinandergesetzt und wissen, das es eben nicht mit "Ordnung machen" getan ist, im Gegenteil....das benötigt ganz enge therapeutische Begleitung. Alles andere würde mehr schaden, als nutzen. Zumindest wenn es sich wirklich um Messieverhalten handelt.
Deswegen rate ich da auch dringend von ab, die Menschen unter Druck zu setzen.
Sollte deine Mutter da andere Ursachen haben, evtl. wenn sie es nur körperlich nicht mehr schafft. Dann ist das ja nochmal ein ganz anderes Thema.
Ich würde wohl schlicht sagen, dass ihre Wohnung nicht für Kinder geeignet ist und sie daher nicht hin kann. Aber Oma sehr gerne zu euch kommt :)
leider ist schwer zu beurteilen, was bei dir und der Oma "zugemüllt" ist.
Auch Messies haben u.U. saubere Bereiche. Oder sprechen wir von nicht sichtbarem Boden und Bergeweise verschimmeltem Geschirr auf der Anrichte und Müllsäcke überall verteilt? -- das kann "von" - "bis" ja alles sein.
Ganz ehrlich: wie viel kann schlimmer sein, als auf dem Spielplatz Katzenverseuchter Sand zu futtern oder in eine unordentliche Wohnung zu gehen?
Unordnung an sich ist nicht krankmachend im sinne für die Besucher folgenreich auf den Lungen.
-- Schimmel und monatealte offene Müllsäcke, Gestank und FLiegen natürlich schon. -- Was ist denn bei der Oma los?
Es gibt ja auch Sammler-Messies, die relativ sauber sind abseits vom Staub und es ist nur chaotisch vollgestellt überall? -- so eine Wohnung haben meine Schwiegereltern. Und natürlich ist da hinter diversen Regalen und Kisten und Kuscheltieren überall schlecht staubzusaugen oder staubzuwischen. -- aber Küche+Bad sind sauber.
- Die sammeln ALLES, - können NIX loslassen, - aber es ist immer sauber. -- nur vollgestellt und verstaubt. -- ich hab hier z.B. kein Problem, die Kinder dort hinzubringen. Die alte volle Bauernhofscheune ist auch voller Stroh-Staub etc... aber ein toller Forscherplatz .... -- Leider gehst du auf das Ausmaß nicht ein - und wenn das schon jahrelang so schlimm ist? -warum hilft der Armen Frau von Euch keiner und macht mal zusammen "klar-schiff" und füllt mal 10 kauf-Rest-Müll-Säcke?
Sie verweigert leider jede Hilfe. Ich hatte ihr früher jedes Jahr meine Semesterferien angeboten, um mehrere Tage am Stück die Wohnung zu entrümpeln. Sie wollte es nicht.
Ich denke, beim Messie Syndrom müssen zunächst die psychischen Ursachen und Hintergründe in Angriff genommen werden. Sonst sind die Menschen entweder gar nicht erst bereit sich von den Dingen zu trennen oder es wird gleich wieder "zugemüllt". Aber auch hierzu kann sie halt leider keiner Zwingen. Es ist mir nicht egal, aber ich habe mit den Jahren einfach gemerkt, dass ich da nicht an sie rankomme. Sie muss das erstmal selber wollen.
Ich habe unten nochmal einen Post zum Ausmaß gemacht.
mein Sohn war wegen was anderem in Therapie. -- ich kenne diese passive Einstellung von Therapeuten so ála "Einsicht muss vorhanden sein etc...". --- tatsächlich gibt es hier aber Grenzen, wo man sich über diese Einsicht erst einmal hinweg setzen muss, wenn es z.B. um Dreck und Gesundheitsgefährdung geht
- Im Grund magst du zwar recht haben, weil es "wieder" voll wird, aber das sollte kein Anlass sein, passiv angebotene Hilfe mit einem "nein" abspeisen zu lassen, wenn erstmal für ein gesundes Umfeld ohen Ratten udn Schimmel gesorgt werden muss. . ja: sie wird es wieder voll stellen, aber wenn man keinen Anfang findet, wird es nie besser.
Tatsächlich muss man manchmal auch über den Kopf hinweg aktiver und mit mehr Druck erste Hilfe leisten, gerade, wenn z.B. ein Ziel realisiert werden soll: "dem Enkel ermöglichen zu kommen". -- Es ist ein Unterschied zwischen gesundheitsgefährdendem Müll entsorgen und der Einsicht und Entrümpeln von Sammlergegenständen. Und ja: diese Konflikte muss man aushalten, - aber ich finde, das wäre mal an der Zeit.
Bei meinen Schwiegereltern haben wir zumindest mal über einen Container "offensichtlichen" Müll entsorgt -- gegen das vollgestellte und sammlertum können wir nix tun, ja -- aber Dreck und echter Müll: da ist die Einsicht schon oft da.
Ich finde, nur weil einer nicht zur Therapie will und noch keine Einsicht hat und Hilfe ablehnt , ist das keine Entschuldigung, es einfach so laufen zu lassen als Familienangehörige. -- ganz einfach weil man ja erkennt, dass dieser Mensch gar keine andere Antwort geben kann aktuell. --
Erstmal vielen Dank für eure Beiträge.
Weil viele nach dem Ausmaß gefragt haben;
Bei einem Zimmer ist tatsächlich der Boden nicht mehr sichtbar.
Das Wohnzimmer ist mit Papierstapeln, kaputten Pflanzen und co zwar nicht "bodendicht" bedeckt aber auch sehr übersäht mit Sachen. Der Teppichboden ist in einem furchtbaren Zustand, er war mal hell und ist inzwischen dunkelgrau. Der Geruch in der Wohnung ist auch, sagen wir "eigen". Als mein Mann mal hin ist um etwas zu reparieren musste erstmal Platz geschaffen werden zum Arbeiten. Kein Stuhl war frei, der Tisch auch nicht. Das ist noch nicht so lange her. Wir wissen also, dass sich seit dem Zustand von vor 3 Jahren nicht viel geändert hat. Man weiß halt nicht, was eine 3-jährige da auch alles findet zwischen den ganzen Bergen an Sachen, von dem schmutzigen Boden ganz zu schweigen.
Das Problem besteht schon seit 6-8 Jahren. Am Anfang habe ich ihr regelmäßig Hilfe angeboten. Sie hat es aber immer abgelehnt. Wer sich damit beschäftigt weiß, dass Personen mit Messie Syndrom sich nicht von den Dingen trennen können. Insofern müssten erstmal die psychischen Ursachen geklärt werden. Aber auch das scheint sie leider nicht zu wollen.
Da sie Hilfe nie annehmen wollte, habe ich es irgendwann aufgegeben. Mein Mann hat ebenfalls schon Hilfsangebote gemacht, die wurden aber auch ausgeschlagen.
Seltsam, dass es erst vor relativ kurzer Zeit angefangen hat. Gab es einen Auslöser?