Umgang mit Schwiegerfamilie - Wohnen und Unterstützung/Pflege

Hallo,

ich brauche Meinungen zu einer komplexen Situation.

Meine Schwiegereltern besitzen mehrere Immobilien. Neben ihrem Wohnhaus auf einem landwirtschaftlichen Hof soll der jüngste Sohn mit Familie einziehen, den Hof weiterführen und die Eltern im Alter versorgen.
In Nachbarorten besitzen sie Immobilien, die ihre anderen Kinder beziehen sollen.

Meine Schwiegereltern behandeln ihre Kinder (und Schwiegerkinder) nicht auf Augenhöhe, sondern bevormunden sie eher. So reden sie den Kindern beispielsweise in Entscheidungen rein, die sie eigentlich gar nichts angehen (z.B.: Wer zu deren Hochzeit eingeladen werden soll; wo sie arbeiten sollen; wie sie große Anschaffungen abzuwickeln haben; wann sie ein Mietverhältnis kündigen sollen).

Das Verhältnis zwischen Schwiegereltern und Kindern wirkt so einerseits sehr distanzlos, doch andererseits emotional sehr distanziert (über Gefühle/Wünsche/Erwartungen wird nicht gesprochen; Begrüßung/Gratulation etc. per Handschlag).

Die eingeheirateten Frauen (darunter auch ich) können mit dem Verhalten schlecht umgehen.
Die Frau des Hofnachfolgers ist nun eventuell daran zerbrochen; sie hatte oft Streit mit den Schwiegereltern und kam mit der Situation nicht zurecht. Sie ist wegen einer plötzlichen psychischen Erkrankung in stationärer Behandlung.

Die Schwiegereltern haben nun mit mir darüber gesprochen, als ich sie besuchte. Sie sorgen sich; nicht zuletzt um ihre Versorgung im nahendem Alter, denn diese hätten sie sich wohl vom jüngsten Sohn und dessen Frau erwünscht.
Den Wunsch nach Pflege kann ich nachvollziehen, aber aus meiner Sicht ist das keine Pflichtleistung. Eltern können aus meiner Sicht nicht erwarten, dass Kinder oder gar Schwiegerkinder sie pflegen. Wenn diese das aus freien Stücken tun, können Eltern sich nur darüber freuen.

Das Gespräch klang so, als würden sie abklopfen wollen, ob wir einspringen würden und sie pflegen - vielleicht kam es auch nur bei mir so an.

Ich möchte gewiss niemanden in ein Pflegeheim zwingen, aber sehe die Verantwortung für meine Schwiegereltern bei meinem Mann und seinen Geschwistern.
Ich weiß, dass meine Schwiegereltern so sozialisiert sind, dass Frauen die Carearbeit hauptsächlich tragen.

Ich habe Angst davor, in ihr Haus einzuziehen und ein Leben lang wie ein Kind behandelt zu werden.
Nun habe ich noch mehr Angst davor, denn ich denke, dass es mit Erwartungen zu ihrer Versorgung im Alter verknüpft ist.

Gleichzeitig sehe ich keinen Vorteil in der Nähe zu meiner Schwiegerfamilie, da ich selbst in bisher schwierigen persönlichen Situationen keinerlei Unterstützung von Ihnen (z.B. durch Kinderbetreuung) erfahren habe. Wenn das nötig war, ist meine Familie, die weiter entfernt wohnt, eingesprungen. Ich würde auch aus diesem Grund lieber näher an meine Familie ziehen statt in das Eigentum der Schwiegereltern einzuziehen.

Mein Mann will unbedingt in das leerstehende Haus seiner Eltern einziehen.

Was kann ich tun?

1

"Mein Mann will unbedingt in das leerstehende Haus seiner Eltern einziehen."

Das ist eine der Entscheidungen, bei denen mMn jeder Partner ein Vetorecht hat und zwar ohne Wenn und Aber.

Niemals würde ich mit den Eltern zusammenziehen 🤷🏻‍♀️
Sowas kann auch schlicht und ergreifend nicht erwartet werden.

Ich würde deinem Mann das daher deutlich sagen.

10

Ich würde NIE in kurze Distanz zu meinen Schwiegereltern ziehen.
Aber auch nie so zu meinen meinen Eltern, dass ich nur rüberhuschen muss obwohl ich sie liebe.
Ich brauche meinen Freiraum, meine Familie.
Das Thema Pflege ist nicht einfach. Das muss jeder selbst entscheiden, ob er pflegen will oder nicht. Besser fände ich Unterstützung, aber eine Pflegerin lebt im Haus. Das ist hier üblich, meist aus Osteuropa.

2

Schwierig. Angehörigenpflege ist schon anspruchsvoll wenn man ein gutes Verhältnis zueinander hat. Es kommt natürlich auf den Umfang an.
Ich kenne keine Statistiken, komme aber vom Dorf. Hier leben dementsprechend viele alte Menschen und ich empfinde es eigentlich so, dass die wenigsten tatsächlich eine umfangreiche Pflege benötigen. Ja Hilfe im Haushalt, Essen auf Rädern, aber sonst? Die meisten leben ganz normal, bis (so rabiat es auch klingt) sie schwer erkranken und relativ schnell versterben oder einfach irgendwann nicht mehr aufwachen. Nicht jeder wird eben pflegebedürftig.
Wenn's die Eltern meines Mannes mal treffen sollte zum Pflegefall zu werden, würde ich mich persönlich nie gegen meinen Mann stellen. Vielleicht würde ich mich trennen, ja. Aber da müsste dazu noch mehr kommen. Nicht nur die Möglichkeit evtl Pflegen zu müssen. Trotzdem würde ich nie von ihm erwarten, mir oder der Kinder zu liebe seine Eltern nicht zu versorgen. Wenn er den möchte! Eher würde ich wie gesagt selber gehen, falls es mir persönlich zu viel werden würde. Genau das selbe würde ich auch erwarten wenn's meine Eltern betrifft.
Dein Mann könnte sie theoretisch ja auch selber pflegen. Das wird seinen Eltern sicher auch lieber sein als in einem Altenheim zu landen.
Du liebäugelst selber damit in die Nähe deiner Eltern zu ziehen. Wenn wirklich Nägel mit Köpfen gemacht werden müssen, steht ein wichtiges Gespräch mit deinen Mann an. Aber noch steht es ja eigentlich nicht wirklich an. Deinem Mann können sich auch noch die Augen öffnen, wenn er merkt wie anspruchsvoll und aufwändig Pflege sein kann. Vielleicht möchte er das ja selber irgendwann nicht. So lange man nicht in der Situation ist, kann man im Prinzip viel wollen...

3

Hallo,

niemals im Leben würde ich meine Eltern/Schwiegereltern pflegen. Hilfe im
Alltag, beim Anziehen, beim Waschen, Arztbesuche, Essen kochen usw. - sehr gerne. Aber richtige Pflege (körperlich bei vll. übergewichtigen oder verwirrten und auch aggressiven Angehörigen) ist eine totale Hausnummer. Man hat im schlimmsten Fall nie frei und wenn man dann doch für ein paar Stunden/Tage weg ist (und den Angehörigen hierzu ggf. in der Kurzzeitpflege untergebracht hat), quält das schlechte Gewissen. Meine Mutter hat jahrelang meine Großeltern (nacheinander) gepflegt, sie hat sich selbst dabei aufgegeben, ihren Körper kaputt gemacht und ihren Mann und Kinder vernachlässigt.
Pflege eigener Angehöriger ist körperlich und emotional hoch anstrengend. Betreutes Wohnen usw. kann wunderbar sein, wenn man bereit ist zu einem gewissen Punkt sein Alter/seine Einschränkungen usw. zu akzeptieren. Deine Schwiegereltern klingen nicht danach.

Alles Gute ☺️

20

„Hilfe im Alltag, beim Anziehen, beim Waschen, Arztbesuche, Essen kochen usw. - sehr gerne.“

… weißt du eigentlich, dass das alles bereits Pflege ist? Es gibt Menschen, die nur mit diesen „Kleinigkeiten“ einen PG2 oder sogar PG3 bekommen. Oft muss man das gar nicht selbst erledigen, sondern den Pflegebedürftigen nur an die jeweilige Tätigkeit erinnern.

Pflege ist höchst individuell und bei jedem Menschen extrem verschieden.

23

Hallo,

wenn die Versorgung mittels Pflegedienst und anderer Hilfen (Essen auf Rädern, Hausnotruf usw.) für die jeweilige Person (inkl. Pflegegrad) ausreichend ist, dann ist das doch wunderbar! Ich nehme hier explizit Bezug auf Personen mit höherer Pflegebedürftigkeit im Alter - was ich damit klar machen wollte - denn das ist für meine Botschaft relevant.

Ein Pflegedienst kommt (je nach PG) relativ kurz vorbei (wenn auch ggf. mehrmals am Tag) und ein Tag hat 24 Std.. Abhängig von körperlichen und geistigen Zustand muss man die Person jedoch ggf. rund um die Uhr betreuen (Weglaufen, Ofen anmachen usw., ggf. Umlagern wenn Person bettlägerig ist; all das auch nachts um am nächsten Tag wieder zu funktionieren), 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr (ja es gibt Kurzzeitpflege für Erholungsurlaub). Und die ambulante Versorgung in D ist nunmal nicht optimal und wird eher schlechter. Meine persönliche Erfahrung ist nunmal (privat und beruflich), dass (bei höherem PG) in der Regel allein der Pflegedienst zu Hause nicht ausreicht (vom Dekubitus bis hin zu häuslicher Gewalt ist leider in Einzelfällen auch alles dabei).

Ich denke jeder wünscht für seine Angehörigen und sich, dass es zu Hause funktioniert und man dann halbwegs schnell gehen kann - in der Realität ist das aber nunmal nicht jedem vergönnt. In der Regel wird der Allgemeinzustand mit der Zeit auch schlechter und die Dauer der Pflegebedürftigkeit ist ungewiss. Was ich damit betonen will, die Pflege eines Angehörigen fordert extrem viel, verdient eigentlich wahnsinnig viel Anerkennung - die man im übrigen ja auch nicht bekommt - und ist absolut nicht zu unterschätzen.

Alles Gute

Bearbeitet von Hiiimbeere
4

Sprich mit deinem Mann darüber.
Teile ihm deine Bedenken mit.

Du willst in die Nähe deiner Familie ziehen. Dein Mann will in der Nähe seiner Familie bleiben.
Das wird ein spannendes Thema...

Ich habe meinem Mann gesagt, wobei ich ihn bezüglich seiner Eltern unterstützen werde und wo ich ausschließlich ihn und seine Brüder in der Pflicht sehe und was ich auf gar keinen Fall leisten werde.

Meine Schwiegereltern sind jetzt nicht immer gerade der Hauptgewinn.
Da sind schon recht verletzende Dinge vorgefallen.
Dennoch soll es ihnen jetzt im Alter gut gehen und sie bekommen unsere Unterstützung, sofern wir sie geben können.

Bei den " Freundlichkeiten" meiner Schwiegereltern nutze ich den Vorteil zwei Ohren zu haben.
Allerdings sind sie mittlerweile auch zurückhaltender und freundlicher geworden.

5

Nachdem ich damit in der Familie auch ein paar Erfahrungen gemacht habe, ist mein Fazit: KEIN Laie kann angemessen pflegen! Einigen können es lernen, andere bemühen sich - aber ein Profi im Drei-Schichten-System wird immer ausgeruhter sein und viel besser wissen, was er wie machen soll.
Sobald die Schwiegereltern bestimmte Pflege bedürfen, sind Laien schnell überfordert. Nicht nur in der Pflege selbst!

Es gibt bei Pflege zu Hause diesen Kreislauf: Pfleger ist überfordert, braucht Ruhe, Pflegebedürftiger ist einsam, ruft dann öfter auch "unnötigerweise", weil er halt Gesellschaft will (falls er in der Mobilität stark eingeschränkt ist und aus Scham telefonische Kontakte etc. zu Freunden eingestellt hat), Pfleger kommt immer unwilliger, Pflegebedürftiger fängt dann an, Pflege vorzuschieben, also bspw. nicht rechtzeitig für den Toilettengang Bescheid zu sagen, damit er Gesellschaft bekommt - der Kreislauf schaukelt sich immer weiter hoch, einer will Ruhe erzwingen, der andere Gesellschaft.

Dazu kommt eben, dass Laien einfach die nötigen Handgriffe nicht kennen, oft unsicher sind, von vielem überfordert. Wie wechselst du Bettwäsche bei einem Bettlägerigen? Wie wechselst du Unterwäsche, wenn jemand einen Dauerkatheter trägt? Wie wechselst du Kompressionsstrümpfe? (Wie) Wäschst du jemanden, der das ablehnt und meint, das Wasser ihm Schmerzen verursacht? Wie nutzt du eine Bettpfanne, also, wie bekommst du denjenigen im Bett darauf und die Pfanne wieder vom Bett runter, ohne eine Pfütze zu hinterlassen? Wie schneidest du jemandem die Fuß- oder Fingermnägel, wenn die schon überlang sind und er immer bei dem Thema aus Angst vor Schmerzen zu schreien anfängt?
Usw.
Das sind jetzt nur Grundfragen. Dazu kommt spezielle Pflege von Wunden oder Behandlung chronischer Krankheiten und ähnliches.

Man ist oft willens, zu helfen, aber hilflos, wenn es dann an konkrete Pflege geht.

Zudem ist man mit dem Pflegebedürftigen weitgehend alleine. Also, eventuell sind noch Partner und Kinder da, aber oft gönnen die sich ja eher ihr eigenes Leben. Also bleibt einer weitgehend mit dem Pflegebedürftigen zu Hause und dieser Kreislauf kann entstehen.

Dagegen in einem guten Pflegeheim:
Arbeiten im Drei-Schichten-System, also die Pfleger sind nie so überlastet wie die Angehörigen zu Hause.
Die Pfleger wissen genau, wie was zu machen ist und schaffen es als "Fremde", als "Profis" meist auch eher, den Pflegebedürftigen zum Mitmachen/ Zustimmen zu bekommen. Zu Hause kann sich dagegen eine Situation immer weiter verschärfen. Heute möchte man nicht gewaschen werden - okay. Morgen auch nicht - auch gut. Übermorgen: Wollen wir nicht heute doch? NEIN! Okay.... Folgende Woche: Bitte, wir müssen dich heute einmal waschen... NEIN!!! Okay...
Nach drei Wochen ist es für beide "normal", dass nicht gewaschen wird. Nach 6 Wochen ist es normal, dass der Pflegebedürftige halt stinkt und nur bei der leisesten Andeutung von "Waschen" kommt lauter Protest, Schreien, Abwehr... und der Pflegende gibt dann irgendwann auf. Oder wäscht gegen den Willen des Pflegebedürftigen. Die Beziehung leidet immer mehr, am Ende kommt es zur Gewalt auf einer oder beiden Seiten.

Im Pflegeheim können sie ganz anders argumentieren. Ggf. notieren sie es nur und sagen dann, dass es einmal die Woche gemacht werden muss. Oder sie kennen verschiedene "Tricks". Können andere Pfleger schicken. Könnten mit Vorgaben vom Chef argumentieren. Zu Hause bleibt irgendwann nur überreden, betteln, Gewalt oder akzeptieren, also aufgeben. Das hatte ich in der Familie: 3 Jahre immer seltener gewaschen, immer mehr gestunken, panische Angst vor Wasser. Dann KH, Pflegeheim - und auf einmal ging es problemlos!

Insofern würde ich mir das wirklich, wirklich überlegen und rechtzeitig verschiedene Heime kennenlernen. Vor allem Sozialkontakte, und wenn es nur zu Pflegern sind, gibt es dort oft mehr als zu Hause, wo man sich aus Scham komplett einigeln kann und nur noch einen Ansprechpartner hat.

Der Pflegedienst kommt bei höchster Pflegestufe dreimal am Tag, oft auch nur zweimal. Wer dazwischen auf Toilette muss oder andere Bedürfnisse hat, die der Angehörige nicht oder schwer erfüllen kann mangels Übung oder Wissen, der muss aushalten, warten. Im Heim gibt es dafür immer die Notklingel. Nachts ist kein Pflegedienst da und der Angehörige muss auch mal schlafen, überhört im Tiefschlaf das Rufen, ist grantig, wenn er ständig nachts gerufen wird. Je nach Alter und Erkrankungen sind Pflegebedürftige aber nachts oft wach und brauchen dann Hilfe.
Im Heim: Drei-Schichten-System, zu Hause: "Gestern Nacht war ich die ganze Zeit wach, ich muss jetzt auch mal schlafen!"
Eine Nachbarin von mir hat bis zum Tod ihren Mann liebevoll gepflegt, der im Rollstuhl saß und sich fast nicht mehr verständigen oder alleine bewegen konnte. Die hatte immer Stress, wenn sie mal einkaufen fuhr, dass gerade dann etwas passieren könnte. Sie war deshalb jahrelang maximal 30 min am Stück weg. Das ist für beide doch ein hoher Stressfaktor.

6

Hallo,

also ich sehe hier zwei Themenschwerpunkte, die sich ggf. vermischen könnten.

Auf der einen Seite sind deine Schwiegereltern grundsätzlich von ihrem Charakter und ihrer Einstellung her (für dich) „schwierige“ Personen. Rein von deiner Beschreibung her, klingt das auch für mich als Außenstehende „schwierig“, kühl und auch anstrengend.

Wenn sich die Schwiegereltern jetzt schon in alles einmischen und Erwartungen haben, würde ich persönlich definitiv nicht auf dem selben Grundstück wohnen wollen.

Thema Pflege:
Da bin ich der Meinung, das sowas aus freien Stücken und Überzeugung kommen muss. Das ist je nach Art / Umfang der Pflege nämlich ein „Vollzeitjob“ bzw. mehr wie ein Vollzeitjob (+ eigene Kinder, Haushalt) und dazu kommt noch der finanzielle Aspekt - sollst du dann ggf. deinen Job aufgeben (—> Rente?)?

Auch psychisch & physisch eine (ggf. riesen) Aufgabe. Je nach Situation, z.B.: bei Demenz kann das wirklich übel werden. Viele Leute werden mit zunehmenden Alter auch sturer - „es muss so sein, wie immer“ - Bsp.: Meine Oma hat ihr Lebenlang ALLES gebügelt (inkl. Unterhosen & Socken) und als sie nicht mehr konnte, sollten das ihr Töchter & Schwiegertöchter machen (das machen ja nur Frauen, Männer arbeiten & verdienen Geld). Das war ein riesen Drama!

Ich kann deinen Mann dennoch verstehen, dass er seinen Eltern helfen möchte und es für ihn besser / ganz nett klingt, wenn sie familiär gepflegt werden und nicht in ein Heim müssten. Das von dir zu erwarten, geht aber auf gar keinen Fall!

Wir haben unser Haus bewusst mit Einliegerwohnung gebaut und können, wenn notwendig unsere Eltern bei uns aufnehmen aber jeder hat noch seine eigene Haustüre! Und helfen ist gar keine Thema, z.B.: für sie einkaufen gehen, zum Arzt fahren / begleiten aber innerhalb der Wohnung muss ein eigenständiges Leben möglich sein - das gilt für meine Eltern, wie auch für meine Schwiegermutter (und ihren Mann) die Eltern meines Mannes sind geschieden und für seinen Vater und seine Frau gilt es nicht, das hat seine Gründe).
Unsere Eltern wissen aber, dass wir keine Vollzeitpflege leisten könnten (und wöllten - auch wenn wir sie sehr lieben) - und unsere Eltern wollen und erwarten das auch absolut nicht!

Für deinen Mann durchaus eine schwierige Situation, wenn er da zwischen den Stühlen sitzt. Da musst du für ihn als Mensch Verständnis haben. Genauso aber muss auch er verstehen, dass du (augenscheinlich begründet & nachvollziehbar) nicht auf das Grundstück der Schwiegereltern ziehen möchtest und sie auch nicht pflegen willst.
Da müsst ihr einen Kompromiss finden, z.B.: nicht aufs Grundstück der Eltern ziehen aber in der Nähe, sodass man ihnen zumindest teilweise (mit den Geschwistern zusammen) bei Kleinigkeiten wie z.B.: einkaufen helfen KÖNNTE(!).

7

Ich würde mich von der Idee klar abgrenzen.

Dein Mann und seine Brüder sind da in der Verantwortung und müssen überlegen, inwieweit sie den Wunsch ihrer Eltern erfüllen können, ohne ihre Frauen mit einzuplanen.
Die Eltern sind offenbar vermögend mit mehreren Immobilien. Diese dienen natürlich der Altersversorgung. Wenn einer der Söhne da auf ein Erbe spekuliert, sollte er auch die Pflege übernehmen.
Ansonsten muss man den Eltern deutlich klar machen, dass keiner der Söhne die Pflege übernehmen wird. Sie können dann eine oder mehrere Immobilien verkaufen und von dem Erlös Pflegeleistungen einkaufen.

8

Hallo,

zum Thema Pflege und deren Umfang sind schon sehr hilfreiche Antworten gekommen.

Aber davon abgesehen davon finde ich auch wichtig, dass man sich freiwillig in Abhängigkeit - Situation begeben würde. Du schreibst, die Schwiegereltern kommunizieren nicht auf Augenhöhe und reden in Entscheidungen rein. DAS würde sich verschlimmern!
Ich spreche hier leider tatsächlich aus eigener Erfahrung. So eine Situation aufzulösen hat mich mich viel Kraft gekostet. Es ist geschafft, aber ich würde es NIE wieder machen und keinem dazu raten.
Gefährlich sind meines Erachtens besonders die (unausgesprochenen) Erwartungen. Oft wird eben gar nicht klar kommuniziert, sondern es sind diese Erwartungen im Raum, die man merkt. Denn wenn sie nicht zur Zufriedenheit erfüllt werden, dreht sich der Wind. Das sind emotional sehr belastende Situationen, die die ganze Familie betreffen.

Die Frage ist auch: wie geht Dein Mann mit seinen Eltern um? Würde er zu Dir stehen, wenn die Schwiegereltern Deine Grenzen überschreiten?

9

Deine Sorgen und Bedenken sind berechtigt und ich würde unter keinen Umständen in das Haus einziehen und sehr, sehr deutlich machen, dass du deine Schwiegereltern im Alter nicht pflegen wirst. Und dich auch nicht zu kümmern gedenkst, sondern das die Aufgabe deines Mannes ist!

Dein Mann und du (!) müsst euch einig werden, die SE können sich erstmal viel wünschen und verlangen. Aber es klingt fast so, als würde dein Mann da vermutlich auch keine Grenzen setzen (?) und das ist ein großes Problem!

Ich würde mich also strikt weigern, dort einzuziehen und wenn’s für meinen Mann nur diese Option gäbe, müsste er alleine gehen. Dann wüsste ich aber auch, dass er vermutlich nie zu mir stehen würde, ihm seine Eltern wichtiger sind und es daher die richtige Entscheidung meinerseits war!

Ich hoffe, dein Mann wird noch vernünftig!