Schwierige Mutter - Achtung, kompliziert

Hallo zusammen,

Zwischen mir und meiner Mutter ist es sehr kompliziert.
Sie ist eine narzistische und persönlichkeitsgestörte Person.
In meiner Kindheit und Jugend war sie zudem stark alkoholabhangig und hat mir mit ihrem ebenfalls alkoholabhangigen Partner das Leben schwer gemacht.
Meine Jugend drehte sich nur darum, das Alkoholproblem der beiden zu verheimlichen, die beiden davon abzuhalten sich Gewalt anzutun und unser Überleben in Form von Einkaufen, kochen etc zu sichern.
Und das, seit der Trennung meiner Eltern als ich 9 war.
Davor war sie auch schon krank, aber mein Vater hat viel aufgefangen.
Seit der Trennung möchte mein Vater keinen Kontakt zu mir.
Meine Mutter ist mittlerweile seit 5 Jahren trocken, nachdem sie sich auf der Treppe fast zu Tode gestürzt hat.
Ich war bis zur Geburt meines Kindes vor 2 Monaten emotional und psychisch immernoch von ihr absolut beeinflussbar und sie wusste das.
Hat sie Stress gemacht, habe ich körperliche Symptome bekommen. Zittern, weinen und vieles mehr.
Seit mein Baby auf der Welt ist, kann ich mich emotional davon distanzieren!
Ich versuche immernoch alles, um sie nicht komplett aus meinem Lebens zu schließen, aber es fällt mir zunehmend schwer.
Ich habe immer alles getan, um ihr zu genügen, um ihr eine Freude zu machen (weil sie sich immer depressiv fühlt) und habe absolut nach ihrer pfeife getanzt und sie als oberste Priorität in meinem Leben angesehen.

Ich habe mich seit einer schlimmen Aktion davon gelöst, leider schaffe ich es nicht, den endgültigen Schnitt zu machen, da sie sonst wirklich niemanden mehr hat.

Jetzt ist aber dieses "halbe" auch nicht einfach, da sie unterbewusst immer wieder mehr und mehr einnimmt und ich mich immer weiter wieder verbiege um des lieben Friedens Willen, bis es mir auffällt und ich mich ganz klar abstoßen muss.

Sie beansprucht sich das Recht, mein Baby einmal die Woche sehen zu dürfen.
Sie macht auch keinen Hehl daraus, dass es nur um das Baby geht, nicht um mich.
Das hat sie schon immer klar kommuniziert.
Wenn ich als Kind sie gebeten habe, mit mir Eis zu essen oder mit mir mit unserem Hund spazieren zu gehen, hat sie immer abgelehnt und ehrlich gesagt, dass sie keine Lust hat mit mir was zu machen, ich soll meine Freunde fragen.

Sie geht gut mit meinem Baby um, ich bin auch immer dabei, aber es tut MIR nicht gut.
Sie drängt mir ihre Meinung auf, kritisiert alles und ist einfach toxisch.
Ich bin so hin und hergerissen.

Ich will sie nicht ganz ausschließen, da sie sonst niemanden mehr hat und alleine ist, aber ich will es auch nicht regelmäßig jede Woche. Habe das so kommuniziert, aber eine Absage akzeptiert sie nicht. Dann fordert sie einen anderen Tag.

Ich weiß gar nicht, was ich mir hiervon erhoffe, aber ich habe so einen Stein im Magen wenn ich daran denke.

Danke fürs Lesen und bitte seid verständnisvoll, ich bin seit Kind an, von mir abhängig und auch irgendwie geschädigt.

Was würdet ihr tun?

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Deine Mutter kann dich ja schlecht zu treffen zwingen, oder?

Also was sie fordert usw kann ja erstmal egal sein. DU hast die Macht, auf die Forderung einzugehen oder es zu lassen und das musst du dir bewusst machen!

Ich meine, was will sie denn konkret tun, wenn du nicht mehr jede Woche kommst? Egal welche „Strafe“ mir einfällt, eigentlich würde sie nur sich selbst bestrafen (beleidigt sein, Kontakt selbst minimieren usw.).

Was ich dir aber noch sagen möchte: es ist NICHT deine Verantwortung, dass sie „alleine“ ist und sie kann eigentlich von Glück reden, dass Kinder sich ihren Eltern gegenüber immer irgendwie verpflichtet fühlen, egal wie schrecklich die Kindheit war - weil verdient hat sie dich nicht! Sie war keine gute Mutter, sie hat nichts für dich oder dein Leben oder eure Bindung getan und trotzdem stehst du ihr bei.

Und trotzdem zeigt sie sich dir gegenüber undankbar.

Dass sie alleine ist, hat sie ganz alleine sich selbst zuzuschreiben und du musst ihr das nicht erleichtern, vielleicht solltest du ihr das nicht mal erleichtern.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du dir wirklich vor Augen hältst, was du eigentlich alles geschafft hast bisher 😊

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Danke für deine ehrlichen und lieben Worte.
Und du hast auch vollkommen Recht mit allem.

Sie war wirklich keine gute Mutter, sie war eigentlich gar keine Mutter.
Sie hat und hatte trotzdem immer eine sehr hohe Anspruchshaltung und sieht sich als "Familienoberhaupt", der alles zu Füßen gelegt werden muss.

Ich glaube sogar fest, dass sie nichts mehr von allem weiß, was sie meinem Bruder und mir im Suff angetan an.

Mein Bruder ist ihr gegenüber emotional total unterkühlt und verhält sich freundlich aber abweisend, damit Familientreffen nicht noch komplizierter werden, da ich den Kontakt noch halte.
Wenn ich den Kontakt zu ihr abbrechen würde, würde sie den letzten familiären Anschluss verlieren.

Wenn ich ihr jetzt sage, dass ich ihr diese Woche den kleinen nicht zur Belustigung bringe, wird sie mich abstrafen mit beleidigt sein, noch unterkühlter zu mir sein, als sowieso schon.
Ich weiß, dass es mir eigentlich egal sein könnte, aber das ist es - es triggert mich, es geiselt mich, ich setze mich unter druck, ich grübel und das alles anstatt meine zeit mit meinem Baby zu genießen.
Ich grübel, wie ich das Treffen umgehen kann.

Aber ich KANN den endgültigen Schritt nicht gehen, weil ja jetzt akut nichts passiert ist und ich mir das nicht verzeihen konnte, wenn sie sich dann wirklich etwas antut.

Es ist so schwierig.
Weil sie scheinbar nichts mehr von allem weiß.
Sie stellt sich immer als die Löwenmutter schlechthin dar.

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Du siehst dich immer noch viel zu viel in der Verantwortung und aufgrund deiner Kindheit ist das absolut verständlich.

Aber es ist eben nicht unbedingt „richtig“.

Nicht du bist schuld, wenn deine Mutter „sich was antut“. Sie ist schuld!

Deine Mutter HAT eigentlich keine Konsequenzen für dich, DU lässt ihr diese Macht. Sie ist unterkühlter und noch beleidigender? Na dann gehst du eben noch seltener. Zeig ihr, dass sie keine Macht über dich hat! Nur so wird es dir möglich sein, Kontakt zu halten, ohne dass es dich zerfrisst.

Du musst auch dein Kind schützen, sie wird irgendwann ihre Mechanismen auch dort anwenden. Dein Kind MUSS NICHT die Belustigung der Oma sein. Das ist NICHT dein Job. Es ist NICHT dein Bier, ob deine Mutter Anschluss an ihre Familie hat.

Es braucht nicht „das Ereignis“ für einen Schnitt, wenn du ihn brauchst/möchtest.

Spiel das Spiel endlich zu DEINEN Regeln ;)

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Ich würde eine Therapie machen und bis dahin mich nicht nach ihren Wünschen richten, sondern danach was dir am besten tut.

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Das habe ich schon.
Leider ohne Erfolg wie man sieht.

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Dann würde ich eine andere Therapieform versuchen.

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Hallo Lotti007,

Du bist eine co-abhängige Tochter von Alkoholikern und leidest wohl seit deiner Kindheit an einer Traumafolgestörung, die sich insbesondere auf deine Abhängigkeit von deiner -wie du sagst- narzisstischen und persönlichkeitsgestörten Mutter aufbaut.
Eine Therapie deswegen hast du schon gemacht, wie du meinst leider erfolglos.
Nun bist du Mutter geworden und der Umgang mit deiner Mutter und ihr Umgang mit ihrem Enkel bringen dich wieder in eine innere Krise.

Nach deiner Therapie konntest du dich nicht von deiner Mutter lösen, was dich innerlich zerreißt. Du hast dich also selbst für die Aufrechterhaltung eines Kontakts zu deiner Mutter entschieden.

Hattest du denn schon die Gelegenheit genutzt, über dich, deine Geschichte und deine Gefühle in Selbsthilfegruppen zu sprechen? Und dich so zu erleichtern und Gleichgesinnte zu finden?

Es gibt Selbsthilfegruppen von ACA (Erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien) und Selbsthilfegruppen von Angehörigen von Suchtkranken, etwa bei Al-Anon.
Die Meeting finden mittlerweile nicht selten auch online meist als Zoom-Meeting statt.
Ich gebe dir hier die Links:

https://erwachsenekinder.org/meetings/
https://al-anon.de/meeting-finden/

Probier das doch mal aus, vielleicht verschaffen dir diese Meetings Erleichterung und zeigen dir eine neue Perspektive auf. Denn in diesen Meetings sitzen allesamt selbst Betroffene.

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Ich danke dir sehr für deine Antwort und auch für die Links.

Tatsächlich habe ich noch nie über die Möglichkeit einer Selbsthilfegruppe nachgedacht, weil ich es so tief verinnerlicht habe, alles zu verbergen und zu verheimlichen, dass ich jahrzehntelang viel zu viel Angst hatte, mit irgendjemandem darüber zu sprechen, geschweige denn, mich bei einer Selbsthilfegruppe sehen zu lassen.
Hätte sie das damals raus bekommen, wäre alles in einer öffentlichen - ja wie kann ich es sagen... Sie hat mich immer in der Öffentlichkeit dann betrunken und nicht Herr ihrer Sinne damit bloß gestellt und ich habe mich sehr geschämt.
Es ist natürlich auch schlecht von mir, mich für meine Mutter zu schämen, aber sie hat mich im Teenageralter mit ihren Aktionen zum Außenseiter gemacht, sodass ich niemanden und keinen Anschluss hatte.

Jetzt wäre es für mich tatsächlich denkbar, aber auch dort kann mir keiner die Entscheidung und somit die Last von den Schultern nehmen.
Ich bin damit groß geworden, dass mir seit ich 9 Jahre alt war, immer damit gedroht wurde, wenn ich jemandem etwas davon erzähle, dass meine Mutter sich dann das Leben nimmt und ich ins Kinderheim muss.

Ich weiß nichtmal was ich mir von diesem Post erhoffe.
Vielleicht muss es einfach mal raus.
Ich würde so gerne aus diesem Geflecht ausbrechen und frei sein, aber das Pflichtbewusstsein und ich glaube auch die immer wieder eingeredete Angst vor der Einsamkeit hindern mich einfach daran.

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In diesen - im übrigen völlig anonymen - Selbsthilfegruppen brauchst du dich nicht zu schämen über deine Vergangenheit und die Lasten, die du auch jetzt noch mit dir tragen musst. Du triffst dort auf Leidensgefährten, die oft ein verblüffend ähnliches Schicksal wie du hatten und haben.
Alle jetzt abstinenten Süchtigen und deren Angehörige hatten und haben Schamgefühle empfunden (ich bin selbst trockener Alkoholiker).

Dadurch erklärt sich für mich auch die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen. Ich durfte selbst erfahren, es ist was dran an deren Slogans:

"Teilen hilft heilen"
"Nur Du allein schaffst es, aber du schaffst es nicht allein!"
Wir therapieren einander nicht, aber die Meetings haben eine therapeutische Wirkung.

Viele dieser Selbsthilfegruppen sind auch außerhalb ihrer Meetings gut vernetzt, es bilden sich teils enge Freundschaften im Lauf der Zeit.
Manche Meeting haben zusätzlich Whats App - Gruppen.

Bei Al-Anon (bei ACA bin ich das nicht mit Sicherheit informiert) könntest du dir auch eine persönliche Mentorin (sog. Sponsorin) suchen, die dich auf deinem Weg begleitet.

Nur Mut, es ist wie gesagt völlig anonym und unverbindlich. Du kannst jederzeit wieder abbrechen.

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Was mir in Threats wie diesen immer auffällt ist, dass der Vater des Kindes da so gut wie nie erwähnt wird. All die betreffenden Mütter schreiben so als seien sie Einzelkämpfer.

Ich meine, bist du alleinerziehend, oder hast du einen Mann der dich da emotional stützen kann, oder deiner Mutter den Marsch bläst, wenn du es aus emotionalen Gründen nicht kannst?

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Ich habe zum Glück einen Mann, der mich emotional stützt.
Er steht hinter mir, weiß aber auch, wie schwer mir die ganze Situation fällt und weiß, dass ich mich einfach noch nicht abschließend von meiner Mutter distanzieren kann.
Daher steckt er mit deinem erwähnten "Marschblasen" zurück.
Er kann mich in meiner Situation stützen, aber mir die Entscheidung oder Konsequenzen nicht abnehmen.

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Du bist nicht dafür verantwortlich dass sie alle Menschen in ihrem Leben vergrault hat. Siehs mal anders rum. Alle anderen waren schon clever genug sich das nicht mehr anzutun.

Alle 2-3 Wochen? Ich habe am 7.7 wieder Zeit.
Nein.
Das ist ein vollständiger Satz. Und du hast unendlich viele davon.
Mittwoch wieder? Nein.
Dann Donnerstag. Nein.
Samstag!!! Nein.
Aber du musst... Nein.
Ich will aber.... Nein.

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Guten Abend 🙃

Ich glaube, du bist innerlich einfach noch sehr doll das kleine Mädchen, dass es seiner Mutter Recht machen will. Das ist irgendwie auch verständlich und keine Kritik, denn das ist das, was Kinder tun und deine Mutter hat vermutlich ihr bestes gegeben, dich nicht erwachsen werden zu lassen. Dich klein zu halten und auszunutzen. Das ist doch beim genauen Nachdenken echt perfide, oder? Sie braucht eigentlich dich, schon lange, mehr als andersrum, aber sie verhält sich genau gegengesetzt.

Schön, dass du dich langsam ein bisschen lösen kannst. Vielleicht hat die dein Kind ja auch unbewusst ein bisschen geholfen, oder? Ich glaube, ein Kind katapultiert einen doch ganz gut in eine Erwachsenen-Rolle. Vielleicht hilft dir das auch weiter, dir ein bisschen Distanz zu schaffen.

Ich glaube nicht in jedem Fall, dass immer ein vollständiger Kontaktabbruch da sein muss. Manchmal kann man auch so Grenzen ziehen, aber manchmal, wenn wirklich nichts akzeptiert wird, dann muss das sein. Ein guter, freiwilliger Kontakt zwischen zwei Erwachsenen, die ihr jetzt beide seid, muss von beiden gleichermaßen gestaltet werden. Du hast genau das gleiche Recht, zu entscheiden, wie oft und unter welchen Bedingungen ihr euch seht, wie sie. Sie kann das nicht einfach einseitig festlegen, das funktioniert nicht.

Und ich glaube, das ist der Punkt. Entweder gelingt es euch, dass ihr beide auf eure Bedürfnisse achtet. Oder es geht nicht mehr, wenn sie nur Ansprüche stellt. Sie hat es in deiner Kindheit halt einfach vermasselt. Und ist letztlich für ihr Leben selbst verantwortlich. Wenn sie alle Leute un dich vergrault, ist sie eben allein, das ist hart, aber so ist es eben. Um Freunde zu haben muss man ein Freund sein. Um Familie zu haben, muss man sich letztendlich familiär verhalten. Das ist dann nicht dein Problem. Du bist ihre Tochter und dafür nicht verantwortlich. Genauso wenig, wie dein Kind dafür verantwortlich ist, ob du deine Freundschaften pflegst (so merkt man das Problem schneller, oder? Könntest du dir vorstellen, von deinem Kind zu verlangen, im Nachbarhaus zu wohnen und wöchentlich vorbei zu kommen, weil du keinen Bock hast, dich um deine beste Freundin zu bemühen?). Und wenn sie suizidal ist, wenn du nicht einmal pro Woche das Baby vorbei bringst, gehört sie in psychiatrische Behandlung und das würde ich ihr so sagen.

Was für dein Kind besser ist... Keine Ahnung. Ist sie eine gute Oma? Funktioniert das auf Dauer mit euch? Ist sie langfristig ein guter Umgang oder wird sie das Kind später auch manipulieren? Wirst du es merken? Ist das für dich ein gangbarer Weg oder macht es dich kaputt? Warum kann der Kontakt nicht z.B. einmal in Monat sein, falls das für dich ein Weg wäre? Dann hätte sie das zu akzeptieren und du darfst das durchsetzen. Und wenn sie das dann nicht will, dann ist das so. Aber das ist dann ihre Verantwortung und nicht deine. Du bist in der besseren Verhandlungsposition. Lass dich nicht mehr erpressen, du bist nicht mehr das kleine Mädchen, dessen Überleben von deiner Mutter abhängt.

Alles Gute

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Vielen lieben Dank für deine Antwort und deine Mühe!

Und du hast absolut Recht - sie "braucht" eher mich, sie hat sonst niemanden, ich bin in der besseren Verhandlungsposition, aber das liegt mir so fern, das so zu sehen und ich habe direkt ein schlechtes Gewissen.
Sie war nie eine Mutter, sie wurde immer von mir bemuttert, weil sie betrunken und besinnungslos in der Wohnung lag, weil sie depressiv war und damit kokettiert hat - seit ich ein Kind bin.
"wenn du jetzt zu deiner freundin gehst, schneide ich mir die Pulsadern auf und Mama ist tot".
So Sätze waren an der Tagesordnung.
Sie hat ihren ganzen emotionalen Ballast mit mir besprochen, weil sie alle Freundinnen im Suff beleidigt und verletzt und blamiert hat.
Meinen Bruder "wollte" sie nach der Trennung nicht mehr, also wurden wir auseinander gerissen (da gab es ja noch kein WhatsApp etc 😂).

Ob sie eine gute Oma ist?
Momentan spielt sie mit dem kleinen und er freut sich.
Ich muss ihn aber bringen, weil sie nicht her kommen möchte (sie verlässt die Wohnung kaum), ich bin dann nur "Beigemüse" und sitze still bis sie fertig ist, wenn er weint weil er müde wird, müssen wir sofort gehen, weil sie das Babyschreien nicht aushält.
Meinen Mann behandelt sie seit der Geburt schlecht, weil er mehr Zeit mit dem Baby bekommt als sie - krank, ich weiß, aber so ist sie.

Sie sieht sich trotz allem was passiert ist, als die Lowenmama, die Oma schlechthin, die Person, die mir am meisten am Herzen liegen sollte, weil ich ihr alles zu verdanken habe.

Ob sie eine gute Oma sein wird?
Sie ist körperlich hinfällig, sitzt seit Jahrzehnten nur noch, kann keine kleine Runde spazieren, kann sowieso nur drinnen in ihrer Wohnung sein, ob das ausschlaggebend ist?

Ich weiß es alles nicht. Ich weiß nur, dass sie mich massiv unter Druck setzt, dass ich Angst vor jedem treffen habe und immer einen Stein im Bauch wenn ich daran denke.

Und trotzdem schaffe ich es nicht, weil ich zu schwach bin, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, ihr das Baby virzuenthalten, das einzige was ihr noch Freude macht.

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Oh weh, das klingt einfach so extrem ungesund... Vielleicht ist eine Selbsthilfegruppe für Angehörige für dich wirklich eine Anlaufstelle? Einfach, damit du besser verstehen kannst, was dir passiert ist und wie unnormal das eigentlich war. Und, weil du nicht die einzige bist. Du brauchst auch nicht das Einverständnis deiner Mutter (kann mir schon vorstellen, warum ihr das nicht gefällt...) und im übrigen kann man in der Regel auch anonym hin gehen.

Vielleicht tut es ja deiner Mutter auf eine Art sich gut, wenn du den Kontakt drastisch reduziert oder abbrichst. So kommt sie ja durch. Sie muss nicht nett sein, muss sich nicht bemühen, ist ein Ekel und du kommst angewetzt. Läuft für dse, würde ich Mal sagen. Wenn du dich zurück ziehen würdest, würde sie sich vielleicht eher überlegen, ob sie was anders machen muss. Vielleicht hilft ihr das ja, ein bisschen Veränderungsmotivation aufzubauen und sich zu hinterfragen. Vielleicht auch nicht, aber dann ist eh alles verloren.

Und hey, ich glaube, dein Kind käme auch ohne sie klar

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Was deine Mutter will wäre mir bei so einem Verhalten schnurzpiepe gelinde gesagt. Sicherlich sie geht mit deinem Kind gut um und das ist ja auch schon. .Aber wenn sie so zu mir wäre und mir dieser Kontakt überhaupt nicht gut tut, dann schreite ein. Und zwar jetzt noch!
Die Dame hat doch nicht mehr..... ne den Rest schreibe ich hier jetzt nicht. Das ist auf Dauer ganz sicher nicht gesund für dich. Sie ist ehrlich zu dir wieso hier Kontakt ist OK, das ist gut aber es ist an dir was du daraus machst.

Ela

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Objektiv betrachtet hast du absolut Recht.
Aber nach allem was passiert ist, ist es einfach nicht so leicht, da einen Cut zu ziehen.
Mutter bleibt Mutter, egal wie schlimm sie sich verhält. Es fällt nicht leicht, so einen Entschluss zu treffen.
Ich nehme mir vor dann härter zu sein, das klappt auch, aber von Mal zu Mal kriecht sie sich vorwärts und manipuliert mich Stück für Stück und ich verbiege mich wieder einen cm mehr, um des lieben Friedens Willen, bis ich wieder nur noch nach ihrer Nase tanze und mich absolut unwohl fühle.

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Weißt du ich kann hier gut mitreden, denn ich hab seit 21 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern und lediglich mein Vater hat meinen Sohn mal gesehen als er ca. 9 Monate alt gewesen ist. Danach auch nicht mehr. Aber glücklicherweise liegen zwischen uns 300 km das macht die Sache einfacher.
Meine Eltern haben andere Dinge als deine Mutter gebracht aber die waren nicht minder schlimm. Schreib mir ne PN solltest du mehr wissen wollen. Irgendwann als mein Mann und ich heirateten zogen sie die nächste Nummer ab und ich hatte einfach die Nase voll. Sie wollten in erster Linie mir ihre Meinung aufdrücken, Widerspruch oder höfliche Kritik wurden immer als Undankbarkeit abgetan. Und da hab ich nen Strich gezogen. Bis heute hab ichs nicht bereut, denn der Kontakt hätte mich irgendwann ins Grab gebracht. Es gab genug Sachen die ich aufarbeiten musste danach aber hab ich mich frei gefühlt. Und ja du hast schon Recht es ist die Mutter und ich glaube dir geht es wie man früher. Man sucht Dinge in den Eltern oder du in deiner Mutter denen man eigentlich hinterher rennt. D.h. jeder von uns hat etwas gesucht wie Müttern sein sollten und man versucht es immer wieder obwohl man es doch nicht kriegt. Aber man muss sich auch nicht um jeden Preis an jemanden hängen der einem so wenig gut tut wenn eben irgendwann eine Grenze erreicht wurde. Auch wenn es die Mutter ist. Denn auch die sollten mit ihren Kindern im Normalfall so nicht umgehen. Auch Mütter haben Grenzen.

Ela