Hi!
Das Thema steht ja eigentlich schon oben: meine Mutter ist super anstrengend!
Ich bin alleinerziehende Mama von einer 7 Monate alten Tochter. Mein Ex und ich trennten uns zu Beginn der Schwangerschaft, weil er sich für die Vaterrolle mit fast 40 noch nicht bereit fühlte (Kinderwunsch hatte er - aber umsetzen will er ihn halt erst später) und auch weil er immer wieder mit anderen Frauen anbandelte und mich teilweise bloßstellte. Z.B. flirtete er offensichtlich mit der Kellnerin (die sichtlich irritiert war), schaute ihr offensichtlich hinterher während er mit mir essen ging und ich am Tisch saß und gerade mit ihm sprach... Da wir in seiner Wohnung zusammen lebten war klar, dass ich ausziehen muss. Ich bin dann kurzfristig bei meiner Mutter untergekommen, die alleine in einem großen Haus mit Garten lebt und bin ich nach wie vor sehr, sehr dankbar dafür!
Das Zusammenleben ist eigentlich auch recht gut. Im Großen und Ganzen kommen wir gut klar, sie unterstützt mich auch was die Kleine angeht und da ich momentan nur wenig Miete zahle (mir gehören nur 25% vom Haus, ihr 75 %), komme ich mit dem Elterngeld auch gut hin. Jetzt kommt das große ABER: meine Mutter ist mega anstrengend was die Mithilfe im Haushalt usw. angeht! Also z.B. was das Rausstellen der Mülltonne angeht: wenn ich das mache, dann stört sie das irgendwie und ich merke deutlich dass es ihr nicht passt dass ich es mache und nicht sie. Es geht nicht darum dass ich es "falsch" mache oder so, sondern es geht nur darum dass nicht sie es macht! Verstehen tue ich es nicht - ist doch egal wer es macht, hauptsache einer von uns macht es, oder?
Es ist ja eh so, dass sie quasi den kompletten Haushalt macht und auch noch mittags für uns kocht. Ich wollte auch mal was für uns kochen und da kam sie alle 2 Minuten rein, gab mir Anweisungen und schaute ob ich es auch richtig mache... Auch was den Haushalt angeht: ich räume das Kinderzimmer der Kleinen auf, sauge dort und wische im Bad (wird nur von der Kleinen und mir benutzt, meine Mutter hat ein eigenes) - meine Mutter sieht es und trotzdem macht sie keine 2 Stunden später das gleiche nochmal! Mittlerweile ist es echt so, dass ich ein bisschen faul geworden bin und sie einfach machen lasse, weil sie es ja anscheinend unbedingt machen möchte und ich es schwachsinnig finde wenn ich putze und sie putzt dann nochmal drüber. Trotzdem möchte ich mich hier natürlich nicht wie im "Hotel Mama" fühlen und auch Verantwortung und Alltagsaufgaben übernehmen. Manchmal habe ich den Frühstückstisch abgedeckt und das Geschirr gesäubert. Das Ergebnis: als meine Mutter es sah sagte sie nur hektisch "das hätte ich jetzt schon gemacht". Ja schön, aber ich bin doch kein Kind - ich kann doch auch was machen. Natürlich habe ich schon öfter mit ihr gesprochen, dass ich doch erwachsen bin und ich hier durchaus auch etwas machen kann, sie entlasten kann, wir uns die Arbeit teilen können bzw. sie nicht alles machen braucht. Bringt nur nichts: sie fühlt sich direkt angegriffen und es geht weiter wie zuvor.
Jetzt könnte man natürlich meinen "Glück gehabt, da hat die TE mehr Zeit für die spaßigen Dinge im Leben", aber so ist es nicht. Ich MÖCHTE ja Haushalt machen usw. nur DARF ich nicht. Echt der Wahnsinn, oder? Als Kind hat man keinen Bock drauf, aber soll es machen und als Erwachsene möchte man es machen, aber soll es nicht tun.
Ausziehen ist erst einmal keine wirkliche Option, da die finanziellen Mittel eng sind und ich nun auch erst ab Winter 2025 wieder arbeiten gehen kann. Habe bis dahin Elternzeit genommen, mein AG hat eine EZ-Vertretung eingestellt und möchte deshalb keine frühere Rückkehr. Im Großen und Ganzen ist dsa Zusammenwohnen auch okay, nur halt ds mit dem "meine Mutter will alles alleine machen und nimmt keine Hilfe an" strengt halt auf Dauer an. Habt ihr Tipps wie wir das verbessern können?
Meine Mutter ist anstrengend und will keine Hilfe annehmen!
Hi, schwierig, sie scheint dich direkt wieder als "Kind" einsortiert zu haben, vielleicht möchte sie dich auch nicht noch weiter "belasten".
Vielleicht setzt du dich mal mit ihr zusammen und sprichst mit ihr darüber, dass du ja auch gern etwas beitragen möchtest - sie soll dir dann sagen, was sie abgeben kann und will. Eventuell kannst du ihr ja auch anbieten, diverse Sachen online zu übernehmen, oder für sie einen tollen Urlaub recherchieren, ein Fotoalbum machen etc etc. Ich denke, es wird besser klappen, wenn du deine eigene Nische findest, in der du nicht ihren Routinen dazwischenfunkst.
Die Sache ist halt die, dass sie - z.B. im Streit - dann immer mal wieder sagt dass ich ja hier nichts mache,d ass sie alles alleine machen muss usw. Wenn ich dann erwiedere, dass ich doch durchaus etwas übernehmen kann und auch möchte, dann keift sie mich nur mit einem "ja, dann mach doch endlich mal" an. Später lässt sie mich dann aber nicht und selbst beim Mülltonnen rausstellen entsteht dann quasi ein Wettbewerb wer schneller ist...
Ich habe z.B. mal gesagt, dass ich gleich mit der Kleinen zum Kinderarzt gehe und bei der Gelegenheit die Mülltonne rausstelle. Ich laufe ja direkt dran vorbei. Ich bin nur noch schnell auf Toilette und wollte dann raus - die Kleine und ich waren schon angezogen. Was macht sie? Kaum sage ich, dass ich es mache schon läuft sie raus und stellt die Tonne raus. Das ist doch mega kindisch, oder?
Das mit der Mülltonne ist jetzt ein Beispiel. So Sachen gibt es bei uns halt häufig. Ich sage dass ich etwas mache und sie sagt "ok" oder "ja" und macht es dann aber direkt selber.
Kann es sein, dass sie sich gebraucht fühlt und denkt, das wird von ihr erwartet? Setzt euch doch mal zusammen und macht einen Haushaltsplan und bitte sie, sich daran zu halten. Schildere ihr, wie du dich fühlst. Du möchtest deinen Teil beitragen, sie möchte offenbar, dass du dich ob der Trennung wohl fühlst und will dich verwöhnen. Scheinbar freut sie sich, dass du wieder zu Hause wohnst. Ihr könnt ja auch klipp und klar regeln, wer für welchen Wohnbereich zuständig ist und der andere hat da ohne Vorankündigung nichts zu suchen. Außer bei Gemeinschaftsräumen.
Hey!
Im Grunde klingt es schon so, dass du dich nicht so richtig abgenabelt hast, oder?
Wenn dir 25% des Hauses gehören, bedeutet es, dass dein Vater schon gestorben ist, richtig?
Hm. Spontan würde ich sagen, dass du dich mit deiner Mutter absprechen solltest. Was erwartest du, was sie? Wo genau sind deine 25% des Hauses? Du bist ja nicht bloß zu Gast, sondern auch Eigentümerin. Kann man vielleicht etwas abtrennen?
Mir wäre schon wichtig, dass es Grenzen gibt. Es ist euer Bad- da hat sie nicht rumzufuhrwerken. Du bist ja nicht mehr das kleine Mädchen, das nicht richtig wischt, sondern die Frau, die entscheidet, wie in ihrem Bad gewischt wird.
Das fände ich auch für dein Kind wichtig: Das muss sehen, dass Mama eine Erwachsene ist, die ihr Leben entscheidet. Das ist als Vorbild sehr wichtig.
Vielleicht hat deine Mutter Schwierigkeiten, sich in ihrem Leben ohne ihren Mann zurecht zu finden. Vielleicht fehlt ihr da die Orientierung.
Letztendlich kommst du wohl um ein Gespräch mit ihr nicht herum.
Liebe Grüße
Schoko
Ja, das versuchte ich ja bereits. In Gesprächen sagte sie auch immer "okay, dann mach du", nur um dann meine Arbeit zu kontrollieren, dazwischen zu gehen und mir zu sagen wie ich was tun soll usw. Und vorallem sie bestimmte wann ich etwas tun soll - also z.B. kommt sie am Montag um 9 Uhr mit einem Eimer Putzwasser zu mir und will dass ich bei mir irgendwas putze, da ich aber gerade auf den Weg in die Dusche bin (so als Beispiel) mache ich das natürlich nicht direkt sondern würde es anschließend machen. Ergo: sie registriert mein "ich mache es nach dem Duschen" als "ich habe keinen Bock" und macht es selber. Das regt mich halt auf - wenn sie ruft muss man sofort springen.
Klassisches Revierverhalten. Du schilderst, dass es auch nicht möglich ist, getrennte Reviere (Aufgabenbereiche) zu schaffen.
Wahrscheinlich kommt ihr zusammen in der Wohnsituation auf keinen grünen Zweig.
Ich schaue mal in die Zukunft und prophezeie deinen Auszug, so bald du wieder beruflich auf eigenen Beinen stehst.
ich denke deine Mutter will gebraucht werden. Arbeitet sie denn oder ist sie in Rente o.ä.?
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit dass sie auf deine Tochter aufpasst während du etwas im Haushalt machst? So nach dem Motto "Mama ich würde heute gerne ein neues Rezept ausprobieren, würdest du dich so lange um Xyz kümmern?"
Damit fühlt sie sich gebraucht und du kannst trotzdem im Haushalt unterstützen.
Viele Grüße
Das habe ich tatsächlich schon probiert *g* Ihre Reaktion: kümmere du dich mal um deine Tochter, ich mache schon das Essen. Und wenn ich doch mal was gekocht habe, schaute sie mir öfter über die Schultr und gab Kommentare ab, rümpfte die Nase oder was auch immer (selbst wenn ich nur für mich kochte). Es ist eh immer so, dass sie nie mitisst wenn ich etwas koche, daran habe ich mich aber schon gewöhnt.
Hilft es vielleicht, wenn du und deine Mutter feste Aufgaben habt? Schlag deiner Mutter das ruhig vor. Vielleicht, dass du den Mülltonnendienst übernimmst oder samstags die Straße kehrst oder so.
Dann kann sie vielleicht leichter „abgeben“ und ihr wichtige Aufgaben (wie zum Beispiel kochen und Tisch decken) behält sie.
Schreibt es auf und hängt es auf.
Sie sieht dich als Gast und möchte das Gefühl behalten,alles alleine zu schaffen. Und sie ist es ewig nicht mehr gewohnt, zu zweit zu wohnen und hat ihre Routinen. Wie alt ist sie denn?
Gib ihr das Baby und koche in der Zeit oder so.
Deine Mutter scheint Sorgen zu haben, dass sie nichts mehr zu tun hat, nicht mehr wichtig fürs Haus ist und dann du dann eventuell Regeln aufstellst oder sie einfach überflüssig ist und Sprüche hört wie "ich mache hier doch alles".
Vielleicht solltest du ihre Rolle und ihre Kompetenzen mehr betonen und sie die Tonnen rausstellen lassen. Irgendwie war das bei meinen Eltern auch immer ein Thema. Wer stellt wann die Tonnen raus. Meine Mutter wollte nicht, dass mein Vater das macht. Ich denke, das hatte etwas mit dem Gefühl der Kompetenz zu tun: "Ich bin hier die Hausfrau, ich kümmere mich um die wichtigen Hausarbeiten."
Eigentlich ist das total trivial und unwichtig. Bei jüngeren Paaren würde es vermutlich gar nicht auffallen, vielleicht haben ältere Paare das Gefühl, dass die Nachbarn dann quatschen? ("Jetzt ist sie sogar zu faul, um den Müll rauszustelle" oder so)?
Da bleibt nur aushalten, meine Mutter wäre genau so gewesen. Ich durfte nie kochen, etc pp.
Frag sie einfach was du im Haushalt beitragen sollst und dann wird die Aufgabe dir fest übertragen.
Diesen Kampf lohnt es sich einfach nicht zu kämpfen.
Ich vermute, dass sie dein Angebot, dich an der Hausarbeit zu beteiligen, als Kritik an ihrer Haushaltsführung wahrnimmt. So als wäre sie nicht in der Lage, diesen zu bewältigen. Sie möchte dir das Gegenteil beweisen und putzt das frisch geputzte Bad ein zweites Mal.
Ich habe leider keine Ahnung, wie man ihr verdeutlichen kann, dass du sie für keine miserable Hausfrau hältst. Tut mir leid.